Beiträge von Toadstool im Thema „21.05.-27.05.2018“

    Heute, zusammen mit meiner Frau, befanden wir uns auf der Jagd nach dem Ring - ein Hidden-Movement Spiel im Herr der Ringe Universum. Das Spiel ist von Marco Maggi. Gabriele Mari und Francesco Nepitello, die auch die Macher von #DerRingkrieg sind. Übrigens lassen sich die beiden Spiele miteinander kombinieren. Je nachdem wie erfolgreich Frodos Flucht vor den Ringgeistern verläuft, erhalten die verschiedenen Fraktionen aus #DerRingkrieg 1-2 Aktionsmarker. Diese Aktionsmarker variieren lediglich die Standardaufstellung; zusätzliche Aktionsmarker gibt es nur, wenn der Ringkrieg mit der Erweiterung "Die Herren von Mittelerde" gespielt wird.

    Aber nun zum Spiel selbst:


    #JagdNachDemRing (Hunt for the ring)

    Erstmal was zur Spielaufmachung. Das Material ist top. Die Illustrationen sind von John Howe und Francesco Mattioli und sind damit natürlich über alle Zweifel erhaben. Insbesondere was John Howe betrifft gibt es wohl keinen besseren Künstler/Zeichner was die "Herr der Ringe"-Welt betrifft.

    Auch alles andere wirkt qualitativ hochwertig und durchdacht. Sogar das Inlay ist sehr hochwertig gestaltet, so dass auch beim Transport nichts verrutscht oder durcheinander fliegt. Einziges Manko: Gesleevte Karten dürften vermutlich nicht mehr in die vorgesehene Aussparung passen - aber das muss ich noch ausprobieren.

    Ebenfalls toll designt ist der Sichtschirm für den Spieler, der den Ringträger heimlich über das Spielfeld bewegen muss. Der Sichtschirm ist so gestaltet, dass eine kleine Karte des Spielfeldes integriert ist, so dass man seine Züge bequem planen kann, ohne das der Ringgeist-Spieler anhand der Blickrichtung Frodos Aufenthaltsort bestimmen kann.




    Gut und jetzt der Minuspunkt: Das Regelheft!

    Um es so zu sagen: Es gibt komplexere und komplizierte Spiele mit einem dünnerem Regelwerk. Die Jagd nach dem Ring benötigt insgesamt 35 Seiten, um alles zu erklären. Zusätzlich gibt es ein Glossar, was zwar eine gute Idee, wegen fehlenden Seitenangaben jedoch nur bedingt hilfreich ist. Bestes Beispiel:


    [Zitat-Anfang] Dunkler Ort: Ein rundes Feld, das mit einem Namen in einer Schriftrolle versehen ist. [Zitat-Ende]


    Kein Wort davon, welche Regeln hier gelten, oder wo man diese finden kann. So ein Glossar braucht niemand!

    Ansonsten ist Weitschweifigkeit das Wort der Stunde. Regeln, die sowohl den Ringträger wie den/die Nazgul-Spieler betreffen, werden nicht zusammengefasst, sondern doppelt erklärt. Positiv ist, dass mir bisher keine Regelunklarheiten aufgefallen sind.

    Ansonsten muss man sich mühevoll durch das Regelwerk ackern. Die Regeln sind zwar nicht kompliziert, aber es gibt definitiv Spannenderes zu lesen. Und da die meisten Regeln sich schon zur Satzmitte hin erklärt haben, gestaltet sich das Lesen als einschläferndes Unterfangen.

    Kurzum: 8-10 Seiten hätten es auch getan.


    Das Spiel:

    Teilt sich in zwei separate Teile auf, die auch an unterschiedlichen Tagen gespielt werden können. Hierfür gibt einen Umschlag, in dem Spielmaterial abgespeichert werden kann.

    Der erste Teil beschäftigt sich mit Frodos Flucht nach Bree (oder den angrenzenden Zielorten), Teil zwei hat dann Bruchtal (oder benachbarte Orte) zum Ziel.

    Im ersten Part steuert nun ein Spieler Frodo und seine Gefährten, während der oder die anderen Spieler die Nazgul handhaben. Das Interessante ist, dass Frodo nicht automatisch verliert, wenn er von den Ringgeistern gefunden wurde, stattdessen wird der Ring stärker. Hat die Macht des Ringes einen kritischen Wert erreicht, fällt Frodo ihm zum Opfer und die Ringgeister haben gewonnen. Frodo hingegen muss es letztlich nur nach Bruchtal schaffen, ohne von der Macht des Ringes überwältigt zu werden.


    Unsere Spielerfahrung:

    Nach einem ersten Kennenlernspiel, bei dem meine Frau die Ringgeister ins Feld führte, war für mich eine sehr tolle und spannende Erfahrung. Im Hintergrund lief der Soundtrack zu Herr der Ringe. Ich studierte die Karte, um meine Bewegung zu planen, bewunderte die Illustrationen von Jon Howe, trank Tee, aß Kekse und freute mich, wenn ich einen Ringgeist in die Irre führen konnte. Eine Besonderheit ist hierbei, das die Bewegung des Ringträgers nicht von Ringgeistern blockiert werden kann. Man kann sich also auf ein Feld stellen, auf dem sich gerade ein Ringgeist befindet. Das ist zwar riskant, aber oft auch sehr hilfreich.

