Beiträge von Ernst Juergen Ridder im Thema „03.09.-09.09.2018“

    Diese Woche gab es:


    Everdell: wieder einmal eine Solo-Partie auf der Schwierigkeitsstufe Jahr 1, diesmal mit der "Border"-Regel aus dem BGG-Forum. Das funktionierte ganz gut. Ich konnte gewinnen, das Spiel macht auch Spaß.


    Wenn ich das richtig sehe, bedeutet die Schwierigkeitsstufe Jahr 1-3 ja eigentlich nur, ob der Dummy für spezielle Ereignisse, die der Spieler nicht schafft, jeweils 3, 6 oder noch mehr Punkte bekommt. Wäre mein Solospiel also auf der Schwierigkeitsstufe Jahr 2 gewesen, hätte ich bei sonst völlig identischem Spielablauf mit 5 Punkten Rückstand verloren.


    Letztlich ist man aus meiner bisherigen Sicht im Solospiel davon abhängig, ob man möglichst viele "spezielle Ereignisse" schafft. Ob man die aber schaffen kann, ist davon abhängig, ob man die Kartenkombis, die das braucht, zusammenkriegt, oder nicht. Da kann man ohne jede Chance sein, weil das einfach nicht läuft.


    Im Spiel zu zweit war das ja so nicht. Ob ich Everdell als Solospiel mag, weiß ich noch nicht.


    Zug um Zug: 4 Partien solo auf dem iPad mit verschiedenen Karten. Immer wieder schön.


    Amerikanisches Mah Jongg: 3 Partien mit meiner Frau. Leider mag sie es immer noch nicht.


    Martians - A Story of Civilization: Das Wochenhighlight.


    Insgesamt vier Partien in dieser Woche. Einmal habe ich solo gespielt mit Aufträgen (keine Mission). Das Überleben ist nicht schwer, wenn man weiß, was zu tun ist, auch wenn es widrige Ereignisse gibt. Beim Spiel mit Aufträgen geht es damit letztlich nur um Punkte.


    Anders war das in den drei kooperativen Partien, die ich mit meiner Frau gespielt habe. Die Mission Phobos haben wir zweimal gespielt, weil wir den ersten Versuch verloren haben. Man muss sich halt erst wieder reinfinden, wie man was timen, wie man die Arbeit aufteilen und inwieweit man sich abstimmen muss und wo man freier ist.

    Die Mission Marsgesicht, die wieder eine ganz andere Art der Aufgabenstellung hat, haben wir heute gespielt und gewinnen können.

    Da man die jeweiligen Missionsziele erreichen muss, um ein Spiel zu gewinnen, ist da ein ganz anderer Druck, eine ganz andere Spannung drin, als wenn es nur um Punkte geht.

    Einfach schön. Ich mag dieses Spiel, es fasziniert mich. Besonders schätze ich seine "innere Logik". Man kann und muss planen, es bleibt aber auch "Luft", mit widrigen Ereignissen, die eintreten können, umzugehen. Obwohl es ja "Pflichtaufgaben" gibt, wie die Deckung des Bedarfs an Sauerstoff, Medikamenten und Nahrung, zusätzlich noch die Ziele der Mission erreicht werden müssen, fühlt man sich nicht gespielt. Man ist immer noch frei darin, wie man den Weg gehen will.

    Immer nur die gleichen Leute? Das fände ich doch arg eintönig.

    Das waren mal einige mehr, aber mit der Zeit bricht das weg. Versuchsweise kommt mal ab und zu jemand Neues, das schläft aber meist sehr schnell ein, weil man nicht zueinander passt, oder die Spiele zu schwierig sind, oder was auch immer.


    Eintönig ist das durchaus nicht. Einmal im Jahr machen wir zusammen eine Wanderwoche, in diesem Monat wieder. Manchmal machen wir dabei Dinge, die mit den Themen der Spiele zu tun haben (z.B. Geschichte der Kohleförderung und des -transports im Ruhrgebiet). Dieses Jahr besuchen wir das Pfahlbaudorf Unteruhldingen, da kann man dann mit Steinzeitspielen anknüpfen usw..


    Nicht zu vergessen, es gibt da ja noch meine Frau. Es gibt niemanden, mit dem ich besser zusammen Brettspiele spielen könnte, zumal sie deutlich besser spielt, als jeder sonst aus meiner Spielgruppe.

