Beiträge von PowerPlant im Thema „04.12.-10.12.2017“

    Also eine Cyberdisk ist der Alienvertreter eines Panzers. Du kennst doch bestimmt einschlägige WWII-Filme, in denen plötzlich ein deutscher Tigerpanzer durch irgendeine Wand bricht. Ungefähr so ein Gefühl ist das.


    Noch schlimmer sind Chrysaliden. Nicht nur, dass sie unglaublich schnell sind... sie halten auch einiges aus, verfallen nie in Panik und töten nahezu beim ersten Angriff. Noch schlimmer: Von Chrysaliden getötete Feinde stehen nach ein paar Runden quasi als Zombies wieder auf. Ich habe mal in der berühmtberüchtigten Harbor-Mission mit der Chrysaliden-Brut im Walkadaver ein gesamtes Squad an die Biester verloren.


    Und wenn man dann auf Iron Man-Mode spielt - der nach jeder Runde automatisch speichert - kann man seine Leute nichtmal mehr durch ein Savegame retten. Das war schon hart...


    Das Pendant im Spiel dazu ist einfach... eine Karte. Das ist auch der schwächste Teil von XCom. Leider haben sie sehr viel Energie darauf verwendet, den Aufbaupart abzubilden und sehr sehr sehr wenig Zeit auf spannende Kämpfe und vor allem die Bindung zu den Soldaten verwendet.


    XCom lebte als PC-Spiel seit 1994 eigentlich davon, dass man eine Bindung zu seinen Soldaten aufbaut. Natürlich kann man die umbenennen, ihr Aussehen verändern, etc. - was nicht selten dazu führt, dass man Familie und Freunde im Spiel wiederfindet. Mit jeder Runde nimmt die Selbstgefälligkeit zu - warum sollte mein Scharfschütze mit ca. 75 Missionen auf dem Buckel und über 200 Kerben am Gewehrschaft auch draufgehen? ...bis er leichtsinnig positioniert und ohne Deckung in einen oben beschriebenen Cyberdisk-Hinterhalt gerät. RIP :crying:


    Dazu kommt dann noch, dass das Spiel immer schwieriger wird und in etwa mit den Soldaten skaliert, wenn sie am Leben bleiben. Es bleibt also immer spannend und herausfordernd. Und wenn man dann bei über 70 Missionen einen Rekruten ins Rennen schicken muss... Sagen wir so: Es wird nicht unbedingt leichter, neue Elitesoldaten heranzuzüchten...

    ...


    Das fehlt leider im Brettspiel, aber dennoch ist es für sich genommen super.

    Ja da hast Du recht, aber irgendwo muss ja auch das Spiel bleiben. Grundsätzlich meinte ich damit, dass jemand ohne Bezug in einem Sternengezücht nur ein Tintenfisch-Drachen-Figürchen sieht.


    Ähnliches - und das werde ich in meinem XCom-Video nochmal anmerken - passiert bei... XCom. Jeder mit Vorkenntnis der Vorlage bekommt einen Herzstillstand, wenn eine Cyberdisk-Karte ins Spiel kommt. Jemand ohne Bezug denkt sich nur: "Aha... 3 Leben und Repair..."


    Was das angeht, haben Brettspiele tatsächlich ein starkes Limit.

    Am Samstag war wieder die #PanedmicLegacy -Runde mit meiner Schwester und unserem Schwager angemeldet. Da uns das Spiel langsam aber sicher ermüdet und echt nicht mehr motiviert (Spielmonat September oder Oktober), ja schlichtweg langweilt, konnte ich sie zum Glück zu etwas anderem überreden. Es ist mir wirklich ein Rätsel, wie #PandemicLegacy auf den 1. Platz der BGG-Liste stürmen konnte... Sicherlich ist es kein schlechtes Spiel, aber den 1. Platz?! Naja, egal!


    Ich habe aus der begrenzten Auswahl (wir waren zu Besuch) 3 mehr oder weniger kooperative Spiele eingepackt: #RobinsonCrusoe, #VillenDesWahnsinns2 und #LegendenVonAndor 1. Der (unbedarfte) Teil der Gruppe entschied sich nach kurzer Erklärung, worum es in den 3 Spielen geht, zu #VillenDesWahnsinns2.


    Wir spielten das erste Szenario, um ein Gefühl für das Spiel zu bekommen und wir haben es sogar zum 1. Mal geschafft :) Zwar habe ich verloren...



    Allen hat das Spiel (im Erzählermodus ;) ) wieder hervorragend gefallen. Einzig mein Schwager, der ein Tüftler ist, bemerkte (wertfrei), dass man ja nicht so sehr taktieren könnte. So gesehen stimmt das natürlich - in VdW geht es eher um das Erleben einer Geschichte. Dennoch ist für die beiden ein Spiel über Entscheidungen tatsächlich neu gewesen. Das wurde vor allem dadurch klar, dass sie mit der Immersion anfangs ihre Probleme hatten und weder den Mythos, noch Lovecraft oder gar Spiele dieser Art kannten. Das äußerte sich u.a. dadurch, dass sie einfach durch das Feld eines Sternengezüchts laufen wollten, um irgendein Rätsel zu lösen oder alles zertrümmerten und auf den Boden warfen, wenn sich die Gelegenheit dazu bot.



