Bei mir hat sich ein bisschen was aufgesammelt:
Los
ging es mit #DominantSpecies (Englisch dritte Edition)! Mein Spielekumpel hat
es mitgebracht, womit ich es endlich auch spielen durfte - auf meiner
Must-Have-Liste steht es jedenfalls schon sehr, sehr laaaange.
Da
es für uns alle die Erstpartie war, mussten jedoch zuerst die Regeln
verinnerlicht werden, die aber zum Glück ganz handzahm sind.
Gespielt wurden schließlich die Spinnen, die Vögel und die Echsen; letzteres
war meine Fraktion.
Da
niemand mit dem Spiel vertraut war, probierte jeder, Zug für Zug, verschiedene
Sachen aus. Das hatte dann auch gleich zur Folge, dass meine Echsen einen
Gletscher abbekamen und von der anderen Seite starke Konkurrenz von den Vögeln
erhielten.
In
der nächsten Runde bekam ich noch zwei Gletscher ab, so dass meine Echsen
schließlich nach Süden in neue Lande auswichen. Glücklicherweise blieb meine
Echsenpopulation auf den Gletschern stabil, da in allen Gebieten die Nahrung fast bis Spielende erhalten blieb. Damit erhielt ich interessanterweise
zwei Vorteile. Erstens, durch die zahlreichen Gletscher, die sogar noch mehr
werden sollten, bekam ich das Bonuspunkte-Plättchen, das mir von Runde zu Runde
massig Siegpunkte bescherte. Der zweite Vorteil war, dass ich durch diesen
Eisschild relativ sicher vor den Übergriffen der anderen beiden Parteien war. Vögel und Spinnen begannen jedenfalls immer erbitterter aufeinander einzuprügeln,
bis sie realisierten, dass ich ohne große Mühen mit meinen Siegpunkten
davonzog.
In
den letzten beiden Runden wurde schließlich ordentlich auf mich eingedroschen,
aber den Sieg der Echsen konnten sie dennoch nicht verhindern. Am Ende stand
es dann 177 (Echsen) zu 143 (Spinnen) zu 124 (Vögel).
Fazit:
Herausragendes Spiel! Area Control plus Action Selection in einem schönen
unverbrauchten Setting ist genau mein Ding! Würde ich nicht nur jederzeit wieder mitspielen, sondern ich werde es mir auch kaufen müssen, sobald es wieder zur Verfügung steht. Einziger Kritikpunkt: Statt
Zylinder, Kegel und Steinchen hätte man sich schon etwas Schöneres einfallen
lassen können. So muss man halt wieder selber basteln – aber das macht mir zum
Glück auch Spaß.
Danach
wurde #SpiritIsland ausgepackt. Diesmal wollte ich mal eine härtere Gangart ausprobieren,
auch wenn es für einen von uns die Erstpartie war.
Gespielt wurde mit den Spirits: Oceans Hungry Grasp, Bringer of Dreams and Nightmares und
A Spread of Rampant Green. Unser Feind waren die Preußen auf Level 4, zudem
wurde mit der Erweiterung gespielt.
Erste
Erkenntnis: Preußen auf Level 4 bauen öfters, bauen früher und bauen mehr. Die
Crux ist, dass einige Landkarten schon vor dem Spiel wegfallen, so dass die
„fieseren“ Karten früher ins Spiel kommen.
Natürlich
sah unsere Insel mal wieder furchtbar aus. Überall kreuchten und fleuchten
Siedler über unser magisches Eiland. Aber nach und nach eroberten wir uns alles Stück
um Stück zurück. Vor allem unser Traumspirit brachte jede Menge Furchtkarten
ins Spiel und als Ozeangeist konnte ich auf allen Inselteilen (Küstenbereich) das
Schlimmste verhindern.
Am
Ende wurde es dennoch recht knapp, da die Blight-Tokens fast aufgebraucht waren
und die Insel schon lange ihren „Healthy“-Status verloren hatte.
Letztendlich
wurden die Preußen aber erfolgreich in die Flucht geschlagen.
Immer noch Topspiel! Immer noch 10 Punkte auf BGG von mir.
