Beiträge von Sloti im Thema „05.02.-11.02.2018“

    Nachdem zuletzt wegen des Studiums und der Arbeit eher einfachere Spiele auf den Tisch kamen, konnten meine Freundin und ich gestern mal wieder etwas mehr Komplexität ins Spiel bringen. Wobei wir festgestellt haben, dass die Steigerung noch Luft nach oben hat. Das hängt wohl damit zusammen, dass wir in den letzten Monaten teilweise gar keine Zeit für Spiele gefunden hatten und uns wohl erst langsam wieder eingewöhnen.


    Zum Start gab es eine Partie #Noria von Sophia Wagner. Die ersten Zuge dienten der Vorbereitungen und ich sicherte mir die heute mit 3 Rohstoffen recht teuere Bonus-Scheibe die ich im kleinen Ring unterbringen konnte. Meine Freundin versuchte eine ordentliche Produktion von Waren ans laufen zu bringen und griff früh zur Werkzeug-Scheibe, die sie im großen Ring untergebracht hat. Nachdem die ersten Fabriken platziert waren wurde klar, dass beide auf dem Erkundungspfad (einfache Waren) voranschreiten wollten. Das mit den ersten Intrigen auch noch der Veredelungspfad (Rohstoff Obsidian) verbessert wurde, machte mir deutlich, dass es heute ein Wettrennen auf den Leisten werden könnte. Dazu kam es aber nicht, denn nach Erkunden weiterer Inseln wurde schnell deutlich, dass es die von meiner Freundin benötigten Energie-Schiffe nicht geben würde. Sie hatte auf die oft auf den Inseln vertretenen Triebwerke (Rohstoffe Obsidian und Energie) gesetzt und konnte die nötigen Rohstoffe somit nicht erhalten. Ich konnte mit den Waren Kompass und Segel (Rohstoffe Energie und Obsidian) und jeweils zwei zusätzlichen Schiffen auf der Leiste einfach voranschreiten und ihr somit den Fortschritt durch den zusätzlich notwendigen Rohstoff erschweren. Sie versuchte zwar noch durch Umschwenken auf den Siedlungspfad (Rohstoffe Energie und Myzel) ihre Situation zu verbessern aber das sah eher nach Verzweiflung aus. Das sie zu lange keine Scheibe im kleinen Ring hatte, machte ihre Situation auch nicht einfacher. Der Sieg ging entsprechend mit 94-42 deutlich an mich.

    Meiner Freundin ist besonders negativ aufgefallen, dass wir bei den Inseln sehr viele Plätze für Triebwerk-Fabriken hatten aber keine Energie-Schiffe zur Verfügung standen. Der Teilungspfad (niedrigster Gesandter) ist bei zwei Spielern in seiner Form auch nicht attraktiv und wird praktisch ignoriert. Das Spiel an sich bietet auch wenig Variation im Aufbau und den Kategorien zur Wertung, sodass das Spiel ein wenig starr herüberkommt. Der Radmechanismus, auch wenn er mir zu sehr vereinfacht vorkommt, und das Steampunk-Thema können aber noch genügend Punkten, sodass das Spiel meine Sammlung noch nicht verlassen muss. Mal abwarten wie es in ein paar Monaten aussieht.


    Als zweites wurde #ViaNebula von Marin Wallace ausgewählt. Bei einer Auslage von drei Gebäuden mit vier erforderlichen Rohstoffen habe ich zum Start viele Arbeiter eingesetzt um Rohstoffquellen zu erschließen. Das meine Freundin sich dann aber den Händler sichern würde, der diese noch mit zusätzlichen Siegpunkten honoriert, war zu erwarten. Ich konnte mir aber zwei Gebäude mit jeweils vier Punkten sichern und meine Punkteausbeute ausbauen. Ich setzte im Folgenden auf Gebäude mit nur drei Ressourcen und konnte vorm versiegen der Rohstoffquellen noch zwei Gebäude vorbereiten. Durch eine ungünstige Verteilung der Rohstoffe (Schweine waren nicht zu erreichen) konnte meine Freundin keine ausliegenden Gebäude abschließen beziehungsweise nur die weniger Interessanten. Das sie für den Bau auch noch weitere Rohstoffquellen erschließen musste, die ihr am Ende dann auch noch Minuspunkte einbrachten, verbesserte ihre Situation nicht. Ich hab dann den eigentlich nicht mehr lukrativen Faulen Entdecker (Selber Rohstoff aus neutraler Rohstoffquelle) zum einleiten des Spielendes genutzt und mir den Sieg mit 29-20 gesichert.

