Ermittlung der verschwörungsgeneigten User dieses Forums

  • Nur - was hätten uns diese Langweiler zu sagen. War es nicht offensichtlich genug, dass ich mit dieser Umfrage die Kontroverse gesucht habe?

    Wenn du nur kontrovers diskutieren möchtest, brauchst du dazu keine Umfrage, in der du einen Teil der Nutzer schon bei den Antwortmöglichkeiten ausgrenzt. So aber erfährst du nie, wie hoch der Anteil der "Langweiler" ist, denen es egal ist, ob man seinen Klarnamen nennt oder anonym unterwegs ist. Und wenn dich nicht interessiert, wie hoch dieser Anteil ist, ist die Umfrage sowieso für den hohlen Zahn - bzw. eben nur dazu da, um das Sommerloch zu füllen.

  • ist die Umfrage sowieso für den hohlen Zahn

    natürlich ist sie das. Was vermutest Du denn, wer sich daran beteiligen mag?
    Aber ich habe mit der Fragestellung ein Dilemma für die Verfechter der Anonymität geschaffen. Ohne sich zu "rechtfertigen", kommen sie da eigentlich nicht raus. Mich interessieren die Zahlen wenig. Ich möchte über die Motivation mehr erfahren.


    Liebe Grüße
    Nils

  • Hallo Gerald,

    Das ist der Punkt, an dem man solche "Diskussionen" abbricht

    ...ist wohl bereits hier eine vertane Chance. :P

    Die Naivität mit der der hier bisherige Erfahrungen (Intenet der 90ern, Rechtsstaat, pre-NSA) in die Zukunft projiziert werden, ist atemberauben

    So? Naivität?
    Bad Aibling ist bereits seit vierzig Jahren Gastgeber der NSA. Seit 15 Jahren darf der BND mit der überholten Technik des Echelon spielen. Wir leben hier mit dem Bewusstsein, was bei einem ernsthaften Konflikt unmittelbar eintreten wird.
    Anfangs hieß es, wir wären das große Ohr gen Ostens, um zu erfahren, was unsere Feinde unternehmen. Dann hieß es, die Feinde wären unter uns. Leider müssten auch noch Telefon und Fax überprüft werden. Dann - der Feind hätte leider auch die neuen Medien für sich entdeckt. Mails und Web müssten eingehend überprüft werden.


    Welchen Freiraum kannst du denn noch für Anonymität im Netz erkennt?


    Ich habe die Anonymität schon lange resigniert fallen lassen, weil ich darin keinen Vorteil zu erkennen vermag. Mein Statement war, dass ich jahrelang mit einer Identität im Netz keine Nachteile erfahren habe. In diesem Fred wäre es nun spannend zu erfahren, welchen Nachteilen man mit einer gepflegten Anonymität entgangen ist. Ich höre gerne zu ...

    Überhaupt sind Debatten über Privatsphäre in einem Brettspielforum lachhaft

    ... ich lache mit! :D
    Zunächst einmal sind wir in einem FORUM. Es ist nicht das erste Mal, dass eine Gesellschaftsspiel-Community die Haltung zur Anonymität klärt. Vor Jahren hat die SO die Anonymität ausgekehrt. Mir großer Empörung haben sich sogar User aus diesem Forum von der SO abgewendet. ?BGG hat den User-Klarnamen später eingeführt? Die gleichen empörten User wurden dort bereits inkonsequent. ;) Also - so wichtig kann die Anonymität vielleicht doch nicht sein.
    Und dann sind wir ein Forum für GESELLSCHAFTsspiele. Vermagst du dir vorzustellen, dass eine bevorzugte Anonymität in einer Gesellschaft irgendwie ein Missstand ist? Deine Privatsphäre kannst du gerne behalten. Es interessiert keinen, ob du deine Unterwäsche fünf Tage trägst oder ob du immer die schwarzen Oliven von der Pizza beiseite legst. Aber gerade als Gesellschaftsspieler möchte ich gerne deinen Vornamen erfahren und ob du mit deinen geilen Spielen bei mir in der Nähe wohnst. Solltest du eine gepflegte Anonymität vorweisen, wirst du aber allein schon Grund dessen echt unsympathisch.

    Geh mal hin und poste mit deinem Klarnamen Gegenpositionen in Nazi- oder Antifa-Foren und dann schau mal, wie weit dich dein "nie ein Problem gehabt" noch trägt.

    Verstehe ich dich richtig, dass die Anonymität für das Aufsuchen solcher Foren wichtig ist?
    Hmmm - ich hätte es mir fast denken können, nicht?


    Liebe Grüße
    Nils (spielt am Nachmittag mit Freude eine Partie Stadt der Spione )

  • Was mich an solchen Diskussionen immer stört ist, dass verschiedene Ebenen vermischt werden.
    Ich bin technisch kein Experte, aber ich bezweifle, dass mich mein billiges Pseudonym vor Geheimdiensten, Strafverfolgungsbehörden, etc schützt. Wenn ich hier etwas verfassungsfeindliches schreibe, finden die mich ganz schnell. Und es wird wohl kaum jemand annehmen, dass alle, die unter einem Nickname schreiben, gleichzeitig den Aufwand betreiben ihre IP-Adresse zu verschleiern. Also von einem Internet-Pseudonym direkt auf Verschwörungstheorien staatlicher Überwachung zu schließen ist lächerlich.


    Es gibt sicher auch gute Gründe im Internet anonym zu bleiben. Es gibt Leute, die ihren Job verloren haben, weil sie etwas veröffentlicht haben. Es gibt Einbrecher, die gezielt im Netz nach Leuten suchen, die im Urlaub sind. Ich glaube nicht, dass ich da in Gefahr bin. Trotzdem schließe ich meine Wohnung ab, wenn ich sie verlasse und schicke meinem Chef keine Bilder auf denen ich total besoffen bin oder Gesprächsmitschnitte, wo ich über ihn lästere. Bin ich deswegen Paranoid?


    Ich verstehe auch nicht, warum der Wunsch nach Privatsphäre immer mit dem Wunsch etwas zu verbergen gleichgesetzt wird. Wir sind alle so sozialisiert, dass wir einen gewissen Abstand zu einander brauchen. Wobei die Grenzen völlig willkürlich und bei jedem anders sind. Rational erklären lässt sich das wohl im Allgemeinen nicht.


    Umgekehrt frage ich mich, welchen Unterschied es macht. Ob du mich hier im Forum als Georg oder als Fluxx ansprichst ist doch egal. Das Eine ist der Name , den meine Eltern mir gegeben haben, das Andere ist der Name, den ich mir hier gegeben habe. Ist der eine jetzt persönlicher oder ehrlicher oder was?


