City of Iron

  • ich befinde mich gerade auf dem "Ryan Laukat - Trip" und habe jetzt mal bei einigen Titeln zugeschlagen. Bis gestern befand sich auch City of Iron auf meiner Must-Have-Liste.
    Ich habe mir das Runthrough von Rahdo angesehen und ausnahmsweise auch seine Final Thoughts.
    In diesem bemängelt er, dass das Spiel in Zweierpartien aufgrund der Militäraktionen nicht ausbalanciert wäre. Da ich aber hauptsächlich zu zweit spiele, ist dies definitiv ein KO-Kriterium.
    Vielleicht kann jemand was zur Zweiertauglichkeit von City of Iron schreiben, da ich das Spiel nach Lesen der Regeln und schauen/lesen verschiedenster Rezensionen für sehr reizvoll halte.
    Kann vielleicht auch ein Besitzer beider Auflagen auf die Unterschiede der Erst- und der Zweitauflage eingehen und seine Erfahrungen hier mit in die Diskussion einbringen?

  • Rahdo testet die 1st edition. Die ist erst mit der Erweiterung 2er geeignet, dann kann man sich besser vor der (im 2er potenziell dominanten) Militärstrategie schützen. Die 2nd Edition ist schon "out of the box" 2er-geeignet, allerdings eher wegen des geänderten Wertungsschemas.


    Randbemerkung: Rahdo ist als Reviewer von Spielen, die auch nur Spurenelemente von direkter Spieleraggression enthalten, außerdem nicht gerade optimal. Zuviel in dieser Richtung will ich auch nicht, wenn ich mit meiner Liebsten spiele, aber Rahdo ist da schon ziemlich überempfindlich. Ich lasse ihm seine Meinung, darf er haben, aber seine Reviews von Spielen wie Die vergessene Welt, Scoville, City of Iron, Deus oder ähnliches sind dann eben nicht besonders weiterführend, wenn sowas ihm schon zu aggressiv ist. Zumal er im Falle von City of Iron mit der Wahl der militaristischen Hogmen Republik das Problem auch noch (gezielt?) verschärft.


    Die zweite Version hat geänderte Wertungen. Statt drei Wertungen, wenn jeweils eine bestimmte Karte aus dem speziell zusammengestellten Stapel erscheint, einfach nach 3/5/7 Runden. Dazu sind die Wertungen selbst anderes. Beide Arten funktionieren gut, aber die der 1st edition ist für 2er-Spiele sicher nicht ideal.


    Die beiden Versionen sind übrigens nicht miteinander kompatibel und die Erweiterung passt auch nur zur 1st edition. Ich kann beide Versionen empfehlen, 1st edition plus Erweiterung bietet sogar strategisch noch ein bisschen mehr als 2nd edition alleine (die Völker spielen sich bei 1st edition auch unterschiedlicher; das ist der größte Gewinn durch die Erweiterung). Ich kann beide empfehlen und habe derzeit noch beides im Schrank stehen, weil ich mich von 1st edition plus Erweiterung (noch) nicht trennen will.



    #CityOfIron

  • ich befinde mich gerade auf dem "Ryan Laukat - Trip" und habe jetzt mal bei einigen Titeln zugeschlagen.

    Willkommen im Club, geht mir auch so. City of Iron ist bei mir auch noch auf der Liste, aber wegen der Spielbarkeit zu zweit noch nicht gekauft.
    Von daher würde ich mich auch über ein paar Worte freuen. Eventuell von @MetalPirate, er hatte hier glaube schon einige Male was dazu geschrieben.


    Edit: Da war ich sogar zu langsam mit der Verlinkung.

  • Willkommen im Club, geht mir auch so. City of Iron ist bei mir auch noch auf der Liste, aber wegen der Spielbarkeit zu zweit noch nicht gekauft.Von daher würde ich mich auch über ein paar Worte freuen. Eventuell von @MetalPirate, er hatte hier glaube schon einige Male was dazu geschrieben.


    Edit: Da war ich sogar zu langsam mit der Verlinkung.

    Ja, die aufeinander abgestimmten Illustrationen und der Grafikstil (Welten von Ryan Laukat) treffen "leider" genau einen Nerv bei mir.



    Die beiden Versionen sind übrigens nicht miteinander kompatibel und die Erweiterung passt auch nur zur 1st edition. Ich kann beide Versionen empfehlen, 1st edition plus Erweiterung bietet sogar strategisch noch ein bisschen mehr als 2nd edition alleine (die Völker spielen sich bei 1st edition auch unterschiedlicher; das ist der größte Gewinn durch die Erweiterung). Ich kann beide empfehlen und habe derzeit noch beides im Schrank stehen, weil ich mich von 1st edition plus Erweiterung (noch) nicht trennen will.



