Beiträge von Harry2017 im Thema „12.02.-18.02.2018“

    Heute gabs mit Staublunge und nem Kumpel von mir eine Runde


    #Anachrony

    Diese „großen-neuen“ Eurogames dieser neuen Verlage reizen mich ja eigentlich eher weniger. Das Spiel sieht aber super aus und hat mich dann doch mal auf diese Art von Spielen neugierig gemacht (dazu zähle ich so Klopper wie Trickerion, Gallerist, Lisboa und eben auch Anachrony)


    Olli hat mal wieder seine Kompetenzen als hervorragender Erklärbär bewiesen. Das Spiel strotzt vor Symbolen, Optionen und übergreifende Feinheiten - Trotzdem ist das (meiner Meinung nach) bei entsprechender Spielerfahrung mit komplexen Spielen und bei einer guten Erklärung doch eigentlich einfach zu verstehen (und schwierig zu meistern, aber dazu später mehr).


    Es ist schon ganz schön verzwurbelt - Zeitreisen inkl. Rohstoffanforderung aus der Zukunft etc. sind vom Mechanismus nicht schwierig, aber komplex in eine Strategie einzubauen. Zudem gibt es super viele Optionen, die alle irgendwie locken. Mein Spiel war gefühlt eher langweilig geprägt - Ich habe Zeitreisen weitgehendst vermieden, keine langfristige Strategie gefunden und mich auf taktische Hier-und-Jetzt Entscheidungen gestützt - Das Spiel meiner Kontrahenten sah deutlich interessanter und durchdachter aus. Trotzdem konnte ich auf einfach gestrickte Weise am Ende doch noch einige Punkte ansammeln und es ging mit 49 (Kumpel) zu 50 (ich) zu 52 (Olli) auch noch vergleichsweise knapp aus - Eigentlich schade, denn mein Spiel fande ich deutlich weniger belohnenswert als das meiner Mitspieler, habe durch kontinuierliche Grundoptionen schlussendlich einige Punkte holen können, umfassende Kettenmoves etc gab es bei mir aber sehr wenig.


    Wie gesagt: Spielt man häufiger Spiele, so ist das Spiel und die Mechanik nicht schwierig zu verstehen. Ähnlich wie Chimare Station ist das Spiel selbst keine Hürde und jede Option für sich einleuchtend. Das Ganze im gemeinsamen Kontext aber zu meistern ist eine Herausforderung und bietet sicherlich ziemlich tiefgründige Möglichkeiten weitaus strategischer zu spielen und deutlich mehr Punkte zu holen. Für mich allerdings ist genau das im allgemeinen eher weniger mein Hauptanteiz, um Spiele erneut zu spielen. Ich bin kein Leistungsspieler, der seine Spielweise optimieren möchte - Kann aber verstehen, dass sowas für jemand der daraus seine Motivation zieht, mitunter einer der heiligen Gral/Gräle/Grals/Grali :P der Spielesammlung sein kann. (PS: Etwas fürs Allgemeinwissen: Habe gerade durch das Internet gelernt, von Gral gibts keinen Plural - Aha, bleibt trotzdem so :D )


    Fazit:

    Schönes Spiel, tolles Artwork, viele Optionen - Für mich aber trotzdem too much. Nicht zu komplex, um es überhaupt zu spielen - Wie gesagt: Die Einstiegshürde ist bei entsprechender Erfahrung mit anderen Spielen garnicht so hoch. Aber zu komplex für mich, um es wirklich gut zu spielen - Und ich ziehe daraus nicht die Motivation für mich, am Ball zu bleiben. Ein Siegpunktknobelspiel. Wenn schon Eurogames, dann zumeist eine Etage tiefer: Terra Mystica, Stone Age, Istanbul, Kingsburg, Terraforming Mars oder Orleans sind da eher meine Kandidaten. Da habe ich mehr das Gefühl eine Strategie für mehrere Runden entwickeln zu können - Das geht zwar bei Anachrony wahrscheinlich auch, dafür muss man dort aber schon eher einige Partien auf dem Buckel haben.


    Würde ich immer mal wieder mitspielen - Auch garnicht mal so ungerne, aber selbst vorschlagen oder gar besitzen muss nicht sein. Aber ich erkenne an: Für das was es ist und auch sein will, wird es zu recht hier und bei BGG gefeiert.

    Heute gab es wieder einmal eine Großrunde der offenen Spielegruppe, die Julia / Kinsa im Unperfekthaus in Essen bucht - Mit zahlreichen bekannten Gesichtern von letztens plus einigen Neulingen. Insgesamt waren ca 15-16 Leutz an Bord.


