Wie schnell kann der Ruf (Verkaufszahlen) eines neu erschienenen Spiels durch "ungerechtfertigte" Rezensionen ruiniert werden?

  • Guten Abend,


    ich stelle mir die Frage, wie schnell ein Ruf eines neu erschienen Spiels ruiniert werden kann, obwohl das Spiel eigentlich alle Zutaten eines guten Spiels besitzt. Kann ein Spiel sich trotzdem noch am Markt durchsetzen, obwohl gleich beim Erscheinen des Spieles einige negative unberechtigte Rezensionen erscheinen? Vielleicht mag sich ja auch mal ein Verlagsvertreter dazu äußern:-) Bin gespannt:-)


    Marc

  • Ich glaube, dass das stark davon abhängt, wer wo was sagt.
    Wie definierst Du in dem Zusammenhang "am Markt durchsetzen"?

    Hallo Sternenfahrer,


    gar nicht so einfach zu beschreiben :) Letztlich bestimmen ja immer die Verkaufszahlen, ob sich ein Spiel am Markt durchgesetzt hat. Dennoch schwammige und unzureichende Formulierung :( Der "Return-on-Investment" wird sicher unterschiedlich bewertet werden von den einzelnen Verlagen. Dann gibt es ja auch andere nicht monetäre Aspekte, wie das Image eines Verlages.


    Mann ist das schwierig :rolleyes: Können wir die Frage nicht einfach offen lassen? ;)


    Gruß
    Marc

  • Hallo Marc,


    das kommt doch drauf an.


    Hasbro wird der Ruf in unseren Kreisen völlig gleichgültig sein. Die beschreiten ganz andere Wege, um die Spiele am Markt zu positionieren.


    Wenn der Verlagsvertrieb es schafft, die Titel in den Verkaufsregalen der Händler zu positionieren, ist auch viel reicht. Die Käufer dort sind größtenteils unseres Rufens unhörig.


    Neue Titel, die weder sowas wie Hasbro im Rücken oder ein recht starkes Vertriebsnetz haben, dürften schon auf Wertschätzung der Spieler angewiesen sein. Hier wird auf uns als Multiplikatoren gesetzt. Wenn das Verlagsprogramm dünne ist, kann das schon recht bitter ausgehen.


    1 "ungerechtfertigte" Rezension wird auch keine Auswirkung haben. Viele negative Rezensionen sind vermutlich nicht ungerechtfertigt ...


    Bitte definieren Sie etwas genauer, was Ihnen am Herzen liegt.


    Liebe Grüße
    Nils

  • Ich würde auch sagen, dass es darauf ankommt, an welche Zielgruppe sich das Spiel letztendlich richtet. Ist es ein Familienspiel oder eben das drölfzigste Monopoly, wird sich das Spiel so oder so bei der gewünschten Zielgruppe verkaufen lassen. Da werden meiner Ansicht nach höchstens Amazon Rezensionen gelesen oder eben der Verkäufer der Filiale (Toys 'R' us oder so) befragt.
    Bei Spielen, die sich an ernsthafte Hobbyisten richten, kann ich mir schon vorstellen, dass relativ großer Wert auf Rezensionen gelegt wird. Mehren sich da die schlechten Rezensionen, werden bestimmt einige vom Kauf der Spieles Abstand nehmen oder eben erstmal eine Probepartie irgendwo spielen wollen. Gerade kleinere Verlage und unbekannte Autoren würden es dann eher schwerer haben. Allerdings sind dabei, denke ich, auch die Rezensenten entscheidend.... ich denke, dass die Meinungen der unterschiedlichen Rezensenten dabei einfach eine unterschiedliche Gewichtung bei der Spielewahl haben könnten.
    Eine Rezension von einem PvE (negativ, wenig Wert) hat wahrscheinlich in Vielspielerkreisen einen anderen Wert als eine Rezension von Brettspielbox (positiv, viel Wert) zum Beispiel.
    Lange Rede, kurzer Sinn: In meinen Augen hängt es von vielen Faktoren ab, ob schlechte Rezensionen den Ruf eines Spiels ruinieren können.