    Meine Frau fand diesen Kniff jedoch weniger spritzig. Im Gegenteil war sie ziemlich gefrustet über meine Hobbit-Schleichkünste und als ich dann wackeren Fußes Bree erreichte, meinte sie nur: "HMPF"


    Heute gab es dann das gleiche Spiel noch einmal, allerdings mit vertauschten Rollen.

    Diesmal war das Vorgehen schon wesentlich planvoller; auch musste das Regelheft nicht mehr so oft beansprucht werden.

    Als Ringgeist fühlte ich mich ziemlich überlegen und tatsächlich fand ich bereits in Runde drei eine erste Spur, die zu Frodo führen sollte. In Runde fünf hatte ich ihn dann. Alle vier Ringgeister machten Jagd auf ihn und die Macht des Ringes wuchs entsprechend um vier Plättchen auf einen Machtwert von sieben. Noch so ein Jagderfolg und die Ringgeister hätten das Spiel gewonnen. Aber das Glück war dem Hobbit hold. Nicht nur das er bei seiner Flucht mich auf eine falsche Fährte lockte, es kamen auch noch zwei Verbündete ins Spiel, die den Nazgul den Weg abschnitten.

    Und dann kam Würfelpech auch noch dazu. Wäre auch nur ein Schwert dabei gewesen, oder die richtige Hexerei-Karte, wäre es um Frodo geschehen gewesen. So aber landeten sechs Ringsymbole als Würfelergebnis auf dem Tisch. Und um das Maß voll zu machen, gesellten sich in dieser Runde noch weitere Verbündete um Frodo und die Nazgul wurden nun vollends eingesperrt. Tatsächlich ging es für die Ringgeister weder vor noch zurück und Frodo gelang ein beachtlicher Vorsprung.

    Kurz vor Ende, gelang es mir noch den Anführer der Nazgul zu beschwören, sowie die letzten Hinweismarker zu ergattern, so dass die Ringgeister im zweiten Part des Spieles mit maximalen Mitteln würden beginnen können. Part eins war jedoch verloren, um Haaresbreite hätte ich Frodo zwar fast doch noch mal erwischt, aber knapp daneben ... ist nun mal knapp daneben.

    Sei's drum. Die Partie hat ungefähr neunzig Minuten gedauert. Meine Frau war diesmal nicht "hmpf", sondern hatte Spaß. Ich hatte ebenfalls meinen Spaß und darf mich nun auf Part zwei freuen - der hoffentlich bald gespielt wird. Diesmal dann auch mit Streicher und Gandalf ^^


    Fazit: Sehr schönes, atmosphärisches Herr der Ringe Spiel! Als Tolkin-Fan ist das Spiel in meinen Augen ein "Must-Have"! Alle anderen sollten zumindest Spaß an Fantasy haben, sonst wird das nix. Das Spiel ist außerdem ein reines 2-Personen Spiel, auch wenn 2 bis 5 Spieler auf der Schachtel steht.

    Auf BGG gibt's von mit 8.5 Punkte.



    Zur Prämiere unserer neuen regelmäßigen privaten Brettspielrunde, die sich jetzt alle zwei Wochen treffen möchte, oder wie ich es nenne: RPBDSJAZWTM, haben wir gespielt:


    #MechsVsMinions

    Gespielt wurde erstmal das Tutorial, gefolgt von der ersten Mission, bei der die Bombe auf das Reparaturfeld geschafft werden muss. Spielerfahrung hatte außer mir keiner, zumindest war aber #RoboRally ein Begriff, so dass letztlich gar nicht so viel erklärt werden musste. Die Regeln verstanden zu haben, bedeutet leider nicht automatisch, dass man im Spiel auch weiß, was man tun soll. Entsprechend chaotisch wurde es dann.

    Vier Mechs standen auf dem Spielfeld, die ab der 2. Runde in alle möglichen Himmelsrichtungen davonschossen, während die Bombe bis zur 7. Runde liegen blieb.

    Mein Gott, was für ein Gewusel. Kaum hatte man es geschafft, sich so zu platzieren, dass man die Bombe endlich mal ein paar Felder Richtung Reparaturpad hätte bewegen können, wurde man schon wieder geschubst, verdrängt, gestoßen oder von einem Minion verprügelt, worauf eine unvorhergesehene Fehlfunktion einen wild über das Spielfeld jagte.

    Glücklicherweise blieb die Bombe in dem Chaos vor allen Widrigkeiten verschont und da die Minions reihenweise umgemäht wurden, wurden unsere Spezialfähigkeiten schon nach kurzer Zeit einsatzbereit.

    Irgendwann landete die Bombe dann doch endlich auf dem Reparaturfeld, so dass die Mission erfolgreich abgeschlossen werden konnte.