    Zunächst gab es die obligatorische Großrunde #TempelDesSchreckens mit 14 Leuten...wieder Mal ein Heidenspaß und toll um neue Leute ins Gespräch zu bringen und in die Gruppe einzubinden...ein super Eisbrecher, der wohl zur Tradition werden wird. Auch heute wurden einfach wieder zwei Exemplare zu einem Mega-Tempel des Schreckens kombiniert. Ich bin einfach kein guter Lügner und vie zu leicht zu ertappen :) Trotzdem gibts da viele episch spaßige Momente - Das ist einfach ein richtig tolles Ding.


    Danach wurde sich in 3 Gruppen aufgeteilt. Eine Großrunde Scythe zu 7. - Von Scythe halte ich mich ja eher fern, von daher nur Beobachtung: Anscheinend doch sehr mächtig mit 6 Neulingen. Die waren ganz schön lange dabei und haben wohl auch nach 6 Sternen irgendwann beenden müssen.


    Olli/ Staublunge hat Clank in Space am anderen Ende des Raumes ausgepackt, das wohl ganz gut angekommen ist und bei mir gabs zusammen mit Kinsa und 3 weiteren Leuten:


    #BattleForRokugan auf Englisch (hat aber sehr wenig Text abseits der Regeln).

    Erst einmal: Eine super kleine Schachtel - Hätte ich nie gedacht. Glücklicherweise hat sich meine Befürchtung nicht bewahrheitet: Es ist trotz optischer Nähe gefühlt ganz was anderes als der Eiserne Thron (oder unsere Gruppe hat ganz anders gespielt) - Bündnisse und Co gabs jedenfalls keine.


    Das Spiel ist ein reines „verdeckte Marker legen“ und auflösen. Karten (einzige englischsprachigen Spielkomponenten abseits des Spielerschirms) gibt es eher wenige - Diese beschränken sich meist auf „schaue einen Marker des Gegners an“ oder „entferne einen gegnerischen Marker Deiner Wahl“.


    Im Vorfeld bekommt jeder einen Clan mit einer einzigartigen Fähigkeit und speziellen Markern mit einer etwas verbesserten Funktion als die anderen...meiner z.B. Hatte einen stärkeren Verstärkungsmarker als die anderen, ein anderer Clan hat stärkere Schiffsmarker, die vom Seeweg einfallen können. Zusätzlich gibts eine Zielkarte, die bei Erfüllung am Ende zusätzliche Siegpunkte gibt.


    Dann werden in einer Runde (von 5) jeweils ein Marker aufs Spielfeld gelegt, bis jeder 5 Marker gelegt hat. Die Spanne reicht von Angriffsmarker auf benachbarte Regionen bzw zur Verteidigung der eigenen Region, Ninjamarker für den Angriff auf weit entfernte Regionen, Schiffsmarker für den Angriff vom Seeweg aus, besagte Versärkungsmarker etc...Man hat auch einen leeren Bluffmarker und darf auch „falsche“ Marker legen. Am Ende der Runde dreht man die Marker um, handelt die „Kämpfe“ durch reines Vergleichen der Stärke / den Zahlenwert der Marker ab. Kein epischer Kampf, sondern kurz und schmerzloses auflösen...


    So „kämpft“ man sich durch Regionen, verschafft einzelnen Regionen Siegpunkteboni etc. Wichtig: Siegpunkte während des Spiel gibt es keine, levelt man eine Region auf, so kann die schlussendlich natürlich in der nächsten Runde auch jemand anderes übernehmen.


    Fazit:

    Sehr schnelles Spiel mit gehörigem Bluff-Element. Irgendwie wenig Spiel ansich und trotzdem wird viel geboten. Wer die Marker-Einsetzphase von Verbotene Welten kennt, kann sich diese Phase gehörig aufgebohrt als eigenes Spiel vorstellen. Irgendwie hat das Ganze was...Fühlt sich nicht nach Kampfspiel an - Schwierig zu beschreiben. Hat mir erstmal ganz gut gefallen, auch wenn ich mit Vorletzter wurde. Ein Meta Gaming das mir gefällt, da es eher weniger zu Zusammenschlüssen kommt, sondern man vielmehr versucht den einzelnen Spieler und seinen unbekannten Marker „zu lesen“.


    Danach habe ich meinen eigenen Pile of Shame in einer Runde #CryHavoc zusammen mit Staublunge und einem weiteren Teilnehmer verkleinert. Eigentlich waren wir zu viert, aber einem Fremdling rauchte nach der Erklärung so der Kopf, dass er doch lieber vorschnell vor dem Spiel das Weite gesucht hat : D So wurden die Troggs vom Spiel selbst gesteuert.