    Uns ist gestern wieder aufgefallen, dass die Wiesenplättchen ein bisschen mehr Gestaltung vertragen könnten. Es hätten ja Kleinigkeiten wie Blumen oder Steine gereicht. So wirkt es am Ende etwas lieblos auf dem Spielplan. Das beim Inlay nicht daran gedacht wurde, das dass Spielbrett mit in den Karton muss, ist auch nicht Ideal. Das "Pick-up and Deliver"-Spiel bietet aber unabhängig davon genügend Tiefe um sich in der benötigten Zeit gut unterhalten zu fühlen. Die Interaktion mit dem Zugriff aller auf die Rohstoffquellen und die Gebäudeauslage macht es zu einem runden Spielerlebnis. Dabei ist es besonders Wichtig sich zum Ende nicht vom Spielende überraschen zu lassen.




    Weiter ging es mit dem "Drafting"-Spiel #FirstClass von Helmut Ohley. Dabei wurde mit den Modulen B (Berühmtheiten und Postkarten) und F (Lager und Fabrik) gespielt. Ich setzte dabei auf die Strategie meine Strecke zu erweitern und mit Postkarten zu verstärken. Durch viele daraus resultierende 0er-Waggons konnte ich meine Züge erweitern und die Schaffner voranschreiten lassen und in letzten Spielabschnitt somit beide, für zusammen 30 Punkte, bis nach Konstantinopel fahren lassen. Meine Freundin setzte auf Berühmtheiten und Aufwertungen und konnte sich 10 Aufwertungskarten sichern, die ihr mit entsprechenden Spielendekarten zusätzlich 40 Punkte einbrachten. Eigentlich hatte meine Freundin erwartet, dass bei unseren Strategien die Zwischenwertungen bereits zu ihren Gunsten ausgehen, dem konnte ich in der zweiten Runde mit der Streckenerweiterung die jeweils zwei Siegpunkte für bereits befahrene Strecken bietet entgegenwirken. Durch die Postkarte zur Verdopplung brachte diese mir da bereits 16 Punkte ein. Das Spiel blieb bis zum Ende spannend und ich konnte mit 165-146 einen umkämpften Sieg einfahren.

    Die Module bieten eine schöne Abwechselung und lassen einen immer wieder neue Strategien verfolgen. Diese mal wurde das Modul F über das ganze Spiel ignoriert und sich nur auf die Berühmtheiten und Postkarten aus Modul B konzentriert. Das kann von Spiel zu Spiel anders ausfallen und durch die Interaktion zwischen den Karten der Module gibt es viel zu Entdecken. Leider passen die Karten mit Kartenhüllen nicht mehr in das Inlay. Es wäre schön, wenn die Verlage das mehr Berücksichtigen würden.




    Als letztes größeres Spiel wurde #NotreDame von Stefan Feld gewählt. Beide setzten in diesem Spiel auf eine frühe Seuchenbekämpfung und so wurde der Bischof (einen Einflussstein auf ein leeres Feld setzen) bestochen um einen ersten Stein zu platzieren. Durch ausspielen des Hospitals und des Vertrauten wurde weitere Gegenmaßnahmen ergriffen. Ich setzte auf die Kutsche und konnte mir durch Botschaften erste Punkte sichern. Meine Freundin hatte etwas mit den Handkarten zu kämpfen und erzielte die ersten Punkte über die Residenz. Während ich weitere Botschaften einsammelte versuchte meine Freundin über den Park die Anzahl ihrer erzielten Punkte zu vergrößern. Durch diesen konnte sie zum Ende des Spieles hin beim punkten jeweils zwei Prestigepunkte mehr einfahren. Das reichte nicht aus um meinen bis dahin erarbeiteten Vorsprung noch auszugleichen. Das Spiel ging also auch mit 61-42 an mich.

    Durch das ansammeln von Einflusssteinen in den Vierteln und den damit verbundenen verstärkten Aktionen wird das taktische "Drafting"-Spiel mit einer strategischen Komponente vereint. Der Seuchenwert ist durch den Verlust eines Einflusssteines bei Überschreitung einer Grenze eine gelungene Bestrafungskomponente, die man in seinem Spiel beachten muss.




