Ich war zu Beginn auch Deiner Meinung - das einzige, was mir an dem Spiel nicht gefiel, war der Glücksfaktor beim Würfeln. deshalb erhielt das Spiel von mir auch keine 10 auf BGG, ist aber das Einzige, das jemals der 10 nahe kam...
Mittlerweile ist das schon ne ganze Weile her. Und ich finde den Glücksfaktor der Würfel nicht mehr schlimm. Vielleicht, weil ich mich daran gewöhnt habe. So oft spiele ich das Spiel nicht, und nicht selten habe ich einen Neuling als Gegner, sodass es sinnvoll ist, die generelle Regel zu nutzen (finde ich zumindest), bevor man Varianten auf den Tisch haut. Das Würfeln stört mich nicht mehr, es bringt das "In den Tisch beißen" mit sich - die Unwägbarkeit, die Gefühle etc. Genau wie der Kampf, die Projekte oder die Ereigniskarten, von denen natürlich immer genau die falschen kommen, wenn sie wirklich nerven...
An diesen Stellen ist Polis eher ein Spiel, bei dem man "mit dem arbeiten muss, was geschieht". Und das empfinde ich mittlerweile zumindest nicht mehr zu sehr als störend.
Aber, wie gesagt, es kann auch sein, dass ich mich einfach dran gewöhnt habe.
Es gibt auf BGG eine offizielle würfellose Variante für alle, die das Würfeln nicht mögen. Diese ist aber meines Erachtens auch nicht das Gelbe vom Ei, da sie das Spiel entschleunigt, den Belagerungen noch mehr Bedeutung zumisst, als sie ohnehin schon haben, und generell einfach inelegant wirkt. Auf mich macht sie den Eindruck einer Krücke - was sie ja auch im Endeffekt ist...
Etwas eleganter, wenn auch mit weniger Einfluss, empfinde ich die "Feind im Innern"-Variante, von der ich aber nicht mehr weiß, wo sie steht oder wie offiziell sie ist:
Wenn in der Stadt, die ich belagere, auch mein Proxenos steht, kann ich Silber bezahlen, um den Würfelwurf zu wiederholen.
Angedacht ist 2 Silber, und wohl nur einmal, aber das kann man ggf. an den eigenen Spielstil anpassen...
Grütze
Dumon