    #CityOfIron

    @MetalPirate: Worin besteht die Kompatibilät? Was macht für dich die 1. Edition strategischer?

  • Geändertes Kartenlayout, geänderte Symbole. Theoretisch zwar mischbar, aber praktisch klemmt's einfach.


    Die Erweiterung (zur 1st edition) bringt erstmal diverse "replacement cards", die den kleinen Mangel des Grundspiels korrigieren, dass bestimmte Karten bei allen allen vier Fraktionen die gleiche generische Illustration benutzen. Die Illustrationen sind jetzt fraktionsspezifisch. Also Funktion gleich, nur Grafik neu. Dazu kommen noch allerlei Karten mit Sonderfunktionen, die strategisch interessant sind. Teile davon sind in die 2nd edition Grundspiel gewandert. Aber eben nur Teile.

  • Was mir unter den Nägeln brenn, ob denn der Schwerkraftverlag diesbezüglich auch eine deutsche Lokalisierung plant?

    Wenn die das geplant hätten, dann wäre die kürzlich erschienene englische 2nd edition der ideale Zeitpunkt gewesen, sich da dran zu hängen, um die gemeinsamen Kosten zu senken. Das ist offenkundig nicht passiert. Ich glaube, damit ist die Frage nach einer Lokalisierung bis auf weiteres erstmal geklärt.


    Bei 2nd edition, 2nd printing (wollen wir mal hoffen, dass es keine 3rd edition wird) kommt die nächste Chance. Aber wenn #2 nicht genutzt wurde, dann würde ich mir für #3 keine großen Hoffnungen machen, denn wer sich wirklich dafür interessiert, der holt jetzt spätestens jetzt das Spiel auf Englisch, so dass sich eine Lokalisierung immer weniger rechnet.

  • Carsten hatte meine diesbezügliche Anfrage schon im März verneint und auf den Newsletter bzw. die Facebook-Seite des Verlags verwiesen, was Neuerscheinungen angeht. Wird also nicht mehr auf Deutsch kommen :)
    Bei "Near and Far" sollte man daher ebenfalls diese beiden Quellen im Blick behalten, er schafft derzeit leider keine Einzelauskünfte mehr.

  • Was mir unter den Nägeln brenn, ob denn der Schwerkraftverlag diesbezüglich auch eine deutsche Lokalisierung plant?
    Meister Laukat hats mir auch angetan.

    Wenn du City of Iron meinst, dann wohl nicht. Ich habe in Ratingen den Carsten gefragt, ob er das Spiel machen will. Weil es mir ins Auge gefallen ist, auch, wegen schöner Illus und dann einer sehr wohlwollenden Rezi vom DiceTower, die ich mir ansah um zu erfahren, wie das Spiel funktioniert. Ich finde, dass Tom Vassel sehr gut einen kleinen Überblick drauf hat. Das macht der sehr gut.


    Jedenfalls meinte Carsten, er hätte sich für Die Vergessene Welt entschieden. Beide Spiele seien ähnlich und dieses wäre ein wenig zugänglicher. Das hörte sich so an, als würde da City of Iron nicht mehr kommen. Aber ist nur gedeutet von mir.

  • Ich finde, dass Tom Vassel sehr gut einen kleinen Überblick drauf hat. Das macht der sehr gut.

    Ich teile nicht immer Tom Vasels Meinung (wobei: überraschenderweise in jüngerer Zeit wesentlich öfter als früher). Aber was Tom Vasel wirklich drauf hat, ist es, in 5-8 Minuten einen Überblick über ein Spiel mit einer halbwegs nachvollziehbar begründeten Meinung zu präsentieren. Trotz gelegentlicher Regelfehler im Detail bringt er die Sachen auf den Punkt. Das fällt umso mehr auf, je verbreiteter irgendwelche informationsarmen Laber-Formate im Video- und Podcast-Bereich werden.

  • Da gebe ich dir vollkommen recht. Ich finde auch, dass Tom Vasel eine recht gute Einschätzung der Spiele abliefert. Rahdo hingegen - auch wenn er ein symphatischer Bursche ist - ist in seinen Bewertungen immer so überenthusiastisch, dass ich ihn nicht mehr ernst nehmen kann. Hat der überhaupt schon mal ein Spiel schlecht bewertet?

  • https://www.boardgamegeek.com/…67/rahdo-runs-through-faq


    Why do you only ever give good reviews?