#Sagrada
Wieder
zu dritt, aber andere Runde; war für alle die erste Partie. Regeln waren
schnell erklärt, was aber nicht verhinderte, dass haufenweise Fehler gemacht
wurden. Alle Fehler waren aber von der Sorte, dass ein Würfel falsch gesetzt wurde,
weil man entweder nur die Farbe oder den Würfelwert im Blick hatte. Da wurde so
manches Mal geflucht, wenn ein Würfel wieder rausgerissen werden musste und man
keine Chance mehr hatte, das Loch zu stopfen.
Spaß
hatten trotzdem alle und am Ende der Partie, wurde gleich eine neue gespielt.
Am Ende des Abends gab es dann sogar noch eine dritte Partie! Mit dem Endergebnis, dass jeder einmal gewonnen hatte.
Fazit:
Die Hoffnung, dass Sagrada ähnlich gut ankommt wie Azul hat sich voll erfüllt.
Allerdings habe ich den Eindruck, dass eine Zweierpartie nicht ganz so fluffig
ist, wie bei Azul.
Insgesamt
aber ein sehr schönes Spiel, das glücklicherweise auch meiner Frau gefällt.
#NemosWar
Noch zwei Solo-Partien durchgebracht, beide Male wieder als
Explorer.
Die zweite Partie ging etwas besser aus als meine
Kennenlern-Partie, bei der ich zwar am Ende die Epiloge aufschlagen durfte,
trotzdem aber mit einem „Defeat“ scheiterte.
Diesmal hieß es „Failure“ - es musste also eine dritte
Partie folgen.
Da ich nun die Tücken des Spieles einigermaßen kannte,
begann ich meine Aktionen zielgerichteter anzugehen. Meine Absicht war es
möglichst viele „Wunder“ zu entdecken, da es hierfür am meisten Siegpunkte gab.
Folglich holte ich mir gezielt alle Wunder-Entwicklungskarten für die Nautilus
ins Deck, außerdem wählte ich die Zell-Batterien, um in einem „Lull-Turn“ eine
Aktion zu erhalten.
Meine Idee war es möglichst viele Schätze zu ergattern. Vor
allem Schätze, die man über zusätzliche Adventure-Cards bekommen konnte, waren
im Fokus. Kämpfe hingegen versuchte ich auf das Nötigste zu beschränken.
Die ersten Spielzüge liefen sehr gut. Ich absolvierte
zusätzliche Adventure mit durchwegs positiven Effekten. Ich sammelte Schätze
ein unter denen sich auch einige Wunder fanden und als ich schließlich Schiffe angreifen musste, traf ich auf die Mary
Celeste – ein Geisterschiff, das ebenfalls als Wunder verbucht wurde.
Doch ab der Mitte des Spieles wurde es kniffliger.
Zahlreiche Kriegsschiffe fuhren jetzt auf den Weltmeeren, so dass ich mich in
ruhigere Gewässer zurückziehen musste und dann geschah es. Zwei, drei Runden
vor Spielende deckte ich eine Adventure-Card auf, bei der die Medien groß über
die Nautilus berichten. Als Ergebnis sollte in jedes Weltmeer ein Schiff
platziert werden – was ich jedoch leider nicht mehr konnte. Alle Meere waren dicht und das
Spiel damit abrupt zu Ende!
DEFEAT!
Wahnsinn, ich hatte so viele Wunder gesammelt und gesehen
und dann sowas.
Einen Moment lang war ich versucht, sofort für die nächste
Partie aufzubauen, aber dann ließ ich es gut sein. Eine Revanche wird es geben,
aber dann besser mit kühlem Kopf und neuen Würfeln.
Apropos Würfel, die dem Spiel beigelegten sind furchtbar.
Die Rollen nicht, sondern klackern über den Tisch, da die Ecken nicht
gerundet sind. Hab mir daher jetzt neue geholt, die auch farblich schöner
sind und besser zum Spiel passen; hier ein Bild:
Ach ja und wer passende Musik sucht: Ich kann „La Mer“ und
„Nocturne“ von Debussy empfehlen. Außerdem wäre da noch die Filmmusik zu den
klassischen Jules Verne Filmen von Bernard Herrmann.
Was soll ich noch sagen? Nemos War ist ein absolut
großartiges Abenteuerspiel. Es trifft genau meinen Nerv, auch wenn man oft in die Tischkante beißen möchte, wenn die Würfel bei einem
lebenswichtigen Test auf die falsche Seite rollen.
