Beiträge von FischerZ im Thema „14.05.-20.05.2018“

    Bei uns diesmal auch recht mau...


    #BloodRage zu viert

    Endlich kam dieses Spiel mal auf den Tisch und ich muss sagen, es hat mir trotz des mir verhassten Mechanismus des Card-Draftings doch recht gut gefallen hat.

    Man kam gut rein und es ging auch recht zügig voran. Eine Downtime war fast nicht vorhanden, denn das Spiel selbst ist nicht so kompliziert; eher einfach vom Ablauf her gehalten.

    Ich sollte doch endlich meine Vorurteile gegenüber manchen Mechanismen aufgeben und die einfach mal ausprobieren.


    #Memoarrr (mit zwei oder drei "r"´s ?)

    Als kleines Zwischenspiel um nach Blood Rage wieder den Kopf frei zu bekommen. Ich mag keine Memory-Spiele und deshalb wird es - nett ausgedrückt - nicht mein Lieblingsspiel. Ach, sagte ich schon, dass ich Memory-Spiele nicht mag?!


    #LawlessEmpire zu viert

    Nachdem die Auslieferung endlich erfolgt ist, waren wir alle gespannt auf dieses Spiel.

    Ich (als Backer) musste mich durch die Regeln kämpfen und 1-2 Probepartien absolvieren, die man aufgrund der Spielerentscheidungen nicht wirklich gut simulieren konnte.

    Noch vertrackter ist bei solchen Spielen immer, wie man das den Mitspielern erklären soll, da das Spiel hauptsächlich dynamisch (auch noch nett formuliert) abläuft.


    Also gab ich mein Bestes, nur um am Ende drei Mitspieler zu haben, die mich mit großen Augen anschauten und anscheinend meine auf klingonisch verfasste Erklärung nicht ganz verstanden hatten - warum nur?!


    Die erste Runde war dann auch zunächst noch eine Erklärungsrunde und so langsam erkannten wir, was da auf dem Tisch liegt.

    Ein Spiel mit einer wahnsinnig hohen Downtime und (meiner Meinung nach) einem Glücksfaktor, dass es gerade so scheppert.


    Kurz zum Ablauf: Als Mitglied der Mafia bekleide ich dort eine von vielen Rollen mit jeweils eigenen Zielen die am Ende Punkte bringen.

    Mittels dem Setzen von vorher gewürfelten Würfeln versuche ich die Mehrheit (normalerweise höchster Würfelwert) bei den vier ausliegenden Plänen zu ergattern die mir Profit, weitere Bestechungsversuche, Kontrolle über ein Syndikat und/oder weitere Soldatis (Handlanger) einbringen.

    Das Problem dabei ist nur, dass es (fast) egal ist, was ich wo hinlege, denn nach dem Legen können die Mitspieler mittels ihrer Soldati noch die ausliegenden Würfel entsprechend manipulieren - und zwar nicht nur die eigenen, sondern alle!

    Da werden dann lustig die Würfel gedreht, werden Pläne gewechselt etc. etc. also ein (fast) komplettes Chaos bahn sich seinen Weg. Da man auch noch das Ergebnis oder die Regel der höchsten Würfelzahl durch eine vorher gelegte Intrigenkarte ändern kann (bspw. zählen alle gelegten Würfel mit den Werten 1,3,5 als "0"er Wert) ist dieses Chaos perfekt (wobei man an solch manipulierte Pläne ja nicht unbedingt seine Würfel hinlegen muss).


    Vorher (ganz grob) planen kann man nur, wenn man

    a) weiß, welche Ziele derjenige verfolgt (anhand seiner Rolle und seinen bisherigen Auslagen) - fast unmöglich

    b) alle möglichen Kombinationen von ausliegenden Soldatis berücksichtigt - auch fast unmöglich, da auch die lieben Mitspieler fremde Würfel einfach so zum Spaß manipulieren und man seinen Mitspielern dadurch gehörig in die Suppe spucken kann und

    c) anhand der ausliegenden Würfeln versucht, die evtl. ausgelegte Intrigenkarte zu erraten - eventuell möglich, da man ja weiß, wer diese Karte hingelegt hat und man sieht, welche Würfel derjenige hinlegt.