    Wenn du wissen willst, warum ich hier nicht mit Klarnamen unterwegs bin, ist die Antwort ganz Einfach : Als ich meine ersten Kontakte zu Internetforen hatte, waren die meisten User mit Pseudonym unterwegs. Also habe ich mich angepasst. Solange ich keinen Grund sehe das zu ändern, bleibt es dabei.
    Nix Verschwörungstheorien oder so!

  • Es gibt Einbrecher, die gezielt im Netz nach Leuten suchen, die im Urlaub sind. Ich glaube nicht, dass ich da in Gefahr bin. Trotzdem schließe ich meine Wohnung ab, wenn ich sie verlasse und schicke meinem Chef keine Bilder auf denen ich total besoffen bin oder Gesprächsmitschnitte, wo ich über ihn lästere. Bin ich deswegen Paranoid?


    Ich verstehe auch nicht, warum der Wunsch nach Privatsphäre immer mit dem Wunsch etwas zu verbergen gleichgesetzt wird.

    Geht es bei der gepflegten Anonymität um die Möglichkeit, mir als Forum-User deine Privatsphäre aufdrängen zu können, ohne dass es mir oder jemanden anderen gelingen würde, einen persönlichen Bezug herzustellen? DAS empfinde ich schon als ein eigenartiges Bedürfnis. Kann mir mit einer Identität eigentlich nicht passieren und ich bedauere oder vermisse es auch nicht. Zu allem was ich behaupte, möchte ich auch persönlich stehen können.


    Hier wird ein Brettspiel-Forum betrieben. Es geht um Geselligkeit und Spiele. Welche Gründe gibt es da, Anonymität und kritischer Privatsphäre Raum zu geben. Es ist doch keine Schande, fünf oder mehr Spiele zu besitzen und seine Freizeit damit zu vergeuden. Wer soll einem daraus einen Strick drehen?
    Alles was darüber hinaus geht, braucht´s doch nicht. Im Sinne der Geselligkeit tät da eine Identität doch nicht im Weg stehen.

    Umgekehrt frage ich mich, welchen Unterschied es macht. Ob du mich hier im Forum als Georg oder als Fluxx ansprichst ist doch egal. Das Eine ist der Name , den meine Eltern mir gegeben haben, das Andere ist der Name, den ich mir hier gegeben habe. Ist der eine jetzt persönlicher oder ehrlicher oder was?

    Einfach geht anders. Wenn wir nächstes Wochenende eine gemeinsames Spielewochenende verbringen, möchtest du dann auch mit Fluxx angesprochen werden? Keiner deiner persönlich Bekannten würde wissen, mit wem ich dann red´. Wie meistert ihr solche Schnittstellen? Ich habe da keine Erfahrungen.

    waren die meisten User mit Pseudonym unterwegs. Also habe ich mich angepasst.

    Ich weiß. Aber inzwischen leben wir doch in einer anderen Zeit. Sind im wahrsten Sinne des Wortes aufgeklärter ...


    Liebe Grüße
    Nils

  • In diesem Fred wäre es nun spannend zu erfahren, welchen Nachteilen man mit einer gepflegten Anonymität entgangen ist. Ich höre gerne zu ...

    Falls dich das tatsächlich ernsthaft interessieren sollte, hättest du z. B. die von mir schon genannten Startpunkte für intensivere Recherche nutzen können - statt Teile des Inhalts aus dem Zusammenhang zu reißen und ins Lächerliche zu ziehen.


    Einfach geht anders. Wenn wir nächstes Wochenende eine gemeinsames Spielewochenende verbringen, möchtest du dann auch mit Fluxx angesprochen werden? Keiner deiner persönlich Bekannten würde wissen, mit wem ich dann red´. Wie meistert ihr solche Schnittstellen?

    Auch wenn du es dir offenbar nur schwer vorstellen kannst, ja so Fälle gibt es. Ich bin einer :) Es gab Zeiten, da war es eine absolute Seltenheit, dass mich jemand mit "Matthias" ansprach. Ich war halt "yze" [1], sowohl in Spielerkreisen als auch schon vor dem Fall in den Siedlerkessel ;) Auch heute noch wäre das meine präferierte Ansprache (in Spielerkreisen). Jedenfalls reagiere ich darauf wesentlich zügiger als auf meinen Geburtsnamen, weil eben klar ist, dass ich gemeint bin, und eine Verwechslungsgefahr eher nicht besteht ;) So gesehen wäre ich hier mit meinem Klarnamen schon fast anonym für Leute, die mich von anderen Plattformen oder Treffen kennen.
    Schnittstellen gibt es da kaum, da es letztlich nichts anderes als ein Spitzname ist. Es heißt ja nicht umsonst "nickname". Jeder von uns wird sicher in der ein oder anderen Gruppe etwas anders angesprochen (und sei es auch nur als "Schatz" vom Partner) und reagiert trotzdem. Alleine durch die Reaktion auf die Ansprache ist dann schon klar, wer gemeint war. Woher die Bezeichnung kommt, lässt sich notfalls flott aufklären.


    [1] Die Aussprache "ütze" hat sich gegen "ice" oder gar "wise" durchgesetzt.

    Einmal editiert, zuletzt von yzemaze ()

  • Ganz einfache Antwort(en):


    1. Hans Meyer gibt es Hunderte, einen Boardgame Bandit nur 1x (hoffe ich)


    1.5 Ich finde Nicknames nicht nur schöner, sondern auch einprägsamer und oft erzählen sie auch eine Geschichte zum jeweiligen User


    2. einfach weil ichs kann


    3. Gruppenzwang, weil damals(!) als ich ins Internet eingestiegen bin, einfach jeder einen hatte. Da gab es noch so Telefonhörer zum Abnehmen und Baumstruktur


    4. Damals(!) gab es noch so Empfehlungen, nicht all seine persönlichen Daten im Internet preiszugeben, weil sich gewisse Leute solche Daten zusammensuchen und daraus ein komplettes Profil erstellen konnten. Damals(!) war man der Meinung, dass man damit sicherer unterwegs wäre. Das Internet vergisst nicht und so. Vonwegen Menschen, die dann mit der e-mail und dem bürgerlichen Namen anfangen Sachen zu bestellen. Ja, heute sind wir schlauer, weil wir wissen, dass wir sowieso nicht sicher sind.

    >>>>Maximal genervt von der Wattebauschfraktion<<<<

  • Geht es bei der gepflegten Anonymität um die Möglichkeit, mir als Forum-User deine Privatsphäre aufdrängen zu können, ohne dass es mir oder jemanden anderen gelingen würde, einen persönlichen Bezug herzustellen?


