Beiträge von ravn im Thema „05.03-11.03.2018“

    Das Verdrängenelement kam bei meinen bisher gespielten Watson & Holmes Partien mit drei bis fünf Spielern recht unterschiedlich oft vor. Dabei lag es nicht an der Spieleranzahl, sondern eher an der Spielrunde selbst, ob man sich verdrängen wollte oder jeder irgendwie seinen eigenen Ermittlungsansatz gefunden hatte. Hatte schon mehrfach 4er-Partien, in der niemand verdrängt wurde und dann auch welche mit weniger Mitspielern, wo es häufiger vorkam.


    Kurz gesagt: Spielt sich auch in kleiner Runde gut. Wobei ich lieber in grösserer Runde spiele, schlicht weil dann mehr Spieler was von dem Spiel haben. Aktuell ist bei mir nur noch der allerletzte Fall offen. Wobei die nicht zwingend schwieriger oder komplexer werden, sondern nur anders, teils sehr überraschend anders. Einen Fall mit der Schwierigkeit "***" kann man auch gut in Erstspielerrunde spielen, sofern ein Interesse an Deduktion und Sherlock Holmes vorhanden ist.


    Bleibt die Frage, wann die Fortsetzung erscheint und die Bitte, auch die Auflösung zu vertonen. Ansonsten ein wahres Ausnahmespiel - eine meiner 10er bei BGG.

    Kurzer Rückblick auf eine entspannte Spielewoche und welche Spielpartien mir in Erinnerug geblieben sind:


    Spirit Island : Zwei Partien und beide gewonnen. Sehr kommunikativ und sehr fordernd von den Entscheidungsfindungen. Braucht deshalb Mitspieler, die sich da ebenso reinhängen wollen - und die hatten wir. Die Preussen-Brandenburger haben uns ordentlich zugesetzt mit ihrem verstärkten Dorfbau. Nach etlichen Partien mit den Einsteiger-Naturgeistern wird es jetzt aber dann mal Zeit, andere Kombinationen auszuprobieren. Erstspieler können ja weiterhin die einfachen Charaktere wählen, während man selbst die Herausforderung sucht. Regelerklärung und volle Konzentration auf einen völlig neuen Naturgeist ist dann aber schon fordernd, auch weil das Spielerlebnis eben intensiv ist. Deshalb reicht mir Spirit Island in kleinen Dosierungen völlig aus und somit weiss ich, dass ich aufgrund der Vielfalt an Charakteren und Szenarien noch viel Spielspass damit haben werde. Die Erweiterung braucht es in den ersten 10 Partien sowieso nicht.


    Wettlauf nach El Dorado : Drei Partien auf Geländepläne, die ich von BGG ausgedruckt hatte. Deshalb komplexer von der Wegführung und somit war es zwingend nötig, sein Deck zu optimieren und zu verbessern. Erstmalig auch mal die Vulkanplättchen dazugenommen. Allerdings haben die kaum Einfluss aufs Spielgeschehen, weil es eben nicht arg viele Vulkane auf den Geändeplänen gibt, an denen man auch anhalten will oder möchte. Weiterhin eines meiner liebsten thematischen Deckbauspiele, weil es nicht zu komplex ist, aber durch variable Geländeauslagen eben auch spannend, konfrontativ gegenseitig behindernd und in keinster Weise trivial ist. Empfehle deshalb auch, das Spiel für Vielspieler nicht mit einer einfachen Geländeauslage kennenzulernen.


    Azul : Drei oder mehr Partien, immer wenn zwischendurch mal Zeit war oder jemand das Spiel noch kennenlernen wollte. Über 60 Punkte habe ich die Woche über nie geschafft, dafür waren meine Mitspieler zu böse - richtig so, weil lieb und nett möchte ich Azul nicht spielen. Mal sehen, wann ich meine Erstpartie mit der variablen Rückseite schaffe. Bisher immer weggelassen, weil immer ein Erstspieler dabei war. Wenn jetzt noch das Startspielerplättchen nicht aus Pappe wäre und die Punkteleiste Vertiefungen hätte, wäre das Spiel perfekt in seinem Genre. Wann also kommt die Deluxe-Ausgabe, Plan B?


