Beiträge von Kaermo im Thema „unangenehme Filme“

    ...

    Ich sage nicht, dass Dunkirk nicht ein herausragender Film ist. ...

    Aber wir bringen hier die Diskussion glaub ich gerade etwas vom Kurs ab ;)

    lasst mich kurz offtopic bleiben... Kriegsfilm ist sicher keines meiner favorisierten Genres, sehr wohl aber reizt mich C.Nolan - hab Dunkirk in diesem Zwiespalt bislang nicht gesehen, da ich subjektiv eher Negatives zu dem Film wahrgenommen habe. Sollte ich ihn mir doch mal antun?

    Ich halt ihn allemal für sehenswert. Definitiv kein Gute-Laune-Film, aber das ist Memento von Christopher Nolan auch nicht (mein absoluter Lieblingsfilm).


    Für mich schafft es Dunkirk sehr gut, die bedrückende, klaustrophobische Atmosphäre der eingeschlossenen einzufangen und in groben Zügen die aufwendige und unglaublicherweise erfolgreiche Rettungsaktion zu zeigen, ohne sich dabei zu ausuferndem Pathos hinreißen zu lassen.


    Grundsätzlich würde ich den Film schon weiterempfehlen auch wenn man Kriegsfilme sonst nicht mag. Denn wer den Film sieht und eine Art Saving Private Ryan nur mit Briten erwartet, dürfte sehr enttäuscht werden.

    PS: Dunkirk als ersten Antikriegsfilm zu bezeichnen halte ich übrigens für etwas gewagt...

    Das ist ein Zitat aus einer Rezension, das mit der oben beschriebenen Technik begründet wird. Auch bei Filmen wie #8Millimeter, die fast schon an Horror grenzen sollen, wird in speziellen Kreisen Zuschauer finden, denen dabei einer abgeht. Dunkirk verzichtet ja fast gänzlich auf Gewaltdarstellung und ist (auch nach meinem Verständnis) der erste Kriegsfilm, der das so durchzieht.

    Den Bezug zu 8mm versteh ich in dem Zusamenhang nicht.


    Ich sage nicht, dass Dunkirk nicht ein herausragender Film ist. Das finde ich auch! Aber die Lorbeeren sind meines Erachtens die falschen. Der von mir zitierte Johnny zieht in den Krieg und auch der weitaus bekanntere Apocalpyse Now machen das gleiche. Sie kommen ohne nennenswerte Kampfhandlungen aus, sondern fokussieren sich auf die Auswirkungen auf die Beteiligten. Bei Johnny zieht in den Krieg die völlige Entmenschlichung des Verwundeten und bei Apocalypse Now ist es der Wahnsinn. Dunkirk stellt vielleicht andere Auswirkungen in den Vordergrund, nämlich die Angst, Verzweiflung und Claustrophobie der Eingekesselten. Aber der Film kann meines Erachtens kaum für sich beanspruchen der erste zu sein, der so etwas macht.


    Aber wir bringen hier die Diskussion glaub ich gerade etwas vom Kurs ab ;)

    Was an Antichrist genial sein soll erschließt sich mir nicht. Finde ich genauso abstoßend wie die o.g. "Folterpornos". Es gibt echt nichts Positives, was ich dem Film abgewinnen könnte...


    Ein Film, den ich großartig finde, aber um den ich doch immer wieder einen Bogen mache, wenn ich überlege was ich gucken könnte, ist Million Dollar Baby. Großartig gespielt, bewegende Geschichte, aber emotional sehr belastend.


    Beim Thema Kriegsfilme tue ich mich gar nicht so schwer Filme noch mal zu sehen. Wobei ich Saving Private Ryan jetzt nicht so überzeugend finde. Die Eröffnungssequenz hat dem Film sicherlich zu Recht einiges an Aufmerksamkeit beschert. Aber danach wird die Pathosschraube doch sehr angezogen und der Film wird erheblich schwächer. Der einzige Antikriegsfilm, den ich so schnell nicht noch mal anschauen werde, ist Johnny zieht in den Krieg. Der ein oder andere kennt Bruchstücke vielleicht aus dem Musikvideo zu "One" von Metallica. Absolut beklemmend und bedrückend und das mit einfachsten Mitteln.


    PS: Dunkirk als ersten Antikriegsfilm zu bezeichnen halte ich übrigens für etwas gewagt...