Gibt es bei Euch auch Spiele, die ihr anfangs gar nicht mochtet, die ihr aber im Laufe der Zeit sehr zu schätzen gelernt habt?
Jein. Durchgefallen ist normalerweise durchgefallen. Haken dran und weg damit. Aber manchmal hat man beim Erstkontakt mit einem Spiel, das einem eigentlich gar nicht gefallen hat, dann trotzdem das Gefühl, dass mehr in dem Spiel steckt und man es nochmal probieren sollte. Vielleicht hatte man eine schlechte Spielerfahrung, weil man selbst beim "Kennenlernen durch Herumprobieren" einfach nur grottig schlecht gespielt und deshlab haushoch verloren hat. Oder vielleicht musste man aus Zeitgründen abbrechen. Vielleicht war die Regelerklärung einfach nur totaler Mist und man hat Kleinigkeiten falsch gespielt. Vielleicht hat die Runde einfach nicht zum Spiel gepasst. Vielleicht wurde eine für Anfänger empfohlene Startaufstellung aus falschem Stolz ignoriert, beim Spielen mit Anfängern unsinnigerweise Erweiterungen gleich mit dazu gepackt (-> würde ich im Normalfall IMMER davon abraten) oder es wurde sogar noch mit eigenen Hausregeln am Spiel herumgepfuscht.
Wer schon ein paar Jährchen Brettspiele spielt, dürfte ähnliches schon erlebt haben. Man hat gelernt zu verstehen, woran ein schlechter Ersteindruck liegen kann. Wenn ein Spiel schlecht ankommt, gibt es ein Dutzend weiterer möglicher Faktoren außer "das Spiel ist schlecht". Außerdem lernt man irgendwann, anderer Leute Meinungen und Empfehlungen besser einzuschätzen. Man weiß besser, was einen erwartet und dass ein "eigentlich passendes" Spiel gar nicht so schlecht sein kann, wie man es eventuell gerade erlebt hat.
Ein selbst erlebtes Beispiel war Terra Mystica. Gefloppte Ersterfahrung, hier im Forum thematisiert (Link), ein paar hilfreiche Kommentare und Erklärungen bekommen. Später nochmal gespielt, hat dann gefallen.