    Du schreibst immer von der 'gepflegten Anonymität'. Was verstehst du da drunter? Ich pflege meine Anonymität nicht. Ich habe einen Forennamen, den ich automatisch benutze und das war es auch schon. Ich habe in der Vergangenheit mit verschiedenen Usern von hier oder BGG Spiele getauscht. Die kennen alle meinen vollen Namen und meine Adresse. Ich habe mich im Sommer mit Metalpirate persönlich getroffen, er kennt also zumindest mein Gesicht und meine Handynummer - keine Ahnung, was ich ihm noch verraten habe. (Und auch er hat es nicht für nötig befunden seine Anonymität zu pflegen, indem er mich mit verbundenen Augen zu seiner Wohnung geführt hat. )
    Ich habe im Laufe der Zeit hier schon meinen Vornamen, meinen Wohnort, meinen Beruf und sicher einiges weiteres verraten. Ich möchte fast wetten, dass es mit wenig Aufwand möglich ist, dass du meinen vollständigen Namen herausfindest. An der Anonymität ist nichts gepflegt, aber wenn mich jemand woanders kennenlernt, muss er schon etwas mehr Aufwand betreiben um meine Beiträge hier zu finden. (Obwohl das auch möglich sein sollte. )


    Es geht auch nicht darum, jemandem seine Privatsphäre aufzudrängen. Aber wenn man nicht ständig aufpasst, dann rutscht auch mal was raus. Dann ist es für manche vielleicht angenehm, dass sie mal schreiben können, dass sie nächste Woche in den Urlaub fahren, ohne dass jeder in der Stadt weiß, dass die Wohnung leer steht.
    Oder jemand schreibt im Wochenthread etwas wie "nachdem mein Chef meinte, mich diese Woche mit jeder Menge sinnloser Extraarbeit belasten zu müssen, war es schön beim Spieleabend mal wieder total abschalten zu können. " Schön wenn man so etwas schreiben kann ohne am nächsten Tag zum Chef ins Büro zitiert zu werden. (So ein Gespräch sollte statt finden, weil man darum ersucht und nicht wegen eines unbedachten Kommentars im Internet. )


    Das sind kleine eigentlich harmlose Kommentare, die gewiss keinem hier das Gefühl geben, dass einem eine fremde Privatsphäre aufgezwungen wird, die aber das ganze evtl. etwas persönlicher gestalten.



    Zitat


    DAS empfinde ich schon als ein eigenartiges Bedürfnis. Kann mir mit einer Identität eigentlich nicht passieren

    Was verstehst du unter einer Identität? Wenn jemand über Jahre hinweg in verschiedenen Foren unter dem gleichen Nutzernamen schreibt, dann ist das auch eine Identität. Das ist ja kein Trollaccount, den man eröffnet um eine handvoll Beiträge zu schreiben und dann wieder zu verschwinden. Man erwirbt sich einen Ruf - ob gut oder schlecht - der mit seinem Nutzernamen in Verbindung steht.


    Zitat


    und ich bedauere oder vermisse es auch nicht. Zu allem was ich behaupte, möchte ich auch persönlich stehen können.

    Da erfüllt ein langfristig genutzter Nutzername den gleichen Zweck. Solange wir uns nicht begegnen ist das eine so gut wie das andere (außer du willst juristisch gegen mich vorgehen ). Wenn ich jemandem aus diesem Forum persönlich begegne, erfährt der sowohl meinen Usernamen als auch meinen normalen Namen.
    Angenommen ich hieße Sebastian Meier - wäre das eine bessere Zuordnung zu meiner Person als ein individueller Nutzername?


    Zitat


    Hier wird ein Brettspiel-Forum betrieben. Es geht um Geselligkeit und Spiele.

    Es geht manchmal auch um Anderes - entweder gezielt im Off-Topic Forum oder in Nebensätzen. Und jeder kennt das aus dem Alltag; in geselliger Runde wird auch mal was unglücklich formuliert oder zu leichtfertig gesagt. So lange das in der Runde bleibt, kann man das meist problemlos richtig stellen. Im Internet bleibt es aber nicht in der Runde und es kann schnell passieren, daß jemand mal auf einen Beitrag stößt ohne zu sehen, dass etwas weiter unten eine Richtigstellung steht. Auch wenn es manchmal besser wäre, wenn jeder etwas mehr auf sein Geschreibsel achten würde, kann das auch der Geselligkeit abträglich sein.


    Zitat


    Welche Gründe gibt es da, Anonymität und kritischer Privatsphäre Raum zu geben.

    Was genau verstehst du unter "kritischer Privatsphäre"?

    Zitat


    Es ist doch keine Schande, fünf oder mehr Spiele zu besitzen und seine Freizeit damit zu vergeuden. Wer soll einem daraus einen Strick drehen?

    Es ist auch nichts Schlimmes, wenn du dir gerne abends mal ein Bierchen gönnst und dich vor den Fernseher setzt. Trotzdem finde ich nirgendwo einen Livestream aus deinem Wohnzimmer. Hast du was zu verbergen?
    Etwas geheim halten zu wollen und etwas nicht in die breite Öffentlichkeit tragen zu wollen sind zwei verschiedene Sachen.


    Zitat

    Einfach geht anders. Wenn wir nächstes Wochenende eine gemeinsames Spielewochenende verbringen, möchtest du dann auch mit Fluxx angesprochen werden? Keiner deiner persönlich Bekannten würde wissen, mit wem ich dann red´. Wie meistert ihr solche Schnittstellen? Ich habe da keine Erfahrungen.

    Da darfst du mich anreden, wie du willst. In der Regel benutze ich meinen Nutzernamen nicht im Alltag, hätte aber kein Problem damit angeredet zu werden. Die meisten Freunde und Bekannten kennen den Namen Fluxx, ansonsten lernen sie ihn da kennen. Kein Problem. Das ist mit Spitznamen aus anderen Bereichen doch nicht anders. Die Leute aus dem Sportverein nennen dich vielleicht anders als deine Familie.


    Zitat

    Ich weiß. Aber inzwischen leben wir doch in einer anderen Zeit. Sind im wahrsten Sinne des Wortes aufgeklärter ...


    Aber ich habe noch kein überzeugendes Argument gesehen auf den Nutzernamen zu verzichten.


    Liebe Grüße
    Georg aka Fluxx

  • Bei Dir weiß ich auch nur, Du offenbar irgendwas mit dem Reich der Spiele zu tun hast, aber sonst nichts.


