Beiträge von Herbert im Thema „Belgian 18xx Convention“

    Kurzer Besinnungsaufsatz.


    Ad 1: Die Bierkarte habe ich komplett abgearbeitet, mein persönlicher Favorit ist das in Mechelen gebraute Golden Carolus Classic.


    Ad2: Folgende Spiele habe ich auf den Tischen gesehen:

    • 18DO Dortmund (Prototyp)
    • 1879
    • 1849
    • 18MEX
    • 1889
    • Steam over Holland
    • 1830
    • 1847 AE
    • 18OE
    • 1817
    • 1826
    • 18CZ
    • 1822MX
    • 18Ireland
    • 1880
    • 1893 Cologne
    • 18Scan
    • 18BL
    • 1840
    • 1854
    • 1846
    • 1822

    viele davon mehrfach, insgesamt waren an den Tagen über 60 Teilnehmer anwesend, 5% davon kamen aus Deutschland.


    Ad3: ich selbst habe an 4 Partien teilgenommen:


    Freitag ein 18DO Dortmund zu viert. Da Dortmund quasi das südliche Tor zum Münsterland ist hatte mich der Prototyp sehr gereizt. Vorgefunden habe ich einen Hybriden: 2/3 18xx und 1/3 Eurogame. Speziell für das Ruhrgebiet gibt es Hitze, Schweiß und Bier, also Stahlkocherei, Bergbau und Brauereien. Während Hitze und Schweiß in die Map eingearbeitet sind und man durch das setzen von entsprechenden Pöppeln die Eisenbahnstrecken aufwerten kann wurden die Brauereien in eigenen Gesellschaften abgebildet, die parallel zu den Eisenbahngesellschaften operieren. Nachdem wir in einer Aktienrunde mit den Papieren von Eisenbahngesellschaften und Braureien gehandelt haben operieren danach erst die Eisenbahngesellschaften und dann die Brauereien. Diese verkaufen ihr produziertes Bier gemäß der Nachfrage an Stammkunden, Neukunden und exportieren es gegen Ende auch noch. Um die Nachfrage zu steigern schließen wir möglichst viele Stahlwerke und Zechen an, Hitze und Schweiss erzeugen eben Durst. Und durch eine Verbindung von Dortmund zu einer externen (roten) Region kann ich Bier auf meine Lokomotiven laden. Daran verdienen dann die Brauerei und die Eisenbahngesellschaft. Spannender Ansatz, allerdings zog es sich mir ein wenig zu lange hin. Zudem könnte der Bierhandel etwas zu dominant werden im Vergleich zum Eisenbahnspiel. Sofern diese kleinen Schwächen noch behoben werden kommt da ein gutes Spiel auf uns zu.


    Samstag ein 18OE zu sechst. Mein zweites 18OE, wieder in Mechelen und ich bin hin- und hergerissen. Eigentlich ein schönes Design mit 24 Gesellschaften von denen 18 ins Spiel kommen. Durch die 12 Regionalgesellschaften ist es aber in den ersten Runden einfach nur ein Mammutprogramm alle 30 Gesellschaften operieren zu lassen. Das Ende gefällt mir nicht wirklich: dadurch dass die schlecht laufenden Gesellschaften nationalisiert werden können sind die in der Lage hinten heraus noch einen recht guten Gewinn zu machen.


    Sonntag dann ein 1817 zu sechst. Ich wusste das es ein wildes Aktienspiel ist und ich war einfach nur gespannt das mal live zu erleben. Zum Glück waren 4 erfahrene Spieler am Tisch so dass man gleich mal sehen konnte wie die Cracks das spielen: auf der Kante. Viele Gesellschaften mit hohem Risiko (Verschuldung der Gesellschaften) und dann wird es zum Ausscheidungsrennen. Gnadenlos wurden Spieler mit Leerverkäufen ihrer Aktien angegriffen. Dann gibt es zwei Möglichkeiten: die Gesellschaft ist zu schwach und wird versteigert oder aber sie ist stark genug und die Leerverkäufer kommen in Finanznot. Nach 6 Stunden waren 2 Spieler ausgeschieden und der Sieger stand fest, so dass wir die Partie beendet haben. Nach einer Partie verstehe ich die Aussage dass 1817 kein Wirtschaftsspiel ist sondern eher ein Wirtschaftskrieg. Wer damit leben kann findet ein hervorragendes Spiel mit sehr eleganten Regeln.


