Beiträge von Seppules im Thema „06.11.-12.11.2017“

    Bei uns gab es die zweite Partie #Antiquitiy (diesmal schon in 2 Stunden erledigt). Bei dieser Runde haben wir auch endlich mal gesehen, wie das so ist, wenn das Spiel eigentlich gar nicht will, gespielt zu werden ;) - wie fies kann ein Spiel eigentlich sein?

    Zuerst wurde meinem Gegner mal deutlich gemacht, wie sich der Explorer so auswirken kann. Könnte man zu Beginn noch meinen, dass das ein unnötiges Glückselement ist (zur Erklärung: der Explorer kann unentdeckte Gebiete erforschen und wird mit einem zufälligen Rohstoff belohnt, das wird dann auch auf der gemeinsamen Hungersleiste festgehalten) stellt sich bei genauerer Betrachtung heraus, dass sich die Herren von Splotter auch da einiges gedacht haben - denn die Hungersleiste steigt auch tatsächlich nur, wenn ich einen Nahrungscounter gefunden habe, beim Luxusgut Wein tut sich auf der Hungersleiste gar nix. Also wenn ich Oliven, Weizen o.ä. mit dem Explorer finde bin ich für den Schritt auf er Leiste gewappnet, mein Gegner aber nicht - und das kann gar fürchterliche Auswirkungen haben. Zu Beginn hat er den Explorer noch leicht abgetan, spätestens in Runde 6 - nach dem Einsatz des zweiten Explorers - wurde ihm bewußt, dass er ein großes Nahrungsproblem bekommen wird und dann wird die Schlinge schon enger ;)

    Eigentlich wollte ich eine neue Kathedrale ausprobieren (alle gebauten Gebäude oder alle 20 Bewohner hätte ich gerne versucht), durch die geringe Entwicklung bei meinem Gegenspieler hatte ich aber alle Zeit der Welt und ich habe mich wieder für die Kathedrale mit den Rohstoffen entschieden.

    Für Anfänger (wie wir es sind) ist das sicherlich die einfachste Siegbedingung - aber leider auch die unspektakulärste. Im Endeffekt habe ich meinem Freund dabei zugesehen, wie Hunger und Verschmutzung ihm den Garaus gemacht haben - in den letzten drei Runden der Partie hatte er immer mindestens 8 Tote (Tendenz steigend ;) ) zu beklagen und keine Aussicht auf Verbesserung seiner Lage, das Holz ist ihm ausgegangen (für alle Neulinge: HOLZ DARF NIE AUSGEHEN ;) ) und die Verschmutzung hat ihr übriges getan.

    Ich finde, Antiquitiy ist ein unglaublich interessantes Spiel, bei dem es noch sehr, sehr viel zu entdecken geben wird. Spannend finde ich, dass - obwohl es sich um ein Entwicklungsspiel handelt - nicht der Aufbau einer gut geölten Maschine belohnt wird, sonder das gezielte, effiziente Verfolgen einer durchdachten Strategie, denn die Zeit ist bei Antiquitiy der größte Gegner :) Noch ist Food Chain Magnate meine Nummer 1 - das könnte sich aber bald ändern ;)


    Und dann haben wir heute wieder bei #Gloomhaven weiter gespielt. Mittlerweile sind wir alle drei auf Level 3 angelangt. Wir sind in der Hauptstory um drei Szenarien weiter gekommen und zum Abschluss haben wir uns wieder einmal an einer Nebenquest in der Sulfur Mine versucht - nach insgesamt 5 Versuchen haben wir es noch immer nicht geschafft - die Sulfur Mine wird uns wohl noch ein bisschen begleiten ;)

    Gloomhaven bietet für mich bis jetzt alles, was Shadows of Brimstone nicht erfüllen konnte. Ein sehr guter Spielmechanismus gepaart mit endgültigen Entscheidungen, einer netten Story und einer nicht ganz belanglosen Charakterentwicklung.

