Ich habe am Donnerstag auch meine erste (und letzte) Partie Transatlantic hinter mich gebracht. Als großer Mac Gerdts - Fan habe ich mich auf kein anderes Spiel so sehr gefreut. Dazu kam auch noch, dass Transatlantic bereits im letzten Jahr erscheinen sollte, aber dann wegen Optimierung noch mal verschoben wurde.
Das Material ist okay, nur die Farbwahl finde ich unglücklich. Es gibt Karten in dunkelgrün, dunkelblau und schwarz, was sich kaum voneinander unterscheiden ließ. Dazu hatten die Schiffskarten auch noch die Spielerfarben, was aber völlig unabhängig voneinander ist, aber den Einstieg erschwert.
Wir haben zu zweit gespielt, sind erfahrene Vielspieler und ungefähr auf gleichen Niveau. Am Ende von ca. 90 Minuten (aus unserer Sicht 20 Minuten zu viel) lag mein Gegner mit mehr als hundert Punkten vor mir. Ich wählte eine ausgewogene Strategie mit möglichst vielen farblich unterschiedlichen Schiffen, um zwischendurch immer mal zu punkten und vor allem mein Tableau voll zu bekommen. Mein Gegner wählte eine deutlich bessere Strategie, indem er zunächst voll auf schwarze Schiffe setzte und Kohle ausbaute. Dadurch hat er relativ schnell für das Abwracken einen schwarzen Schiffes sieben Punkte erhalten. Mit meiner Mischstrategie kam ich nicht hinterher. Zudem ich auch möglichst schnell Handelshäuser baute, was mir aber auch überhaupt nichts brachte. Man bekommt zwar mit einer Karte 50 Dollar pro Handelshaus, aber bevor man ca. 3-4 Häuser gebaut hat, ist man in der Mitte des Spiels und hat überhaupt keine Geldprobleme mehr. Wir konnten uns problemlos immer die teuersten Schiffe kaufen. Am Ende fehlten mir noch zwei blaue Bänder, um meine Reihen auf dem Spielertableau voll zu bekommen. Mein Gegner hatte die "Mauritius" gespielt mit 26 Knoten, dem schnellsten Schiff. Da nicht mehr ausreichend neue Schiffe hinzukamen und ich mindestens drei Kartenrunden benötigt hätte, um das Schiff rauszudrängen, war klar, dass mein Tableau nicht mehr voll wird. Das hat am Ende noch einiges an Punkten gekostet.
Insgesamt hatten wir auch das Gefühl, dass die Zusatzkarten, mit denen man sein Deck auffüllt nicht besser sind als die Standardkarten (abgesehen von den verbesserten Standardkarten).
Alles in allem waren wir beide ziemlich frustriert und konnten nicht sagen, was man der Strategie meines Gegners entgegenzusetzen hätte, außer darauf zu achten, ihm das Spiel kaputt zu machen.
Wir waren auch der Meinung, dass Transatlantic ein ähnliches Gefühl hervorruft wie Great Western Trail (Aktionskombos und Punkten), letzteres aber das deutlich zeitgemäßere und modernere Spiel sei. Es gibt z.B. keine variablen Spielwertungen usw. Alles in allem war ich sehr, sehr enttäuscht.
#TransAtlantic