    Wendake : Erstpartie für uns alle. Deshalb auch ein Blindflug der Möglichkeiten. Thematisch sehr ansprechend umgesetzt. Wir als Indianerstamm, der sich auf vier Siegpunktleisten fortentwickeln will. Aber nach Knizia gilt nur der niedrigste Wert eines Leistenpaares, die zu Spielbeginn zufällig paarweise ausgelegt werden. Nicht immer kann man alles machen, was man so will. Das verhindert schon der Tic-Tac-Toe-Einsetzmechanismus. So muss man auch mal schwächere Aktionen machen, wobei das eh gut ist, wie ich dann am Spielende feststellen musste. Auf einem Siegpunkteleistenpaar bei 16-3 zu stehen, sind eben doch nur 3 Siegpunkte. Somit waren 13 Schritte auf der anderen Leiste verschwendet. Wer das Thema gut findet und Eurogames mit Thema sucht, sollte sich das Spiel mal näher anschauen. Mit 50 Euro leider nicht wirklich preiswert für einen Blindkauf, dafür aber viel Material in der Schachtel.


    Mega Civilization : Fast schon spontan konnten wir unter Anleitung von Herbert sieben Mitspieler am Samstag zusammentrommeln und waren dann auch von 10 Uhr morgens bis 01 Uhr nachts gut beschäftigt. Rechnet man in Summe rund 3 Stunden Aufbau und Essenpausen ab, bleiben trotzdem noch etliche Spielstunden übrig. Nie fühlte sich für mich die Partie aber langwierig an, immer hatte ich ausreichend zu tun, um meine Zivilisation aufzubauen, zu verteidigen und nach Katastrophen erneut aufzubauen. Die Handelsphasen haben wir zum Luftholen nach draussen verlagert. Eine Erfahrung für sich - fordernd und intensiv und spannend kommunikativ zugleich. Dazwischen dann wieder die eher solitären Phasen am Spielplan mit Blick auf die Aktionen der Mitspieler, weil der Platz auf der Ostkarte eh eng genug war.


    Krieg gab es aber eher selten, meist nur kleine Scharmützel um einzelne Nahrungsgebiete und Stadtbauplätze. Die eigentliche Bedrohungen waren die Katastrophen und die finde ich zu heftig. Wer so eine Karte zieht, hat nicht nur die Bedrohung am Hals, sondern eben auch ein Handelsgut weniger. Wenn man Glück hat, kann man die Katastrophe noch wegtauschen, macht dabei aber eher schlechte Geschäfte. So waren am Ende auch die Spieler vorne, die entweder Spielerfahrung hatten oder nicht so stark von Katastrophen betroffen waren. An der Stelle ist das Spieldesign nicht wirklich gut gealtert. Besonders für ein tagesfüllendes Spiel, bei dem der Zufall alle Aufbaupläne für ein-zwei Runden zunichte machen kann.


    Als Gesamterlebnis betrachtet, aber trotzdem spielenswert. Wann kann man auch schon mal mehr als eine handvoll Mitspieler einen ganzen Tag lang für ein einziges Spiel begeistern und hat zudem noch ausreichend Platz für das Spiel? Deshalb unbedingt so eine Gelegenheit mitnehmen, wenn die sich bietet. Aber jede Woche würde ich es dann doch nicht spielen wollen. Eventuell wenn jemand den Ausbreitungsmechanismus und die Handelsphase von Civilization mit noch stärker auf den Spielablauf wirkende Errungenschaftskarten kombiniert und die Katastrophen abmildert. Das Spiel ist eben schon seine 38 Jahre alt. Dafür aber überragend, nur heute würde man wohl einige Elemente anders designen. Einen echten Civilization-Killer gab es für mich in diesen 38 Jahren hingegen noch nicht, nur Spiele, die Teilbereiche von Cilization besser gelöst haben, denen aber dann etliches andere fehlte. Fettes Dankeschön noch an Herbert für die Orga der Partie und die Arbeitsleistung, die in seine aufgepimpte Version geflossen ist.


    Lords of Las Vegas : Thematisch tolles Zockerspiel mit Acquire-Elementen rund um den Aufbau von Casinos. Dabei herrlich unfair, wenn man so übel würfelt wie ich. Bin hin- und hergerissen, was ich von dem Spiel halten soll. Die Partie hat Spass gemacht, es war aber schnell klar, dass ich mit dem Ausgang nichts mehr zu tun haben werde. Daran haben dann auch mehrfach gescheiterte Übernahmeversuche per Würfelwurf nichts geändert. Spielt man selbst oder ist man nur der Spielball der Würfel? Wir hatten zudem mit der Erweiterung gespielt, so dass man auch in die Höhe bauen konnte. Welche Meinungen habt Ihr zu Lords of Las Vegas?