    2 Mal editiert, zuletzt von Oonalaily ()

  • Es gibt keine Richtlinien oder Mindestanforderungen für Rezensionen. Jeder kann seine Meinung äussern und veröffentlichen. Solange dadurch keine geltende Gesetze verletzt werden, die dann auch jemand einklagt, sind einer Rezension keinerlei Grenzen gesetzt. Wer kann sich auf dieser Grundlage also das Recht heraunehmen, zu definieren, was eine ungerechtfertigte Rezension ist und welches Spiel eigentlich alle Zutaten eines guten Spiels besitzen? Jeder! Nur heisst das längst noch nicht, dass jeder Andere dieser Definition zustimmen muss.


    "Here in the land of opportunity, watch us revel in our liberty
    You can say what you like but it doesn't change anything
    Because the corridors of power are an ocean away"
    Quelle: New Model Army, 51st State


    Erst wenn eine Rezension potentielle Käufe beeinflusst, ob positiv oder negativ, ist ein Einfluss vorhanden. Wie gross dieser Einfluss wirklich ist, das ist dann eine ganz andere Frage. Also ich kann für mich kaum beantworten, ob eine einzige Rezension mich von einem Kauf abgehalten oder dazu motiviert hat. Das ist eher ein Mix an Meinungen verschiedener Quellen und viele andere Faktoren, die ich kaum benennen kann, weil eventuell mir gar nicht bewusst, sondern nur unterschwellig vorhanden. Somit kann die Ausgangsfrage schlicht nicht beantwortet werden. Ist aber auch nur ne Meinung ohne Allgemeingültigkeit. ;)

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Danke, kenne ich nicht.
    Die oben erwähnte Brettspielbox hingegen schon. Bei @Oonalaily klang das so, als hätten Rezis von PvE einen besonders hohen Stellenwert.

    Sie hamm also nich in der großen Unknowns Revolte jedient?



    @Jimmy_Dean Hast du ein Beispiel, an dem du das festmachst? Die Eingangsfrage klingt so, als hättest du eine persönliche Grundlage.



    Ich würde ja gerne sagen: "Nein, die Brettspiel Szene kann selbst denken.", aber wenn ich mir die einzelnen Facebook Gruppen so ansehe, zweifel ich daran...


    Aber, was sage ich? Selbst ihr mit euren Wochenbeiträgen schafft es immer wieder mir ein Spiel aufzuschwatzen, oder ein Spiel madig zu machen, das ich unbedingt haben wollte... :)

  • Tatsächlich kann ich von mir selbst sagen, dass mich negative Rezensionen schon beeinflussen können. Allerdings auf zwei verschiedene Arten :


    1. SeaFall


    Ich habe das Spiel gekauft, bevor es von den verschiedenen Rezensionen zerrissen wurde. Gespielt habe ich es aber erst, als ich die Vorurteile kannte. Dadurch hatte ich und meine Gruppe eine sehr geringe Erwartungshaltung und wir haben verstärkt darauf geachtet unsere Punkte durch das erfüllen von Meilensteinen zu erreichen.
    Kurz gesagt, wir finden es gar nicht so schlecht und haben immer noch unseren Spaß damit. Dadurch, dass wir viele Meilensteine früh erreichen, wird eigentlich jedes mal etwas neues ins Spiel implementiert und wir haben eine Veränderung. Bisher haben wir 7 Partien gespielt und ca die hälfte der Kartons bereits geöffnet.
    Mich haben also die negativen Rezensionen gerettet. Ich hatte vorher wahrscheinlich auch eine extrem hohe Erwartung und wäre vielleicht enttäuscht geworden. Es ist immer noch kein Meisterwerk, aber ein solides und gutes Spiel.


    2. Dice Forge


    Auch hier war ich schneller beim Kauf, als die Rezensionen rauskamen. Aber hier gab es das Problem, dass ich aufgrund von Rezensionen und Let's Play mich eigentlich schon entschieden hatte es zu verkaufen (ungespielt).
    Nur ein Zufall, weil ein Freund es auch gekauft hatte und als "Absacker" dabei hatte, kam es dann doch noch auf den Tisch. Was soll ich sagen, auch hier versteckte sich ein solides Spiel, dass man für eine Familienrunde oder bei Anfängern gut und gerne auf den Tisch bringen kann.
    Tatsache ist aber, hätte mein Kumpel es nicht angebracht, wäre es ungespielt verkauf worden.Diese Tatsache schockt mich doch etwas und lässt mich an so mancher Verkaufs-Entscheidung der letzten Jahre zweifeln. Oder habe ich mich sogar von einem guten Spiel abschrecken lassen und nie gekauft?