    Da wir eine Spielegruppe sind, die in fast gleicher Besetzung nun schon rund 40 Jahre regelmäßig miteinander spielt, kennt man gegenseitig alle dabei zutage tretenden Macken und kommt damit klar. Manche denken schneller als andere, manche wollen unbedingt alles richtig machen, auch wenn es Zeit kostet, manche trauen sich selbst im Spiel eine Entscheidung kaum zu, wenn sie das Risiko nicht einschätzen können.

    Es gibt unter uns eben Leute, die wollten schon damals bei dem Spiel "Risiko" nicht angreifen, wenn sie nicht mindestens 4:1 überlegen waren, andere, wie ich, sind auch schon mal hohes Risiko gegangen und haben es mit 1:2 versucht, das geht zwar meistens schief, kann ja aber auch klappen. Während ich schon mal Spielzüge mache, die mehr dem Kennenlernen des Spiels dienen (Geht das, wie wirkt sich das aus?), als dass sie siegorientiert sind, fiele das anderen im Traum nicht ein, weil es ja die Siegchance nachteilig beeinflussen kann.


    Das passt alles schon. Wenn man dann allerdings ein Through the Ages versucht und schafft dann nicht einmal ein volles Zeitalter, weil zumindest einer "nicht mehr kann" (wir sind ja alle schon 70+), zeigt das die Grenzen auf. Wenn ich hier lese, dass manche Gaia Project als Absacker spielen, wird mir ganz anders.


    Diese Woche komme ich dann wohl endlich dazu, Darien Apocalypse zu spielen, hoffe ich jedenfalls. Zur Vorbereitung wollte ich ja den Roman Die große Fahrt der Rising Sun lesen, das ist "vollbracht", jetzt kann ich mich dem Spiel zuwenden.

    Interessanter Weise sind diese totgrübler doch eigentlich nie das, was man als dumm oder langsam bezeichnen könnte. Sie sind einfach nur zu ehrgeizig

    Das ist z.B. bei meinem grübelnden Mitspieler so. Der will halt nichts falsch machen und muss deshalb alles "durchkalkulieren". Die Fähigkeit zur Entscheidung "auf Risiko" geht ihm völlig ab, obwohl das ja nun im Spiel nicht lebensbedrohlich ist, schlimmstenfalls verliert man halt.

    Wenn man das manchmal so liest, kann einem der ein oder andere schon fast - ehrlich gemeint - Leid tun...

    Sooo schlimm empfinde ich das jetzt nicht, aber manchmal ist das schon grenzwertig.

    Gelegentlich mache ich dann schon auch deplatziert genervte Bemerkungen wie etwa "So schwierig, wie bei "Mensch ärgere Dich nicht" die Entscheidung, welche von zwei möglichen Figuren man jetzt bewegen soll, ist das ja nun auch nicht". Netter ist dann schon "Du musst jetzt daraus keine Doktorarbeit machen".

    Das kann ich dir sagen: Indem man die Sanduhr vergisst ;) In unserer Gruppe sind aber auch zum Glück keine Totdenker.

    Sanduhr ginge bei uns gar nicht.

    Meine Anregung, so etwas einzuführen, oder Spielzeitkonten, oder was auch immer sonst geeignet erscheinen könnte, wurde von einem meiner ja nur 3 langjährigen Mitspieler geradezu brüsk zurückgewiesen mit der Erklärung, dann komme er nicht mehr. Das ist es mir dann doch nicht wert, auch wenn er unser "Totgrübler" ist, der gefühlt die Hälfte der Spielzeit für sich alleine braucht.

    Einzig eine Frage habe ich zur königlichen Erzmine. Die dient doch nur als Platz um das Eisen abzulegen ist aber mit keiner weiteren Aktion verknüpft, oder?

    Stimmt.


    In der Erweiterungsregel werden die königlichen Erzminen zwar als Baustofffeld bezeichnet, funktionell dienen sie aber nur als Ablagebereich für Metall. Das kann man auch sehr gut an zwei Umständen erkennen:


    Für die anderen Baustofffelder (Kiesgrube, Steinbruch, Wald) gibt es Baustoffkarten und man muss, spielt man eine solche, auf das entsprechende Baustofffeld die erforderliche Anzahl Arbeiter stellen. Das wird in der Spielplangrafik durch das neben dem Namen des Baustofffeldes eingezeichnete "Männchen" auch deutlich.

    Für die königlichen Erzminen gibt es keine Baustoffkarten und es ist dort auch kein "Männchen" eingezeichnet.