Spiel des Jahres 2018: Azul

  • [Mod]

    Themen zusammengefügt – yze


    Azul – Michael Kiesling

    Grafik: Chris Quilliams

    Next Move Games / Plan B Games


    Glückwunsch an alle Beteiligten :)


    Nominiert waren auch:


    Luxor – Rüdiger Dorn

    Grafik: Dennis Lohausen

    Queen Games


    The Mind – Wolfgang Warsch

    Grafik: Oliver Freudenreich

    Nürnberger-Spielkarten-Verlag


    Vgl. auch Spiel und Kennerspiel des Jahres Tipp

    Einmal editiert, zuletzt von yzemaze () aus folgendem Grund: Mod

  • alpaka

    Hat den Titel des Themas von „Spiel des Jahres 2018: Luxor“ zu „Spiel des Jahres 2018: Azul“ geändert.
  • Von diesem Spiel höre auch ich heute zum ersten Mal. Nun wird es mir spätestens in der Vorweihnachtszeit auf irgendeiner Ramschtheke für wenig Geld über den Weg laufen. HGW auch von mir... :P

    Ein Bild sagt mehr als 298 Wörter... :floet:

  • Azul wird aufgrund des Materials sicherlich eher nicht verramscht.

    Wahrscheinlich meinte velvre Luxor, das alpaka fälschlicherweise (und dann auch noch ein paar Minuten zu früh¹) zum SdJ gekürt hatte ;)


    ¹ Meinen Beitrag (im ursprünglich anderen Thema) habe ich abgeschickt, als das SdJ im Livestream verkündet wurde.

  • Tja so geht das.


    Luxor hätte keine Kosten verursacht, weil ich es schon habe.


    Azul habe ich nicht. Abstrakte Spiele mag ich auch eher nicht. Es scheint aber durchaus einen gewissen Reiz zu haben; wer weiß, vielleicht gefällt es mir ja sogar.

    Da ich neuerdings als Gast in meiner Spielerunde eine Nichtspielerin (spielt ein wenig, kann man aber kaum Familienspielerin nennen) habe, schaffe ich es mir jetzt doch an. Vielleicht wird das ja was.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

  • Alles andere wäre auch eine große Überraschung gewesen.


    Azul ist sicher eine ideale Wahl. Obwohl eingängig und schnell erklärt ist, bietet es doch eine gute Tiefe, um sowohl Familienspiele als auch Vielspieler zu fördern.

    Abgesehen von Codenames interessierten mich die SdJ der letzten 6, 7 Jahre überhaupt nicht, aber Azul gefällt mir sehr gut.

    Meine Top 15 (via pubmeeple gerankt):

    Terra Mystica - Gaia Project - Ein Fest für Odin - Arche Nova - Underwater Cities - Great Western Trail - Clans of Caledonia - Scythe - Wasserkraft/Barrage - Orleans (inkl. Handelserweiterung) - Oranienburger Kanal - Agricola - The Gallerist - Heaven & Ale - Food Chain Magnate

  • Yep, das bezog sich auf Luxor!

    Bei Azul freue ich mich direkt, denn es hat aus meiner Sicht verdient gewonnen!!!

    Ich mag übrigens auch keine abstrakten Spiele, aber Azul werde ich mir früher oder später zulegen, da es mich überzeugen konnte.

    Ein Bild sagt mehr als 298 Wörter... :floet:

    Einmal editiert, zuletzt von velvre ()

  • Ich spiele sehr gerne mal abstrakte Spiele (meine Frau leider gar nicht gern) und Azul ist da ein sehr schöner Vertreter des Genres mit sehr hochwertigem Spielmaterial.

    Für Leute die vorrangig themenbefreite (abstrakte) Spiele wie Phase 10, Qwirkle oder Kniffel bisher gespielt haben ist Azul sicher eine sehr eingängliche und schöne Option, die einen eventuell hin zu "richtigen" Spielen führen kann. Sehr gute Wahl. :)

  • Also bitte, Azul ist doch nicht abstrakt. Wir sind doch Fliesenleger. Wenn ich eine Partie gespielt habe, dann sehe ich danach verstolen an mir herunter um nachzusehen, ob ich nicht doch etwas Spachtelmasse an der Kleidung habe ;)

    Ansonsten muss ich zugeben, dass das Spiel in meiner Gunst von „ist ok, kann man mal“ durchaus gestiegen ist. Das passiert bei mir nicht so häufig. Eigentlich hätte ich dem Spiel die Chance auch gar nicht eingeräumt, aber ich habe es auf Wunsch anderer Spieler immer mal wieder mitgespielt (war ja immerhin „ist ok, kann man mal“).


