Ich finde, das "Spiel des Jahres" ist in der Form, in der es jetzt existiert, ziemlich perfekt. Das normale "Spiel des Jahres" soll den Leuten eine Richtlinien geben, die nie oder nur selten spielen und entsprechend keine Erfahrung haben. Sie müssen das Spiel allein mithilfe der Spielregel erfassen und verstehen. Insofern muss die Einstiegshürde minimal sein.
Ein Spiel alleine kann natürlich niemals für alle Adressaten gleichermaßen "perfekt" sein. Insofern finde ich, man muss die Auszeichnung eher in ihrer Gesamtheit über die letzten Jahre betrachten. Mit den Preisträgern der letzten Jahre (Azul, Kingdomino, Codenames, Colt Express, Camel Up, Hanabi, Kingdom Builder) wurde ein sehr schöner Querschnitt ausgezeichnet, in dem für alle etwas zu finden ist: Sammelspiel, Legespiel, Assoziationsspiel, Planungsspiel, Zockerspiel, kooperatives Spiel, Aufbauspiel).
Natürlich sind solche Spiele für "uns" nur eingeschränkt interessant. Aber für die breite Masse sind diese Spiele optimal!
Und wer sich mit dem Spiel des Jahres unterfordert fühlt, der hat mit dem "Kennerspiel des Jahres" den richtigen nächsten Schritt. Auch hier sind die Preisträger der letzten Jahre (Quacksalber, EXIT, Isle of Skye, Broom Service, Istanbul, Die Legenden von Andor, Village) ein guter Rundumschlag mit verschiedensten Spielsystemen: Zockerspiel, kooperatives Rätsel, Legespiele, Laufspiele, kooperatives Spiel, Strategiespiel). Wer alle diese Spiele probiert hat, dürfte für sich mindestens ein sehr gutes Spiel gefunden haben.
Ich kann also nur sagen: Macht weiter so!
Wir hier brauchen solche Preise natürlich nicht, wir haben den deutschen Spielepreis (um uns wichtig zu fühlen), sowie unsere Erfahrung und das hiesige Schwarmwissen (um schnell die Spiele herauszufiltern, die uns gefallen dürften).
Ciao
Stefan