    Das alles führt bei jedem einzelnen der lieben Mitspieler zu einer Downtime, die nicht mehr lustig ist und man kann die nur dadurch umgehen, in dem man die Würfel zunächst nur nach den Werten hinlegt (mit dem Wissen um ausliegende Soldatis - aber auch das führt wieder zu Überlegungen, die Zeit und Geduld (der Mitspieler) kosten).


    Wenn dann die Phase der Würfelmanipulation vorbei ist, wird geschaut, wer jeweils die Höchstzahl der Würfelwerte auf den Feldern der ausliegenden Pläne hat bzw. je nach Intrigenkarte auch die wenigsten etc. und man erhält den entsprechenden Bonus (Profitmarker, Bestechungsmarker, weiteren Soldat zur Manipulierung der Würfel und/oder ein weiteres Syndikat.

    Wer ein solches erhält, kann dann seine Mitspieler einzeln fragen, ob der/die ihn unterstützt. Auch hier muss man sich wieder überlegen, wen man nimmt oder wen eben nicht. Aber wer nicht gefragt wurde, kann sich mittels der Abgabe von Profit- oder Bestechungsmarkern trotzdem dort "einkaufen".


    Danach erfolgt noch das Legen von Anweisungskarten die das Syndikat entweder schützen oder sabotieren - die Werte sind auch gewöhnungsbedürftig: entweder 100 oder 1...hier kommen aber die Ziele seines Charakters zum tragen, denn je nachdem erhält man durch gesicherte oder sabotierte Syndikate entsprechende Siegpunkte.

    Es gibt noch (durch Bestechungsmarker) mögliche Manipulationsmöglichkeiten, die aber auch wieder völlig glücksabhängig sind, denn man kann die an Syndikaten angelegten Anweisungskarten teilweise nur blind ziehen.


    Alles in allem ein völlig chaotisches Spiel, welches fast keinerlei Planung zulässt - oder man ist eben in der Lage, alle Ebenen so zu erfassen, dass man weiß was man selbst und jeder andere Mitspieler ungefähr plant.


    Daneben gibt es noch die Rollen, die völlig unausgewogen (oder gar falsch übersetzt sind) - ich hatte beispielsweise den Capo, der laut Karte für Syndikate je 2 Punkte erhält, welche unterstützt und gesichert sind. Das waren für mich (bei 7 ausliegenden Syndikaten wovon allerdings zwei sabotiert wurden) nur magere 10 Punkte. Andere Charaktere hatten zwei Siegbedingungen wobei für gesicherte Syndikate auch eben mal 5 Punkte ausgeschüttete wurden (also mehr als doppelt soviel wie der Capo für gesicherte erhalten würde?!).

    Dann auch noch die unausgewogenen Soldati-Fähigkeiten wovon es immer zwei gibt, die ähnliche Fähigkeiten haben wobei eine immer etwas schwächer ist als die andere.


    Eventuell sind es tatsächlich Übersetzungs- oder Verständnisfehler die bei uns zu solch einem holprigen Spiel geführt haben.

    Oder es war die fortgeschrittene Stunde die nicht zu solch einem Spiel gepasst hatte.

    Vielleicht haben wir etwas falsch gespielt oder verstanden - vielleicht musste man anders an das Spiel heran gehen, vielleicht bringt das Nutzen von Hausregeln etwas?!


    Ich selbst hatte mir das Spiel etwas anders vorgestellt und es war noch eines der Spiele, die ich blind gebacken hatte, ohne mich vorher eingehend damit zu beschäftigen. Nach dem Eindruck einer vorher positiv geführten "La Cosa Nostra"-Partie fand ich dieses Spiel nach den Beschreibungen interessant genug um einzusteigen.


    Insgesamt gesehen wollte es von uns keiner nochmal spielen und auch mir gefällt es nicht - somit musste es gehen und hat mittlerweile schon einen neuen Besitzer gefunden, der hoffentlich mehr Spaß daran hat und auch die entsprechende Gruppe, die solch eine Art Spiel auch wirklich durchdringen will.