Beiträge von Toadstool im Thema „[2017] Spirit Island“

    Wie sieht es mit passenden Kartenhüllen aus? Im Video von Stefan Eller sehen die Karten etwas labbrig aus

    Ich hab die Premium Sleeves von Mayday Games im Format 63,5mm * 88mm benutzt, die passen recht gut.


    Ansonsten würde ich die Karten nicht als labbrig bezeichnen wollen. Im Gegenteil, ich finde die haben eine sehr gute Qualität. Ich weiß aber was du meinst, im Video wirken die tatsächlich irgendwie merkwürdig, aber das täuscht.

    Hallo,


    - besteht eigentlich ein Unterschied zwischen der Ausgabe, die man als Backer unterstützt hat und der dir man im Laden kaufen konnte?
    - wird die Neuauflage Änderungen/Verbesserungen enthalten?
    - wird die Neuauflage wieder über Kickstarter gehandelt?


    Vielen Dank :)

    Laut meinen Infos konnte man bei Kickstarter eine normale und eine deluxe Version ordern.
    Die normale enthielt:

    • Grundspiel
    • Erweiterung "Branch & Claw"
    • zwei Promo-Spirits

    Die Luxusversion enthielt:

    • Grundspiel mit Autogramm
    • Erweiterung "Branch & Claw"
    • zwei Promo-Spirits
    • eine Playmate
    • ein Poster vom alten Europa


    Die Ladenversion enthält einfach nur das Grundspiel; Erweiterung kann man regulär dazu kaufen und beim Verlag "GreaterThanGames" bekommt man auch noch die zwei Promo-Spirits.
    Games | Greater Than Games


    Ansonsten wird wohl gerade an einer deutschen Ausgabe von Spirit Island gebastelt - siehe hier:
    German version? | Spirit Island | BoardGameGeek

    Für Spiel und Erweiterung (plus 5€ Transportkosten) habe ich knapp 115€ bezahlt (bei Bravenewworld auf BGG). Das ist zwar immer noch teuer, aber da ich von vornherein wusste, dass ich das Spiel unbedingt haben muss und ich auch schon mal mehr Geld für schlechtere Spiele ausgegeben habe ...
    Sagen wir mal so, bis jetzt habe ich meinen Kauf nicht bereut. :)

    Da Spirit Island nun schon ein paar Tage daheim ist und ich es ausgiebig testen konnte, wollte ich mal ein Review dazu schreiben.



    Spielweise: Kooperativ / Solo


    Spieleranzahl: 1-4
    Hab das Spiel, sowohl alleine, als auch gemeinsam mit meiner Frau gespielt. Beides funktioniert großartig!
    Beim Solo-Spiel verkörpert man in der Regel mehrere Spirits (zwei sind da optimal), aber man kann eine Partie auch mit nur einem Spirit und einem Inselteil wagen; wobei manche Spirits leichter zu spielen sind, als andere. Trotzdem funktioniert das Spiel in den unterschiedlichsten Konstellationen immer gut.


    Spielzeit: 1-3 Stunden
    Angegeben ist eine Stunde und erfahrene Spieler werden das auch in einer Stunde schaffen. Ich/ Wir hingegen brauchte(n) bei jedem Spiel deutlich über zwei bis drei Stunden.
    Da man aber immer gleichzeitig dran ist, entsteht so gut wie keine Downtime; Wartezeit entsteht eigentlich nur, wenn der Mitspieler in Grübelstarre verfällt – aber in dem Fall kann dem anderen natürlich beispringen und gemeinsam nachdenken.


    Variabilität & Schwierigkeitsgrad:
    Pauschal würde ich sagen: Enorm! Es gibt eine sehr steile Lernkurve, die aber nicht auf Regelkomplexität zurückzuführen ist.
    Im Gegenteil sind die Basisregeln recht eingängig. Schwieriger ist es, die Wirkungsweise der Karten richtig zu verstehen. Hier kommt es oft zu Fehleinschätzungen und Missverständnissen.
    Ebenfalls herausfordernd ist es die Stärken, Schwächen und Spielweise der einzelnen Spirits zu erkennen. Jeder Spirit ist grundverschiedenen von allen anderen Spirits.
    Das Schöne ist aber, dass das Spiel wenig glückslastig ist. Glück kommt ausschließlich beim Ziehen von Karten vor:

    • (gering) Bei den Siedlungskarten, welches Land als nächstes eine Expedition ausgeschickt wird.
    • (gering) Fearcards: mal passen die Auswirkungen in einer Situation besser als in einer anderen.
    • (gering) Beim Ziehen neuer Powercards. Man draftet vier und sucht sich eine davon aus, die anderen werden abgelegt.
    • (mittel) Beim Ziehen einer Eventcard (Erweiterung): Ein Ereignis hat immer gute und schlechte Auswirkungen. Allerdings können die Schlechten manchmal einen Plan torpedieren.

    Abgesehen vom Basisspiel, das man mit der Zeit immer besser beherrscht, kann man den Schwierigkeitsgrad durch Szenarien und Völker bestimmen. Es gibt acht verschiedene Szenarien (vier aus der Erweiterung), die fünf verschiedenen Schwierigkeitsgraden zugeordnet sind. Zu den Szenarien gibt es noch vier Völker (eins aus der Erweiterung), die ebenfalls noch mal in sechs verschiedenen Schwierigkeitsstufen daherkommen. Die Kombination aus Szenario und Volk erlaubt damit 29 verschiedene Spielmodi in der Schwierigkeit von 0 (sehr einfach) – 10 (sehr schwer). Davon abgesehen gibt es zehn Spirits (zwei aus der Erweiterung), die je nach Kombination Synergien zulassen oder nicht; auch das beeinflusst natürlich den Schwierigkeitsgrad.Insgesamt gesehen, strotzt das Spiel vor Variabilität und Herausforderung. Es gibt unglaublich viel zu entdecken, selbst beendete Partien lassen einen nicht los, weil man am Analysieren und Grübeln ist, was hätte anders und besser laufen können. Das Spiel macht süchtig und es frisst Zeit – im positiven Sinne. Gelegenheitsspieler dürften aber über die Komplexität abgeschreckt werden und auch neue erfahrene Spieler brauchen eine gewisse Einarbeitungszeit.