    Zum Ausklang des Abends wurde als erstes #OhMyGoods von Alexander Pfister gewählt. Bei den Gehilfen waren nur die Farben Grün, Hellblau und Gelb vertreten und es waren immer gleich mehrere Gebäude einer Farbe zum Anwerben notwendig. Das machte das Anwerben sehr schwierig und ich konnte mit meinen fünf grauen Marktämtern auch keinen für mich beanspruchen. Die Marktämter erlaubten mir zwar zum Ende hin meinen Arbeiter immer ordentlich an meiner Rinderfarm produzieren zu lassen jedoch konnte ich daraus keinen Profit schlagen, da ich keine lohnenden Gebäude bauen konnte. Meine Freundin hingegen konnte mit zwei Eisenschmelzen und einer Werkzeugschmiede viele grüne Gebäude platzieren und einen Gehilfen anwerben. Das hat ihr zwar nicht geholfen die Produktionskette ans laufen zu bringen, sie konnte aber mit mehreren Produktionsgebäuden besser auf die Auslage reagieren. Durch Gebäude mit hohen Siegpunktwerten (vier und fünf) konnte sie zum Ende hin damit auch das Spiel mit 30-25 für sich entscheiden.

    Ein nettes "Push Your Luck"-Spiel bei dem man nach der hälfte der Auslage einschätzen muss ob man ordentlich oder schlampig produziert. Beim schlampigen Produzieren braucht man zwar weniger Rohstoffe bekommt aber auch weniger. Durch die Produktionsketten ist hier auch wieder ein strategisches Element mit eingebracht, das bei der geringen Spielzeit aber nicht sehr groß ausfällt.


    Als letztes Spiel gab es dann #BeastyBar von Stefan Kloß. Wir spielen die Variante für Fortgeschrittene, sodass vor dem Spiel vier Tiere aussortiert werden und die Tiere entsprechend einer Punktetabelle gewertet werden. Als erfahrene Spieler werden bei uns die Tiere einfach zufällig aussortiert, das heißt wir werfen nach dem mischen des Stapels die ersten vier Karten nach ansehen ab. In unserer ersten Runde fehlten bei beiden elementare Tiere (Krokodil, Stinktier, Papagei) zum herausnehmen von anderen Tieren. Daher konnte viel gepunktet werden. Wobei die ersten Punkte zufällig über den Beutelteufel (mischt die Drängelmeile und platziert sie zufällig) an beide gingen, da es dabei keine Tiere in der Drängelmeile mit ständigen Aktionen gab. Anschließend konnten beide nochmal über die Schlange (ordnet nach Zahlenwerten) punkten, sodass es ein gerechtes 7-7 unentschieden gab.

    Im zweiten Spiel wurde dann bereits vor den ersten Punkten mit dem Krokodil eine halbe Schlange gefressen. Das konnte kurz danach aber auch durch eine Affenbande verscheucht werden. Nachdem die Schlange zu ersten Punkten für für meine Freundin führte, konnte sie später auch noch mit einem Beuteteufel punkten. Ich konnte keine Tiere in die Bar bringen und die Partie ging daher mit 10-0 klar an sie.

    Das "Hand Management"-Spiel ist zwar sehr zufällig, dass kann aber bei der Spielzeit vernachlässigt werden. Die Tiere geschickt zum richtigen Zeitpunkt zu platzieren macht hier den Reiz aus. Ein Krokodil das gleich drei Tiere des Gegners frisst ist immer eine gut gespielte Karte. Durch eine Robbe die Tiere vom Anfang der Schlange ans Ende zu verfrachten verdirbt einem auch manch vermeintlich sichere Punkte. Durch die verschiedenen Effekte der Tiere ist hier viel Potenzial für lustige Runden vorhanden und mit dem Nachfolger "New Beasts in Town" kann man auch die Tiere variieren, sofern man mal eine Abwechselung braucht.



    Nachdem heute eine Prüfung im Studium auf dem Programm stand, wollten meine Freundin und ich den Tag mit einem Spieleabend ausklingen lassen. Entsprechend stand wieder einfachere Kost auf dem Programm.