    Na, ja, sind zwei Klicks. Oben auf die Anzeige, dann Impressum. Im Avatar steht, Hrsg (= Herausgeber). Der Nick ist in dem Sinne anonym, die Zusammenhänge aber schnell erkennbar. Im alten Spielboxforum war das zugegeben leichter. Im neuen bin ich ja nur noch selten. Ist ja auch keine Spielbox mehr im Forum.


    Hallo Michael,
    [...]Und somit geht es eher darum, die Gründe der vorsorglichen Anwendung der Pseudonymität zu erfahren.


    Na, dann hättest du mal diesen überaus entscheidenden und absolut nicht von der Hand zu weisenden Grund nicht überlesen sollen:


    Vielleicht ja, weil du mit deinem echten Namen nicht zwingend in den Sumas stehen musst? Das allein ist ein hervorragender Grund für viele, den ich sehr gut nachvollzehen kann.


    Spätestens dann, wenn ein HR Äußerungen aus einem Forum nicht als angemessen für eine Stelle findet, wird es ganz eng mit deiner Klarnamenpropaganda. Klar, jeder soll sich so verhalten, dass er auch in einem solchen Forum keinen Mist baut. Wer aber sagt dir, dass nicht allein die Teilnahme an diesem oder einen anderen Forum negativ ist oder deine gut gemeinte Diskussion dummerweise mit einem brisanten Snippet in den Suchmaschinen auftaucht? Und das ist jetzt keine dumme Fantasie. Gibt nicht umsonst ganze Firmen, die von Reputations-Management leben.


    Warum postets du selbst nicht mit deinem realen Namen? Dein Nick ist doch auch ein Stück Anonymität.

  • Username Mister X ? Ich wurde gerufen ? Wer stört ?

    Besucht uns auf unserer Seite unter "www.mister-x.de"

  • Hallo Schorsch, :D


    um noch mal eins klarzustellen. Ich fordere keine Aufhebung der Anonymität hier im Forum; noch habe ich das Thema Klarname in die Debatte gebracht. Ich interessiere mich aber für eine Auseinandersetzung damit. Das beruht auf zwei kürzlich vergangenen Begebenheiten


    Das dunkle Wesen meiner Frau
    Sie verweigert - zu meinem Leidwesen - seit ewigen Zeiten die Nutzung von Computer, Web und co. Weil sie aber inzwischen gespannt hat, dass sich ihre Verwandtschaft auf Facebook tummelt, könnte sie gegenüber ihrer Einstellung schwach werden. Dieses Interesse mag ich nun in meinem Sinne nutzen und verweigere ihr einen Sekretärdienst, damit sie einen Account bei Facebook anmeldet.
    Nun kam sie mit dem Ratschlag eine Freundin bei mir an: sich auf keinen Fall bei Facebook mit Klarnamen anzumelden. Ich verweise sie darauf, wenn man den Netzdienst von Facebook nutzen möchte, sehen die Vertragsbedingungen vor, den Klarnamen zu verwenden. Es ist ihr egal. Sie begeht lieber den Vertragsbruch.
    Vielleicht führe ich diese Debatte auch, um die dunkle Seite meiner Frau verstehen zu können? 8)


    Die Schießerei in München
    Ich will gar nicht auf das menschliche Drama eingehen, sondern auf die Geschehnisse in der Peripherie. Der Fall hat 2200 Einsatzkräfte aufmarschieren lassen. Von mir geschätzt - das Zehnfache des Erforderlichen. Die Polizeiorganisation ist meiner Meinung nach zusammengebrochen (ironischer Weise wurde der Polizeisprecher für das Bluffen hochgejubelt). Mehr als eine ganze Stadt wurde in Panik versetzt.
    Maßgebliche Ursache für diese Dimension - neben der eigentlichen Schießerei - waren wohl Falschmeldungen auf Facebook. Ein kürzlich veröffentlichter Artikel schrieb von einer recht hohen Zahl von Falschmeldungen, ohne eine genaue Zahl zu nennen. Meistens sollen Irrtümer zu der Falschmeldung geführt haben. Aber bei 23 vermutet man Vorsatz und hier wird strafrechtlich ermittelt. 23 Personen


    Wer ist nun der Meinung, dass diese 23 verdächtigten, vorsätzlichen Falschmeldungen unter einem Klarnamen und unter einer nachvollziehbaren Identität erfolgt sind?


    Auswirkung: Polizeichaos, Stadt in Panik, ?Aufdecken neuer Terrorstrategien?


    Ich vermute, dass ganze Szenario lässt sich mit wenigen Mausklicks reproduzieren. Es braucht nicht mal mehr Selbstmordattentäter, um großflächig Panik zu verbreiten. Ein paar Knallkörper zünden und die richtig terminierten Posts dazu schreiben, dass wird sich wie ein Lauffeuer ausbreiten.


    Und an der Stelle frage ich mich, können wir uns gesellschaftlich eine schwörungsgeneigte Anonymität im Netz noch leisten?

    Was verstehst du unter einer Identität?


    Wenn jemand über Jahre hinweg in verschiedenen Foren unter dem gleichen Nutzernamen schreibt, dann ist das auch eine Identität.

    Hier im Forum? Ruf- / Spitzname, lokale Eingrenzung
    Nur Nickname? Halte ich eher für ein Parallel-Identität, ?unbegründete Pseudonymität?

    Was genau verstehst du unter "kritischer Privatsphäre"?

    All meine Verhältnisse, bei deren Veröffentlichung im Netz ich meinen Namen nicht drunter setzen möchte.

    Da darfst du mich anreden, wie du willst. In der Regel benutze ich meinen Nutzernamen nicht im Alltag, hätte aber kein Problem damit angeredet zu werden

    Mein Nickname ist ebenfalls bald historisch zu nennen. Und er war bereits damals nicht dazu gedacht, um mich namentlich damit anzusprechen. Was hat sich nur @LookAtTheBacon bei den Nicknamen-Festlegung gedacht. ;) Für mich ist es jedenfalls bei anderen Usern nicht unbedingt erkennbar, ob ihr Nickname ihr Spitzname ist, mit dem angesprochen werden möchten oder nicht. Darum setze unter fast jeden meiner Beiträge meinen Namen. Ein Spitzname hat sich für mich eigentlich nie ergeben.


    hallo Michael,

    Na, dann hättest du mal diesen überaus entscheidenden und absolut nicht von der Hand zu weisenden Grund nicht überlesen sollen:

    Ich habe erst mal die Sumas bemühen müssen, um herauszufinden was Sumas sind. ;)
    Deinen "guten" Grund vermag ich nicht nachvollziehen. Welchen Nachteil erfahre ich, wenn ich in den Sumas gefunden werde? Welches here Ziel verfolgt man, die den Aufwand rechtfertigen, dass man keine Einträge in den Sumas hat? Ganze ehrlich gesagt, ich kann nicht ansatzweise verstehen, was das grundlose Herumgeschleiche in der Weltgeschichte für Vorteile bringt. Eine begründete Pseudonymität (Promi, Gewalttat) verstehe ich, die freiwillig gewählte verstehe ich nicht. Bei mir stellt sich immer das Gefühl ein, die ist vorsorglich gewählt, um bei Gelegenheit jemanden anderen zu übervorteilen. Dieses Misstrauen beruht bei mir aber sicher auf einige Mitmenschen, die mich sogar ohne Anonymität dafür aber mit Fleiß übervorteilt haben.
    Darum erkläre ich die Anonymität als für verrucht. :D

    Warum postets du selbst nicht mit deinem realen Namen? Dein Nick ist doch auch ein Stück Anonymität.

    Die Verhältnisse habe ich bereits schon früher im Fred erläutert. Ein Wiederholen macht es nicht spannender.
    Wie gesagt, ich fordere keine Aufhebung der Anonymität, nur die Debatte darüber. Vielleicht wechsle ich ja auch noch auf die dunkle Seite der Menschheit. :zauberer: Aktuell scheint sie ja noch gesellschaftsfähig zu sein... ;)


    Liebe Grüße
    Nils

  • Die Schießerei in München
    Ich will gar nicht auf das menschliche Drama eingehen, sondern auf die Geschehnisse in der Peripherie. Der Fall hat 2200 Einsatzkräfte aufmarschieren lassen. Von mir geschätzt - das Zehnfache des Erforderlichen.

    Und das schätzt du, weil du natürlich Insiderinformationen über polizeiliches Vorgehen bei Amokläufen und Terroranschlägen hast?


    Wären 2000 Polizisten weniger aufmarschiert und eine der Falschmeldung hätte sich als richtig herausgestellt (was man ja im Vorfeld nicht ahnen kann), was dann? Wird wieder das große Versagen unserer Polizei vermeldet?


    Schuster bleib bei deinen Leisten ... oder in diesem Fall bei Brettspielen

    >>>>Maximal genervt von der Wattebauschfraktion<<<<

  • Eine begründete Pseudonymität (Promi, Gewalttat) verstehe ich, die freiwillig gewählte verstehe ich nicht. Bei mir stellt sich immer das Gefühl ein, die ist vorsorglich gewählt, um bei Gelegenheit jemanden anderen zu übervorteilen.

    Bei manchem ist sie das sicherlich. Ich benutze meinen Nick mittlerweile sehr selektiv: eigentlich nur noch dann, wenn ich auch gefunden werden möchte (ob von Menschen oder Robots). Das in fast 20 Jahren Netzaffinität aufgelaufene Datenvolumen bei diversen Diensten reicht, um ein ziemlich genaues Bild von mir zu erhalten. (Mit etwas Mühe wäre ein Identitätsdiebstahl problemlos drin und der kann afk ganz drastische Folgen haben.)
    Aber wieso jetzt präventive Pseudonymität? Wenn man sich z. B. mal die Entwicklung hinsichtlich Datenspeicherung und Verknüpfung im Gesundheitssystem oder bei KFZ-Versicherungen vor Augen führt, dürfte schnell klar werden, wohin die Reise gehen könnte: Rabatte/Rückzahlungen für bestimmte (Nicht-) Tätigkeiten, teilweise sogar mit GPS-Loggern. Denk das Ganze ein wenig weiter und schon bist du bei einer Krankenversicherung, die bei jedem Besuch beim Burgerbräter automatisch den Beitrag nach oben anpasst. [Ok, das ginge auch ohne GPS bei vielen Leuten, dank Facebook oder Twitter ;) ] Und das ist nur ein harmloses Beispiel. Der Kreativität sind da kaum Grenzen gesetzt...
    Wenn man schon heute keinen Überblick mehr darüber hat, wer alles welche Daten speichert, was glaubst wie das bei voranschreitender Digitalisierung sämtlicher Lebensbereiche in Zukunft sein wird. Was Datenanalyse oder gar Data-Mining mit diesen Informationen alles anstellen können, möchte ich gar nicht wissen.
    Es mag sein, dass manche Befürchtungen der Aluhüte nicht oder erst (weit) in der Zukunft eintreten werden, aber vieles was früher undenkbar war, ist heute Realität - wie z. B. die oftmals verspotteten Warnungen vor der totalen Überwachung. In der Post-Snowden-Welt dürfte kaum etwas in dieser Richtung undenkbar sein.
    Präventive Pseudonymität ist da nur ein kleiner Baustein, um wenigstens einen Teil dieser Entwicklung zu bremsen. Nach deiner Ansicht bin ich also vermutlich "verschwörungsgeneigt". Stört mich nicht, mein Bullshitsensor funktioniert ganz gut ;)


    Ich vermute, dass ganze Szenario lässt sich mit wenigen Mausklicks reproduzieren. Es braucht nicht mal mehr Selbstmordattentäter, um großflächig Panik zu verbreiten. Ein paar Knallkörper zünden und die richtig terminierten Posts dazu schreiben, dass wird sich wie ein Lauffeuer ausbreiten.

    Die Vermutung teile ich. Stellt sich die Frage nach der Schlussfolgerung. Funktioniert das nach der Entlarvung nach dem ersten Mal wiederholt? Wann stumpfen die Leute ab? Ist es ggf. am Ende gar kontraproduktiv (i. S. der Terroristen), weil Terror nicht mehr so ernst genommen wird? (Letzteres wäre sehr zu begrüßen.)


    Fahrradhelm

    Schönes Thema! Aber bitte, bitte nicht hier! ;)

  • Hallo Ines,

    Wären 2000 Polizisten weniger aufmarschiert und eine der Falschmeldung hätte sich als richtig herausgestellt (was man ja im Vorfeld nicht ahnen kann), was dann? Wird wieder das große Versagen unserer Polizei vermeldet?

    Ich bin weit davon entfernt, der Polizei vorzuwerfen, dass sie nicht angemessen Polizeikräfte eingesetzt haben, noch zu empfehle, Meldungen zu ignorieren,Die angeforderten 2000 Polizeikräfte ordne ich trotzdem den Falschmeldungen zu.
    Und wir Handwerker unter uns, wissen doch, dass sich eine bestimmte Leistungsgröße nicht mit unendlich viel Personal verbessern lässt. Kannst du 200 Handwerker so gut organisieren wie 2.200?
    Meiner Kenntnis nach hatte die Polizei ein erhebliches Kommunikationsproblem. Es gelang nicht zu vermitteln, die gesuchte 2. und 3. gesuchte Person "nur" Zivilstreifen waren. Diese frühe Erkenntnis gelangte einfach nicht zu den Verantwortlichen. Das hat mehrere Stunden gedauert.