  • Ich glaub das Problem sind gar nicht die besonders guten oder schlechten Spiele, sondern eben die soliden. Das sind aber auch mMn das Gros aller erschienenen Spiele. Diese Spiele brauchen Aufmerksamkeit, um sich von der Masse abzuheben. Und manche davon schaffen das durch frühe positive Kritiken. Andere bekommen früh ein oder zwei (ich denke erst bei einer Tendenz gibt es wirklich einen Einfluss) negative Rückmeldungen und verschwinden dann aus dem Sichtfeld. Der Markt ist einfach sehr übersättigt. Ich glaube wenn ein Spiel wirklich gut ist, dann fällt das früher oder später auch auf, selbst wenn das Spiel erst unter dem Radar fliegt. Aber ich kann mich hier auch irren.


    Ich hab auch ein paar Spiele sehr lieb gewonnen, welche eher durchwachsene Rückmeldungen bekommen haben (z.B. Schwarzer Freitag, Yggdrasil oder Mutant Meeples). Bei denen kann ich auch verstehen, wenn es Manchen nicht gefällt. Sie fallen also auch vermutlich in die Kategorie solide, nur dass sie halt genau meinen Geschmack getroffen haben. Hier frage ich mich aber auch, ob sie sich besser verkauft hätten, wenn zunächst mehr positive Kritiken herausgekommen wären.

  • Ein Fallbeispiel


    Erst auf dem letzten Spielertreffen hatte fünf neue Frauen - weitestgehend unbeschriebene Blätter - denen ich voller Vertrauen LAS VEGAS zum Fressen gab. Und wieder holte der Titel die Spieler von den Stühlen.


    alea war ja seiner Zeit so unverschämt, ein solch einfaches Spiel zu veröffentlichen. Weil es der verkehrt Verlag war, der das Spiel veröffentlichte, hat der Titel in der "Szene" ordentlich Schelte erhalten. Zwar wurde das Spiel noch nominiert, ihm aber DIE Auszeichnung verwehrt. (Den Gewinner hat - trotz umfassender Einführung in meinem Umfeld - seit dem niemand mehr spielen wollen.)
    Vor zwei Jahren wurden in unsere Zeitung die Information veröffentlicht, dass ca. 35.000 Exemplare Las Vegas produziert worden sind. Mit der Auszeichnung wären es vermutlich das drei- bis vierfache gewesen.


    Ungerechtfertigte Rezensionen mit erheblichen Konsequenzen?
    Der Fehler war halt, dass alea ein solches Spiel ins Programm nahm. Das musste von der "Szene" abgestraft werden.


    Liebe Grüße
    Nils

  • Also, wir spielen #LasVegas ebenfalls immer noch oft und gerne, und ich wüßte nicht, was "von der Szene abgestraft" in dem Zusammenhang bedeutet; für mich ist der SdJ-Preis gerade nicht die Szene.
    Falls @Jimmy_Dean wissen wollte, ob der SdJ Einfluß auf Absatzzahlen nimmt, so läßt sich das sicher mit Ja beantworten.

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  • Ich denke, da gibt es 2 Grundsätze.


    Erstmal ist zu unterscheiden ob es um Videorezensionen, Podcasts und Co, also quasi "Tests" geht oder um kommentarähnliche "Rezensionen" bei z.B. Amazon.


    Mein größtes Problem mit all dem ganzen ist, dass sich die Rezensenten selbst zu wichtig nehmen. Ich hab's schon mal irgendwo geschrieben, aber es passt hier so gut. Ein englischer Kameramann und Regisseur machte damals auch Reviews von Filmtechnik, bevor er von einer Firma gesponsort wurde. Und der schob am Ende immer ein, dass das nur seine Meinung ist, dass man das alles nicht für "gesetzt" halten sollte und der einzige Weg herauszufinden, ob das etwas für einen ist, ist einzig und allein die eigene Erfahrung. Und sein wir mal ehrlich: das was im deutschsprachigen Raum so passiert ist größtenteils amateurhaft, wie schon mal bei #GameInn zusammengefasst wurde. Tatsächlich finde ich sogar, dass Hunter & Cron im Fazit einen sehr guten Job machen, weil es 2 total unterschiedliche Typen sind und sie ganz klar sagen, was ihnen gut gefallen hat und was nicht (auch wenn der eine dem anderen ständig über den Mund fährt ;) ). Das vermisse ich auch bei SU&SD. Teilweise zerreißen die gute Spiele regelrecht, weil sie einfach einen sehr speziellen Geschmack haben. Und deren Meinung ist mir teilweise zu krass einseitig.


