Beiträge von MetalPirate im Thema „Bereitschaft Spieler mehr Geld für bessere Qualität“

    Wer ein Zeichen setzen will, macht’s wie MetalPirate

    Erst eine deutsche Version kaufen und dann durch eine englische Version ersetzen? :/

    Mein Verhalten 1:1 zu kopieren wird schwierig. Zum einen gibt es nicht mehr die Möglichkeit, die deutsche Erstauflage für 40 Euro Vorbestellerpreis zu bekommen (aber dafür braucht man sich auch nicht mehr über deren Übersetzungsfehler zu ärgern und über Korrekturkarten, die Geld kosten sollen, denn ab der Zweitauflage enthält die Übersetzung nur noch harmlosere Ungenauigkeiten wie etwa ein nicht übersetztes "Lichen" = "Flechten"). Zum anderen hat nicht jeder hier die Möglichkeit, mit verhältnismäßig geringem Aufwand ein englischsprachiges TFM für 40 Dollar zu bekommen.

    Ich kann mir im Übrigen auch vorstellen, dass die kleinere Stückzahl an deutschen Exemplaren auch, zumindest zum Teil, für den höheren Preis verantwortlich ist.

    TFM gibt es doch mittlerweile in zig Sprachen, auch in deutlich kleineren Märkten als dem deutschsprachigen. Der Unterschied zwischen TFM-Preis und durchschnittlichem Preis für Kenner- und Expertenspiele ist nirgends so krass wie hier.

    Terraforming Mars ist für mich so ein Paradebeispiel für welches ich, für den aufgerufenen VK einiges mehr an Materialqualität erwartet hätte.

    Das stimmt, aber dabei sollte man bedenken, dass der Listenpreis von TFM nur bei der deutschsprachigen Version so weit über dem Durchschnitt für normale Brettspiele dieser Gewichtsklasse im jeweiligen Land liegt. Überall sonst hat das einen normal-üblichen Preis.

    Was realistisch ist, gibt es schon.


    Das sind z.B. Deluxe-Upgrade im Rahmen von Crowdfunding (Vorteile für den Verlag: Vorfinanzierung und, fast noch wichtiger, Kenntnis des Bedarfs, denn nichts wäre dümmer als auf unverkäuflichen Luxus-Upgrades sitzen zu bleiben).

    Das sind ebenso allgemeine Materialhändler wie spielmaterial.de oder spezialisiertere Pimp-Kram-Händler Meeple Source auf der anderen Seite des großen Teichs.

    Für Inserts (Plastik / Holz / Foamcore) gibt's genauso wie für Kartenhüllen einen riesengroßen Markt, auf dem sich diverse Firmen tummeln.

    Außerdem gibt es diverse Hobby-Anbieter über etsy & Co, die machen, was der Kunde möchte (und zu zahlen bereit ist). Wobei man hier schon merkt: je spezieller, desto teurer.


    1000 Neuheiten pro Jahr braucht doch eigentlich kein Mensch, oder? Da kann man doch kaum noch gegen anspielen. Warum also nicht als großer Verlag 10 qualitativ richtig gute Spiele rausbringen und an den anderen 10 nicht-veröffentlichten Spielen sparen?

    Ist das jetzt dein Ernst? Die 1000 Neuheiten kommen doch von 300 verschiedenen Verlagen. Welchem Verlag möchtest du verbieten, seine Neuheit rauszubringen? Alle 1000 Neuheiten werden von dem jeweiligen Verlag für "richtig gute Spiele" gehalten, sonst wären sie schließlich nicht veröffentlicht worden. Jeder Verlag hängt in seine Veröffentlichung Zeit und Geld rein, das erstmal wieder reinkommen muss. Das gilt auch für die meisten Crowdfunding-Spiele, denn auch dort ist es üblich, über die vorfinanzierte Menge hinaus Spiele für den Verkauf über Händler zu produzieren, um niedrigere Stückkosten zu erreichen.



    ravn : "100% Qualitätskontrolle bei den Komponenten" -- Das kannst du im Flugzeugbau verlangen, aber nicht bei Brettspielen, da ist's nicht bezahlbar. Es muss ja nicht immer du sein, der die Montagsexemplare erwischt. ;)

    Um die Frage zu beantworten, wieviele Leute für mehr oder weniger aufgemotzte Komponenten (ich sage hier ganz bewusst nicht "Qualität"!) mehr oder weniger viel Geld zu zahlen bereit sind, muss man doch nur auf den Erfolg von Kickstarter-Kampagnen schauen. Der Markt regelt das ganz alleine...


    Ich wage mal die Behauptung, dass es Deluxe-Ausgaben neuer Spiele (also keine Jubiläumsausgaben alter Bestseller) nicht gäbe, jedenfalls nicht in dem aktuell zu findenden Maße, wenn Kickstarter nicht zuvor vielfach gezeigt hätte, dass es tatsächlich auch einen Markt für Spiele mit dreistelligem Preis gibt.



    Im Übrigen finde ich sowas wie "bessere Mini-Qualität und dafür auf Minis 80-102 verzichten" nicht wirklich zutreffend. Diese Auswahl hat man nie. Wie gut die Komponenten wirklich geworden sind, weiß man gerade bei Crowdfunding erst rund ein Jahr später. Das weiß ja oft auch der Macher selbst erst dann, wenn einzelne Samples bzw. die Pre-Production Copy bei ihm eintrifft.