    Aber es ist gar nicht meine Absicht, das weiter zu erörtern. Die Verantwortlichen werden sicher ihre Schlüsse daraus ziehen und Lösungen finden.


    Liebe Grüße
    Nils

  • Hallo yze,


    darf ich den Aluhut eigentlich weiterreichen? ;)

    Verknüpfung im Gesundheitssystem oder bei KFZ-Versicherungen

    Aha - soll jetzt die Anonymität für den vorsätzlichen Versicherungsbetrug nützlich sein, du kleiner Schlawiner? 8))


    Bei den Versicherungen den günstigsten Tarif abschließen, der einen gar nicht zusteht, den man auch gar nicht gewillt ist einzuhalten und dann mit Fleiß in die unendlichen Tiefen der Anonymität abtauchen, auf dass den Versicherern die Überprüfung der Vertragseinhaltung möglichst erschwert wird.
    Jo, ist sicher ein guter Grund für die Wahl der Anonymität. ;)


    Da Versicherungsbetrug bereits eh nur als Volkssport betrachtet wird, stellt sich schon die Frage, wie lange dieses verhältnismäßig junge System noch funktionieren soll. Aber auch die Versicherungen tragen meines Ermessens zu ihrem möglichen Niedergang bei, wenn sie es vorziehen, ihre Kunden nach Leistungsfähigkeit zu selektieren anstatt die breite Masse decken zu wollen. In meinen Augen sägen sie selbst am Prinzip des Versicherungsvorteils. Sieht mir eher nach kurzfristiger Vorteilsnahme und den Hinterlassen von verbrannter Erde aus.


    Liebe Grüße
    Nils

  • WTF? Ich bin raus hier...

    Wie jetzt? Dabei dachte ich gerade jetzt, den Sinn verstanden zu haben. Wieso willst du denn die Versicherungen davon abhalten, ob die zugrundeliegenden Vereinbarungen eingehalten werden und erforderlichen Falls den Gegebenheiten angepasst werden? Als Vertragspartner wirst du denen dieses Recht doch nicht absprechen wollen, oder?


    Welchen Grund gibt es, dir zu vertrauen - Mister Inkognito? ;)


    Liebe Grüße
    Nils

  • Nils, ganz ehrlich, in diesem Punkt bist du entweder völlig naiv oder saudumm. Bisher gehe ich davon aus, dass zweiteres ausgeschlossen ist.


    Wir brauchen nicht weniger Anonymität, sondern viel, viel mehr. Und deutlich weniger Überwachung, Klarnamenpflicht und Datenspeicherung. Man könnte es auch so sagen: Verdammt viel mehr Datenschutz.


    Und wenn deine letzten Antworten wirklich ernst gemeint sind und keine bewusste Provokation, bin ich auch raus. In dem Fall empfehle ich dir, dich mal umfassend über Datenmetriken, Nutzung von Profilen, Zusammenführung von Datenquellen zu informieren, bevor du auch nur ansatzweise noch einmal von "Versicherungsbetrug" o. ä. Humbug sprichst.

  • Michael, verzeih mir - ich bin gerne naiv. Manchmal ist es hilfreich, Grundsätzliches zu unterscheiden.
    Sag mir bitte - wer hat eine Datenüberprüfung zu fürchten?


    Fall empfehle ich dir, dich mal umfassend über Datenmetriken, Nutzung von Profilen, Zusammenführung von Datenquellen zu informieren

    Ja - dass sind die möglichen Mittel unser Zeit - vermutlich werden noch andere folgen...


    Dass die Einhaltung von Vereinbarungen (jeglicher Art) überprüft werden, hat es schon immer gegeben und ist auf Grund von gewissen negativen Erfahrungen auch nicht zu meiden. Die Möglichkeiten der Überprüfungen ändern sich mit der Zeit. Das Bestreben, die Überprüfung unterbinden zu wollen, basiert auf den Wunsch nach ?Anarchie? Mit der Abschaffung der Überprüfung würde man dem vielfältigen Betrug Tür und Tor öffnen - es wäre die Abschaffung einer gesicherten Lebensgrundlage.


    Wie sieht denn deine Problemlösung aus?


    Liebe Grüße
    Nils (ganz naiv)

  • Hallo Schorsch, :D


    Ppph! Ich wohne nördlich des Weißwurstäquators und erwarte, dass hier auf deutsch kommuniziert wird. ;)


    Bzgl. Facebook : Tatsächlich ist das einer der Gründe, warum ich nicht bei Facebook bin; ich möchte mich nicht mit Klarnamen anmelden, aber respektiere die Nutzungsbestimmungen.




    Zitat

    Die Schießerei in München
    [...]


    Wer ist nun der Meinung, dass diese 23 verdächtigten, vorsätzlichen Falschmeldungen unter einem Klarnamen und unter einer nachvollziehbaren Identität erfolgt sind?

    Hier sind wir wieder bei der Vermischung von Zusammenhängen. Du schreibst selbst, dass es sich (vermutlich ) um Straftaten handelt. Ich behaupte mal, dass es für die polizeilichen Ermittlungen keinerlei Unterschied macht, ob sie unter dem Namen Hans Müller oder unter HM1992 geschrieben wurden. Wer meint, dass die Vermeidung von Klarnamen einen in so einem Fall schützt, ist sehr naiv. Umgekehrt selbst wenn der Täter wirklich Hans Müller heißt und unter dem Namen geschrieben hat, aber dabei alle technischen Möglichkeiten zur Verschleierung seiner IP-Adresse genutzt hat, könnte er damit davon kommen, da man ihm nicht nachweisen kann, dass er es wirklich geschrieben hat.


    Zitat

    Auswirkung: Polizeichaos, Stadt in Panik, ?Aufdecken neuer Terrorstrategien?


    Ich vermute, dass ganze Szenario lässt sich mit wenigen Mausklicks reproduzieren. Es braucht nicht mal mehr Selbstmordattentäter, um großflächig Panik zu verbreiten. Ein paar Knallkörper zünden und die richtig terminierten Posts dazu schreiben, dass wird sich wie ein Lauffeuer ausbreiten.

    Stimmt, aber der Bezug zum Thema (Klarnamen im Netz -ja oder nein ) ist mir unklar.


