Beiträge von widow_s_cruse im Thema „Wie schnell kann der Ruf (Verkaufszahlen) eines neu erschienenen Spiels durch "ungerechtfertigte" Rezensionen ruiniert werden?“

    Hallo,

    Zumindest scheint man sich von deiner ursprünglichen Frage zu entfernen...

    das ist mal wieder der Moment mit dem Stichwort, um für die Foren die gute alte Baumstruktur zurückzufordern. Der Zeitpunkt, wann eine Diskussion ergiebig abschweift, ist für eine neue Themeneröffnung einfach nicht zu erkennen.

    irgendwie hatten wir das doch vor kurzem

    Du meinst, die Spanne von 1 1/2 Jahren ist für dieses Forum kein Zeitraum, in der sich Meinungen und Erfahrungen weiterentwickeln? Oder ist es schlicht weg nur eine Ungeduldsäußerung, weil DIR diese Themenentwicklung nichts nutzt? ;)


    Liebe Grüße
    Nils

    Hallo Michael.

    Ach, Nils ...

    Das Aufweisen des Problems war nicht als Vorwurf dir gegenüber gedacht. Ich bin mir sicher, dass du für die Schreiber deiner Seite etwas über hättest, wenn die Zielgruppe deiner Seite das zuließe. ;)

    Aber, dass die Zielgruppe ja wohl zum Produkt gehört,

    Aber sicher. Leider folgt mein Konzept auch dem "Fluch des Neuen". Ich bräucht ´s für mich nicht in dem Umfang. Und selbst beim Einfordern der Muster folge ich selten meinen persönlichen Bedürfnissen. Die Titel-Wahl orientiert sich in der Regel an den Bedürfnissen der Brettspielgruppe und dem Klientel der bedienten Printmedien. Dieser Nachfrage wird gefolgt UND eben so wenig entlohnt. Das, was mich zufrieden stellt und motiviert, ist die lokale Reichweite über die Artikel im Namen der Brettspielgruppe. Und damit ich davon etwas habe, wird gerne absichtlich unvollständig geliefert. Das vollständige Paket beinhaltet den Besuch der Brettspielgruppe, um den Titel auszuprobieren.

    Die solltest du nicht einfach so vermischen.

    Mir geht es nicht ums Vermischen sondern ums Aufweisen des Spektrums. Wenn man über den Tellerrand blickt, versteht man die Verhältnisse vielleicht anders - eventuell besser - wenn man mag.


    Liebe Grüße
    Nils

    Hallo

    Man sollte den potenziellen literarischen Wert einer Rezension nicht klein reden und Rezensionen nicht auf Verkaufsempfehlungen reduzieren. Rezensionen sind kein Warentest.

    Uuuhhiii - da werden bereits literarische Ansprüche gestellt. Weiß der gewogene Leser diese denn zu schätzen - zu wertschätzen? Welche Aufwandsentschädigung für das Erstellen der anspruchsvollen Rezension hat der geschätzte Leser denn vorgesehen?
    Was kann der maßstabsetzende Michael für die wertvolle Arbeit seiner Content liefernden Schreiber bieten? Hätte er denn überhaupt die Möglichkeit?


    Oder wird nur zu gerne für lau konsumiert und gleichzeitig die höchsten Ansprüche eingefordert? :crying:


    Das Netz nimmt alles unqualifiziert auf und gibt es genauso weiter. Der Maßstab der Wertschätzung wären vermutlich die Printmedien. Hier fallen bereits vor Erscheinen Kosten an. Die es gilt zu refinanzieren. Gibt es für Brettspiel-Rezensionen in der breiten Medienwelt eine gesunde Basis? Ich glaube nicht. Welche Zeitungen/Magazine veröffentlichen denn schon regelmäßig Brettspiel-Rezensionen? Die Redakteure sind der Meinung, die Leser wollen dafür nicht zahlen. Den Verlagen und Händlern fehlt die Bereitschaft, Anzeigen zu schalten, die den Aufwand refinanzieren könnten.


    Euch bleibt doch nur das, was ihr für lau bekommt. Auf welcher Basis werden Ansprüche erhoben?


    Liebe Grüße
    Nils (ist Spieleempfehler, Für YOKOHAMA hatte er nicht ein Wort über Mechanik, Design, Material, Ausstattung oder über den Zugang zum Spiel verloren - sondern schrieb nur unpersönlichen Flavour-Text für das Spiel. Sein Redakteur meint, das sei gut für die Leser. Wenn der Leser dadurch Lust auf das Spiel erfährt, mag er sich eingeladen fühlen, den Titel in der Brettspielgruppe auszuprobieren. Darum veröffentlicht Nils im Namen der Brettspielgruppe nur in regionalen Printmedien. :D )

    Lieber Alex,

    Auf was soll man sich verlassen, wenn nicht auf den eigenen Geschmack, das eigene, subjektive Empfinden beim Spielen des Spiels.