    Viele Grüße,

    Andreas.

  • Ich sehe ich genauso wie Kermeur. Azul ist eine sehr gute Wahl, weil es für Gelegenheitsspieler genauso geeignet ist wie für die Durchoptimierer, die 90+ Minuten für eine Partie Azul brauchen, weil ab der Mitte jeder Runde durchgerechnet wird, unter welchen Umständen man wem das Komplettieren einer der unteren Reihe zerschießen oder viele Minuspunkte reindrücken kann.


    Eigentlich spricht es sogar für eine gewisse Weisheit der SdJ-Jury. Azul hätte meiner Meinung nach auch für das KSdJ nominiert werden können (und ich persönlich hätte es sogar eher dort erwartet). Aber als Familienspiel verstanden verspricht es mehr Spaß, denn je mehr man es zergrübelt, umso fieser kann Azul werden.

  • Was mich immer wieder erstaunt, ist die häufige Erwähnung des "tollen Materials" bei Azul. Ich kann das nicht nachvollziehen. Die Spielsteine selbst sind zwar ganz hübsch, aber leider größtenteils im Siebdruck mit Mustern bedruckt und somit im Beutel ertastbar. Außerdem ist die Ablage mit der Punkteleiste in allen Exemplaren, die ich bisher in den Händen hatte, so stark gebogen, dass sie nicht zuverlässig liegen bleibt und ständig verrutscht. Die Zählleiste und der Zählstein sind winzig und fummelig, ständig verrutscht da etwas. Einziger Lichtblick für mich ist der tolle Beutel.


    Spielerisch mag ich es zwar auch nicht, aber da kann ich mir schon gut vorstellen, dass es sehr vielen Leute gefällt. Insofern ist es (zumindest angesichts der drei Nominierten) schon die beste Wahl gewesen.


    Ciao

    Stefan

  • aber leider größtenteils im Siebdruck mit Mustern bedruckt und somit im Beutel ertastbar.

    Hallo,


    also ich kann ja alle anderen Deiner genannten Punkte verstehen, aber eigentlich bräuchte man ja den Beutel gar nicht und könnte einfach Steine auf das Brett legen, wie man gerade Lust hätte. Würde eigentlich nur wenig ändern. Insofern sehe ich keinen nennenswerten Nachteil, wenn da Steine ertastbar sind (zumal man ja auch erstmal fähig sein muss, die Unterschiede zu ertasten)? Aus meiner Sicht ist der Beutel weniger dafür da, zu verhindern, die Steine zu sehen, als vielmehr zu kennzeichnen, dass das der Vorrat ist, aus dem man nachziehen darf. So wie der Schachteldeckel die Ablage darstellt.
    Ich meine ok, rein theoretisch könnte es sein, dass ich noch viele schwarze Steine brauche und dann clevererweise eine Auslage erstelle, in der die reichlich vorkommen. Aber das da sehe ich in der Praxis keine Gefahr. Eines aber weiß ich sicher, wenn jemand bei mir am Tisch auf die Idee kommt, stundenlang beim Aufbau im Sack rumzufummeln, um Steine zu ertastet, dann sitzt er 1 Minute später ganz einsam am Tisch ;)


    Viele Grüße,

    Andreas.

  • Die Nominierungen / Gewinnerspiele zeigen mir ganz persönlich auch dieses Jahr wieder, dass ich A) nicht (mehr?) zu Zielgruppe des SdJ-Preis gehöre, ich mich B) dort mit meinem Geschmack / Meinung nicht wiederfinde und C) keins der Spiele (auch für Einsteiger in meinem Umfeld) kaufen / spielen würde. Ich denke, ich habe in meiner Sammlung zig Spiele, die auch gerade Brettspiel-Neulingen, weit mehr in Bann schlagen als die hier ausgewählten SdJ-Kandidaten. Ich bin mir nicht sicher, ob das mediale Echo zu den SdJ-Gewinnern immer so positiv für die Brettspielgemeinschaft im Allgemeinen und für die Sicht Außenstehender auf das Medium Brettspiel im Speziellen ist. Wäre es nicht viel eher hilfreich, wenn den Leuten wirklich mal die besonderen Spiele vorstellen würde, anstatt immer wieder Vorschläge unter dem Gesichtspunkt der Unerfahrenheit des vermeintlichen Publikums zu machen? Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass Nichtspieler immer dann besonderes begeistert waren, wenn man ihnen die ganze Tiefe der Brettspielwelt zeigt, anstatt ihnen aus Gründen von vermeintlicher Rücksichtsnahme mal wieder die "einfachen" Vertreter des Genres auf den Tisch zu bringen. Wie oft habe ich mittlerweile schon von genau dieser Zielgruppe gehört: "Wir wussten garnicht, dass es überhaupt so tolle Brettspiel gibt." Sagt eigentlich irgendwie alles ...

