Polis - Meinungen zur Belagerung

  • Servus zusammen,


    ich bin beim Spiel #Polis hin und her gerissen.
    Auf der einen Seite finde ich es genial im System des Kampfes, der Wirtschaft, der allgemeinen Truppenbewegungen... aber... die Belagerungen bereiten mir Kopfzerbrechen. In einem Spiel, in dem fast Alles berechenbar und knapp kalkuliert ist, werden Belagerungen mit einem W4 entschieden. Das finde ich... unglücklich. Ein Spieler hat Glück, und nimmt eine 4er-Stadt nach der anderen ein - der andere scheitert schon an 3er Städten...


    Wie seht ihr das? Wie sind da eure Erfahrungen?


    Topp oder Flopp?? ;)

  • Ich war zu Beginn auch Deiner Meinung - das einzige, was mir an dem Spiel nicht gefiel, war der Glücksfaktor beim Würfeln. deshalb erhielt das Spiel von mir auch keine 10 auf BGG, ist aber das Einzige, das jemals der 10 nahe kam...
    :)


    Mittlerweile ist das schon ne ganze Weile her. Und ich finde den Glücksfaktor der Würfel nicht mehr schlimm. Vielleicht, weil ich mich daran gewöhnt habe. So oft spiele ich das Spiel nicht, und nicht selten habe ich einen Neuling als Gegner, sodass es sinnvoll ist, die generelle Regel zu nutzen (finde ich zumindest), bevor man Varianten auf den Tisch haut. Das Würfeln stört mich nicht mehr, es bringt das "In den Tisch beißen" mit sich - die Unwägbarkeit, die Gefühle etc. Genau wie der Kampf, die Projekte oder die Ereigniskarten, von denen natürlich immer genau die falschen kommen, wenn sie wirklich nerven...


    An diesen Stellen ist Polis eher ein Spiel, bei dem man "mit dem arbeiten muss, was geschieht". Und das empfinde ich mittlerweile zumindest nicht mehr zu sehr als störend.
    Aber, wie gesagt, es kann auch sein, dass ich mich einfach dran gewöhnt habe.


    Es gibt auf BGG eine offizielle würfellose Variante für alle, die das Würfeln nicht mögen. Diese ist aber meines Erachtens auch nicht das Gelbe vom Ei, da sie das Spiel entschleunigt, den Belagerungen noch mehr Bedeutung zumisst, als sie ohnehin schon haben, und generell einfach inelegant wirkt. Auf mich macht sie den Eindruck einer Krücke - was sie ja auch im Endeffekt ist...


    Etwas eleganter, wenn auch mit weniger Einfluss, empfinde ich die "Feind im Innern"-Variante, von der ich aber nicht mehr weiß, wo sie steht oder wie offiziell sie ist:
    Wenn in der Stadt, die ich belagere, auch mein Proxenos steht, kann ich Silber bezahlen, um den Würfelwurf zu wiederholen.
    Angedacht ist 2 Silber, und wohl nur einmal, aber das kann man ggf. an den eigenen Spielstil anpassen...
    :)


    Grütze
    Dumon

    Wer Smilies nutzt, um Ironie zu verdeutlichen, nimmt Anderen den Spaß, sich zu irren.

    Über den Narr wird nur so lange gelacht, bis man selbst Ziel seiner Zunge wird!

    :jester:

  • Hallo Tom,


    nach inzwischen 119 Spielen (bei 101 Siegen) habe ich dazu folgende Meinung: ja, man kann sein Glück herausfordern und strategisch relevante Belagerungen auch bei 3er oder 4er Poleis mit dem Würfel versuchen. Wenn dies ein Spieler tut und viel Glück hat, kann er auch gegen einen potentiell stärkeren Spieler gewinnen - aber eben nur selten :)


    Ein Spieler hat Glück, und nimmt eine 4er-Stadt nach der anderen ein - der andere scheitert schon an 3er Städten...

    Dieses von Dir (sicher provokativ gemeinte) Scenario kommt sicherlich nur sehr selten vor. Nach meiner Erfahrung werden riskante Belagerungen mit zunehmender Erfahrung der Spieler nicht mehr häufig gemacht; eigentlich nur, wenn man verzweifelt ist und noch auf einem lucky punch hofft. Stattdessen werden die 4er Städte mit dem Proxenos eingenommen.