    Qualität Spielmaterial:
    Kurz: Sehr gut. Karten sind dick und haben ein stimmungsvolles Artwork. Pappmarker und Spielbrett sind dick und robust. Siedler/ Invasoren und Ureinwohner haben kleine schicke Minis (vgl. Bilder unten); wobei die „Explorer“ aufgrund ihrer Filigranheit manchmal etwas verbogen sind. Rückseite des Spielplans (die künstlerische) ist weniger geeignet zum Spielen, allerdings bin ich mit der Vorderseite vollkommen glücklich (siehe Bild unten)


    Inlay:
    Besteht aus leichtem Plastik, umfasst zwei Ebenen der Spielschachtel. Die obere Ebene besteht aus zwei Teilen, die sich herausnehmen lassen. Leider ist das Inlay nicht für gesleevte Karte vorgesehen, so dass meines jetzt beim Wertstoffhof zu finden ist.
    Tokenaufbewahrungsbox: Ich weiß nicht, ob die standardmäßig dabei ist, aber bei meiner Bestellung (Corebox + Erweiterung) wurde eine gratis mitgeliefert. Darin befinden sich jetzt alle Wildnis-Marker aus der Erweiterung, die Fear-Marker, die Energie-Marker, die Szenario-Marker und die Single-Turn Effect Marker.
    Schön ist, dass ohne das Plastikinlay sich alles (auch die Erweiterung und die Tokenbox) in der Schachtel des Grundspiels verstauen lässt.


    Regelheft:
    Hochwertig, robust und farbig. Es gibt eine übersichtliche Grundgliederung in Components, Game Setup, Sequence of Play, Game Concepts, Tips & Tricks, Gameplay Options, Lore (Backgroundstory) und ein Glossar. Auf der Rückseite ist das Wichtigste aufgelistet; zusätzlich ist ein Set von kleinen Regel-Übersichtskarten vorhanden, die sich jeder Spieler zurechtlegen kann.
    Grundsätzlich ist das Regelstudium keine große Sache. Manche Feinheiten gehen leider dennoch unter.
    In jedem Fall hilfreich ist das Living FAQ: Querki: Loading Spirit Island FAQ...


    Pros & Contras:


    Zuerst das Negative:

    • Spiel ist bisher nur auf Englisch verfügbar. Spiel ist zudem nicht sprachneutral, da Kartentexte usw. gelesen werden müssen
    • Die Rückseite (schönere Seite) des Spielbrettes ist tatsächlich zu unübersichtlich, um damit zu spielen
    • Einige Plastik-Explorer sind verbogen
    • Einige Regeln und Karten sind leicht missverständlich erklärt
    • Die Spielerfarbe „grün“ fehlt

    Das Positive:


    • Die Spielthematik finde ich einfach großartig. Nicht nur die Umkehrung der Catan-Idee von forschen, siedeln, bauen wird grandios auf den Kopf gestellt, auch das man Naturgeister spielen darf, die sich gegen die Kultivierung ihres Landes wehren, trifft voll meinen Nerv.
    • Die hohe Spielvariabilität von SI ist einzigartig. Zehn verschiedene Spirits mit verschiedenen Fähigkeiten und Spielweisen, die auch noch unterschiedliche Synergieeffekte erzeugen, ist … der Wahnsinn. Dazu kommen dann aber noch Szenarien und Völker, die ebenfalls für neue Spielerfahrungen sorgen.
    • Hohe Komplexität (bei einfachen Basisregeln)
    • Hoher Suchtfaktor: Man möchte einfach alles ausprobieren, mehrfach und in verschiedenen Konstellationen, einzeln als auch mit mehreren Spielern. Selbst wenn man nicht spielt, denkt man über das Spiel nach.


    Fazit:
    Ich finde das Spiel brillant. Es ist eine perfekte Mischung aus Thema, Komplexität und kooperativem Spiel. Spirit Island ist das erste Spiel, dem ich auf BGG eine 10 Punktewertung gegeben habe. Damit hat es „Eclipse – New Dawn for the galaxy“ von meinem persönlichen Platz eins gestoßen.

    Siedler von Catan mal andersrum. In dem kooperativen Spiel (1-4 Spieler) übernehmen die Spieler die Rolle von Naturgeistern und versuchen die "bösen" Siedler wieder von der Insel zu verjagen.
    Die Naturgeister sind asymmetrisch aufgebaut. Spielmechanismus besteht aus Karten-Managment gepaart mit Aktionsauswahl.


    Die Spielausstattung ist einfach toll! Vom Spielbrett über die Figuren, bis hin zum Artwork der Karten, alles sieht fantastisch aus. Das Thema ist dazu originell und holt mich persönlich zu 100% ab.
    Ich muss das Spiel definitiv haben und würde es mir auch auf Englisch kaufen, hätte aber trotzdem gerne gewusst, ob es schon Infos zu möglichen deutschen Lokalisierungen gibt?


    Spirit Island | Board Game | BoardGameGeek