  • "Zeigen" = Profis erklären und man spielt gemeinsam.


    SdJ = von Neulingen selbst erarbeitbar.


    A world of a difference.

    Ich sage nicht, dass das Konzept völlig falsch ist ... meiner Erfahrung nach wird der Gruppe der "Nichtspieler" aber zu wenig zugetraut und damit Spiele vorenthalten, die echte, langfristige Begeisterung für das Medium auslösen würden. In der Öffentlichkeit herrscht bzw. entsteht durch die SdJ-Nominierungen / SdJ-Gewinner der Eindruck, dass diese Spiele das Beste ist, was die Brettspielwelt zu bieten hat bzw. was im vergangenen Jahr im Bereich dieses Mediums herausgebracht wurde, und dass ist meiner Meinung nach schlicht falsch ...

  • Dann sind aber nicht die Spiele falsch, sondern deine/diese Perzeption des Preises. Es geht nicht um "das Beste, was die Brettspielwelt zu bieten hat", sondern maximal um "das Beste für Einsteiger (, um das Kulturgut weiter zu verbreiten)". Erstens richtet es sich also tatsächlich eher an Unerfahrene sowie Familien und Zweitens kann man gar nicht sagen, was "das Beste allgemein" wäre, weil das am Ende immernoch subjektiv ist. Wenn du also sagst, 2018 war "das beste Spiel, was unsere Szene zu bieten hat" z.B. Rising Sun, dann stimmen dir da X Leute zu, aber Y Leute widersprechen dir halt auch, weil es ihnen nicht gefallen hat. Es kann also immer nur eine Schnittmenge aus überlappenden Meinungen sein. Und dafür trifft sich ja die Jury auf ihren Tagungen und sichtet vorher so viele Titel etc., damit sie intersubjektiv das Beste für das Genre finden können, am Ende in einem demokratischen Wahlverfahren. Und das bildet der Preis eben ab. Dass es bei manchen Leuten deswegen zu Missverständnissen oder -Interpretationen kommt, kann man nunmal nicht vermeiden, aber ich denke, der Groh der Leute weiß schon, was der Preis bedeutet und aussagen soll. Da traust du der Öffentlichkeit imho zu wenig zu :saint:

    Lg

  • Gloomhaven ist das Beste, was die Brettspielwelt aktuell zu bieten hat. Sagt BGG und das sogar gleich dreifach. Wer empfiehlt einen Nichtspieler dieses Spiel? Niemand. Auch wenn das echte und langfristige Begeisterung für das Hobby auslösen könnte, sofern man durch einen erfahrenen Mitspieler angeleitet wird und nicht selbst die Anleitung durcharbeiten muss. Klingt überspitzt? Jip, aber das sagt nur, dass das Spiel des Jahres eben nicht die volle Bandbreite der Brettspielwelt abbilden kann und auch gar nicht will.


    Wie viel man einen Nichtspieler zutrauen kann, hängt von der einzelnen Person ab. Da ist die Gruppe der Nichtspieler schlicht zu weit gefasst. Da ist Azul als Spiel des Jahres eben ein Kompromis zwischen möglichst guter Zugänglichkeit und begeisternden Spielablauf, wenn man es sich selbst erarbeiten muss. Diese Diskussion ist aber schon mindestens 11 Jahre lang hier im unknowns-Forum und davor etliche Jahre im spielbox-Forum geführt worden. Ohne Ergebnis, es sei denn, man nimmt schlicht hin, dass die SdJ-Jury eben ihr Ding macht und das kann man gut finden oder nicht. Es bleibt aber deren Ding.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Die eigentliche Deutung des Preises ist mir persönlich ja bekannt. Vielleicht sollte man den Preis einfach mal ordentlich etikettieren, wie wäre es mit "Anfänger-Spiel des Jahres" oder "Spiel des Jahres für Brettspiel-Neulinge" ...? Da gibt es dann auch keine Missdeutungen, und sogar Lis'chen-Einfach weiss woran sie ist. Meiner Meinung nach hat sich das Medium Brettspiel wesentlich stärker und weiter entwickelt, als diese jährliche Auszeichnung ... ich denke, in erster Linie stört mich auch weniger der Ansatz (der ja recht löblich ist), sondern der Titel mit all seiner Interpretationsfläche. Er reduziert in meinen Augen das gesamte Medium auf zu wenige und zu simple Vertreter ihrer Art.

