Beiträge von Baseliner im Thema „22.05.-28.05.2017“

    Spielewochenende in Süddeutschland.



    Kurz:


    9 sehr gute Spiele, 1 mittleres, 2 Krücken und Kleinkram.



    Lang:


    Auf den Spuren von Marco Polo mit Proto-Erweiterung


    Zu Viert gespielt. Die Erweiterung kommt in Essen 2017 raus. Es wird verschiedene Module geben:


    Zunächst einmal Material für den 5. Spieler



    Zusatzfeld „Venedig“. Dort gibt es eine Würfelleiste ähnlich der Khan-Leiste. D. h. Einsetzregel ist größer/gleich vorheriger Würfel. Plätze ist Mitspieler minus eins. Legt man dort einen Würfel ab, kann man ein Kontor in einem Stadtteil von Venedig erreichten. Es gibt dort einige Felder, die über 2 Wege in den letzten Stadtteil führen. Jeder Stadtteil bietet einen mehr oder weniger starken Vorteil. Z. B. „2 Geld“, „ein Kamel oder ein Pfeffer“, „einen Auftrag“, „zwei Stadtkarten“. Die ersten 3 sind „kleine Dauervorteile“. Der letzte Stadtteil bietet den sehr starken Vorteil eines Reiseschrittes – jede Runde!



    Ein weiteres Modul sind die Helfer:


    Über ein neues Ablagefeld kann man sich Helfer holen. Dieses Feld funktioniert wie das „Hole dir 5 Geld“ Feld. D. h. ein beliebiger Würfel, auf den sich jeder draufsetzen kann. Hole ich mir einen Helfer, habe ich damit eine starke Sonderfähigkeit für genau 1 Rund. Z. B. vergünstigtes Reisen, Hilfe bei der Auftragserfüllung, leichtere Geldproduktion usw. Dieses Modul fand ich sehr gut.



    Dann gibt es noch neue Stadtkarten, z. B. „Nutze den Vorteil einer Stadtkarte, die du noch nicht besetzt hast“ oder „Würfelzahl 1-3 = 1 Geld und 1 Kamel; Würfelzahl 4-6 =Kamele und 3 Geld“.



    Dann gibt es noch 3-4 neue Charaktere. Einer davon ermöglicht es jede Runde einen Helfer und 1 Rohstoff zu wählen (kein Gold). Ein anderer gibt die Möglichkeit jede Runde einen Charakter zu wählen der nicht im Spiel ist (vor Spielbeginn zieht dieser Charakter blind 5 übrige Charaktere). Vorher müssen allerdings nicht funktionierende Charaktere aussortiert werden (z. B. Altan Ort). Dieser „5er Charakterwahlcharakter“ hat auch deutlich gewonnen. Wir spielten 2,5 Stunden.



    Das 2. Spiel war Orleans mit Handel und Intrige und allen möglichen Ortskarten. Damit wird das Spiel sehr komplex, was mir super gefällt. Da ich Orleans sehr gut kenne konnte ich recht leicht gewinnen. Ich wählte Kaserne plus Pferdewagen. Später die Ortskarten mit denen ich Gildenhäuser in Bücher und Geld umwandeln konnte. Ein Mitspieler erzielte mit Aufträgen fast 70 Punkte, was allerdings wegen zu wenig Büchern nur für Platz 4 reichte. 175-125-121-106. Ein herausragendes Spiel, das mit knapp 2 Stunden zu Viert auch relativ kurz war.



    Am nächsten Tag begannen wir mit Nippon zu Viert.


    Ich habe es noch nie zu viert gespielt und war gespannt ob meine (im Dreierspiel) unschlagbare Strategie auch hier funktioniert. Sie funktioniert. Start mit Kohle für 1.000 Yen, Kohle für 1.000 Yen, 2 Maschinen. Dann konsolidieren und Bento Fabrik mit 2 freien Schiffen bauen. Aber es war enger als im Dreierspiel: 200-180-178-111. Ich glaube, dass – ähnlich wie Tzolkin – das Spiel zu Viert tatsächlich ausbalanciert ist.



    Danach gleich mit Whats Your Game weiter. Zhan Guo zu Dritt.


    Ist etwas spröde. Knapp 2 Stunden haben wir gebraucht. Gutes Spiel aber deutlich schwächer als Nippon. Wenn man es schafft auf beiden „Kaiserwunschleisten“ alles zu bauen, ist man vorne dabei. Der Sieger schaffte das. Dafür sollte man aber schnell billige Mauern errichten. Ich habe mich verzettelt, weil ich voll auf Paläste setzte. Beim 168-153-149 reichte es nur für Platz 3.



