Beiträge von Thygra im Thema „Schwerkraft: verbesserungswürdige Informationspolitik?“

    Weltherrscher: Zum einen bin ich skeptisch, dass man eine Marke für "Winzige ..." eintragen kann, aber ich will es auch nicht völlig ausschließen. Vor allem aber halte ich es für extrem unwahrscheinlich, dass ein kleiner US-Verlag in Deutschland eine solche Marke anmeldet. Das dürfte sich finanziell nicht lohnen, das wäre mit Kanonen auf Spatzen geschossen. Hinzu kommt noch, dass niemand von uns weiß, ob die Titelrechte der deutschen Ausgabe überhaupt beim US-Verlag liegen. Und selbst dann wären die Markenrechte noch mal unabhängig von den Titelrechten ...


    Das sind verdammt viele Unbekannte, die in der Summe betrachtet die Wahrscheinlichkeit vermutlich deutlich unterhalb von 0,1% ansiedeln, dass dies alles zutrifft.

    Pandemic Legacy ist geradezu eine mustergültige Co-Produktion gewesen.

    Du hast recht, ich hatte versehentlich das "falsche" Produkt von Matt Leacock genannt. Eigentlich hatte ich "Roll through the Ages: Iron Age" im Kopf, welches von Tom Lehmann entwickelt wurde. Ich glaube, die US-Version nennt Matt Leacock nicht mal.


    (In der deutschen Version heißt es: "Matt Leacocks Im Wandel der Zeiten Das Würfelspiel" und "Eisenzeit - Ein Spiel von Tom Lehmann".)

    Soweit ich weiß ist Scott Almes als Autor für die Reihe gesetzt, wie ein Klaus Teuber für Catan, und ein Klaus-Jürgen Wrede für Carcassonne, wobei es bei letzterem auch Ausnahmen gab, er aber meist als Co-Autor,wenn nicht sogar immer, mit drauf steht.

    Wenn ein Folgeprodukt einer Reihe auf Spielmechanismen eines früheren Produkts aufbaut, wird der Original-Autor des früheren Produkts üblicherweise auch dann genannt, wenn er zu dem Folgeprodukt sonst nichts weiter beigetragen hat. Das könnte z. B. auf "Carcassonne: Die Burg" zutreffen oder auf "Pandemic Legacy".


    (Ich spekuliere hier nur und will den Herren Wrede und Leacock kein Unrecht tun, sollten sie doch an den Produkten mitgearbeitet haben. Es mag bessere Beispiele geben, die mir im Moment auf die Schnelle nicht einfallen.)


    Wenn ein Folgeprodukt dagegen nicht auf früheren Mechanismen aufbaut, sehe ich keinen Grund, den früheren Autor zu nennen. Auch dazu ein (theoretisches) Beispiel: Bei Pegasus sind in der Reihe "Brains" bisher nur Produkte von Reiner Knizia erschienen. Es spricht aber überhaupt nichts dagegen, dass in dieser Reihe auch mal ein Produkt eines anderen Autors erscheint. Und wenn dieses Produkt eigenständige Mechanismen enthält (was bei dieser Produktart sehr gut möglich ist), dann würde dort Reiner Knizia wohl nicht erwähnt werden.


    Ich könnte mir theoretisch auch vorstellen, dass eines Tages bei Kosmos mal EXIT-Spiele erscheinen, die nicht von Markus & Inka Brand stammen. Vermutlich wird das nicht passieren, aber denkbar wäre es zumindest theoretisch. Und ich käme nie auf die Idee, mich irgendwie getäuscht zu fühlen, wenn ich ein EXIT von anderen Autoren kaufen würde.

    Insofern hinkt dein Vergleich meines Erachtens etwas, da Catan und Carcassone nach meinem Verständnis eine andere Art von Produktreihe darstellen als Tiny Epic. Ich denke, der Vergleich zu Brains oder EXIT passt hier besser. Aber ich mag mich auch irren, da ich mich inhaltlich nicht sehr mit Tiny Epic beschäftigt habe.

    Und ob es vom Originalverlag gewollt ist wissen wir eben auch nicht.

    Richtig, das wissen wir nicht. Aber deshalb sollte man nicht unbedingt gleich voraussetzen, dass er es NICHT weiß.

    Mich erinnert das gerade an Guns & Steel - das wurde im deutschen ja auch als Im Wandel der Zeiten Kartenspiel verkauft, obwohl der Autor ein völlig anderer war und auch von ihm nie geplant war, das unter dem anderen Namen zu verkaufen. Ich kann mich aber nicht erinnern, dass damals von Betrug oder bewusster Täuschung geredet wurde.

    Wieso auch? Den Originalverlag bzw. Autor hatte Pegasus vorher gefragt, ob das okay wäre, und der hat zugestimmt. Und ansonsten kenne ich keine Regel, die besagt, dass alle Spiele einer Spielefamilie vom selben Autor stammen müssen.

    Die Gebühr könnte man ja dem Kunden, der mit Paypal bezahlt in Rechnung stellen.

    Nein, das darf man nicht. Die PayPal AGB sagen dazu:


    "Sie sind als Händler nicht berechtigt, ein Zahlungsmittelentgelt für die Nutzung der PayPal-Services als Zahlungsmethode („Surcharging“) zu erheben."


    De facto muss man das also schon in seinem Verkaufspreis mit einplanen, wenn man das umgehen will, und dann zahlen quasi alle Kunden mit, auch diejenigen, die PayPal gar nicht nutzen.

    Desweiteren vermute ich ganz stark, dass Carsten die englischen Spiele / Prototypen auch schon vor deren KS-Kampagne vorliegen hat und sich durchaus entscheiden kann.

    Das würde ich zumindest nicht so verallgemeinern. Vielleicht ist es so, vermutlich aber eher nicht. Man muss so einigen US-Verlagen ihre Infos wirklich förmlich aus der Nase ziehen, auch nach jahrelanger Zusammenarbeit.

    Wäre aber schön, wenn zumindest mit den Verlagen wo schon sehr intensiv zusammengearbeitet wird, wie z.b. Red raven games, zeitnah Infos erfolgen würden, und man nicht immer erstmal die englische holen muss um dann ein Jahr später zu erfahren wird jetzt doch lokalisiert... Kann natürlich auch gut sein, das red raven games da gar kein Interesse hat diese Infos früher rauszugeben.

    Es kann aber auch gut sein, dass ein deutscher Verlag erst mal ein paar Monate abwarten möchte, wie erfolgreich ein englischen Spiel ist, bevor er sich entscheidet, es zu lokalisieren. Dafür könnte man durchaus Verständnis aufbringen. ;)


    Es kann aber auch gut sein, dass der englische Verlag selbst spärlich Infos an mögliche Lokalisierungspartner rausrückt. Das machen Verlage leider manchmal so, wenn auch nicht mit böser Absicht ... :(