    Am Montag dann noch ein kurzes 18Scan zu dritt. Mit drei Stunden ein echter Quickie und damit ein Absacker unter den 18xx. Die Entstehung der schwedischen Staatsbahnen mit ihren 3 Vorgesellschaften ist recht gut abgebildet und es eignet sich wohl zu zweit und zu dritt. Durch die 5 Gesellschaften (weder durch 2 noch durch 3 teilbar) kommt es auch immer wieder zu assymetrischen Verteilungen. Durch Versteigerungen am Anfang hat es aber jeder in der Hand für eine gute Ausgangslage zu sorgen.


    Fazit: im Sommer wie auch im Winter eine tolle Veranstaltung, insbesondere ist sie gut mit der Bahn zu erreichen (500 Meter Entfernung zum Bahnhof Mechelen-Nekkerspoel).

    Der nächste Termin rückt näher, es gibt aktuelle News

    Ich habe mal bei All-Aboard Games angefragt.


    Würde ich 1822 und 1849 bestellen dann kostet das:


    Spiel
    Preis
    1849 $90.00
    1822 / 1822++ $170.00
    Versand $73.45
    Total $333.45


    für ein zusätzliches 1849 kommen etwa 8$ an Versand hinzu, für ein zusätzliches 1822 etwa 12$.

    Das die die dort regelmäßig zum 18xx treffen ist super

    Scheint ein sehr reger und auch nicht kleiner Spieleklub zu sein mit 2 Treffen jede Woche. Da hat man ja irgendwann alle halbwegs interessanten Euros durch und bekommt dann Lust auf "richtige Spiele". ;)


    man kann sich nur wünschen in solch einer Gegend zu wohnen - spieltechnisch gesehen

    Mechelen ist auch ansonsten ein nettes Städtchen mit einer belebten Innenstadt. Und liegt gut angebunden zwischen den Großstädten Antwerpen und Brüssel.

    Das braune Teil kann ja gelegt werden, nur muss man es um 60% drehen. Ob die Strecke noch befahren wurde kann ich nicht sagen.


    Das interessante auf dem Con für mich war, 3 neue 18XX kennenzulernen und dazu mit erfahrenen 18XX-Spielern am Tisch zu sitzen. Für mich eine in mehrfacher Hinsicht neue Erfahrung;

    • Bislang habe ich 18XX immer entsprechend vorbereitet in größeren Abständen gespielt. Jetzt also 3 Erstpartien in direkter Folge, 2 davon ergaben sich spontan also ohne Vorbereitung. Letztendlich waren es 3 Kennenlernpartien.
    • Im Gegensatz zu unserer lokalen Runde, in der wir alle sozusagen vom Nullpunkt an gemeinsam gewachsen sind waren in Mechelen auch einige alte Hasen zugegen. Da sieht man was aus einem 18XX alles herausgeholt werden kann. Insbesondere wenn man zwei solcher Hasen am Tisch hat und hautnah erleben kann wie diese sich belauern und behaken. Da erkennt man schnell wo man zukünftig die Schwerpunkte setzten muss und wo die Defizite im eigenen Spiel sind.
    • Dazu habe ich mit 18OE, 1849 und 1822 drei recht neue Designs kennengelernt. 18XX ist ja nichts durchgehend altbackenes, das Genre entwickelt sich ständig weiter.


    Da war einerseits das biestige 1849 mit schwer in die Gänge kommenden Gesellschaften, knappen Lolomotiven und allen Gemeinheiten am Aktienmarkt. Dazu noch der Trick mit der letzten Aktie die 20% zählt und damit Übernahmen möglich macht. Eine Partie mit Höhen und Tiefen, ständig veränderten Spielsituationen und hoher Dynamik.