    Das sind meist keine durchgescripteten Videos sondern nur Meinungsäußerungen. In dem GameInn-Podcast wurde bei einem Herausgeber als Qualitätsmerkmal etwas herausgehoben wie "Der hat sogar Schnitte!" - gemeint war, dass er das Video schneidet und nicht einfach am Stück aufnimmt. Das totale Gegenbeispiel dazu ist Brettspielblog. Sein Engagement in allen Ehren, aber der pitcht sogar manchmal seine Videos runter, weil er maschinengewehrartig redet. Und das ohne Punkt und Komma, ohne Plan und Zusammenhang. Aus diesem Grund sind all diese Rezensionen für mich auch nur "Infomaterial" und das letztendliche Fazit interessiert mich persönlich kaum. Zumindest versuche ich dann so differenziert zu sein, dass ich überlege ob die genannten Kritikpunkte für mich auch ins Gewicht fallen würden.


    Wer sich Aufgrund von einer einzigen Rezension eine Meinung bildet, handelt schlichtweg dumm. Und ich glaube nicht, dass es sehr viele dumme Menschen gibt ;) Ich habe z.B. auch Spiele gekauft, die bei der Mehrheit der Rezensenten maximal mittelprächtig bewertet wurden und habe damit viel Spaß :)

  • Also, ich frage mich tatsächlich, wie viel Einfluss so ein Forum wie Unknowns auf die Spieleabverkäufe hat.


    Meiner Meinung nach... nahezu Null.


    Die große Masse kauft doch bei Galeria Kaufhof, Hugendubel, Obletter, Müller, usw. Brettspiele ein - dort lassen sie sich manchmal auch beraten von den Verkäufern. Manchmal aber auch: Oh, schau mal! Game of Thrones Monopoly! Hans-Georg liebt doch diese komische Serie - kaufen wir das!


    Daher halte ich es für unproblematisch, wenn ich schreibe, dass ich Isle of Skye: Wanderer nicht toll finde - weil sich die hier Lesenden doch eh ihr eigenes Urteil bilden werden.
    Wird doch in dem Thread auch klar - und finde ich vollkommen normal...


    Wenn natürlich in der SZ ein Spiel genannt wird, dann hat das ganz andere Auswirkungen! Ich denke, diese hin und wieder erfolgenden Spielevorstellungen in SZ oder Spiegel Online haben ganz erhebliche Auswirkungen auf die Verkäufe!
    Aber da wird in der Regel nur POSITIV erwähnt - weil eben von den hunderten erscheinenden Spielen nicht jedes besprochen wird, sondern nur die tollen Hingucker vorgestellt werden.

  • Es gab doch mal irgendeine alte Internetseite, die hat im Fazit immer was geschrieben im Sinne von:


    Du wirst dieses Spiel mögen, wenn... und natürlich auch das Gegenteil davon. Und auch ähnliche Spiele, die von den Mechanismen her dazu passen. Sowas finde ich ebenfalls aussagekräftiger.

  • Habs gefunden, "Michas spiel mit mir"-Seite war das - sehr dubioser Titel...


    2017-08-14 10_38_26-Spiel mit mir - Test und Spielkritik für das Brettspiel _ Rollenspiel _ Fantasys.png

  • Morgen zusammen :)


    Nehmen wir doch einfach mal das Spiel #Claustrophobia. Das hat bei BGG sehr gute Kritiken und fast alle Spieler, die ich kenne, fanden es klasse und haben sich die deutsche Ausgabe gekauft. Dennoch waren die Absatzzahlen für Asmodee in Deutschland eine Katastrophe.


