Ich hatte das Spiel ja lange zu Hause und es hat nie den Weg auf den Tisch gefunden. Das lag zum Einen daran, dass ich nicht einschätzen konnte, ob das Spiel wirklich was taugt, zusammen mit der Tatsache, dass das Regelwerk einem richtig viel Commitment abverlangt, da es sehr lang und trotz Überarbeitungen nicht gerade übersichtlich und eingängig ist - und mit "schwierigen" und langen Regelwerken habe ich ja noch nie Probleme gehabt. Inzwischen hält mich sowas aber schon ab, eben weil ich nicht glaube, dass das Spiel bei mir und meiner Gruppe irgendwie zünden und ob sich die ganze Mühe dann überhaupt lohnen würde.
Ich habe lange Zeit quasi den gleichen Gedanken gehabt, aber der neue KS und die neuen Regelbücher haben mich endlich dazu bewogen es ordentlich auszuprobieren.
Das Endergebnis fällt zum einen genau so aus, wie es viele erwarten denke ich, aber andererseit bin ich erstaunlich von der Adventurephase geflasht!
Seit heute haben wir alle Phasen mal durchgespielt und die Portphase fand mein Mitspieler sogar ziemlich furchtbar - wobei ich gar nicht genau nachvollziehen kann, warum - sie ist halt eine Stadtphase ähnlich wie Brimstone aber mit überflüssigen (?) Pseudobrettspielregeln.
Die Voyage Phase ist, ähm, *interessant* - viele coole Ideen, aber als Brettspiel taugt es nicht, da viel zuviele Spielzüge aus beinahe Nichtstun bestehen. Die kann wirklich nur Solospielern oder Rollenspielern Spaß machen.
Die Kampagne ist in meinen Augen ja richtig mega! Simples WHQ95 Gerüst mit etwas Extraregeln, leider viel zuwenig interessantem Loot oder Skills (bzw das Leveln dauert wirklich sehr lange für manchmal +1 auf irgendwas, am Besten noch für die Voyagephase...).
Was aber wirklich toll ist, ist die Frequenz der Ereignisse im Dungeon. Eigentlich hat das Spiel überhaupt nichts Neues zu bieten, dennoch habe ich so ein Spielgefühl bisher noch nie erlebt - alle ca 10min deckt man etwas auf/lootet/triggert man ein Ereignis, liest einen kurzen Absatz, Dinge passieren und weiter gehts. Ganz anders als übliche Dungencrawler/Bossbattler wo man zum Einstieg einen lange oder auch kurzen Roman liest und anschliessen Monster schnetzelt. Hier passiert alle Nase lang kurz was anderes. Also so ähnlich wie bei Shadows of Brimstone, aber halt mit einem echten roten Faden. Das Kampagnenbuch zieht im Alleingang einen schlechten Crawler aus dem Sumpf sozusagen.
Simpel, aber einfach schön!
So, Voyagephase machen wir nicht mehr, Cityphase wird verkürzt und wir sind happy damit.