    Dann ein 18OE mit seinen 12 Minors und 24 Majors, von denen 18 ins Spiel kommen und den ländergebundenen Gleisbau-Rechten. Ich hatte das Spiel damals gebacken und ständig auf eine Gelegenheit gewatet es zu spielen. In Willingen vor 2 Jahren kam die geplante Partie leider nicht zustande, nun hat es in Mechelen endlich geklappt. Beim Lesen der Regel dachte ich dass ein Zug von einer europäischen Hauptstadt nach Istanbul eigentlich unmöglich sind und vielleicht in jeder 5. Partie mal gelingen. Also habe ich erstmal gar nicht darauf hingearbeitet. Und dann fahren die Mitstreiter auf einmal Runde für Runde nach Istanbul. Und auch mir ust es noch gelungen. Im Vergleich zu 1849 wirkt das Spiel allerdings sehr statisch. So stand dann auch der Sieger eigentlich schon lange vor dem Ende fest. Bei drei 18OE Neulingen war das aber auch nicht ganz unerwartet.


    Dann kam das 1822 auf dem klassischen Terrain der Klassiker 1829 und 1825, welches die klassische Trennung zwischen initialer und folgenden Aktienrunden elegant zu einem kontinuierlichen Einbringen von Privatbahnen, Minors und Konzessionen zum Starten der Majors in immer neuer Reihenfolge ausweitet. Da gilt es manchmal auch auf gute Kombinationen zu warten um dann mehrere eigene Bahnen zusammenarbeiten zu lassen und diese schließlich zum richtigen Zeitpunkt zusammenzuführen.


    Alle 3 Spiele würde ich unter den Aktienspielen in der Tradition von 1830 einordnen. Aber genaugenommen werden auch sie letztendlich beim Bauen entschieden. Sofern der beste Baumeister keine groben Fehler im Aktienmarkt macht wird er gewinnen.


    Fazit: Tolle Convention, tolle Spiele, tolle Mitspieler. Ich könnte schon wieder loslegen...

    Eine National wurde aufgrund von Problemen in der Gesellschaft recht früh gegründet. Alle anderen erst kurz vor Schluss. Den Orient-Express hat ca. die Hälfte der Gesellschaften geschafft. Die meisten davon wurden nicht nationalisiert.


    Hier noch ein Bild aus der grünen Phase


    Ergänzung zu 18OE: Von den 24 Gesellschaften kamen 18 ins Spiel und davon war am Ende ca. die Hälfte nationalisiert. Die meisten davon eine Runde vor Abbruch um die Einnahmen und Kurswerte bei anstehendem Lokverlust hochzuhalten.

    Kurzer Bericht vom Sonntag:

    Aus der geplanten Partie 18Mexico wurde kurzerhand eine Partie 1822: The Ralways of Great Britain. Keine Regel vorher gelesen, kurze mündliche Einführung und los ging es. Vieles wurde erst im Spiel klar.

    Prinzipiell gehört es zu den bösen 18xx, bei denen man für seine bankrotten Firmen einstehen muss, zu Not bis zur persönlichen Pleite.

    • Es gibt Privatbahnen, Majors und Minors
    • Majors können die Minors kaufen
    • der Aktienmarkt ist zweidimensional
    • die Privates und Minors kommen in zufälliger Reihenfolge zur Versteigerung.
    • für die Gründung der Majors gibt es Zertifikate. Diese kommen ebanfalls in zufälliger Reihenfolge auf den Markt.
    • Es gibt nicht nur eine initiale Aktienrunde, in weiteren Runden kommen neue Privates, neue Minirs und neue Zertifikate
    • die Hex-Felder sind klein wie bei 18OE

    Mir gefiel es gut, wie alle Spiele am Wochenende. Ansonsten wurden am heutigen Sonntag noch 18Mex, 18Ireland und 1849 gespielt.