#EndOfTheTrail
Ein total beknacktes Spiel. Ungefähr fünf bis zehn
Minuten Spielzeit, aber ein Regelheft wie bei einem Experten-Eurogame haben.
Das Thema ist Western und wir sind eine Art Glücksritter.
Einerseits versuchen wir die lukrativsten Gold-Claims zu ergattern, andererseits wollen wir
das beste Pokerblatt hinbekommen.
Die Spielaktionen werden dabei über Handkarten gesteuert, wobei jede
Handkarte drei Funktionen hat.
- Geld: Damit kann man zu Beginn einer Runde für
neue Handkarten bieten.
- Aktion: Mit einer Handkarte kann man auf einem Spielfeld, das ein wenig an Memory erinnert, Claims suchen, in
Besitz nehmen und/ oder andere von ihrem Claim vertreiben. Wieviel ein Claim wert ist, sieht man wenn man die Memory-Plättchen umdreht.
- Pokerblatt: Jede Karte, die als Aktion benutzt
wurde, kommt in den Ablagestapel, aus dem am Ende vom Spiel ein Pokerblatt
gebastelt wird.
Nach drei Runden ist das Spiel ziemlich abrupt zu Ende.
Gewonnen hat derjenige mit den meisten Punkten. Punkte gibt
es für die unterschiedlich wertvollen Claims und für das Pokerblatt. Außerdem
darf derjenige mit der besten Pokerhand einen weiteren Claim abstecken.
Das Spiel ist totaler Mist! War die einhellige Meinung von
allen Spielern (drei). Das Beste daran ist, dass es nicht mir gehört.
#TemporalOdyssey
Ein Deckbau-Spiel für zwei Leute, ähnlich wie Magic nur ohne
den ganzen Sammelkarten-Mist.
Jeder Spieler kontrolliert eine Hauptfigur, den Traveller,
und erhält ein dazu passendes Spieldeck. Dieses Grunddeck wird im Lauf des
Spiels aus drei verschiedenen Quellen erweitert, die grundsätzlich jedem
Spieler zur Verfügung stehen. Die Quellen sind: Vergangenheit, Gegenwart und
Zukunft.
Die Vergangenheit enthält vor allem Naturkarten mit ziemlich
düsteren Kreaturen, die stark im Angriff sind, aber schwach in der
Verteidigung.
Die Gegenwart, enthält vor allem menschliche Helden, die ein
bisschen kämpfen können und gut in der Verteidigung sind.
Die Zukunft hält Mechs und Kriegsroboter bereit, die äußerst
stark im Angriff wie auch in der Verteidigung sind. Allerdings muss man viele Karten/Kreaturen
opfern, um eine Zukunftskarte spielen zu können.
Abgesehen von den Kreaturen gibt es Zaubersprüche und
Artefakte. Einige Karten (insbesondere Artefakte) enthalten Symbole, die
Zaubersprüche mächtiger werden lassen.
Als letzte Kartenart gibt es noch die sehr starken Dingsbums-Karten (Judgement?), die
man jedoch nur einmal spielen darf und im Regelfall nur erhält, wenn der eigene Traveler hopsgeht. Hat man drei dieser Karten erhalten und der
eigene Traveller stirbt, ist das Spiel vorbei und man hat verloren.
Fazit: Ohne Erwartungen gespielt und sehr positiv
überrascht! Das Spiel ist von Level 99 Games und kommt in dem dafür
typischen Anime-Stil daher. Die Spielzeit beträgt um die dreißig Minuten bis 45 Minuten. Sehr schön sind die asymmetrischen Grunddecks, die sich aber
eigentlich nur bei zwei Karten (Traveller / Tower) stark unterscheiden. Da jeder auf die
gleichen Karten Zugriff hat, entscheidet vor allem die eigene Strategie über
Sieg oder Niederlage.
Einziges Manko ist das Regelheft. Die Regeln sind zwar nicht
schwierig, aber vieles ist sehr unklar definiert. Ein, zwei Worte an der richtigen
Stelle mehr und vieles wäre einfacher gewesen.
Alles in allem gefällt es mir aber richtig gut. Das Artwork
ist top. Das Zeitreise-Thema und die schrägen Kreaturen sind ebenfalls toll.
Wer also auf solche Spiele steht, sollte unbedingt ein Blick darauf werfen!