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    Und an der Stelle frage ich mich, können wir uns gesellschaftlich eine schwörungsgeneigte Anonymität im Netz noch leisten?


    Diese Fragestellung ist unsinnig, solange es keine Möglichkeiten gibt sicher zu stellen, dass weltweit alle Internetnutzer sich unter einer nachvollziehbaren ID anmelden. Selbst wenn alle gesetzestreuen Bürger sich nur noch unter Klarnamen bewegen, dann gibt es plötzlich ein paar mehr namens Hans Müller, die den gleichen Blödsinn machen wie jetzt unter offensichtlichen Pseudonym und genauso anonym sind.


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    Hier im Forum? Ruf- / Spitzname, lokale EingrenzungNur Nickname? Halte ich eher für ein Parallel-Identität, ?unbegründete Pseudonymität?

    Das halte ich für eine sehr willkürliche Abgrenzung. Viele Leute haben Spitznamen, die nur von einem Teil ihrer Bekannten benutzt werden. Und für alle, die mich ausschließlich online kennen bin ich eben 'Fluxx'. Da viele, die ich persönlich kenne, diese online Identität kennen, ist es nicht wirklich eine parallel Identität. Wenn ich hier etwas schreibe, muss ich damit rechnen darauf persönlich angesprochen zu werden.
    Das ist weniger eine Parallel Identität als Hans, der jeden Dienstag beim Kegeln nur noch 'der Bomber' ist und dort für seine trinkfestigkeit und seine zotigen Geschichten bekannt ist, obwohl er ansonsten ein biederer Vorstadt-Vater ist. Und ehrlich gesagt, sehe ich da nichts Schlimmes dran.



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    All meine Verhältnisse, bei deren Veröffentlichung im Netz ich meinen Namen nicht drunter setzen möchte.

    Ich benutze mal meine Beispiele aus meinem letzten Beitrag (auf die du leider nicht eingegangen bist ). Ist es kritisch, wenn ich nicht möchte, dass mir wildfremde Menschen wissen, wann meine Wohnung leer steht, weil ich im Urlaub bin?
    Ist es kritisch, dass ich nicht möchte, dass mein Chef erfährt wie unsinnig ich seine Arbeitsaufträge fand?


    Man muss sich auch immer klar machen, dass man keinerlei Kontrolle hat, was mit Daten im Internet passiert.
    Angenommen Hans bewirbt sich irgendwo und der zukünftige Arbeitgeber googelt Hans. Er erhält als einen der ersten Treffer einen Snippet "Ich bin für die Verwendung von SS-Runen ". Wie hoch schätzt du die Chance, dass der Chef sich die Mühe macht herauszufinden, dass es sich um einen Thread zum Thema 'historische Symbole in Brettspielen " handelt, bevor er die Bewerbung schreddert? In einem persönlichen Gespräch hätte Hans ihn sicher überzeugen können, dass seine Motive absolut harmlos sind. Aber dazu wird es wohl nie kommen.





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    Eine begründete Pseudonymität (Promi, Gewalttat) verstehe ich, die freiwillig gewählte verstehe ich nicht. Bei mir stellt sich immer das Gefühl ein, die ist vorsorglich gewählt, um bei Gelegenheit jemanden anderen zu übervorteilen.


    Wo fängt bei dir die Prominenz an? Reicht es Lokalpolitiker zu sein oder muss ich auf Landesebene aktiv sein? Oder haben Politiker gar kein Recht auf Privatsphäre? Reicht es, wenn ich mal eine Statistenrolle in einem Film hatte? Muss es eine Sprechrolle sein? Eine Hauptrolle? Woher weiß ich heute, wie weit meine Karriere geht?
    Was ist mit einem Lehrer, der sein Privatleben von seinen Schülern fernhalten möchte? Ab wann ist der Wunsch nach Privatsphäre berechtigt?


    Und auch ohne Prominenz : Wenn ich eine 14-jährige Tochter hätte, würde ich viel ruhiger schlafen, wenn sie nicht mit Klarnamen im Internet aktiv ist. Oder darf sie das erst, nachdem was schlimmes passiert ist?


    Für viele ist die Benutzung eines Pseudonyms im Internet das gleiche wie das Schließen der Wohnungstür. Es hält Leute mit schlechten Absichten fern.
    Das hat auch nichts mit Paranoia und Verschwörungstheorien zu tun, sondern ist ein gesunder Selbstschutz. Leider gibt es zu viele Menschen mit kriminellen Absichten in der Welt.
    Wenn du Angst hast übervorteilt zu werden, weil Leute dich virtuell aus ihrem Leben ausschließen, wie ist es denn, wenn sie es physisch tun? Was plant der Nachbar hinter seiner verschlossenen Tür?


    Fluxx

    Einmal editiert, zuletzt von Fluxx ()

  • Guten Morgen Gerald,

    Kann bitte jemand das tote Pferd, das hier geritten wird nochmal erschießen und zwar gründlich?

    Auch als Viehdoktor wäre deine Diagnose zweifelhaft. :P
    Was ist los? Bekommst du Kopfweh von dem, was du liest? Magste ein Aspirin?



    Okay, okay - ich gebe mich mal geschlagen.
    Datenüberprüfung ist so was von scheiße - stimmt!


    Abegeordneten-watch - das sind alles Arschlöcher!


    Jetzt vor Merkels erwirkten Abtritt, merken wir, was die Prüfer für Löcher gerissen haben, als sie den guten Theodor von Gutenberg abgeschossen haben. Die Abgeordnete Hinze hat jahrelang einwandfreie Arbeit im Bundestag geleistet, bis man ihr etwas genauer auf den Lebenslauf schaute. Welch eine Frechheit!


    Und Uli hat doch nun wirklich ausreichend viel Steuern abgeführt. Man könnte doch gerne darüber hinweg sehen, dass da noch ein paar überflüssige Millionen in der Schweiz gebunkert waren.
    Die CD-Händler gehören verhaftet - die Käufer ebenfalls - kriminelles Pack, das!


    Datenüberprüfungen sind so was von scheiße. Da hat man die obengenannten Personen einfach um ihre Narrenfreiheit beschnitten. Autsch :saint:


    Hallo Georg,

    Selbst wenn alle gesetzestreuen Bürger sich nur noch unter Klarnamen bewegen, dann gibt es plötzlich ein paar mehr namens Hans Müller, die den gleichen Blödsinn machen wie jetzt unter offensichtlichen Pseudonym und genauso anonym sind.

    Also - mir geht es so, dass ich einfach mehr Respekt für den blödsinnigen Hans Müller aufzubringen vermag wie für den blödsinnigen Anonymen.