    Die Organisation der Convention war vorbildlich. Es fand in einem College in der Stadtmitte von Mechelen statt. Die Inhenstadt ist sehr schön, wir hatten ein Hotel an der Kathedrale und ca 10 Minuten Fussweg zum College. Dort stand uns der Speisesaal zur Verfügung, der für 100 Spieler Platz geboten hätte. An jedem Tisch standen Pokerchips zu Verfügung. Man konnte an Partien teinehmen oder auch selbst ein Spiel hosten. Getränke gab es direkt im Saal (darunter mehrere nette belgische Biersorten), dazu wurden auf Bestellung Sandwitches und Hamburger nach eigenen Wünschen gebastelt. Die Teilnehmer kamen aus Großbritannien, den Niederlanden, Polen, Italien, Deutschland und natürlich Belgien. Die Jungs vom Spellenklub aus Mechelen selbst spielen erst seit einam Jahr 18xx, das allerdings sehr intensiv. Der Spellenklub selbst trifft sich jede Woche 2 mal und während der Treffen wird jetzt auch häufig 18XX gespielt.


    Mein persönliches Highlight der Convention war 1849 : relativ kurz und richtig böse. Meine persönliche Bilanz: eines meiner bislang ungespielten ist gespielt und 2 Titel sind endgültig auf meiner „will-ich-haben“ Liste gelandet.


    Und zumnSchluss noch die Botschaft an alle Unknownsler die diesmal noch gezögert gaben oder verhindert waren: fahrt zur nächsten 18XX-Convention nach Mechelen, es lohnt sich.

    Kurzer Bericht vom Samstag:

    Ich spielte eine den ganzen Tag an einer 5er Partie 18OE. Start 9:30, Ende 23:30. Keine Pause. Obwohl wir die Anfangsauktion übersprungen haben und jeder Spieler ein festes Paket an Privates und Regionals erhielt, haben wir das Spiel vorzeitig beendet. Die ersten 6er Loks waren bereits verkauft, 7er und 8er waren noch nicht angerührt. Im nachhinein hatten wir allerdings festgestellt, dass wir zu viele 3er und 4er Loks im Spiel hatten. Das hätte das Spiel natürlich beschleunigt. Wir hatten allerdings zum Glück alle wesentlichen Mechanismen des Spiels kennengelernt. Am Ende war die Hälfte der Gesellschaften nationalisiert, der Rest hatte mindestens eine permanente Lok. Es ist ein Spiel für Ingenieure mit Ausdauer. Für das volle Spiel würde ich sogar noch mehr Mitspieler empfehlen damit sich die Operationszeiten auf mehrere Schultern verteilen.


    An den anderen Tischen wurde 1822, 1880, 1840, 18CZ und 1830, sowie am Abend 18Zoo, 1895, 1849, 1869 und Steam over Holland gespielt.

    Kurzer Bericht vom freitäglichen Auftakt:

    Nachdem im vorläufigen Plan eigentlich Steam over Holland anstand, was mir zum warmmachen am Freitag durchaus geeignet schien, wollte die Gruppe dann 1849 spielen. Da ich ja beim Spielen prinzipiell für alles zu haben bin habe ich zugestimmt. Nach einer Druckbetankung mit den Regeln habe ich dann schnell gemerkt dass das kein Ponyhof ist. Die Loks werden nach hinten immer knapper und man muss ständig aufpassen nicht in einen Bankrott zu geraten. Gleichzeitig ist schwer die Gesellschaften so richtig in Gang zu kriegen. Nachdem ich mich Anfangs abgeschlagen auf dem letzten Platz gesehen habe hat sich aber das Blatt durch Übernahmen und Bankrotte noch mehrfach gewendet und ich konnte schließlich noch im vorderen Mittelfeld landen.


    An den anderen Tischen wurde 1846, 18Zoo (Prototyp), 18Lilliput, 1840, 1889 und 1830 gespielt.