    Schaut man sich dann die dazu erschienenen Rezensionen an, dann merkt man, dass viele der deutschen Rezensenten das Spiel allenfalls als mittelmäßig bewertet haben, inklusive Spielbox. Da sich das Spiel international gut verkauft hat und sogar 2 Erweiterungen folgten, haben Rezensionen zumindest in der Vielspielerbranche anscheinend doch eine Aussagekraft. Wenn ich bei Luding.org die zum Spiel erschienenen Rezensionen lese, muss ich bei einigen mal wieder feststellen: Spiel nicht verstanden und höchstens eine Partie gespielt.


    Wenn dann innerhalb eines Jahres die Verkaufszahlen nicht stimmen, wird das Spiel zum Schleuderpreis verkauft. Ob sich das Spiel dann im Nachhinein als "Juwel" bei den Spielern outet, spielt dann leider keine Rolle mehr und der Drops ist gelutscht.Leider.


    Mich würde ja mal eine Stellungnahme eines Verlages dazu interessieren:-)


    Gruß
    Marc

  • Also, ich frage mich tatsächlich, wie viel Einfluss so ein Forum wie Unknowns auf die Spieleabverkäufe hat.


    Meiner Meinung nach... nahezu Null.

    Sehe ich auch so.

    Ich meine, spielkult.de macht es so.
    Liebe Grüße
    Nils

    Die machen das wirklich differenziert und geben sich immer sehr viel Mühe.


    Kann mir schon vorstellen, dass z.B. Tom Vasel den "Ruf eines Spiels" negativ beeinflussen kann. Erinnert ihr euch an Hawai? Legendär! Denke aber auch, wie ja oben schon per Zustimmung klargestellt, die Verkaufszahlen werden davon eher wenig beeinflusst.

  • Oh das kann es durchaus geben - Einige Beispiele die bei mir rein aufgrund Forenbeiträge in der Wantlist deutlich abgesunken sind, wären:


    First Martians
    Martians - Story of Civilization
    Seafall


    Aber irgendwie und irgendwas muss ich ja aussortieren :) Da haben Forenbeiträge sogar oft mehr Gewicht (bei mir) als Rezensenten.

    Top 10 (jeweils ohne Reihenfolge)

    Einmal editiert, zuletzt von Harry2017 ()

  • Meiner Meinung nach... nahezu Null

    na der ist schon vorhanden. Ähnlich wie Harry kommen hier Spiele auf meine "Beobachtungsliste" oder verschwinden davon. Okay kenne jetzt kein anderes Brettspiel-Forum, aber bei Vielspieler spielen, hat der "sozial Media" Bereich (inkl. Videos - die ich mir nicht ansehe) einen mittleren bis hohen Einfluss.

  • Habe das Thema auch schon einmal diskutiert bei mir.


    Ich sehe das Problem in dem Konflikt schreibe ich als Rezensent für meine Zielgruppe oder schreibe ich eine Rezension aus der Sicht der Zielgruppe des Spiels.


    Bei erstem weiß meine Zielgruppe, ob das Spiel etwas für sie ist. Ein "Verriß" oder auch eine "Lobhudelei" kann aber von einem unbedarften Leser ggf. falsch gedeutet werden. So wie aktuell bei einigen Kritiken an Dice Forge.


    Bei zweiterem versuche ich das Spiel objektiver aus Sicht des Spiels zu bewerten, d.h. für wen ist es geeignet und wird es ggfls. in dieser Gruppe auch ankommen. Dazu kann man sicherlich auch den Hinweis geben, ob es bei einem anderen Klientel evtl. auch ankommt oder ggf. nicht.


    Ich halte persönlich die zweite Art für sinnvoller, versehe aber auch, wenn jemand anderes sagt, ich schreibe es auschließlich aus meiner Perspektive. Dann wäre es aber auch gut, diese Perspektive einmal vorab klar zu machen.

  • Nehmen wir doch einfach mal das Spiel #Claustrophobia. Das hat bei BGG sehr gute Kritiken und fast alle Spieler, die ich kenne, fanden es klasse und haben sich die deutsche Ausgabe gekauft. Dennoch waren die Absatzzahlen für Asmodee in Deutschland eine Katastrophe.

