Beiträge von fjaellraeven im Thema „Was sind die besten Legespiele für zwei Spieler?“

    Ich mag hier noch eine Lanze für Salamanca brechen, ein Spiel, dass ich früher mit meiner Schwester fast jede Woche gespielt habe. Die Spieler schlüpfen dabei in die Rollen spanischer Gutsherren.

    Die Optik ist jetzt nicht so berauschend, das Spiel ist auch schon etwas älter (2006). Aber es verbindet verschiedene Spielmechaniken auf interessante Art und Weise. Neben dem Legen von Plättchen gibt es nämlich auch noch Handkarten, die, ähnlich wie in einem Stichspiel, abwechselnd ausgespielt werden, in der nächsten Runde wandern die ausgespielten Karten dann an das Gegenüber. Nun werden abwechselnd, je nach Höhe der ausgespielten Karten, verschiedene Aktionen ausgeführt. Neue Gebäudeplättchen nehmen und als Gutsheer besetzen, Landschaftstypen mit weiteren Plättchen vergrößern, Plagen auf Gebiete niederregnen lassen, um deren Wert für den Gegenspieler zu verringern, Condesteine in fremde Gebäude einsetzen, um beim Verdienst mitzuschmarotzen... Am Ende, wenn das letzte Plättchen in der Auslage liegt, wird noch eine Runde gespielt, dann gewinnt der reichste Spieler.


    Vielleicht ist das ja was für dich.

    Salamanca habe ich auch noch in meinem Schrank liegen und bei Interesse abzugeben, da es aufgrund der Konkurrenz und gestiegener Komplexitätsansprüche schon lange nicht mehr auf den Tisch kam.


    Ein weiteres, noch nicht genanntes Spiel ist #Neuroshima Hex

    Neuroshiam Hex hat einen spannenden Puzzleaspekt und ist dabei noch hoch kompetitiv. Es funktioniert prinzipiell mit bis zu vier Personen, wirklich zünden tut es aber nur zu zweit. Dabei ist das vorausschauende Legen der eigenen Einheiten extrem wichtig. Es stehen im Grundspiel 4 Fraktionen zur Verfügung, die sich untereinander sehr stark unterscheiden. Durch besondere Fähigkeiten/Einheitentypen bietet das Spiel eine hohe Asymmetrie und Wiederspielreiz. Neue Fraktionen sind bei so gut wie jedem Händler für unter 10€ zu bekommen und erweitern die Varianz sinnvoll.

    Ziel bei Neuroshiam Hex ist es, die gegnerische Basis zu zerstören, welches gleichbedeutend mit dem Reduzieren der Lebenspunkte des Gegners auf 0 Punkte ist. Die Einheiten teilen sich in Nah- und Fernkampfeinheiten auf. Der Angriff erfolgt in Reihenfolge des Initiativwertes und in die angegebenen Richtungen. Manche Einheiten besitzen auch gar keinen Angriff, sondern nur Verteidigung oder Spezialfähigkeiten, mit welchen sie zum Beispiel gegnerische Einheiten blockieren können. Der Kampf gliedert sich in Kampfrunden auf, welche vom höchsten zum niedrigsten Initiativwert nacheinander abgehandelt werden. Während einer Kampfrunde greifen also alle Einheiten entsprechend ihrer Eigenschaften an. Dabei wird immer die erste Einheit getroffen, welche im Normalfall auch nur 1 Leben besitzt, aber möglichen weiteren Schaden in dieser Kampfrunde absorbiert. Friendly Fire gibt es nicht, es wird von eigenen Fernkampfeinheiten also über die Köpfe der eigenen Reihen hinweggeschossen. Es gibt im Spiel mehrere Spezialfähigkeiten, so können zum Beispiel die Angriffswerte gesteigert werden, der Kampfwert erhöht werden, es kann ein Schaden geheilt werden… . Diese Plättchen müssen aber auch platziert werden und wirken ebenfalls nicht auf alle angrenzenden Hexfelder, sondern richten sich nur an bestimmte Felder. Diese Spezialfähigkeiten variieren je nach Nation in Art und Menge.

    Ein Kampf selbst muss ausgelöst werden. Dies geschieht durch eine Spezialaktion (auch hier ist zu erwähnen, dass nicht jede Nation gleichviele dieser Spezialplättchen hat und daher eine aggressive Spielweise oder eher eine verteidigende Strategie fördern) oder er wird automatisch gestartet, wenn das Spielbrett vollgepuzzelt ist. In diesem Fall greifen erst alle Einheiten mit dem höchsten Initiativwert an. So kann es sein, dass eine 3er Einheit des Gegners meine Truppen mit Initiative 2 ausschaltet, bevor diese überhaupt in den Kampf eingreifen können und meine Basis in Folge dessen ungeschützt vor seinem Angriff in der niedrigsten Initiativphase ist. All das muss beim Platzieren der eigenen Einheiten bedacht werden.

    Auch wenn das Spiel auf den ersten Blick kompliziert klingt, so lassen sich die Regeln doch in 3 Minuten erklären und eine Partie spielt sich in meist unter einer halben Stunde. Ein weiterer Pluspunkt für dich als Solospielerin ist, dass es auch sehr gut solo funktioniert, da es mit 55 Szenarien daherkommt, die in der Schwierigkeit ansteigen und das Spielverständnis fördern. Falls du den kompetitiven Aspekt nicht scheust, bietet sich dir hier wirklich ein anspruchsvolles Puzzlespiel, was sich mehr als erfrischend von den oben genannten unterscheidet.


    Ein anderes gutes Legespiel wäre #Ta-Ke . Ist für mich auch ein tolles Zweipersonenspiel, welches gutes Planen belohnt und vom Spielmaterial/Thema auch nochmal etwas anderes ist. Angesiedelt im feudalen Japan geht es hier um das Auswählen, Platzieren und Vorausahnen von den Charakteren. Diese werden im Spiel durch Chips in der Auslage symbolisiert und besitzen eigene Werte, so wie Eigenschaften. Hier ist es wichtig die Aktionen so zu verzahnen, dass man selbst eine hohe Wertung bekommt und dem anderen eine solche nicht ermöglicht. Durch das Nehmen aus der Auslage werden Charaktere aufgedeckt und Wertungen ausgelöst. So werden einzelne Charaktere mit denen der Auslage multipliziert. Ich selbst kann auf meiner Spielbretthälfte die eigenen Charktere verschieben und durch das Einsetzen von deren Fähigkeiten auch auf der Spielbretthälfte meines Gegenspielers herumpfuschen und so seinen nächsten Zug beeinflussen oder eine hohe Wertung verhindern. Sieht schick aus und spielt sich zu zweit auch wirklich gut.


    Wenn es etwas komplexer werden soll, dann kann man auch noch #HeavenandAle in den Ring werfen. Vom Prinzip her auch ein Puzzlespiel und nach einmaligem Spielen sind die Regeln verinnerlicht. Falls es also mal etwas komplexer werden soll, dann kann man hier bedenkenlos zugreifen, gerade da die Spielzeit nicht weit über manchen der genannten Spiele anzusiedeln ist. Zu Heaven and Ale gibt es hier ja auch genug Beiträge in den Wochenthreads.