    Mein Problem mit dem Spiel, das ich lange richtig gut fand -was ja auch an der Anzahl der gespielten Partien zu erkennen ist- ist inzwischen ein anderes: ich halte es nicht für ausgeglichen. Aber bis man das herausfindet, kann man eine Menge Partien mit viel Spaß spielen :)


    janove

  • Mein Problem mit dem Spiel, das ich lange richtig gut fand -was ja auch an der Anzahl der gespielten Partien zu erkennen ist- ist inzwischen ein anderes: ich halte es nicht für ausgeglichen. Aber bis man das herausfindet, kann man eine Menge Partien mit viel Spaß spielen.

    Wenn die Einstiegshürde nicht wäre. Ich habe Polis in meinen ersten Partien zwar als durchaus interessant, aber schwierig zu spielen empfunden. Man kann etliches machen, aber nur wenig davon scheint wirklich sinnvoll zu sein. Genau das herauszufinden, kann einen Reiz ausmachen. Ich habe hingegen bisher nach nur zwei-drei Partien keinen rechten Zugang zu dem Spiel gefunden, so dass es seitdem (englische Erstauflage in Essen gekauft) nicht mehr auf den Tisch gekommen ist und ebenso auch nicht von Mitspielern gewünscht wurde. Spricht aber eher gegen mich und nicht gegen das Spiel.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Janove, zum Thema Ausgeglichenheit bin ich mit Sicherheit der Falsche, da ich bei Weitem nicht so viele Spiele auf dem Buckel habe wie Du. Aber Du kannst Dich da vielleicht mal mit dem User "b a n j o" unterhalten, auf BGG. Der hat ähnlich viele wie Du auf der Kante, würde ich sagen, und ist fest von der Balance überzeugt...
    :)


    PS:
    Mich würde (als PN) mal interessieren, wo Du die Unausgewogenheit siehst...
    :)

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    :jester:

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  • Wir haben Belagerungen über drei Würfelwürfe ausgetragen und das mittlere Würfelergebnis zählt. Das verringert die Möglichkeit bei einer 2er Stadt zu scheitern und erleichtert 4er Städte etwas. Hat sich bei uns bewährt, denn gerade Scheitern bei 2er Städten kann schon "kriegsentscheidend" sein.

  • Wir haben Belagerungen über drei Würfelwürfe ausgetragen und das mittlere Würfelergebnis zählt. Das verringert die Möglichkeit bei einer 2er Stadt zu scheitern und erleichtert 4er Städte etwas. Hat sich bei uns bewährt, denn gerade Scheitern bei 2er Städten kann schon "kriegsentscheidend" sein.

    Habt ihr das mal dem Autor erzählt?

  • Wenn die Einstiegshürde nicht wäre. Ich habe Polis in meinen ersten Partien zwar als durchaus interessant, aber schwierig zu spielen empfunden. Man kann etliches machen, aber nur wenig davon scheint wirklich sinnvoll zu sein. Genau das herauszufinden, kann einen Reiz ausmachen. Ich habe hingegen bisher nach nur zwei-drei Partien keinen rechten Zugang zu dem Spiel gefunden, so dass es seitdem (englische Erstauflage in Essen gekauft) nicht mehr auf den Tisch gekommen ist und ebenso auch nicht von Mitspielern gewünscht wurde. Spricht aber eher gegen mich und nicht gegen das Spiel.

    Ja, @ravn, ich glaube ich weiß, was Du meinst. Wir haben zum Beispiel in unseren ersten Spielen die Städte bis auf einen Bewohner "geleert" - was natürlich kurzsichtig war, weil nun die Städte sehr schwach waren.
    Ich würde es halt heute mal wieder auf den Tisch bringen wollen - werde ich auch - und ich denke, es wird meinem Gegenüber gefallen - und ich werde dann schon mit den Belagerungen spielen. Ich dachte, es ist eher schlecht, wenn man die Stadt "kauft" - offensichtlich wohl eher nicht... :)

  • Ich finde die Belagerung gut.


    1) Es ist nicht so, dass man wenn man einmal nicht richtig Würfel die Stadt nicht einnehmen kann. Man hat im nächsten Zug ja wieder die Chance. Das finde ich deshalb gut. Weil es einfach nicht so ist das man mal eben schnell eine Stadt einnimmt. So eine Belagerung verschlingt Zeit und Ressourcen.


    2) Finde ich die Spannung zwischen. Mmh ich will mir die Stadt diplomatisch unter den Nagel reisen und ich will sie einfach einnehmen super. Manchmal lohnt es sich evl. zu zocken aber oftmals ist auch der teure Kauf der Loyalität sehr wichtig.


    Klar wenn einer total der Zocker ist und auch bei einer 4er Stadt würfel ist das entweder enorm super oder enorm schlecht. Aber ist doch in Ordnung der, der das größte Risiko eingeht soll auch den größten Gewinn bekommen können.