    Der Grund ist meiner Meinung nach recht einfach:
    Die Spielanleitung ist eine Katastrophe!
    Ich liebe das Spiel und finde es Klasse, aber die Anleitung hat mindestens einen eklatanten Fehler, der es dem Dämonen-Spieler sehr schwer macht (Statt einmal pro RUNDE dürfen bestimmte Fähigkeiten nur einmal pro SPIEL verwendet werden laut deutscher Anleitung. Das macht SEHR viel aus!). Ausserdem ist die Anleitung sehr unübersichtlich aufgeteilt, und man muss viel hin und her blättern. Das mag so manchen Kennerspiele-Spieler abschrecken...

  • Wie gesagt: Ihr alle - Jeder einzelne (je nach Spielegeschmack der eine mehr, der andere weniger) seid meine Rezensenten, denen ich vertaue :) Geschrieben Blogs lese ich fast nicht mehr und Youtuber sind für mich eher Spielinhaltsinformierer :) Die Wochenthreads daher meine größte Meinungsquelle...


    P.S. Mich hat am eigentlich mechanisch ganz guten Claustrophobia das Monster-Proxen abgeturnt. Mal ist das dicke Monster ein Xy, mal ein Yz...War ganz ok, aber musste ich nicht behalten.

    Top 10 (jeweils ohne Reihenfolge)

  • Auch wenn es schwer fällt: Durch Rezensionen sollte man nie eine Kaufentscheidung treffen. Weil wer sagt mir, dass der Rezensent seine Erfahrungen so forumuliert hat, dass seine Aussage unverfälscht von mir verstanden wird? Wer sagt mir, ob der Rezensent schlicht einen blöden Tag hatte und das aufs Spiel projeziert? Wer sagt mir, dass der Rezensent vergleichbar wie ich selber gewichte? Entweder selbst anspielen oder so viele Meinungen einholen wie möglich oder man Zeit dafür findet. Oder einfach auf gut Glück kaufen, spielen und notfalls wieder verkaufen. Spart eventuell in Summe mehr Freizeit ein, als wenn man stundenlang Rezensionen wälzt und Argumente Pro-Contra abwägt.


    Beispiel von oben: First Martians wurde hier im Forum (auch von mir) kritisiert. Aber wer sagt denn, dass es trotz der Unzulänglichkeiten, die andere eventuell gar nicht so empfinden, nicht doch gefallen kann? Meinungen sind nur seltenst übertragbar. Selbst wenn Argumente dahinterstehen.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Servus,


    manchmal kommt es mir so vor, als ob es manchen nur drum geht ja der Erste mit einer Rezension zu sein.


    Da heißt das ganze dann zwar Ersteindruck, aber es wird schon erzählt, was alles angeblich super mega toll ist oder total Mist.
    Hauptsache erster mit einem Video.

  • Der Grund ist meiner Meinung nach recht einfach:Die Spielanleitung ist eine Katastrophe!
    Ich liebe das Spiel und finde es Klasse, aber die Anleitung hat mindestens einen eklatanten Fehler, der es dem Dämonen-Spieler sehr schwer macht (Statt einmal pro RUNDE dürfen bestimmte Fähigkeiten nur einmal pro SPIEL verwendet werden laut deutscher Anleitung. Das macht SEHR viel aus!). Ausserdem ist die Anleitung sehr unübersichtlich aufgeteilt, und man muss viel hin und her blättern. Das mag so manchen Kennerspiele-Spieler abschrecken...

    Hallo Tom,


    ich gebe dir Recht, dass diese Regel im Englischen ein großer "Faux-pas" war, aber in der deutschen Auflage gab es eine verbesserte und klar verständliche Regel. Und jetzt kommt es: Diese Fehler wurde nicht mal in der Mehrheit der deutschen Rezensionen angesprochen. Da wurde von Glücksspiel; nicht Fleisch, nicht Fisch; fehlende Abwechslung,aufgesetztes Thema , monotoner Spielalauf etc kritisiert. Seltsam, die Mehrheit der Spieler und die Rezensenten im englischsprachigen Raum sahen das alle anders.


    Ich glaube daher schon, dass ein paar Rezensenten schon ein Spiel "kaputt reden" können. Ich glaube, dass die Reichweite einiger Rezensionsseiten durch mangelnde Kompetenz der Rezensenten starke negative Auswirkungen auf Spiele haben können wie hier in diesem Fall. Denn an der spielerischen Qualität lag es nun wirklich nicht.


    Gruß
    Marc

    Einmal editiert, zuletzt von Jimmy_Dean ()