    Ich betrachte das eben aus einer anderen Warte. Ich bin unter anderem als Sachverständiger vor Gericht tätig. Dort wird erwartet, dass ich Verhältnisse auf Basis einer allgemeinen Ausführung für eine Meinungsbildung der Rechtslage kläre. Wenn du betroffen wärst, tät´ es dich ebenso begeistern, wenn ich mich da nach meinem Geschmack richte? Oder würdest erwarten, das ich meine Sachkunde anwende; und meinen Geschmack unberücksichtigt lasse.


    Eine Rezension sollte für MICH eine Beurteilung eines Spiels sein und keine Darstellung des eigenes Geschmacks. Das setzt nämlich grundsätzlich voraus, dass ich deinen Geschmack erst lernen muss. Was ich persönlich für eine sehr hohen Anspruch des Rezensenten an den Leser halte. Dieser Rezensent schreibt praktisch nur für seine Fan-Boys, die ihn für seinen Geschmack anhimmeln. Aber leider oft genug sind diese Fan-Boys kaum in der Lage ihre persönliche Meinung zu bilden und annektieren einfach nur die ihrer "Götter".


    Ich wehre mich mittlerweile gegen Rezensionen als Kaufempfehlung.

    Wenn die Rezension nicht der Kaufentscheidung dienlich ist, was soll sie dann sein?
    Unterhaltung? Oder dient sie doch nur noch der Selbstdarstellung des Rezensenten?
    Wer´s mag ...


    Liebe Grüße
    Nils

    Hallo Marc,

    Wenn ich die rezensieren würde, z.B. Qwixx, kämen nur schlechte Noten bei heraus,

    Dessen Aussagewert lediglich ist, dass DU einen schlechten Geschmack für solche Spiele hast - das Spiel kann nichts dafür und dem Leser ist - meiner Meinung nach - wenig geholfen. Darum halte ich die negativen Rezensionen, die nicht die Zielgruppe berücksichtigen und nur tangieren, für große Selbstdarstellung. "Leser - schau her, das ist mein Geschmack". Mich wundert immer wieder, dass manchen Lesern damit geholfen ist.


    Liebe Grüße
    Nils

    Ein Fallbeispiel


    Erst auf dem letzten Spielertreffen hatte fünf neue Frauen - weitestgehend unbeschriebene Blätter - denen ich voller Vertrauen LAS VEGAS zum Fressen gab. Und wieder holte der Titel die Spieler von den Stühlen.


    alea war ja seiner Zeit so unverschämt, ein solch einfaches Spiel zu veröffentlichen. Weil es der verkehrt Verlag war, der das Spiel veröffentlichte, hat der Titel in der "Szene" ordentlich Schelte erhalten. Zwar wurde das Spiel noch nominiert, ihm aber DIE Auszeichnung verwehrt. (Den Gewinner hat - trotz umfassender Einführung in meinem Umfeld - seit dem niemand mehr spielen wollen.)
    Vor zwei Jahren wurden in unsere Zeitung die Information veröffentlicht, dass ca. 35.000 Exemplare Las Vegas produziert worden sind. Mit der Auszeichnung wären es vermutlich das drei- bis vierfache gewesen.


    Ungerechtfertigte Rezensionen mit erheblichen Konsequenzen?
    Der Fehler war halt, dass alea ein solches Spiel ins Programm nahm. Das musste von der "Szene" abgestraft werden.


    Liebe Grüße
    Nils

    Hallo Marc,


    das kommt doch drauf an.


    Hasbro wird der Ruf in unseren Kreisen völlig gleichgültig sein. Die beschreiten ganz andere Wege, um die Spiele am Markt zu positionieren.


    Wenn der Verlagsvertrieb es schafft, die Titel in den Verkaufsregalen der Händler zu positionieren, ist auch viel reicht. Die Käufer dort sind größtenteils unseres Rufens unhörig.


    Neue Titel, die weder sowas wie Hasbro im Rücken oder ein recht starkes Vertriebsnetz haben, dürften schon auf Wertschätzung der Spieler angewiesen sein. Hier wird auf uns als Multiplikatoren gesetzt. Wenn das Verlagsprogramm dünne ist, kann das schon recht bitter ausgehen.


    1 "ungerechtfertigte" Rezension wird auch keine Auswirkung haben. Viele negative Rezensionen sind vermutlich nicht ungerechtfertigt ...


    Bitte definieren Sie etwas genauer, was Ihnen am Herzen liegt.


    Liebe Grüße
    Nils