    I've actually got a whole thread devoted to this here: http://niceguy.rahdo.com


    In a nutshell, I say no to about 9 out of every 10 games I'm asked to cover, as I don't want to waste my or my wife's time playing games that we don't enjoy. That said, about 25% of all the games I've ever filmed are in fact ones where I say in the final thoughts that we didn't end up keeping the game. For a list of those, check the link above, or check out this list of ever game I've ever gotten rid of, and why: http://gone.rahdo.com

  • Habe die 2nd Edition von City of Iron einmal mitgespielt. Hat bestens funktioniert. Allerdings sollte einem klar sein, dass man es sehr konfrontativ spielen kann und am Ende geht es schlicht um Mehrheiten auf diversen Rohstoff-Skalen. Entweder übertrumpfe ich da meinen Mitspieler oder ich nehme ihm die Grundlage seiner Rohstoffe weg. Ein direkter Wettstreit eben.


    Um es gut spielen zu können, sollte man allerdings schon sein Kartendeck und dessen Möglichkeiten kennen. Entweder im Spiel kennenlernen und diese Partien als Kennenlernpartien so hinnehmen oder jeder macht sich vorab mit seinem Kartendeck vertraut. Macht aber wohl nur Sinn, wenn man das grundsätzliche Spiel verstanden hat.


    In grösserer Runde könnte (Achtung: Annahme!) es die selben Besonderheiten wie alle Mehrheitspiele haben - wer möglichst wenig Konkurrenz hat, der hat Vorteile. Oder umschifft City of Iron hier mit irgendwelchen Mechanismen (die mit in meiner einen 2er-Partie so nicht aufgefallen sind), diese Merkmale von Mehrheitenspiele? Allerdings kann man das auch als gesteigerte Herausforderung ansehen, von allen Seiten unter Druck gesetzt zu werden und ebenso Druck aufzubauen. Aber so mancher hat da seine Probleme mit - ich nicht, auch nicht zu zweit.


    Ich hatte übrigens sehr militärisch geprägt gespielt und meine Rohstoffquellen fast nur über Eroberungen von neutralen Gebieten (oder wie die heissen) gemacht. Während mein Mitspieler eher für sich seine Städte ausgebaut hat. Am Ende gab es dann wechselseitige Scharmützel um rohstoffproduzierende Gebiete. Sehr spannend und trotz extremst unterschiedlicher Spielweise lagen wir nur einen Punkt auseinander. Gerne wieder!

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • In grösserer Runde könnte (Achtung: Annahme!) es die selben Besonderheiten wie alle Mehrheitspiele haben - wer möglichst wenig Konkurrenz hat, der hat Vorteile.

    Moderne Spiele mit Mehrheitenwertungen, insbesondere aus dem amerikanischen Raum, schicken die Spieler gerne an mehreren Fronten gleichzeitig miteinander in Konkurrenz. Dadurch wird das von dir beschriebene mögliche Problem nicht akut. Es gibt dann schlicht keine Komfortzone mehr, in der man ungestört vor sich hin werkeln kann.


    Das gilt für City of Iron genauso wie z.B. auch für Gold West. Hier Konkurrenz um neutrale Städte, Gebäude, Spielerreihenfolge sowie 8-10 unterschiedliche Warenmehrheiten. Dort um Territorium, drei Metall-Lieferleisten, Auftragskarten, 3x3 Bonusfelder-Grid, 4 verschiedene Mehrheitenwertungen bei der Endwertung. Bei einem solchen Design hat man immer offene Flanken, an denen man angreifbar ist und jeder Angriff schwächt wiederum die eigene Position anderswo. Sowas ist vielleicht nicht jedermanns Sache, aber ich mag diesen Ansatz, weil es immer zu interessanten Abwägungen zwingt und für ein dichtes, intensives Spielerlebnis sorgt.

  • Um es gut spielen zu können, sollte man allerdings schon sein Kartendeck und dessen Möglichkeiten kennen. Entweder im Spiel kennenlernen und diese Partien als Kennenlernpartien so hinnehmen oder jeder macht sich vorab mit seinem Kartendeck vertraut. Macht aber wohl nur Sinn, wenn man das grundsätzliche Spiel verstanden hat.

    Yep. Da hast du genau das dickste Problem von City of Iron erwischt: eine verdammt hohe Einstiegshürde.


    Man muss die Karten, die man kaufen kann, kennen. Anders als z.B. bei Deckbuilding-Spielen wie Dominion ist das aber nicht nur eine überschaubare zufällige Untermenge von 10 verschiedenen Karten, die man vor dem Spiel schnell mal erklären kann, sondern immer der komplette Satz der jeweiligen Fraktion, d.h. recht viele Karten, komplexe Sonderfunktionen und Abhängigkeiten dabei, und obendrein für die verschiedenen Spieler auch noch unterschiedlich durch die Asymmetrie im ganzen Design. Mit der Erweiterung wird das Problem noch mal eine Nummer verschärft. Eigentlich wär's am besten, wenn man das Spiel mit Neulingen erstmal ein paar Runden "einfach so" spielt, dann abbricht, und nochmal von vorn anfängt.