    Ist es kritisch, dass ich nicht möchte, dass mein Chef erfährt wie unsinnig ich seine Arbeitsaufträge fand?

    Ganz ehrlich? Ich finde es echt kritisch, dass du diese Problem nicht mit deinem Chef löst und es vorziehst, dich anonym darüber im Netz auslässt. Sorry - ist das Netz dein Psychologe?

    Wie hoch schätzt du die Chance, dass der Chef sich die Mühe macht herauszufinden, dass es sich um einen Thread zum Thema 'historische Symbole in Brettspielen " handelt, bevor er die Bewerbung schreddert? In einem persönlichen Gespräch hätte Hans ihn sicher überzeugen können, dass seine Motive absolut harmlos sind. Aber dazu wird es wohl nie kommen.

    Stimmt - blöd gelaufen - wenn es das einzige Ergebnis in der Suma unter Klarnamen ist. Andererseits hat man natürlich auch die Chance, sich unter Klarnamen anders zu profilieren. (Trotzdem bin ich immer noch weit davon entfernt, hier im Forum den Klarnamen zu fordern. Es ist nur meine persönliche Haltung zur Nachvollziehbarkeit.)

    Woher weiß ich heute, wie weit meine Karriere geht?
    Was ist mit einem Lehrer, der sein Privatleben von seinen Schülern fernhalten möchte? Ab wann ist der Wunsch nach Privatsphäre berechtigt?

    Beim Lehrer täte ich heutzutage eher die Eltern fürchten, falls die schulischen Ergebnisse ihrer Kinder nicht zufriedenstellen. ;)
    Aber im Ernst - bedauerlicherweise muss man den Lehrern eine begründete Pseudonymität zugestehen.

    Und auch ohne Prominenz : Wenn ich eine 14-jährige Tochter hätte, würde ich viel ruhiger schlafen, wenn sie nicht mit Klarnamen im Internet aktiv ist. Oder darf sie das erst, nachdem was schlimmes passiert ist?

    Ja - man muss Prioritäten setzen - soll meine Tochter lernen, aufrecht durch Leben zu gehen oder soll es schleichend sein. Aufklärung über die Verhältnisse ist in jedem Fall erforderlich - sich einfach schlafen legen, halte ich für unangemessen ;)

    Wenn du Angst hast übervorteilt zu werden, weil Leute dich virtuell aus ihrem Leben ausschließen, wie ist es denn, wenn sie es physisch tun?

    In der Frage kann ich dir nicht ganz folgen. Doch in wirklichen Leben schaue ich mir auch an, auf wen ich mich einlassen kann. Im Netz stoße ich öfters auf Barrieren.
    Ich habe aber nicht das Gefühl, dass sich eine Anonymität gegen mich persönlich richtet. Aber wie gesagt, eine gepflegte Anonymität tät mich im vorläufigen Sympathiefall in der Regel von der Kontaktaufnahme zurückhalten.


    Liebe Grüße
    Nils (hat zuhause einen Hund, wenn er öffentlich verkündete Veranstaltungen abwickelt, und schreibt nicht ins Netz, wann er in den Urlaub fährt.)

  • Man muss sich auch immer klar machen, dass man keinerlei Kontrolle hat, was mit Daten im Internet passiert.
    Angenommen Hans bewirbt sich irgendwo und der zukünftige Arbeitgeber googelt Hans. Er erhält als einen der ersten Treffer einen Snippet "Ich bin für die Verwendung von SS-Runen ". Wie hoch schätzt du die Chance, dass der Chef sich die Mühe macht herauszufinden, dass es sich um einen Thread zum Thema 'historische Symbole in Brettspielen " handelt, bevor er die Bewerbung schreddert? In einem persönlichen Gespräch hätte Hans ihn sicher überzeugen können, dass seine Motive absolut harmlos sind. Aber dazu wird es wohl nie kommen.

    An der Stelle muss ich noch einen Schwank aus meinem Leben zum Besten geben.


    Ich habe einen Nazi zum Freund...


    ... auf der Ebene der Brettspiele. Das ist ein Sack, kann ich dir sagen. Nie lässt er mich gewinnen und je komplexer das Spiel ist, umso deprimierender sind meine Niederlagen. ;)
    Ich kenne ihn und mag ihn bestimmt schon seit zehn Jahre.


    Es kommt immer wieder mal vor, dass ich gemeinsam mit Jugendorganisationen Brettspielaktionen durchführe. Vor ca. 5 Jahren hat ein Gruppenleiter einer Jugendorganisation meine Homepage in Augenschein genommen und fragte mich, warum ich Nazis in meiner Brettspielgruppe dulden würde. Ich bin aus allen Wolken gefallen. Das kann doch nicht sein. Wie das?
    Auf einem Foto der Homepage würde ein Teilnehmer meiner Veranstaltungen ein Sweater mit einem LoNSDale-Aufdruck tragen. Ich musste mich im Netz erstmal schlau machen, was das auf sich hat.


    DER? Ein Nazi?


    Er hat dafür eine erbärmliche Kariere hingelegt. Da heiratet er eine rumänische Akademikerin, macht mit ihr zwei Kinder, baut ein Haus und ist Teilhaber einer Firma für Spaßfreizeitartikel, schafft Arbeitsplätze ...
    Irgendwie wünsche ich allen Wirrköpfen eine solche Laufbahn - Kinder, Erfolg und Verantwortung durch Eigentum und Beruf


    Zu dem Thema habe ich mit meinem Nazi-Freund einen einzigen Satz ausgetauscht. Er beklagte sich einmal, dass er in der Jugend "nur" für seine Gesinnung von Polizei durch die Straßen gehetzt wurde. Mehr haben wir nie darüber gesprochen. Es gab keinen weiteren Anlass ...


    Naja - mit dem Gruppenleiter der Jugendorganisation habe ich noch weitere drei Projekte gemacht. Und irgendwie war ich in den letzten fünf Jahren auch zu faul, das Bild von meinem Nazi-Freund von der Homepage der Aiblinger Zockerbande zu entfernen.


    Worauf ich hinaus bin? Natürlich kommt es auf die Summe, des im Netz in Erscheinung tretenden, drauf an. Vielleicht sollte man sich nicht all zu sehr für die eigenen negativen Aspekte genieren - schließlich sind sie auch ein Teil von einem. Einfach mal gelassen sein ...


    Wenn jetzt die obengenannte Bewerbung geschreddert wurde, wegen dem einen Bezug auf die SS-Rune, wer weiß schon, wofür das auch gut sein kann.


    Liebe Grüße
    Nils