Beiträge von koala-goalie im Thema „The Mind [2018]“

    Die Entstehungsgeschichte wundert mich, weil ich das immer als Variante einer ganz klassischen Gruppenübung nur mit geordneterem Regelwerk betrachtet hatte. In der Schule früher in der Theater AG war das eine übliche Aufwärmübung: man versucht als Gruppe bis 20 zu zählen. Jeder darf jederzeit die nächste Zahl sagen, aber man darf sich nicht ins Wort fallen. Das ist nicht exakt das gleiche, aber mein erster Gedanke als ich von The Mind gehört habe ging genau da hin.

    Genau die Erfahrung habe ich auch gemacht. Spielt man das obige Theater-Aufwrm-Spiel mit einer neu zusammen gewürfelten Gruppe (bei mir waren das ca. 25 bis 30 Leute) kommt man da selten bis 10. Nach etwas Übung waren da auch immer wieder mal die 50 drin.


    The Mind selbst hab ich irgendwann mal wo mit gespielt, aber obiges Theaterspielchen habe ich (bzw. wir) damals regelmäßig in so Gruppen-Kennenlern-Dinger (z.B. Erstsemestereinführung) eingebaut. Danach war the Mind für mich eben nicht mehr so spannend.

    Aber es stellte sich dabei heraus, dass es besser lief wenn alle die Augen zu hatten und ganz still da saßen. Also wenn man die Komponente Kommunikation ganz raus nimmt. Und bei obigem Theaterspiel ist auch Zählen oder Rhythmus kein Hilfsmittel, da es ja darum geht wie lange man wartet, bis man weiterzählt. Es ergeben sich immer unterschiedliche Pausen.

    Also an dem Konzept hibter the Mind ist meiner Erfahrung nach ziemlich viel dran. Das hat mehr was mit Geduld und Zeitgefühl und eben Gefühl für die Gruppe zu tun als mit Zählen oder "Kommunizieren" (man kommuniziert ja irgendwie trotzdem) und ist großartig wenn es funktioniert. Aber es funktioniert nicht jedes Mal, nicht in jeder Gruppe.