Beiträge von DamonWilder im Thema „[2017] TransAtlantic - Mac Gerdts (PD Verlag)“

    Am Ende von ca. 90 Minuten (aus unserer Sicht 20 Minuten zu viel) lag mein Gegner mit mehr als hundert Punkten vor mir.

    Erstmal schade, dass es dir so gar nicht gefallen hat.

    Mir ist nicht ganz klar, wie die 100 Punkte Abstand zustande kamen. Das sind mindestens 8 Schiffe Unterschied.

    Im Durchschnitt kauft man aber nicht viel mehr als 10 Schiffe.

    Naja, man macht ja nicht nur durch Schiffe Siegpunkte, sondern auch durch das Spielertableau und da waren die letzen beiden Zeilen von mir wegen des blauen Bandes nicht vollständig. Sind allein schon 35 Punkte Unterschied. - Dann finde ich die Abschlusswertung auch unglücklich. Ich habe mich darum bemüht, möglichst viele Schiffe vor Spielende noch zu werten, also aus der Reihe zu schieben. Da aber alle (!) Schiffe am Spielende auf den Reihen gewertet werden, ist es völlig egal und überflüssig. - Fand ich auch ganz komisch. Spielmechanisch (und thematisch) wäre es doch sinnvoller, nur die aus den Reihen entfernten Schiffe in die Endwertung eingehen zu lassen oder? Dann wäre man gegen Spielende nochmal unter Druck und Zwängen unterworfen. - So kann man sich aber einfach zurücklehnen und das Spielende abwarten.


    Es gab aus unserer Sicht noch ein paar mehr so seltsamer Spielmechanismen. Z.B. sind die schnellsten auch meistens die neuesten Schiffe, die ich dann ohnehin immer in der Nordatlantik-Reihe (vier Plätze) einordne, um das Schiff möglichst lange im Spiel zu halten. - Dafür wird man dann aber auch noch mit einem blauen Band belohnt. - Für etwas, was man ohnehin machen würde. - Interessanter wäre es aus meiner Sicht, das schnellere Schiff auf einer kurzen Reihe einsetzen zu müssen, um ein blaues Band (Boni) zu erhalten. - Dann müsste ich eine Entscheidung treffen: Boni mitnehmen und Schiff schneller aus dem Spiel nehmen oder auf Boni verzichten und dafür das Schiff länger im Spiel halten. Das sind doch die Mechanismen und Zwänge, die ein Spiel erst interessant machen. Bei Transatlantic habe ich viel davon vermisst.

    Ich habe am Donnerstag auch meine erste (und letzte) Partie Transatlantic hinter mich gebracht. Als großer Mac Gerdts - Fan habe ich mich auf kein anderes Spiel so sehr gefreut. Dazu kam auch noch, dass Transatlantic bereits im letzten Jahr erscheinen sollte, aber dann wegen Optimierung noch mal verschoben wurde.


    Das Material ist okay, nur die Farbwahl finde ich unglücklich. Es gibt Karten in dunkelgrün, dunkelblau und schwarz, was sich kaum voneinander unterscheiden ließ. Dazu hatten die Schiffskarten auch noch die Spielerfarben, was aber völlig unabhängig voneinander ist, aber den Einstieg erschwert.


    Wir haben zu zweit gespielt, sind erfahrene Vielspieler und ungefähr auf gleichen Niveau. Am Ende von ca. 90 Minuten (aus unserer Sicht 20 Minuten zu viel) lag mein Gegner mit mehr als hundert Punkten vor mir. Ich wählte eine ausgewogene Strategie mit möglichst vielen farblich unterschiedlichen Schiffen, um zwischendurch immer mal zu punkten und vor allem mein Tableau voll zu bekommen. Mein Gegner wählte eine deutlich bessere Strategie, indem er zunächst voll auf schwarze Schiffe setzte und Kohle ausbaute. Dadurch hat er relativ schnell für das Abwracken einen schwarzen Schiffes sieben Punkte erhalten. Mit meiner Mischstrategie kam ich nicht hinterher. Zudem ich auch möglichst schnell Handelshäuser baute, was mir aber auch überhaupt nichts brachte. Man bekommt zwar mit einer Karte 50 Dollar pro Handelshaus, aber bevor man ca. 3-4 Häuser gebaut hat, ist man in der Mitte des Spiels und hat überhaupt keine Geldprobleme mehr. Wir konnten uns problemlos immer die teuersten Schiffe kaufen. Am Ende fehlten mir noch zwei blaue Bänder, um meine Reihen auf dem Spielertableau voll zu bekommen. Mein Gegner hatte die "Mauritius" gespielt mit 26 Knoten, dem schnellsten Schiff. Da nicht mehr ausreichend neue Schiffe hinzukamen und ich mindestens drei Kartenrunden benötigt hätte, um das Schiff rauszudrängen, war klar, dass mein Tableau nicht mehr voll wird. Das hat am Ende noch einiges an Punkten gekostet.


    Insgesamt hatten wir auch das Gefühl, dass die Zusatzkarten, mit denen man sein Deck auffüllt nicht besser sind als die Standardkarten (abgesehen von den verbesserten Standardkarten).


    Alles in allem waren wir beide ziemlich frustriert und konnten nicht sagen, was man der Strategie meines Gegners entgegenzusetzen hätte, außer darauf zu achten, ihm das Spiel kaputt zu machen.


    Wir waren auch der Meinung, dass Transatlantic ein ähnliches Gefühl hervorruft wie Great Western Trail (Aktionskombos und Punkten), letzteres aber das deutlich zeitgemäßere und modernere Spiel sei. Es gibt z.B. keine variablen Spielwertungen usw. Alles in allem war ich sehr, sehr enttäuscht.


    #TransAtlantic