Beiträge von ravn im Thema „22.01.-28.01.2018“

    Am Sonntag in entspannter Zweier- und dann Dreierrunde:


    Clank In Space : Meine Zweitpartie in Zweierrunde. Diesmal mit den Einsteigerboards, die in der Spielanleitung für Erstpartien empfohlen wurden. So gut man die Regel am Stück lesen kann, so schwierig fand ich es, gesuchte Details dort wiederzufinden. Besonders wenn man das Spiel selbst erklärt bekommen hat, eigentlich meint zu wissen, wie es läuft, aber dann diverse Begriffe nicht wirklich zuordnen kann. Kleine Hürde, aber im laufenden Spiel lief es dann flüssig, fast schon ein wenig zu zügig. Allerdings versuchte ich auch aufs Tempo zu drücken, schnell meine beiden Datacubes platziert und mit dem Masterkey diverse Abkürzungen benutzt. Ein Glücksfall war, dass ich direkt mit der ersten Kaufkarte in Folge mein Kartendeck immer weiter ausdünnen und effektiver gestalten konnte. Am Ende wurde es dennoch recht knapp - nur mit 9 Punkten Vorsprung gewonnen.


    Das Spiel finde ich weiterhin gut und spielenswert, weil es Deckbuilding nicht zum Selbstzweck sondern mit der Aufgabe verknüpft, im Raumschiff voran zu kommen und dabei Punkte zu machen. Zeitgleich bestimmt man selbst das Spieltempo und kann so die Mitspieler gehörig unter Zugzwang setzen. Bin auf eine Dreierpartie gespannt, weil das könnte die ideale Mitspieleranzahl sein, damit es nicht zu lange dauert, es aber mehr Konkurrenz gibt.


    Welcome to Centerville : Inoffiziell als Urban Sprawl Dicegame bezeichnet. Obwohl von GMT ist es kein CoSim, sondern eher ein komplexer Absacker. Wer sich an andere abendfüllende Schwergewichte wagt, kann hiermit entspannt einen Spieletag einleiten oder abschliessen. Im Kern ein Würfelkniffel, bei dem man mit sechs Aktionswürfeln bestimmte Aktionskombinationen erwürfeln will, um diese in Kombination und Wertigkeit durchführen zu können. Was man alles mit seinen Würfeln anstellen kann, klingt zunächst kompliziert und fast schon überfordernd, die Planlosigkeit lichtet sich aber spätestens nach der ersten von drei Wertungen, wenn man erkennt, für was man alles oder eben auch nicht Punkte bekommt. Punkte gibt es allerdings in den zwei Kategorien Geld und Ansehen und am Spielende gilt frei nach Knizia nur der niedrigere Wert.


    Mit Urban Sprawl hat es eigentlich nur das Thema Stadtentwicklung und Politiker sowie Katastrophen gemeinsam, der Spielablauf ist aber komplett anders. Deshalb sollten auch ruhig alle die einen Blick wagen, denen Urban Sprawl zu chaotisch, langwierig und zu textlastig war. Stattdessen haben wir ein durchaus konfrontatives Würfelspiel um Mehrheiten und Verdrängungen und geheimen Zielen, die am Ende aber für alle gewertet werden. Im Genre der thematischen Würfelkniffel gefällt es mir bisher am besten, eben weil es nicht so trivial ist und durchaus Spieltiefe bietet in seiner Mischung aus Würfelglück und Chancennutzung mit seinem Aufbau- und Kombinationseffekten.


    Einzig blöd ist, dass man ständig in den vier Stadtvierteln nachrechnen muss, wer jetzt wieviel Einflusspotential dort hat. Vier Extraleisten, auf denen man die aktuellen Mehrheitsverhältnisse festhält, könnten das Spiel beschleunigen und für mehr Übersicht sorgen. Weil man muss soviel im Blick haben, da merke ich mir nicht auch noch 4x 3 Mehrheitsverhältnisse (bei 3 Spielern) oder habe Lust, dass jede Runde neu nachzuzählen. Ansonsten aber top - ein Kniffel für Vielspieler eben und damit ideal eine Marktlücke geschlossen.


    Tipp zum Schluss: Lasst Euch das Spiel von jemanden erklären, der es schon einmal selbst gespielt hat. Das Regelheft von GMT ist wirklich gut und beantwortet auch jede Frage, sofern man eben genau liest. Aber ist dadurch eben recht umfangreich für einen Spielablauf, der eigentlich recht einfach ist, sofern man den einmal verstanden und auch die Verkettungen untereinander erkannt hat. In eigenen Worten erklärt, kommt man so viel schneller zum Spiel, zumal jeder Spieler sowieso eine Spielübersicht hat, auf der wirkliches alles steht und welche potentielle Downtime-Phasen zusammenschrumpfen lassen. Aber eigentlich ist man sowieso am Spielzug der Mitspieler interessiert, weil die direkte Konkurrenten um Mehrheiten und Einsetzplätze und Politikerkontrolle und Bildungswege sind. Mir kam unsere Dreierpartie deshalb in keiner Phase langatmig vor, auch wenn die durchaus ihre 2h+ reine Spielzeit gedauert hat für eine Erstpartie, bei der die ersten Züge ein reiner Blindflug war.