Naja...wie schon mehrfach oben erwähnt: Die Charaktere spielen sich alle tatsächlich unterschiedlich. Sie haben andere Fähigkeiten...man kann sie alle anders aufwerten/upleveln und spielen etc.
Hinzu kommen aber nicht nur die Eigenschaften auf dem Charakterboard, sondern eben auch die Karten, die charakterspezifisch sind. Man kann u.U. zusätzliche `Companions` bekommen usw.... Man hat immer die Überlegung: Spiele ich jetzt instant Action Cards oder level ich meinen Charakter auf....Das Währungssystem mit den CPs finde ich ebenfalls gelungen.
Nun hat man aber nicht nur 1 Charakter in der Box, sondern gleich 8.... von daher sind die 90 Euro tatsächlich mE in diesem Kontext zu sehen: Man bekommt 8 unterschiedliche Charaktere, mit denen man sich auf die Mütze hauen kann.
...und über den Kniffelvergleich gibt es hier bereits seitenweise Abhandlungen. Ja, es basiert auf dem Mechanismus, aber es steckt halt wirklich tatsächlich mehr in dem Spiel. Wenn ich es für mich (!!!!) prozentual bewerten müsste, dann wäre der Kniffelaspekt bei mir bei max.20%. 80% sind andere taktische Überlegungen (Welche Karten spiele ich aus? Welche Effekte versuche ich zu bekommen bzw. auszuteilen) usw... Von daher bin ich am Anfang reingegrätscht, als es für mich den Eindruck erweckt hatte, dass man das Spiel in die "na-ja-es-ist-halt-ein-aufgehübschtes-Kniffel"-Ecke schieben wollte (so hatte ich den Eindruck)...
Das mit den 90 Euro muss halt jeder für sich abwägen...ABER wie gesagt...man darf nicht vergessen, dass man 8 unterschiedliche Charaktere und, mit dem einhergehend, komplett unterschiedliche Spielweisen (taktischer Natur) mit dem Spiel geliefert bekommt.
Hmm, es sind ja alles irgendwie individuelle Einschätzungen, aber:
In jedem Zug würfelst Du - spielst du auch in jedem Zug ne Karte? Prozentual gesehen wirst Du vermutlich eher 60% würfeln. Sobald das anfängt, ist man im Kniffel-Modus, weil man keine Kontrolle mehr über das weitere Geschehen hat. Ich finde die sofort-Karten machen tatsächlich noch schlimmer, denn ...
... WENN der Gegner Karten hat, die meinen Würfelwurf beeinflussen, ist es noch egaler, was ich würfele
... WENN der Gegner keine Karten hat, ich aber, kann ich den gewünschten Würfelwurf erzwingen.
Das führt dazu, dass man die komplexeren Kombos eher dann angeht, wenn man ausreichend CP hat und Modifikations-Karten und sonst eher basale Dinge würfelt.
Die Fähigkeiten-Verbesserungen machen das Spiel für mich interessant. Da ich aber nicht kontrollieren kann, wann ich die ziehe - und ob ich DIESE Fähigkeit überhaupt verbessern will jetzt gerade, stopfen sie bisweilen sinnfrei meine Hand voll.
Was die Menge an Überlegungen angeht: Nur mit Überlegungen an sich gewinnt man nicht, wenn man blöde würfelt. Ich denke, dass eine 60/40-Verteilung zugunsten der Würfel realistischer ist. Und eine 70/30-Verteilung, wenn es allgemein um Glück geht.
Und die unterschiedlichen Charaktere sind im Grunde so ne Art unterschiedliche Blöcke bei Ganz schön Clever. Wenn jeder Spieler einen unterschiedlichen Block nähme, hätte man da auch Spieler-Asymmetrie.
Ich find das Spiel echt süß und würde es bisweilen wohl mitspielen. Der Preis allerdings geht bei mir in eine Bewertung immer mit rein.
Nach einiger Überlegung ne solide 5/10.