    Weil es so schön war gleich nochmal Nippon. Jetzt zu Dritt:


    Dieses Mal versuchte ich es mit der 10.000 Yen Seide Fabrik zu Beginn und verlor gegen einen Papierfabrikanten, der schnell die Uhrenfabrik mit 2 freien Eisenbahnen draußen hatte. Dennoch sehr spannend mit 215-201-195. Mit 90 Minuten ein recht kurzes, tolles Vergnügen.



    Dann kam Wettlauf nach El Dorado auf den Tisch.


    Vier Vielspieler wollten gleich die harte Version: Schwerste Strecke samt Höhlen. Der anwesende Ravensburger Redakteur riet ab, war uns aber egal. War auch richtig so. Wir hatten 45 Minuten unseren Spaß mit diesem locker flockigen Spiel – selbst in der härtesten Variante. Wir haben zwar den Ureinwohner falsch gespielt (er durfte bei uns sogar Felsenplättchen erklimmen), dennoch hatte das nicht viel geändert. Wir fanden das Spiel richtig gut, aber halt recht seicht. Allerdings kann man ja seine eigenen Strecken bauen, was sicherlich viel Spaß macht. Das Spiel wanderte in meine Sammlung.



    Dann Kleinkram mit Tiefseeabenteuer und Skull King. Letzteres gefällt mir sehr gut für zwischendurch. Beides zu Viert gespielt.



    Zum Abschluss des Abends die erste Krücke: Räuber der Nordsee zu Viert.


    Meine Güte was für ein Schrott! Zwei von uns fanden das Spiel super grottig (dabei war auch ich) und zwei andere fanden es einfach mäßig. Das Spiel ist unglaublich banal und langweilig. Unten macht man hin und her bis man seine Vorräte und sonstiges zum Plündern hat, dann plündert man solange bis einer das Spiel gewinnt. Ich habe nach zwei Dritteln aufgeschrieben wie das Spiel enden wird (Rang 1-4) und lag richtig. Dass ich das Spiel gewonnen habe ändert nichts daran, dass ich es nie mehr spielen werde. Das zeigt mir mal wieder, dass ich meinem Grundsatz treu bleiben sollte und nur Spiele spielen werde über die ich mich erkundigt habe und von denen ich sicher bin, dass sie mir sehr wahrscheinlich gefallen. 2 Stunden vergeudete Lebenszeit. Wie dieses Spiel auf die Auswahlliste gelangen konnte ist mir ein Rätsel. Ich bin mir recht sicher, dass die Jury die Spiele nicht häufig spielt. Dieses Spiel ist so unglaublich schlecht, dass ich mir nur vorstellen kann, dass es maximal jeden 2. Spieler gefallen wird. Bei uns komplett durchgefallen.



    Übrigens wurde auch Terraforming Mars mehrfach gespielt. Ich habe nicht einen Spieler gefunden, dem das Spiel gut gefallen hat. Martin Klein hat in seiner Begründung nur 2 „kleinere“ Schwächen gefunden: Karten können sehr unglücklich kommen, trotz Drafting. Und damit kann ein Spiel „auch mal“ an einem vorbeilaufen oder eben für einen Spieler ein ganz einfacher Sieg werden. Zum anderen mochte er nicht, dass es Karten gibt, die – vollkommen sinnfrei – einfach irgendeinen Spieler schädigen. Naja, es sind 2 Gründe, die ich immer gehört habe, die eben einfach so stark sind, dass das Spiel eher mäßig beurteilt wird. Ich bin kein Fan der Exit-Spiele von Kosmos. Aber Räuber der Nordsee ist so unterirdisch und TM ist so schwach, dass es – nach meiner bescheidenen Meinung – unbedingt Exit werden sollte.



    Am nächsten Tag ging es weiter mit Lorenzo Il Magnifico zu Viert. Ich war der einzige, der es kannte. Natürlich gleich mit den Leadern. Ich konzentrierte mit auf Gebiete und Aufgaben (grün und violett). Dazu noch 4 Personen (blau) und 3 ausgespielte Leader. Es hat allen sehr gut gefallen. Mit gut 2 Stunden für eine Erstpartie auch nicht zu lange.