    Gleiches gilt für Zauber. Von Arkham Horror lernt man ganz schnell, dass der menschliche Geist eigentlich nicht so gut geeignet ist, um Zauber zu wirken. Ich hatte kurz gehofft, dass dieser Lerneffekt eintreten würde, als jemand wie selbstverständlich auf die den Text "Sprich diese Worte, und Du erhälst unsägliche Macht" einging. Dass sowas vielleicht auch mal negative Folgen haben könnte, war nicht bewusst. Und siehe da, die App hat das möglicher Weise folgende Ereignis...



    ...auch gar nicht ausgespielt, sodass es tatsächlich ohne Folgen blieb. Mit zunehmender Erfahrung von Mythos-Spielen lernt man ganz schnell etwas skeptischer zu sein und Dinge zu hinterfragen. Das Gefühl, dass ein Ermittler bzw. ein Mensch im Allgemeinen nur ein ganz kleines Rädchen ist, muss sich erst entwickeln :) Ein gewisser Lernprozess gehört wohl dazu.


    Ich habe mal wieder gemerkt, wie bescheuert der Cthulhu Mythos klingt, wenn man versucht ihn einem Neuling in wenigen Worten zu erklären. Da muss man tatsächlich reinwachsen und im Idealfall auch mal ein paar Geschichten hören oder lesen. Dennoch, wie gesagt, hat ihnen das Spiel sehr gut gefallen und sie wollten es sich sogar ausleihen - was natürlich nicht geht ;)


    PS: Was sich tatsächlich ganz gut eignet, um Leuten den Mythos in wenigen Worten zu erklären, ist der Einleitungstext von Cthulhu Wars - auch wenn der nach dem Erwachen der großen Alten spielt. Dann fügt man eben ein "Und genau das müssen wir verhindern" an...


    Humbug, die 2. Edition ist großartig. Man muss sie nur mit Bewahrer/Spielleiter spielen.

    Dann kann man doch auch einfach gleich die 1. Edition spielen, oder nicht? Dachte der gut gemeinte Vorteil der 2. Edition ist, dass alle Spieler kooperativ spielen können und keiner der Bösewicht sein muss...

    OK, dann nochmal ausführlicher, sorry :)


    Natpürlich spielen alle kooperativ. Dennoch ist einer der Spielleiter und auch der steuert allein die App. Für den Rest ist es ein reines Brettspiel. Also genau so wie bei der 1. Edition + dass alle im selben Team spielen. Der große Vorteil der 2. Edition ist, dass das Spiel wesentlich schneller aufgebaut ist und dass der Spielleiter nicht alles vorher wissen muss. Es ist einfach viel komfortabler.


    Kritiker dieser Einstellung sagen mir immer, dass das ja nirgendwo steht. Gut, dann spielt das Spiel halt wie ein Computerspiel, selbst Schuld ;) Gerade im Vergleich zur ersten Edition bleibt für mich kein anderer Schluss übrig, als dass das Spiel so gedacht ist.

    Goldron Genau darum geht's doch: Das Abenteuer ist anstrengend, der Spieler verliert Kraft über Zeit. Darum ja auch das "Rasten" um Karten zurückzuholen. Ich finde das sehr thematisch.


    Dennoch bin ich auch immer noch der Meinung, dass Gloomhaven nicht nach einzelnen Szenarios bewertet werden sollte. Natürlich sind die Szenarios 90% der Spielzeit, wenn nicht mehr. Dennoch lebt das Spiel durch den Zusammenhang zwischen den Szenarios. Auch wenn einen die Story nicht gerade packt, das Aufleveln und Verbessern der Charaktere steht im Vordergrund.


    Das ist ähnlich wie bei Diablo 3 auf dem PC. Die Story hat 4 Kapitel und wenn man das letzte davon mit Level 30 abschließt (Maximum damals waren 60), dann fängt man einfach wieder von vorne an - diesmal mit Level 30. Die Gegner leveln mit, die Story verkommt zu Beiwerk. Ganz so drastisch ist es in Gloomhaven nicht, aber es steht für mich ganz klar die Charakterentwicklung und -spezialisierung im Vordergrund. Und dadurch werden dann auch die Szenarios immer interessanter - allerdings erst im Laufe der Kampagne.

    "Städte gehen kaputt" ähnlich "spannend" wie in Pandemic Legacy? Oder wirklich mal interessant?

    Ja, ich finde Anachrony auch immer wieder spannend! Leider gibt es relativ wenig Interaktion zwischen den Spielern, abgesehen davon, dass man sich Plätze wegnimmt. Dennoch hatte ich bisher weder in einem 2 oder 3-Spieler-Spiel einen Startspieler-Wechsel. Meine Freundin hat bei ihrem ersten Spiel sogar ohne Zeitreisen gewonnen, weil die ihr zu kompliziert erschienen.


    Ich erhoffe mir von dem Doomsday-Modul noch etwas mehr Interaktion, aber das Exosuite-Modul gefällt mir thematisch sehr gut!