  • In der Öffentlichkeit herrscht bzw. entsteht durch die SdJ-Nominierungen / SdJ-Gewinner der Eindruck, dass diese Spiele das Beste ist, was die Brettspielwelt zu bieten hat

    Nicht zwingend. Wenn mir jemand die Currywurst an einer Imbissbude empfiehlt, halte ich das auch nicht für die Krönung der deutschen Küche. Oder wenn irgendein Rapper einen Echo-Preis bekommt, dann ist das trotzdem für mich als Metal-Hörer komplett irrelevant. Oder wenn irgendein Mainstream-Auto von einer Zeitschrift zum "Auto des Jahres" gewählt wird, dann weiß ich auch, dass da in Sachen Motorisierung und Luxus immer noch mehr geht, auch ohne Autofreak zu sein. Völlig egal welcher Bereich und welches Hobby: Je weiter du in den Expertenbereich gehst, umso unbekannter und exotischer wird's für den Mainstream.


    Die Masse musst du immer da abholen, wo die Masse ist, und mit Azul ist nach vielen Jahren der kompletten Belanglosigkeiten unter den SdJ-Siegertiteln auch mal wieder etwas ausgezeichnet worden, das zwar leicht zugänglich ist, aber trotzdem eine hohe Spieltiefe hat, wenn man das Spiel denn entsprechend optimiert spielen möchte. Um diejenigen, die Spaß an komplexeren Denksportaufgaben haben, mehr ins Brettspiel-Hobby rein zu ziehen, eigentlich genau ideal.


    Okay, zugegeben, Azul taugt eher als Einstieg in die kompetitive, kopfrechenlastige Euro- als für die AT-Welt, aber alle paar Jahre darf auch ruhig mal ein quasi-abstraktes Spiel gewinnen. Zumal sich die Masse, die Skat, Rommée, Schach, Mühle, Dame & Co kennt, mit abstrakten Spielen auch erstaunlich leicht tut, viel leichter als viele Spieler.

  • Ich sage nicht, dass das Konzept völlig falsch ist ... meiner Erfahrung nach wird der Gruppe der "Nichtspieler" aber zu wenig zugetraut und damit Spiele vorenthalten, die echte, langfristige Begeisterung für das Medium auslösen würden.

    gib uns doch mal Beispiele, welche Spiele deiner Meinung eine derartige Negeisterung auslösen können? Das würde die Diskussionsgrundlage doch eher auf soliden Boden stellen

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Ich sage nicht, dass das Konzept völlig falsch ist ... meiner Erfahrung nach wird der Gruppe der "Nichtspieler" aber zu wenig zugetraut und damit Spiele vorenthalten, die echte, langfristige Begeisterung für das Medium auslösen würden.

    gib uns doch mal Beispiele, welche Spiele deiner Meinung eine derartige Negeisterung auslösen können? Das würde die Diskussionsgrundlage doch eher auf soliden Boden stellen

    Ich nenne jetzt mal drei Spiele, die ich mit mehreren unterschiedlichen Gruppen aus Neulingen innerhalb der letzten 12 Monate gespielt habe (auch wenn diese Spiele jetzt zeitlich nicht für SdJ-Preis 2018 in Frage gekommen wären): Blood Rage, Terraforming Mars und Im Wandel der Zeiten. Alle drei Spiele kamen sehr gut an und in jeder Spielgruppe wurde direkt von einem oder mehreren Neulingen, eine weitere Partie eingefordert, teilweise bis spät in die Nacht hinein. Zudem habe ich mein Exemplar in zwei Fällen sogar gleich nach den Partien an die Neulinge verliehen, da diese in ihrem Bekanntenkreis möglichst zeitnah damit weiterspielen wollten ...