    Mit Blood Rage hat es abseits der Landkarten-Optik im Spielgefühl so garnichts gemein (außer das es ähnlich schnell ist und kein Stunden-Strategie-Epos) - Euroelemente z.B gibt es hier eher weniger. Die 3 Rassen haben unterschiedliche Sonderfähigkeiten/Bauwerke und Funktionen und man spielt 5 Runden mit je 3 schnellen Aktionen. Gesteuert wird das Ganze über Karten aus dem Deck, die Symbole für die Hauptaktionen Bewegung/Bau oder Rekrutierung haben - Diese legt man wenn gewünscht mehrfach in Reihe aus und handelt die Symbol - Anzahl der gewünschten Aktion ab (Beispielsweise 2 Karten mit insgesamt 3 Bewegungsschritte oder 4 Bausymbole usw). Man breitet sich etwas aus und erobert Gebiete mit Kristallen, die gewertet werden können. In den kurzen 5 Runden gibt es aber eher keine riesen Ausbreitungsorgien auf der Karte.


    Treffen zwei Spielerarmeen oder die Spielerarmee mit neutralen Troggs zusammen, kommt es zum Kampf. Der ist irgendwie sehr einfach gelöst: man verteilt seine Figuren auf einem Kampftableau entweder auf „Gebiet übernehmen / Figur gefangennehmen oder Figur töten“ und handelt dieses Tableau dann in dieser Reihenfolge ab (Mehrheit oben = Gebietshoheit, Mehrheit Mitte = Man nimmt eine Spielfigur gefangen , Mehrheit unten = man tötet Figuren), spielt danach u.U. noch Gefechtskarten -> fertig. Olli hat das Kampfsystem perfektioniert (und eine tolle Karte gehabt, die die Abhandlungsreihenfolge umkehrt). Mich hat das Kampfsystem etwas ratlos mit der Frage „ist das alles“ zurückgelassen. Ja, es ist neu und anders - Ja, die Karten geben etwas würze...aber das Kampfsystem ist nach der überraschenden Frische und dem neuen Gefühl doch irgendwie seicht und etwas „einfach“ (dafür aber halbwegs planbar abseits der Taktikkarten, da wird es auch genug Leute geben, die genau das zu schätzen wissen). Mir fehlte in späteren Runden etwas die Überraschung/Spannung im Kampf, wenn keine Karten gespielt wurden.


    Olli und ich haben mit Gleichstand gewonnen - Hier gabs viel Trashtalk und Olli hat sich im herrlich überzogen ironisch-hetzendem Metagaming versucht....Und obwohl ich eigentlich garnicht so ein Freund davon bin: dabei hatte ich noch nie soviel gelacht :D Hatte selten soviel Spaß beim verlieren von Kämpfen :P


    Das Spiel selbst ist ganz ok, schön schnell aber bisher nicht der erhoffte Überflieger, den ich nach den Reviews von Tom Vasel und Co erwartet hatte...aber: Das muss ich glaube ich noch einmal spielen, um so richtig reinzukommen - Dann auch am besten mit einem weiteren Mitspieler für die Troggs. Bisher ist mir das Spiel für ein Area Control Spiel nicht episch genug. Das war Rokugan oben auch nicht - Das hat aber ein tolles Bluffelement als Alleinstellungsmerkmal, der das Spiel trotz der Einfachheit ganz gut trägt. Langfristige und tiefe Strategieplanungen gibt es in Cry Havoc eher selten, dafür ist das Spiel auch zu schnell wieder vorbei. Statt einem schnelle Cyclades, Inis oder Cry Havoc würde ich mir eigentlich entweder meist lieber die Zeit für ein Runewars, Eclipse oder Twilight Imperium nehmen oder halt ansonsten eher was aus einer ganz anderen Richtung spielen.


    Wird erstmal behalten, könnte aber u.U. ein Kandidat für den Mathtrade werden..Witzig war es aber aufgrund der lustigen Runde allemal. (Andere Meinung: Olli / Bekennender Blood Rage Hater mochte das Spiel richtig gerne und konnte dem Kampfsystem mit seiner Superkarte auch viel abgewinnen).


    Julia hat am anderen Ende des Raumes noch Pixie Queen gespielt, davon haben wir aber recht wenig mitbekommen...


    Toller Tag - In der Runde sind einige richtig richtig nette Gestalten dabei, die man gerne wiedersieht.