[Tapestry / "balancing packs" im Allgemeinen]
Ich würde das nachtägliche Anpassen, bei einem derart komplexen assymetrischen System, eher als systemimmanent betrachten denn eine Einstufung der Qualität des Spiel.
Schwieriges Problem. Grundsätzlich halte ich nichts davon, Autoren und/oder Verlage dafür abzustrafen, dass sie etwas verbessern wollen. Von daher sollte es eigentlich eher positiv bewertet werden, wenn es "balancing packs" gibt. Wäre ja blöd, wenn man Verlage dazu erzieht, real vorhandene Probleme lieber unter den Teppich zu kehren als nach Lösungen dafür zu suchen.
Ich würde jedoch schon erwarten, dass man sich beim Balancing von Anfang an Mühe gibt, denn sonst wird das Ganze schnell zum Freibrief, bei der Entwicklung schlampig zu arbeiten, Motto: "Ist doch egal, wir können ja einen Balancing Pack hinterher schieben." Das kann auch niemand wollen.
Tapestry besitze ich nicht, aber da habe ich schon eher den Eindruck, dass die Imbalancen dort größer sind als sie bei gründlicher Entwicklung hätten sein müssen. (Bei Scythe von gleichen Autor nehme ich es dagegen niemandem übel, dass dort mittlerweile bestimmte Kombinationen von Boards als "nicht empfehlswert, bitte vermeiden, overpowered" gelten. Krass unbalanciert ist da nichts. Das Problem dort kommt eher davon, dass sich bestimmte Combos in Ermangelung äußerer Zufallsfaktoren wie auf Schienen spielen lassen und dafür gibt's halt irgendeine Optimallösung, die sich irgendwann eben herumspricht und ggf. deutlich besser ist die Optimallösung für eine andere Combo.)