  • Diese Einstieghürde, ein Spiel selbst zu erarbeiten, ist ganz signifiaknt. Die Anzahl der un- bzw. einmal gespielten Exemplare von El Grande(SdJ 97 wimr), welche mir auf Flohmärkten begegneten ist ein stummer Zeuge dessen.

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Nachfrage aus Interesse, weil ich ganz andere Erfahrungen mit Spiele-Neulinge bisher gemacht habe: Welchen spielerischen Hintergrund haben die Neulinge? Pen&Paper-Rollenspieler? Tabletop-Spieler? Oder bis auf Monopoly und Spiel des Lebens sowie Mühle und Mau Mau bisher wenig bis gar nichts gespielt, was wir hier so als spielenswerte Brettspiele für uns einordnen? Und diese Neulinge haben Dir und der Spielrunde diese Spiele erklärt?


    Ein "Im Wandel der Zeiten" traue ich mir nicht zu, mal eben so aus dem Stegreif zu erklären. Das braucht entweder geduldige Zuhörer (beim gemeinsamen Vorlesen der Regel, hoffentlich nicht) oder ausreichend eigene Spielerfahrung mit dem Spiel oder eine gute Vorbereitung.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

    Einmal editiert, zuletzt von ravn ()

  • Nachfrage aus Interesse, weil ich ganz andere Erfahrungen mit Spiele-Neulinge bisher gemacht habe: Welchen spielerischen Hintergrund haben die Neulinge? Pen&Paper-Rollenspieler? Tabletop-Spieler? Oder bis auf Monopoly und Spiel des Lebens sowie Mühle und Mau Mau bisher wenig bis gar nichts gespielt, was wir hier so als spielenswerte Brettspiele für uns einordnen? Und diese Neulinge haben Dir und der Spielrunde diese Spiele erklärt?

    Das waren unterschiedliche Grundvoraussetzungen, bei Blood Rage waren es Mehrzahl Nicht- bzw. Monopoly-Spieler, bei Terraforming Mars waren es in gleichen Teilen Nicht-, Karten- plus ein Tabletop-Spieler (für den waren alle Euroartigen komplettes Neuland). Bei Wandel der Zeiten waren es ein Kartenspieler und ein Gelegenheitsspieler ... und natürlich haben die Neulinge nicht mir das Spiel erklärt, sondern umgekehrt, dass hätte allein zeitlich nicht geklappt. Der Ansatz in meinen Fällen und beim SdJ ist ein anderer ... diesen Umstand habe ich aber auch nie in Frage gestellt ... mir ging es auch nicht um den Weg, sondern um die Sicht der Neulinge auf Brettspiele im Nachgang ... passt schon, ich wollte auch keine alten Diskussionen lostreten, offenbar gab es die ja in ver Vergangenheit bereits zur Genüge.

  • Gestern stand im Spiegel oder in der Sueddeutschen zu lesen, dass Azul Spiel des Jahres geworden ist. Dabei wurde richtig erklärt für was die Auszeichnung steht und welche Bewertungskriterien eine Rolle spielten. Doch einen Satz später wurde behauptet der Preis wäre der Oskar der Brettspielszene - und da kam mein Auge mit quietschenden Bremsen zu stehen.

    Der Oskar ist für mich gleichbedeutend mit "bester Film", "beste Regie", beste Irgendwas - und ganz zweifellos ist Azul ein tolles Spiel, aber es ist nicht das beste Spiel aus dem Jahrgang 2018! Aber genau diese Vermischung steckt, meiner Meinung nach, in den Köpfen der Allgemeinheit. Und damit hat die Spiel des Jahres Auszeichnung sogar einen gegenteiligen Effekt zur gewollten Absicht. Denn wenn ein Spiel wie Azul oder die Quacksalber von blablabla die Spitze darstellen sollen, wie soll dann bitte Interesse bei einer Generation entstehen, die mit Computerspielen aufgewachsen ist?


    Wenn ich eine Idee brauche, was ich mit meiner Schwiegermutter (Nichtspieler) spielen könnte, schaue ich mir die Spiel des Jahres Titel an. Brauche ich hingegen etwas was meine Kumpels (Nichtspieler) interessieren könnte, sehe ich mir die Golden Geek Awards an.

    Das Beste am Mensch ist sein Hund.

    Einmal editiert, zuletzt von Toadstool ()