    Empires of the Void 2 : Ein "Near and Far" im Weltraum mit dem Aktionsmechanismus von Puerto Rico, wobei man auch gegen Zahlung auf andere Aktionen ausweichen oder seinen Spielbereich refreshen kann, was man alle drei-vier Aktionen sowieso machen muss. Vielschichtig vom Ablauf, allerdings spielt doch erheblicher Zufall mit. Wer anfangs schnell erfüllbare Missionen auf der Hand hat oder Aktionskarten, die einem Verbündete bringen, der erwischt einen guten Start, das Spiel entwickelt sich und macht durchaus Spass. Ebenso kann es übel laufen, man kommt gefühlt nicht vom Fleck, die Mitspieler stehen im Weg und sind zu stark, um einfach angegriffen und verdrängt zu werden. Eben das typische "Near and Far"-Erlebnis. Wenn es gut läuft, ein tolles Spiel.


    Zudem kann ich in keinster Weise einschätzen, ob unsere Partie ein wenig krumm war vom Ablauf oder eben typisch. So hatten wir schlicht zu wenig Einheiten, um eroberte Planeten auch verteidigen zu können, während die Mitspielerflotten zu stark waren, um überhaupt eine sinnvolle Verteidigung aufbauen zu wollen. So haben wir uns gegenseitig Planeten abgenommen und in Summe entstand ein eher statischer Spielablauf. Und das alles auf sehr einfachem Niveau. Wer ein zweites Eclipse sucht, sollte woanders schauen. Für Fans von den Spielewelten von Ryan Lukat sicher empfehlenswert. Braucht für mich noch eine Zweitpartie, um die Zweifel auszuräumen.


    Heaven & Ale : Eurogame pur. Der Mechanismus steht im Vordergrund. Trotzdem spannend, weil ich nie sicher sein kann, ob ich meine Aktionspläne auch durchbringe oder mir die lieben Mitspieler diese vorab wegschnappen. Gefällt mir weiterhin. Hat sich sein meiner Vorserienpartie auf dem Spielewahnsinn in Herne auch nicht geändert. Gerne immer wieder.


    Inis : Sehr konfrontativ bis zur völligen Verdrängung, wie ich in der zweiten Spielrunde feststellen musste. Trotzdem konnte ich nach einigen Runden sogar noch um den Sieg mitspielen. Selten so eine packende Spielpartie erlebt, eben auch, weil wirklich jeder gegengehalten hat und unterschiedliche Wege zum Sieg suchte. Zudem recht flott gespielt, was dem Spiel nur gut tut. Vor der Partie war ich nur mittelmässig vom dem Spiel begeistert, inzwischen fiebere ich einer weiteren Partie entgegen - wenn wieder alle so intensiv mitspielen. Eben ein Spiel, was keine Zurücklehner verträgt.


    Terraforming Mars mit Venus Next Erweiterung und Elysium-Spielplan : Spielte sich leider kaum anders als das Grundspiel mit Konzernen. Venus und Elysium waren eine nette Bereicherung, aber ich könnte auch weitere 10 Partien auch ohne spielen und würde wenig vermissen. Trotzdem eine erinnerungswürdige Partie, weil ich mal wieder umgeben von "bösen Menschen" war, die meine Pflanzen zerstören wollten. Zum Glück konnte ich recht schnell dagegen Kuppeln bauen und nebenbei für einen schnellen Wärmeanstieg sorgen. Immer wieder gerne, egal ob mit oder ohne Erweiterung. Irgendwann muss ich auch mal die Drafting-Variante ausprobieren.


    Round House : Eurogame mit Rondell und zwei Aktionspöppeln. Immer wieder gut, wenn inzwischen auch ein wenig unspektakulärer geworden, weil ich das Spiel schon zu häufig gespielt habe. Routiniert eine Partie herunterspielen ist ok, aber demnächst werde ich mir mal die Erweiterungsmodule näher anschauen. Wobei diesmal mit den 5er-Spezialbanknoten der ersten Erweiterung die Endwertung unausgeglichen wirkte, weil mal eben 2 Siegpunkte mehr pro 3er-Geldstapel, war bei uns spielentscheidend. Die deutsche Übersetzung und die englische Anleitung war sich dabei allerdings nicht einig, wie man diese Spezialbanknoten wirklich werten sollte.


