Beiträge von Archibald Tuttle im Thema „[2018] Everdell“

    Am Ende ging das Spiel mit einem neuen persönlichen Punkterekord 113/99/96 aus. Wir schafften es sogar den Kartenstapel durchzuspielen und neu mischen zu müssen.

    Mit Spirecrest kommt bei uns ein Spieler jetzt eigentlich immer auf 100+ Punkte, und sobald Nachzieh-Waldkarten im Spiel sind, wird der Kartenstapel auch immer neu gemischt. Dieses Suchen nach der Power-Kombo (von denen es mit Spirecrest endgültig mehrere gibt) hat aber mittlerweile auch ein wenig meinen Spaß am Spiel eingetrübt. Es wirkt halt auch arg zufällig, wer am Ende dann die passendsten Karten zusammen kriegt, und bei den jahreszeiten-Karten sind wirklich sehr unterschiedlich starke Karten dabei.

    Der Verlag macht dem potenziellen Vertrieb ein Angebot. Dann wird vielleicht noch etwas verhandelt. Und am Ende entscheidet der Vertrieb, ob er das Angebot annimmt oder nicht. So viele Möglichkeiten der Einflussnahme hat man da nicht.

    Klar kann der Vertrieb das Angebot auch ablehnen. Aber das führt doch nicht dazu, dass der Verlag dann den Preis senkt. Sondern der Verlag sucht dann nach einem anderen Vertrieb.

    Wenn ein Verlag und ein Vertrieb über einen längeren Zeitraum dauerhaft miteinander arbeiten, dann kann man als Vertrieb mehr Einfluss nehmen. Idealerweise wird der Vertrieb dann sogar frühzeitig in die Planung eines neuen Produktes eingebunden, so wie früher beispielsweise in der Zusammenarbeit von eggertspiele und Pegasus. Aber hier war das Produkt ja schon fertig, als Pegasus den Vertrieb übernahm. Und da hat man dann als Vertrieb üblicherweise nur die Wahl zwischen Ja und Nein.

    Das verstehe ich. Natürlich ist Everdell ein potentieller Hit, den man gern im Programm haben will, und wer a (Everdell) sagt, muss wohl auch b (Pearlbrook) sagen. Aber auch als Vertrieb hab ich ja ein Label etabliert, das für bestimmte Dinge steht. Das Label Pegasus stand für mich bisher immer für einen ziemlich reellen Gegenwert. Das unterläuft jetzt die leere Schachtel Luft, die da als Erweiterung verkauft wird, auf ziemlich groteske Weise. Bei Asmodee oder Schwerkraft würde ich denken: Typisch. Aber genau deshalb kaufe ich auch nicht unbesehen bei den beiden, sondern gucke mir genau an was ich kriege und warte auf Angebote (bei Schwerkraft: kaufe die Spiele günstiger im Ausland oder gebraucht). Jeder Verlag, der nicht auf dieser "Verdachtsliste" steht, hat bei mir als Kunden ein deutlich besseres Image. Pegasus ist neben Kosmos wohl sowas wie mein Lieblingsverlag/-vertrieb (ich kann das als Kunde von außen nicht unterscheiden), da bin ich eher bereit bei Veröffentlichung zu kaufen ohne genaueres über das Spiel zu wissen - quasi ein Vertrauensbonus. Den machen Everdell, aber insbesondere Pearlbrook gerade kaputt.


    Um was Positives dazu zu schreiben: ich bin schwer beeindruckt, was man bei City of Angels bekommt, was da an Übersetzungsleistung dahinter steckt und dass man mit Rohrbeck sowas wie meinen Traumsprecher für die Rolle geholt hat (zudem ein sehr guter Marketingclou). Wenn man aber beides hintereinander öffnet, wird man doch stutzig.

    Also ich war bisher bei Pegasus eigentlich fast immer sicher, auch einen Gegenwert für mein Geld zu erhalten (und ich bereue, dass ich Negatives über Magnificent gesagt habe, das ist dagegen ja Gold), aber das hier ist jetzt echt ein Grund, in Zukunft genauer durchzulesen, was man da eigentlich für sein Geld bekommt. Also tatsächlich auch rein vom Material her.

    An dem Preis kann Pegasus leider auch nichts machen. Pegasus ist bei Everdell nicht der herausgebende Verlag, sondern nur der Vertrieb.

    Danke für die Info. Aber kann ein Vertrieb da nicht dem Verlag vermitteln dass man mit der Preispolitik die Kunden vergrault. Für mich als Endkunde steht da Pegasus auf der Schachtel, und das bedeutet für mich dann auch, dass ich bei Pegasus zukünftig sehr vorsichtig sein muss, wofür ich mein Geld ausgeben. Das ist schade, denn das war bisher nicht so.

    Ich wollte ja nicht mehr ranten, und iIch weiß, ich bin nicht der Erste, der Pearlbrook "enttäuschend" findet, aber: Heiliger Herrgott, war das Grundspiel schon zu teuer, aber das Preis-Leistungs-Verhältnis der Erweiterung ist ja mal so richtig für'n Arsch. Sowas hab ich in der Form aber auch noch selten erlebt, UVP 50 Euro für 40 Karten, 12 Meeple und ein paar Ressourcen. Wow! Ich muss wirklich zugeben, dass ich diese Preisexplosion in der Form absolut nicht nachvollziehen kann. Spielerisch bringt Pearlbrook wenig Neues rein, damit könnte man ja leben, wenn dann wenigstens durch 100+x Karten wirklich mehr Variation reinkäme. Aber hier ist ja echt nichts, aber auch gar nichts vorhanden, was den Preis in dieser Höhe rechtfertigt. Puuh. Also ich war bisher bei Pegasus eigentlich fast immer sicher, auch einen Gegenwert für mein Geld zu erhalten (und ich bereue, dass ich Negatives über Magnificent gesagt habe, das ist dagegen ja Gold), aber das hier ist jetzt echt ein Grund, in Zukunft genauer durchzulesen, was man da eigentlich für sein Geld bekommt. Also tatsächlich auch rein vom Material her.