Beiträge von Bierbart im Thema „11.06.-17.06.2018“

    Vor ein paar Tagen hatte ich einen kleinen Eindruck zur letzten Partie Fury of Dracula (3rd Edition) gepostet 04.06.-10.06.2018 . In jener Partie ist uns erstmals die Möglichkeit einer Killer-Taktik für Dracula aufgefallen, die auf BGG bereits seit geraumer Zeit als Pirate Dracula bekannt ist und dort auch diskutiert wurde -- also eine Taktik, die Dracula mit nahezu hundertprozentiger Sicherheit den Spielsieg einbringt, weil die Jäger sie nicht kontern können.


    Gestern zu fünft in ähnlicher Besetzung die nächste Partie. Der Verdacht hat sich bestätigt. Man soll ja vorsichtig sein mit der Verwendung solch starker Etiketten wie "broken", aber Fury of Dracula ist -- vermutlich -- ohne Nachbesserung in der Tat "broken". Das Spiel erfordert meiner Einschätzung nach zwingend eine Nachjustierung bei der Seebewegung Draculas. Diskutiert wurden auf dem Geek natürlich schon zahlreiche Varianten, aber Hausregeln sollten meiner Ansicht nach immer so einfach wie möglich bleiben. Ich würde daher bei der nächsten Partie probieren, für jede Seebewegung nach der ersten Dracula zwei Schadenspunkte anstelle von einem zu verabreichen.


    Abgesehen davon, dass der Dracula-Spieler auf Zack war und die Sache mit der Piratentaktik ohne Vorwissen schnell für sich entdeckt hatte, war es abermals allerdings eine sehr spannende Partie, der man die -- ich kann's kaum fassen -- gut fünft Stunden Spielzeit nicht anmerkte. Das ist natürlich ein guter Indikator für den Unterhaltungswert von Fury of Dracula. Nun stellt sich eventuell natürlich noch die Frage, ob man mit Whitechapel eventuell besser bedient wäre? In puncto Spielzeit? Sicherlich. Aber zwei, nein DREI Dinge hierzu:

    1. Dracula? Cool! Real existierender Frauenmörder? Naja.
    2. Fury ist mechanisch komplexer und viel abwechslungsreicher: Ereignisse, Ausrüstung (Holzpflock! Muhahaha...!), tausend kleine Details.
    3. Kampf! Macht doch gleich viel mehr Laune!

    Als Absacker noch Azul. Das Spiel ist abstrakt, kurzweilig und außerordentlich zugänglich. Werde ich mir besorgen, sobald es für billig wieder zu haben ist.


    #FuryOfDracula #Azul

    Gestern haben wir -- als kleinster gemeinsamer Nenner einer vermutlich WM-bedingt auf insgesamt fünf Leute dezimierten Runde eines öffentlichen Spieletreffs -- als irgendwelche Wikinger/Schotten/Kaledonier/Klingonen(?)... die Isle of Skye urbar gemacht.


    Mal kucken: Das Spiel heißt wie eine Insel. Ist von Lookout. Thema, Cover und Grafiken wecken Assoziationen mit Agricola, Caverna und Co. Viele Warnleuchten. Aber anscheinend so ähnlich wie Carcassonne? Ich mag Carcassonne! Also dann, probieren wir's! Was soll's. Ist immer noch besser, als 3 Stunden Terraforming Mars.


    Aha. Isle of Skye ist also wie Carcassonne. Im Prinzip. Nur kompliziert. Und verkopft. Und vor allem unübersichtlich. Dann haben wir noch einen Bietmechanismus (mit einer sagenhaften Hyperinfaltionsrate von geschätzten 200 Prozent von Runde zu Runde). Diesen werfen wir hinein in den Salat aus Schiffchen, Türmen Typ 1, Türmen Typ 2, Burgen, Ochsen, Schafen, Wiesen, Whiskeyfässern und weiß der Kuckuck noch was alles für Siegpunktquellen. Dann reduzieren wir die Interaktion noch auf das Wegschnappen von Möglichkeiten. Fertig ist das Standard-Eurospiel.


    ...also eigentlich schon wie Carcassonne -- nur, dass keinen Spaß macht, und somit also überhaupt nicht eigentlich wie Carcassonne. Das beste an Isle of Skye ist, dass es schnell vorbei ist. Wie man so etwas mögen kann, ist mir ernsthaft unbegreiflich. Naja. Vermutlich überredet mich jemand eines Tages wieder jemand zu einer Partie, und dann werde ich wieder brav mitspielen, nicht meckern, aus unerfindlichen Gründen den zweiten Platz belegen und meinem stillen Unmut eventuell wieder auf unknowns freien Lauf lassen. Aber in diesem Moment denke ich tatsächlich, dass meine spontanen 4/10 bei BGG immer noch eine Stufe zu gut bewertet sind.


    Und wenn wir schon dabei sind, machen wir den Abend der nach Inseln benannten Euro-Spiele voll und spielen Puerto Rico, und zwar in der Deluxe-Ausgabe mit den extra-dicken Papp-Plättchen und schönen 10-Pfennig-Stückchen als Dublonen. Puerto Rico ist eines der Euros, bei dem ich das Gefühl habe, mit anderen tatsächlich ein Spiel zu spielen. Es ist immer ein bisschen anders, spielt sich locker von der Hand und hat spürbar mehr Interaktion. Man kann dieses Spiel sicher auch ad nauseam analysieren, denn die Zufallselemente sind kaum der Rede wert, aber wenn alle Beteiligten eher aus dem Bauch heraus spielen, ist das wirklich ein schöner Zeitvertreib, bei dem ich gerne mitmache. Steht auf BGG bei mir seit Jahren auf einer 7.


    #IsleofSkye #PuertoRico