    Dann habe ich zum ersten Mal Railroad Revolution gespielt. Wir waren zu Dritt und ich hatte das Pech zwei Supergrübler als Mitspieler zu erwischen. Wir spielten die Variante mit der erschwerten Wertungsreihe für Telegraphen. Also 500 statt 50 Dollar usw. Zu Dritt 2:45 Stunden ist einfach zu lange. Das Spiel ist nicht schlecht, aber in der Konstellation hat es mir nicht gefallen. Beim 230-203-196 wurde ich Zweiter.



    Dann das 2. schwache Spiel des Wochenendes. Es war ein „neues-altes“ Spiel:


    Siedler von Catan – der Untergang der Inkas (Arbeitstitel). Wir waren zu Viert. Siedler habe ich von 1995 – 2003 geliebt. Jetzt ist es mir, zumindest mit nur leichter Variation wie hier, einfach zu seicht. Ich saß an der 8. Diese kam sehr häufig, so dass ich mich gar nicht dagegen wehren konnte zu gewinnen. Ein Mitspieler war total abgeschlagen. Er langweilte sich fast 1 Sunde und 15 Minuten. Catan ist super, aber leider nicht mehr für mich.



    Zum Abschluss des Abends musste noch ein Spiel her von dem ich wusste, dass es mich begeistern wird.Great Western Trail kam auf den Tisch. Wir spielten zu Dritt 1:45 Stunden und ich ging mit meiner Gebäudestrategie gegen einen 08/15 Cowboy unter. Egal, ich werde es wieder mit Gebäuden versuchen J 93-75-46 und zweiter Platz brauchten auch viel Spaß.



    Am letzten Tag dann noch zwei absolute Wahnsinnsspiele:


    Zuerst Tzolkin zu Viert. Das war für mich auch das Highlight des Wochenendes. Unglaublich spannend und fordernd. Ich liebe dieses Spiel. Mit 1:40 Stunden zu Viert war es auch alles andere als ein langes Spiel. Ich versuchte mich an der Rohstoffstrategie und hatte mit 79-78-47-45 knapp die Nase vorne gegen einen Agrarspieler, der stark auf Tempel setzte.



    Der Abschluss des Wochenendes war ein Dreier-Mombasa für das wir auch nur 1:40 brauchten.


    Da an der Mombasa Kompanie auch die Helm-Leiste lag versuchte ich mich an der guten alten „Mombasa-Helm-Strategie“. Das gelang super. Mit 10 Anteilen und einem Wert von 12 war das schon die halbe Miete zum 171-149-146. Ein Spieler versuchte sich an einer Strategie, die nur auf Bücher und Diamanten abzielte. Über die Minierweiterung (Ablagefeld für Buchhaltermehrheit) und „Geld-Bücher“ erzielte er sehr viel Geld und wurde 2. Mein Respekt!



    Fazit: Tolle Spiele, tolle Mitspieler und 4 Tage, die viel zu schnell vorbei waren.

    Wir haben heute 2x Great Western Trail gespielt (3er und 2er).
    Letzte Woche kam ich nur einmal zum Spielen: ebenfalls Great Western Trail (3er).


    Bei den heutigen beiden Spielen habe ich 2x auf Gebäudebau gesetzt. Gereicht hat es nur 2x für den 2. Platz mit 11, bzw. 13 Punkten hinter dem Sieger.
    Die erste Partie war mit 93-82-80 recht eng.
    In der Zweierpartie hatte ich wenig Chancen 123-110.


    Ich mag die Gebäude Strategie sehr. Hier darf man sich kaum Fehler erlauben. Mittlerweile liefern wir fast immer zuerst nach KC für 6$ und 6 Minuspunkte. Das rechnet sich meist.

    Bei uns war nach längerem mal wieder Zeit für Spiele:

    • Bora Bora: Auch das lange nicht mehr gespielt und festgestellt, dass Alea irgendwie aufgehört hat, so gute Spiele zu veröffentlichen. Ich hoffe, dass sie sich eine Phase nehmen, in der mal Spiele mit weniger Anspruch aber mehr Verkaufszahlen dabei sind und dann auch irgendwann wieder solche Spiele wie Bora Bora, BuBu, Glen More, etc. raus kommen... Obwohl ich schon sagen muss, dass Bora Bora sehr kompliziert ist. Viel kleinteiliger Kram bei den Aktionen. Trotzdem ein super Spiel mit schönem Würfelmechanismus.

    Findest du Bora Bora komplexer als Puerto Rico?


    Ich finde Bora Bora einen Ticken anspruchsvoller und habe nie verstanden weshalb sich Stefan Brück entschlossen hat hier 6 von 10 auf der Anspruchsskala zu geben und PR 7/10.