    Nur der Spielaufbau nervt unheimlich - zuerst Gelände-Teile suchen, dann Monster Marker, dann Monster Karten und das dazugehörige Monster Deck, dann Hindernisse, dann Fallen, dann Schätze und was weiß ich noch alles - obwohl ich in meinem Spielekeller seit 3-4 Wochen Gloomhaven einfach ausgepackt am Spieltisch und dessen Umgebung liegen lasse, ist jedes Szenario mit mindestens 20-30 Minuten Vorbereitung verbunden, ich muss mir da jetzt wirklich mal was einfallen lassen. Dazu kommen noch immer wieder klein Fitzelregeln die wir immer wieder nachschlagen müssen.

    Trotz alledem ist Gloomhaven momentan meiner Meinung nach der absolute Dungeon Crawler Himmel (aber ich kenn auch noch nicht Kingdom Death Monster ;) )

    Bei uns wurde gestern ein lang gehegter Spielewunsch erfüllt und die Neuauflage von #Antiquity kam endlich in Zweierrunde auf den Tisch.

    Mit Regelerklärung und ein paar Unklarheiten haben wir 4 Stunden gebraucht, das sollte beim nächsten Mal aber in max. 3 Stunden locker schaffbar sein.

    Zuerst war ich mal von der Materialschlacht überwältigt: sooo viele Counter und Marker sieht man nicht oft und auch die Anzahl der möglichen Gebäude ist erstmal ziemlich heftig. Hat man aber mal das Grundprinzip verinnerlicht flutscht das alles dann - auch wegen der formidablen Spielehilfen - immer besser und erste Strategien entwickeln sich.

    Vom Spielgefühl her hat es mich an ein Aufbauspiel am PC erinnert, irgendwie ist Antiquity exakt das, was ich mir von den Kolonisten damals erwartet habe. Nur das Antiquity um ein vielfaches fieser ist, so schnell kann man gar nicht schauen und alles ist auf der Karte zugemüllt. Das große Sterben mit der Hungersnot blieb bei uns bis zum Ende eigentlich aus, da konnten wir beide gut gegensteuern, mein Kontrahent hatte erst in den letzten zwei Runden Tote zu beklagen.


    Da man das Spiel ja erstmal ohne festes Ziel beginnt dümpelten wir die ersten paar Runden mal so dahin und haben geschaut, was das Spiel in punkto Müll und Hungersnot so mit uns macht. Ich habe dann relativ flott die Fakultät der Alchimisten gebaut und konnte so die Verschmutzung besser als mein Gegenspieler kontrollieren. Dieser hat sich mit der biologischen Fakultät zuerst mal aufs farmen spezialisiert und konnte schnell die ersten Luxusgüter produzieren - allerdings wurde er vom Müll nur so zugeschüttet, da konnten auch seine Brunnen nicht viel dran ändern.

    Mein Plan, auf alle gebauten Gebäude zu gehen hat sich dann aufgrund von massiven Platzproblemen auch geändert und so habe ich dann das Ziel gewählt, alle Luxusgüter und Nahrungsarten in dreifacher Ausführung zu lagern. Mein Gegner wollte dann alle 20 Bewohner in seinen zwei Städten unterbringen, war aber zu langsam dafür. Mit der Zwangsarbeit konnte ich gemeinsam mit der biologischen Fakultät und einem Markt ein rasches Ende herbeiführen, drei bis vier Runden bevor er seine 20 Leute beisammen gehabt hätte.


    Wow, ein wirklich sehr gutes Spiel bei dem sich das Warten definitiv gelohnt hat. Oft können bei solchen lang ersehnten Spielen die Erwartungen dann nicht erfüllt werden und man bleibt nach der Erstpartie ernüchtert zurück. Antiquity hat aber vom Spielgefühl her alles erfüllt und uns beide restlos begeistert.

    Ja, es ist unglaublich fitzelig und kleinteilig und verwaltungsaufwändig, aber uns hat das nicht sonderlich gestört. Ein größeres Problem ist da schon, dass offenbar das Material in ausgepöppelten Zustand kaum mehr in die Box passt, zumindest hat mein Freund es noch nicht geschafft, mein Exemplar liegt noch unausgepöppelt im Spielekeller. Wenn jemand Lösungen dazu hat: bitte melden, vielleicht hat jemand ja schon ein tolles Foamcore Inlay gebastelt oder so (ich fürchte aber, dass es so wie bei der Neuauflage von Indonesia auf eine Lagerung außerhalb der Box hinauslaufen wird).


    Fazit: richtig, richtig gut und hoffentlich bald wieder!


    LG