Mich würde mal wirklich interessieren, was dieses zuvor starke Team in den letzten 2 Jahren geleistet hat. Es scheint ja fast so, als wären sie zwei Jahre am idlen gewesen.
Wer PG genauer verfolgt hat weiß, dass Sandy nicht untätig war.
Es gab eine ganze Flut kleinere Spiele und er hat ausgiebig an Rollenspielmaterial gearbeitet; das meiste davon außerhalb von Kickstartern.
Ich vermute, diese Projekte sollten den Cash Flow der Firma verbessern, ähnlich der extra Figuren- und Würfelverkäufe von Adam Poots.
Angesichts der jetzigen Situation ist die Rechnung wohl nicht aufgegangen.
Ich glaube, der Anfangserfolg von Cthulhu Wars hat Sandy Petersen unvorsichtig gemacht und seine Firma schneller wachsen lassen, als es aus unternehmerischer Sicht klug war. Bereits Projekte wie Dicenstein und Orcs musst die! werden kaum Profite abgeworfen haben. Auch Gods War muss eine finanzielle Enttäuschung gewesen sein. Zu diesem Zeitpunkt hat CW wahrscheinlich die anderen Projekte getragen. Erst Planet Apocalypse dürfte ein Silberstreif am Horizont gewesen sein. Allerdings war auch hier der Kickstarter mit knapp einer halben Million $ kein Riesenerfolg. Der Hype um PA setzte erst ein, nachdem das Spiel ausgeliefert war und die vielen positiven Reviews aufliefen.
Als nächstes "erschien" Startropolis, ein Totalausfall. Das Spiel war nicht gut und es gab massive Probleme mit dem Spielmaterial. Die Probleme waren derartig groß, dass Sandy versprach, das Spiel nochmal neu zu produzieren...mit welchem Geld, sollte man an dieser Stelle fragen.
Und dann kam Hyperspace. Ein weiterer Versuch das CW und GW Spielprinzip in neuem Gewand auszuschlachten. Betrachtet man die Finanzierungssumme und den für die Miniaturen benötigten Aufwand, kann auch diese Projekt als finanzieller Fehlschlag gewertet werden.
Spätestens jetzt muss allen Beteiligten klar gewesen sein, dass die M.S.S Petersen Games in ordentlicher Schieflage durch das Spielemeer schippert.
Was macht man PG an dieser Stelle? Sandy reaktiviert sein Zugpferd CW. Gleich drei Kickstarter folgen, alle mit vergleichsweise geringer Resonanz. Zu diesem Zeitpunkt war Planet noch nicht erschienen, das Interesse an PG an einem Tiefpunkt angekommen.
Der absolute Tiefpunkt ist und bleibt Eternal Adversary. Mit knapp 150.000$ Finanzierungssumme ein Totalausfall, angesichts des Aufwandes, den man für die Herstellung aufwenden müsste. Wahrscheinlich wäre es am klügsten, sollte CW mit der ausstehenden CW Auslieferung tatsächlich Geld verdienen, den Bäckern das Geld zu erstatten um sich auf lukrative Projekte zu konzentrieren.
Untätigkeit kann man PG wirklich nicht vorwerfen, eher blinden Aktionismus. Ich vermute, dass alle ausstehenden Projekte fertig entwickelt in den Schubläden liegen, wahrscheinlich sogar Material für fünf weitere.
Sandy ist aus meiner Sicht ein guter und produktiver Designer, aber leider kein guter Geschäftsmann. Manchmal macht anfänglicher Erfolg einen blind für die eignen Mängel.