Beiträge von Gernial im Thema „Deutsche Lokalisierung oder fremdsprachiges Original?“

    Auf die Vergangenheit bezogen ist das mMn. völlig richtig. Trotz heftiger Probleme, die englischsprachigen Regeln mein erstes 18XX (1856) zu verstehen bzw. korrekt zu interpretieren, will ich so Spiele wie Civi, Age of Renaissance oder auch später noch Defender of the realm (ne Art Pandemie für Fortgeschrittene) nicht missen.
    Aber damals war das Spieleangebot noch klein und trotz einiger weniger Perlen, die für einen Spielefreak die Mühe wert sind, ist das wie gesagt heute mMn. aufgrund des großen Angebotes nur selten der Mühe wert, da die auflagenstärkeren Sachen ja dann doch in der Regel ins Deutsche übersetzt werden. Als Ungar z.B. wäre das für mich ganz was anderes. Aufgrund der vielen Neuerscheinungen bin ich auch gar nicht mehr bereit, das Angebot in nennenswertem Umfang zu "sichten" oder einfach mal jedes neue Spiel das so daher kommt zu testen. Der Aufwand sich neue Regeln draufzuschaffen angesichts ständig neuer Spiele schwindet halt, umso mehr der für Fremdsprachige (Nur La vallee des mamuths gönnte ich mir mal auf französisch). Das Zeitalter des "Informationszynismus" erreicht halt immer mehr Bereiche der Gesellschaft, eben auch den Spielbereich...
    Und dann: Man spielt viel zu viele Spiele nur einmal und dann nie wieder. Ich guck inzwischen oft nur noch, was sich jenseits von gehype auf der Messe usw. auch länger bewährt, um es dann irgendwann auch mal zu spielen. Auch meine Bereitschaft, mich mit eher mittelmäßigen DM-Spielen aus Trainingszwecken rumzuschlagen ist sichtlich dahingeschrumpft. Selbst bei der RegVor kam mir allzuvieles als Zeitverschwendung daher irgendwann, auch wenn es da wenigstens Perlen wie Caylus oder Russian Railroad gab. Die schlechteren Spiele ließ man über sich ergehen, die besseren spielte man "tot", um sie dann z.T. jahrelang nicht mehr spielen zu wollen, wie wenn man sich an zu viel Pizza überdrüssig gefressen hatte ;)

    Ich glaube, die Annahme darf als widerlegt gelten.

    Nicht wirklich.

    Nö, streng genommen erst dann wenn schlüssig dargelegt wurde, dass alle namentlich genannten Spiele keine Minizielgruppenspiele sind. :P:D

    Eben. Ich kenne keines dieser Spiele und wette, dass auch fast keiner eines davon kennt im Spieletreff oder z.B. bei Darmsradt spielt. Da wird sowas weder gespielt noch nachgefragt. Wenn man sich auf unknows unter vielen glaubt, so ist das auf dem Spielemarkt doch eher eine zu vernachlässigende Größenordnung (vom nicht zu unterschätzenden Multiplikatoreneffekt abgesehen). Ein Verlag, der die Möglichekit sieht, mit einer muttersprachlichen Ausgabe gutes Geld zu verdienen, wird das mMn. tun ( sofern es ins Programm/Konzept paßt und die Kapazitäten da sind usw.). Fragt euch mal, wer in eurem Umfeld solche Spiele spielen/kennen würde, wenn ihr da nicht drauf aufmerksam machen würdet, weil ihr Mitspieler sucht/braucht und ob euer Umfeld "repräsentativ" ist, denn gleich und gleich gesellt sich allzuoft gern...


    Eventuell hilft es ja, meinen gedankengang besser nachzuvollziehen anhand von Positivbeispielen: Bei Feuerland z.B. fallen mir gleich drei solcher Sachen ein: Alte duinkle Dinge, Viticulture und Scythe