Gegenfrage: Würdest Du Deiner Spielrunde vorschlagen Phase 10 zu spielen?
Phase 10 habe ich nicht gespielt. Das Brettspiel lag mal als Proto vor und fand es fruchtbar für mich. Soll ein einfaches Kartenspiel aufgetischt werden, neige ich zu Abluxxen. Wobei bei dieser Titel doch erhebliche Hürden im Zugang aufweist.
In der Brettspielgruppe wurde mal von Teilnehmern angesprochen, wie sehr Phase 10 gefallen würde. Also habe ich es für die Gruppe gekauft. Dann hat es seit zwei Jahren in der Gruppe keiner angelangt - weil die auf den Treffen etwas anderes wie Massenmarkt-Spiele auf dem Tisch liegen haben wollen. Heute Abend habe ich diese Kartenspiel Phase 10 für 30€ wieder verkauft.
Ist doch wirklich ein gutes Spiel, nicht? Für mich ist es eine Bereicherung des Spektrums der Gesellschaftsspiele und ein finanzieller Gewinn. Ich finde das Spiel, für das was es will, in Ordnung. Diese Verhältnisse weisen eigentlich aber auf, wie groß "unsere" Distanz zum Massenmarkt ist. Und? Damit können wir uns darüber lustig machen - wie Narren? Dabei haben wir überhaupt keinen Grund dazu, weil auch in unseren Kreise solch einfache Titel ihre Anhänger haben (Splendor/Century). Ein wenig über die Karten gemenzelt und schon ist es etwas ganz anderes? Narren!
N.b: Deinen Schreibstil kenne ich noch gar nicht. Hast du mal eine Probe? (ernst gemeinte Frage!)
Ich bin kein Rezensent - ich bin "nur" Spieleempfehler. Ich schreibe hier im Thread mit, wegen der Forderung nach Verrissen mit der Begründung des Erhalts der Muster.
Meine Spieleempfehlungen werden im Namen der Brettspielgruppe in regionalen Printmedien veröffentlicht. Meine Motivation, die Spieleempfehlungen zu veröffentlichen, beruht in der Annahme, dass die Veröffentlichungen den Bekanntheitsgrad der Treffen steigert. Somit macht es für mich doppelt keinen Sinn, negative Kritiken zu veröffentlichen. Es möchte wohl kaum jemand, "schlechte" Spiele auf den Treffen "testen".
Es ist aber auch nicht in meinem Sinn eine Kaufentscheidung herbeizuführen. Im Idealfall erzeuge ich Lust, den Titel auf dem Treffen auszuprobieren. Es gibt bei mir idealerweise keine Erklärung der Regel oder Mechaniken, kein Fazit, keine Noten - nicht mal eine Empfehlung der Zielgruppe. Wenn ich es schaffe, schreibe ich von Anfang bis zum Ende über das Spielgefühl. Schaffe ich es nicht, betrachte es gerne als Abwertung des Spiels.
Mit anderen Worten - es ist überhaupt nicht das, was du erwartest und benötigst. Spieleempfehlungen der Aiblinger Zockerbande
Ich persönlich finde einen guten Verriss sehr nützlich: er unterhält mich prächtig, er warnt mich vor vertaner Lebenszeit und/oder verschwendetem Geld.
Auf Kosten meiner Freizeit wäre das natürlich sehr vorteilhaft für dich.
Wie schön, dass in dem Punkt Einigkeit vorliegt.
Liebe Grüße
Nils