    Das Fundament der Ewigkeit : Ein durch Würfel und Karten fremdgesteuertes Spiel mit Romanthema. Kennengelernt, bin nicht die Zielgruppe, brauche ich nicht wieder. Einfach schnell vergessen und gut ist.


    The Mind : Das Spielprinzip von The Game nur ohne jegliche Kommunikation. Ohne es gespielt zu haben, kann man kaum glauben, dass es funktionieren kann. Wir sind immerhin bis Level 4 von 12 gekommen und erst an Level 5 gescheitert. Für den Taschengeldpreis eines Kartenspiels unbedingt kaufen, ausprobieren und Spass haben oder weiterverschenken. Aktuell für mich ein Geheimtipp für alle, die schon alle Mechanismen gesehen und gespielt haben.


    Clank in Space : Wenn man es richtig spielt, dann kann man auch überleben. Es wird eben nicht aus dem Sack gezogen, wenn die Bedrohung steigt, sondern nur, wenn das Gegner-Symbol in der Kartenreihe aufgedeckt wird. Mit diesem Wissen diesmal richtig gespielt - hoffentlich - und schon war das Spielgeschehen anders und besser. Viele tolle Anspielungen auf den Karten, die sich allerdings mit der Zeit abnutzen, weil man die alle gesehen und geschmunzelt hat. Übrig bleibt für weitere Partien ein gutes Spiel, das ich gerne wieder auf den Tisch bringen werde. Nachdem sich die satirische Schicht abgeschliffen hat, fehlt allerdings der wirkliche Euphoriefunke, zumal das Spielgeschehen fast schon zu solitär ist, weil man untereinander keine direkte Interaktion hat.


    Rajas of the Ganges : Mehrmals gespielt. Mit einer reinen Produktionsstrategie ebenso wie mit einer reinen Geldstrategie und Mischstrategien erfolgreich gewesen. Die Herausforderung bleibt, eben genau die Lücke zu finden, entgegen dem Mitspielertrend zu spielen und demnach mit wenig Geldeinsatz viel zu erreichen. Aktuell eines - wenn nicht das - meiner liebsten Eurogames. Auch weil die Denktiefe angenehm richtig ist für mich.


    Biosphere : Der Würfelmechanismus als Lebenszeitanzeiger ist anfangs verquer und unverständlich. Dann ging es aber. Blöd fand ich nur, dass man der ausliegenden Kartenreihe der Entwicklungen ausgeliefert ist. Wenn die so gar nicht zum eigenen Entwicklungsstand passen wollen, kann man das nur mit extrem viel Aktionen-Einsatz ausgleichen. Zeitgleich können andere Spieler einfach passende Voraussetzungen vorfinden. Kann man fernab einer Erstpartie sicher zielgerichteter spielen, aber so komplett rund erschien mir das Spiel da nicht. Zudem hätten erfahrene Spieleentwickler etliches anders umgesetzt. So wirkt das Spiel erstaunlich frisch, weil eben anders. Ob das wirklich gut ist, müssten weitere Partien zeigen. Nur sind 75 Euro schon arg heftig, auch wenn arg viele Spezialwürfel dabei sind, die statt einer 6 eine Leerseite haben.


    Riverboat : Grundsolide und vom Ablauf eingängig. Ein Eurogame eben. Habe mit Abstand gewonnen, weil ich die Mehrheit in New Orleans hatte und zudem alle meine Flussboote werten konnte. War allerdings eher Zufall, weil es sich schlicht so ergab. Wenn es alle mindestens einmal gespielt haben, wird so eine Schieflage zugunsten eines einzelnen Spielers wohl auch kaum mehr vorkommen können. Mitspieler gerne, selbst besitzen eher nein, dazu habe ich ausreichend viele andere Eurogames.


    Ungespielt blieben leider Sidereal Confluence, Cosmic Encouter, This War of Mine und Time of Crisis sowie etliches andere, das ich ebenso gerne noch mitgespielt hätte. Aber selbst acht Tage plus Anreise- und Abreisetag sind viel zu schnell vorbei. Zudem habe ich sicher etliche Spielpartien vergessen, die hier eigentlich noch erwähnt werden sollten. Im Zweifel mal bei den anderen schauen, die über Bad Holzhausen berichtet haben.