    Zum Start hat meine Freundin #Queendomino von Bruno Cathala vorgeschlagen. Nachdem wir in unserer letzten Partie Schwierigkeiten hatten Münzen zu erwerben, wurde das Problem dieses mal direkt angegangen. Die ersten Gebäude die errichtet wurden brachten zusätzliche Münzen bei der Aktion Steuer eintreiben entsprechend der Anzahl Türme im Königreich beziehungsweise Ritter im Besitz. Ich konnte auch zeitnah noch ein weiteres Gebäude errichten, dass mir drei zusätzliche Ritter einbrachte, sodass ich meinen dauerhaften Vorteil auch gut ausspielen konnte. Meine Freundin setzte erneut auf Gebäude mit Türmen und konnte durch die Vergünstigung durch die Queen auch gut mit ihren Münzen haushalten. Durch geschicktes Positionieren konnte ich durch den Drachen verhindern, dass sie die Gebäude für Turm-Punkte errichten konnte. Leider musste ich ihr dabei einige praktische Plättchen für ihr Königreich überlassen, sodass sie es schaffte eine wertvolle Waldfläche anzulegen. Die brachte ihr alleine 66 Prestigepunkte. Ich konnte dieses mal zwar ein paar praktische Plättchen mit Kronen für mein Königreich erwerben, aber dieses Defizit konnte ich nicht handhaben. Das Spiel ging entsprechend mit 178-131 deutlich an sie. Diese Partie hat mich in meiner Meinung weiter bestärkt, dass durch die Gebäude die Landschaften und das Platzieren derer zu stark in den Hintergrund gedrängt wird, auch wenn die Partie dieses mal durch genau diese Entschieden wurde. Ich werde das nächste mal anstelle von Queendomino wieder #Kingdomino vorschlagen.



    Danach ging es Kooperativ weiter mit #MagicMaze von Kasper Lapp. Wir haben Szenario 10 - Täuscht die Wachen gewählt und in gewohnter Abstimmung auch schnell alle Plättchen platziert und die Figuren auf den jeweils falschen Waffen platziert. Das dabei einige Heldenfiguren nur im Einkaufszentrum rumstanden war dem Stapel geschuldet der uns immer wieder dieselben Farben bei den Erkundungsfeldern auf den neuen Plättchen geliefert hat. Dann haben wir jedoch kurzzeitig der Uhr nicht genügend Beachtung geschenkt und mussten im Eiltempo ein Sanduhrfeld aufsuchen. Aufgrund von ungünstiger Platzierung der Plättchen (schmaler Gang) war das dann echt knapp geworden. Letztlich konnten wir aber alle Heldenfiguren noch durch einen Ausgang in passender Zeit hinausbringen. Das Spiel ist durch den Kniff mit der eingeschränkten Kommunikation sehr spannend und es ist schwierig den Überblick unter Zeitdruck zu behalten. Die fortgeschrittenen Herausforderungen werden uns aber wohl auf Dauer nicht genug Abwechselung bieten. Die Erweiterung Alarmstufe Rot befindet sich aber bereits in unserem Besitz und wir hoffen das die noch neue Überraschungen bereithält.




    Bevor wir den Spieleabend mit #LoveLetter ausklingen lassen wollten, sollten noch Würfel auf den Tisch. Die Wahl viel heute auf #OctoDice von Chris Toussaint. Das Labor wollte uns heute keine praktische Strategie vorgeben und so mussten wir aus der Situation das beste rausholen. Entsprechend wurden Anfangs viele Aktionen für den Ausbau des Labors und einfache Punkte über die Analyse von Kristallen verwendet. Das wir beide einmal direkt hintereinander genau dasselbe schlechte Würfelergebnis hatten machte die Sache nicht besser. In meinen letzten Spielzügen konnte ich zwar endlich durch zwei gute Würfelergebnisse mit vielen Oktopoden (mit Unterstützung durch Octo-Sub) einige Punkte einfahren, musste mich aber der Labor-Strategie meiner Freundin geschlagen geben. Sie hatte alle drei Laborspalten komplett ausgebaut und konnte durch Super-Copy den Effekt von Super-Lab V kopieren und die Punkte für komplett ausgebaute Laborspalten doppelt beanspruchen. Im Endergebnis kam ein 40-38 raus. Durch die Zusammensetzung des Labors immer wieder abwechslungsreiches nicht zu einfaches Würfelspiel und sollte wieder einer nach dem dritten Wurf 6 Oktopoden ausliegen haben wird das entsprechend lautstark gefeiert. Unseren 35 Partien werden sicher noch weitere folgen.




    Zum Abschluss lag wie erwähnt also #LoveLetter von Seiji Kanai bereit. Die Partien waren heute stark von frühen Rundengewinnen durch den Baron geprägt. Was soll man auch anderes machen bei einer Starthand mit Baron und Prinzessin? Die Kombination von König mit Baron war auch mehrmals erfolgreich. Zu meinem Pech war es leider meist ich der hierbei den kürzeren Zog. Die erste Partie ging entsprechend deutlich mit 5-2 an meine Freundin. In der folgenden Partie konnte ich früh einmal durch den Prinz ihre Prinzessin rausnehmen. Die Kombination von König und Prinz mit dem Baron konnte auch mehrere Runden für mich entscheiden, sodass ich doch heute noch einen, mit 5-2 ungefährdeten, Sieg einfahren konnte.