Beiträge von papadjango im Thema „09.07.-15.07.2018“

    Wunderbare Spielwoche mit drei tollen Spielen. In jeder Hinsicht das erste war…

    Anachrony

    Drei begierige Augenpaare bestaunten erst einmal die wunderbar bemalten Exosuits-Miniaturen (s. Foto). Die sehen nicht nur toll aus, sondern sind auch so geschickt gemacht, dass die Arbeiter-Plättchen hineingesteckt werden können und man weiterhin das Symbol sieht, das die Art des Arbeiters bestimmt.


    Der Aufbau dauert etwas, ist aber nicht kompliziert. Jeder hat ein eigenes Tableau seines „Pfades“ und sucht sich den/die jeweiligen Stammesfürsten/fürstin aus, die ebenfalls eigene Aktionsmöglichkeiten haben. Man spielt entweder mit dem Plan für zwei bzw. drei ODER mit dem für vier Spielern. D.h., dass zu dritt die Aktionen relativ knapper bemessen sind. Ich möchte hier nicht alle Regeln wiedergeben, nur die Besonderheiten. Neben dem üblichen Ressourcen-Abbau, Bauwerke errichten, Personal rekrutieren (4 verschiedene Typen mit unterschiedlichen Fähigkeiten), kann man mittels Kraftwerkbauten Zeitreisen machen und sich aus der Zukunft Mensch oder Material „ausborgen“, um z.B. eines der Superprojekte zu realisieren, die einem schöne Vorteile bringen. Vorsicht; zu viele Zeitreisen verursachen Paradoxien und letztlich Anomalien, die gehörige Nachteile und am Ende Minuspunkte bringen können.

    Wasser ist nötig, um die müden Arbeiter wieder zu motivieren. Schön, dass sie am eigenen Tableau Aktionen erledigen, aber nur mit den Exosuits sozusagen die „Außenaktionen“ durchführen können. Nach vier Runden fliegt das Zentrum dann in die Luft und jeder hat noch drei Epochen (= Runden), um zu evakuieren und damit besonders viele Punkte zu machen. Jeder hat unterschiedliche Evakuierungsbedingungen, die man immer im Auge haben muss. So hatte ich drei Kraftwerke zu bauen; Extrapunkte für Neutronium (ein bestimmtes Metall). Und hier lag auch meine Fehlkalkulation: nach Runde vier sind alle Hauptaktionen nur noch einmal zu benutzen. Und wenn alle verbraucht sind, dann endet das Spiel schon vor Runde sieben. Nachdem meine Konkurrenten mit der Evakuierung massig Punkte machen würden, wollte ich das Spiel als erster in Runde 5 beenden, da ich bis dahin ganz gut im Rennen lag. Das ging sich dann um einen Arbeiter / Zug nicht aus und erst nach Runde 6 war’s dann tatsächlich vorbei, wobei der "Pfad des Fortschritts" gewann. Er hatte ein Superprojekt, das andere multiplizierte, und auch während des Spiels schon etliche Punkte gesammelt. Zweiter der „Pfad der Harmonie“ mit vielen Gebäudepunkten und dritter mein „gläubiger Pfad des Heils“, der mit Zeitreisen gut punktete, aber in der letzten Runde mangels Rohstoffen kaum noch punkten konnte.

    Ein faszinierend vielfältiges WP-Spiel. Man hat so viele Möglichkeiten, muss immer drauf achten, was die Gegner wohl machen werden, und man sollte einen Schwerpunkt auswählen. Die Ikonographie ist vorbildlich, man hat auch dauernd was zu tun, wenn andere nachdenken, thematisch ist es wirklich gut durchdacht. Meine Lust, das bald wieder zu spielen ist ebenso hoch wie das Spiel #Anachrony in meiner internen Rangliste.


    Bruxelles 1893

    Der zweite Versuch dieses im Jugendstil-Ambiente spielenden Eurogames hat weitere Feinheiten zutage gebracht. Dieser Mix aus Aktions- und Auktionsmechanismus ist wirklich ebenso ausgeklügelt wie wunderbar anzusehen (wenn man diese Grafik mag). Es geht alles gut zusammen mit den „Persönlichkeiten“, den Kunstwerken verkaufen, Brüssel mit eigenen Gebäuden zupflastern und der Punktewertung, die vieles belohnt, besonders aber Kombis. Voller Erfolg bei den beiden Erstspielern und mir.


    Pulsar 2849

    Im Weltraum warten Punkte; viiiele Punkte. Man muss nur auf Planeten landen, Pulsare mit Gyrodingsbums füllen, Projekte fördern, Transmitter bauen, das eigene Tableau fördern, die Sonderpunktebringer erfüllen und, und, und… Anfangs ist man völlig erschlagen ob der Optionen, man hat ja pro Runde immer nur zwei Würfel, die es einzusetzen gilt. Das wirklich Besondere an dem Spiel ist die balancierte Würfelleiste. Man würfelt (zu dritt) sieben Würfel. Je nachdem, wie die Werte sind, wird dann ein Balancierungspfeil platziert und man bekommt Vorteile, wenn man die niederen und Nachteile, wenn man die höheren Werte nimmt. (bezüglich Reihenfolge und bestimmter Energiecubes) Bei aller Balancierung hatte ich dann aber doch Zweifel, weil unser Startspieler ab da immer erstmal den niedersten Würfel genommen hat und so praktisch nicht mehr von dieser Position wegzubringen war. Abgesehen davon spielt sich das flüssiger als erwartet, zumindest wenn man die Symbole halbwegs kapiert hat, denn die sind nicht so klar und eindeutig gewesen für mich. Es ist ein klassischer Punkteoptimierungssalat, den man erobern muss wie die unendlichen Weiten des Weltraums. Es gibt offenbar jede Menge verschiedener Taktiken, um ans Ziel zu kommen. Und wenn man sich drauf einlässt, macht das sicher Spaß.


    #Anachrony #Bruxelles1893 #Pulsar2849