    Fazit: Zwei Stunden lautes Lachen, Schreien, Johlen! Wahnsinnsspiel!


    #Pizzapause

    Sorry, kein Spiel, sondern Nahrungsaufnahme. Dabei wurde entschieden, dass nach all dem vorangegangenen Chaos jetzt die ruhigeren Gefilde eines Eurogames ergründet werden wollten.

    Zuerst sollte #GaiaProject auf den Tisch kommen, da aber einer eine mittelstarke Abneigung gegen "Weltraum"-Spiele hat, wurde es ...

    ...

    ...

    #TerraMystica

    Das erstmal entstaubt werden musste.

    Danach ging es an den Aufbau und anschließend ans Regelstudium, das erfreulicherweise sehr kurz ausfiel, da die Regeln größtenteils doch noch sehr präsent waren. Der Rest war schnell nachgeschlagen.

    Nichtsdestotrotz schlackerten einem von uns, Angesichts des Regel-Inputs, doch ganz schön die Ohren. Aber mit ein bisschen Hilfe ging's dann eigentlich doch ganz gut.

    Gespielt wurden die Düsterlinge, die Auren, die Schwarmlinge und die Kultisten.

    Mir gelang zu Beginn ein ganz passabler Start. Die Rundenboni konnte ich zwar weniger gut nutzen, aber schließlich wollte ich auch die Festung in Runde eins haben, damit ich die Sonderfähigkeit der Auren gleich von Anfang nutzen konnte.

    Die Schwarmlinge legten ebenfalls einen starken Start hin, bei dem viel gebaut und terraformt wurde. Doch leider hatte sich der Schwarmlingsspieler ziemlich verkalkuliert, so dass er ab Runde zwei wegen Ressourcenmangel kaum noch was machen konnte.

    Die Düsterlinge hingegen spielten ein wenig ratlos vor sich hin, fanden aber später doch noch ganz gut ins Spiel.

    Am gefährlichsten entpuppte sich der Kultistenspieler, der die Sonderfähigkeit der Auren schnell in den Schatten stellte. Am Ende war es ein knappes Kopf an Kopf Rennen, das die Kultisten schließlich für sich entscheiden konnten.

    Punktestand war schließlich: 106 (Kultisten) - 100 (Auren) - 61 (Düsterlinge) - 50 (Schwarmlinge)


    Heute dann zu zweit (meine Frau und ich):

    #RajasOfTheGanges

    Ich hab es bestimmt schon an anderer Stelle erwähnt, trotzdem möchte ich es noch mal sagen: Meine Frau hasst es, Regeln erklärt zu bekommen. Mittlerweile hat das schon fast groteske Züge, da ich beim Erklären praktisch in dem Moment verstummen muss, wenn entsprechende Regel verstanden wurde.


    "Es ist ein Worker-Placement Spiel. Die Kosten für das Einsetzen eines Arbeiters sind in der Mitte abgedr ..."

    "VERSTANDEN! WEITER! WIE BAUT MAN?"

    "... das passiert hier. Die Kosten für das Plättchen können nur von einer bestimmten Würfelfarbe bezahlt werden. Der Wert der Würfel muss dabei mindestens den Wert auf dem Pl..."

    "HAB'S KAPIERT! WEITER!"


    Nach 4 Minuten und 22 Sekunden ging's dann los. Ich gab noch den Hinweis, dass in dem Spiel Märkte von entscheidender Bedeutung sind, dann wurde gespielt; und da in den letzten Partien (in diversen Spielen) meine vorsichtige Nachsicht von meiner Frau brutal ausgenutzt wurde, spielte ich diesmal nur aus einem Grund: ICH WOLLTE GEWINNEN!

    Nach ca. zwanzig Minuten war es dann vorbei. Mein Vorsprung war uneinholbar, so dass meine Frau das Handtuch warf. Jetzt findet sie zwar das Spiel doof, aber ich hab den Eindruck, dass die Niederlage sie doch ziemlich wurmt, so dass sie vielleicht ja doch eine Revanche haben möchte.


    Später habe ich mir dann noch die Promo-Erweiterung aus dem Adventskalender 2017 angesehen und so eine halbe Partie solo gespielt, um ein bisschen Gefühl dafür zu entwickeln. Die Promo bringt jedenfalls neue Bauplättchen und einen neuen Arbeiterspot ein. Die Bauplättchen werden mit Würfel-Päschen bezahlt, wobei Farbe und Augenzahl egal sind. Gewertet werden diese Plättchen über den neuen Einsetzspot. Der Spot hat keine Kosten und er bewirkt das max. zwei beliebige "Mango"-Plättchen gewertet werden. Dadurch erhält man durchschnittlich 4-5 Geld und zwei Würfel.

    Das ist schon ziemlich mächtig, stellt aber auch eine starkes Gegengewicht gegenüber den Märkten dar. Aber mal sehen, wie sich das im Spiel bewährt, so ist das alles nur graue Theorie.