Hab jetzt ein paar Partien S2 hinter mir und bin nicht ganz so euphorisch. Dazu muss gesagt werden, dass ich einige Partien mit den vereinfachten Regeln gespielt habe (ohne CP und Karten - dadurch werden Fähigkeiten teilweise nutzlos) und nur 2 volle Spiele (die jeweils Samurai gegen Gunslinger).
Wie seid ihr nur auf die Idee gekommen die CP und die Karten wegzulassen? Das da ein eher mieses Spielgefühl entsteht wundert mich nicht.
Aber gut, reden wir von den vollen Spielen.
- es hat sich nicht wirklich schnell angefühlt, gerade in den ersten Spielen brauchen die Züge schon Zeit, da man die Informationen auf dem Playerboard, dem Hilfs-Sheet und den Karten verarbeiten muss. Dazu muss man mit recht vielen Token hantieren, rechnen, nach dem Triggern einiger Fähigkeiten weitere Würfel werfen um die tatsächlichen Efekte auszuwürfeln und wieder rechnen … und seine Rädchen für Schaden und Kampfpunkte anpassen.
Das man die Charaktere erstmal kennenlernen muss, ist natürlich eine kleine Einstiegshürde. Allerdings fand ich die eher spannend als hinderlich. Jeder liest erstmal für sich, was man kann und welche Fähigkeiten man hat. Mir hat das Spaß gemacht und meiner Frau sogar auch, die in solcherlei Dingen meist recht empfindlich ist.
Was ich nicht nachvollziehen kann, ist die Geschichte mit den Karten verstehen und das Hantieren mit den vielen Tokens. Jeder Charakter hat drei bis vier Tokens und was die machen, wird schön und übersichtlich auf einem, dem Charakter beiliegenden Blatt, erklärt. Da mag man die ersten ein, zwei Runden draufschauen, aber dann ist der Drops doch eigentlich gelutscht. Versteh ehrlich gesagt das Problem nicht.
Und was muss da großartig gerechnet werden? Ich mache meinen Grundschaden, der eventl. durch ein Token modifiziert wird. Was ist da das Problem?
… und seine Rädchen für Schaden und Kampfpunkte anpassen.
Also wenn das jetzt ein erst gemeinter Kritikpunkt ist, dann fehlen mir echt die Worte.
diese Tokens machen teilweise interessante Dinge, aber viele machen auch sehr einfache/langweilige Sachen wie: Gegner bekommt -1 Schaden bei seinem nächsten Angriff oder: du bekommst +1 Schaden auf deinen nächsten Angriff - dafür ist das dann teilweise schon recht viel Upkeep-Aufwand
Wieso? Welcher Aufwand?
wir hatten einige Züge, in denen wir gar nichts gemacht haben (entweder weil wir uns verspekuliert haben - wenn man auf 6er bzw andere starke Effekte würfelt, kann es einem bei einigen Charakteren recht leicht passieren, dass man gar nix triggern kann. Was auch teilweise der Fall ist, ist dass die Abwehr des Gegners so stark ist, dass schwache Effekte besser nicht ausgelöst werden was auch zu Nullrunden führt).
Ich hab bisher fünf Partien gespielt und jeder Partie kam es ein bis zweimal vor, dass nichts machen konnte, weil man sich bei seinem Würfelwurf zu viel riskiert hat.
Die starke Abwehr bezieht sich vermutlich auf den Samurai. Der kann tatsächlich recht wenig, hat aber einen fürchterlichen Konter, der sehr schmerzhaft sein kann. Der Gunslinger hat hingegen die Möglichkeit Angriffsschaden auszuweichen.
Nullrunden, also Runden, in denen keiner Schaden macht, kommen vor. Aber das würde ich ebenfalls nicht negativ sehen.
mein Mitspieler hat noch eingewendet, dass man beim gegnerischen Zug nicht wirklich mitfiebert, solange man den Charakter noch nicht kennt und nicht wirklich weiß, was dieser auslösen kann - im Vergleich z.B. zu King of Tokyo, wo es sehr offensichtlich ist, was jemand mit seinen Symbolen tun kann bzw. die Auslage für alle offen/gleich ist.
Was heißt nicht mitfiebert? War es deinem Mitspieler egal, was du gemacht hast? Und dann noch der Vergleich mit King of Tokyo.
Mal abgesehen davon, dass man in beiden Spielen dreimal seine Würfel werfen darf, haben die nichts miteinander gemein. Ein King of Tokyo ist ein Absacker, der sich in zehn Minuten erledigt hat. Dicethrone hingegen ist ein Würfel-Taktik-Spiel, das auch mal eine Stunde dauern kann.
Dein Fazit kann ich auch nicht nachvollziehen. Dicethrone ist weder schwierig zu verstehen oder zu spielen. Bisher waren alle meine Partien spannend und gingen immer knapp aus. Die Charaktere wirken trotz Asymmetrie erstaunlich gut gebalanced. Ich halte es auch für das deutlich bessere Spiel als wie Keyforge, wo die Decks überhaupt nicht gebalanced sind und wo man das Handy immer griffbereit haben muss, weil im Spiel irgendeine Regelunklarheit online nachgeschlagen werden muss.