Crowdfunding hat mit Kickstarter Deutschland eine weitere Hürde genommen. Jetzt stellt sich für mich die Frage, ob diese geringere Einstiegshürde nicht auch uns Brettspielfreunden zugutekommen könnte? Wir bilden eine überschaubare Anzahl, sind aber meist recht kaufwillig. Zumindest immer dann, wenn die Qualität stimmt. Und genau da könnten Kickstarter-Kampagnen ansetzen. So habe ich erst letztens wieder auf dem Spielewahnsinn in Herne mehrfach gehört, dass man bestimmte Materialwünsche nicht umsetzen kann, weil die Handelsversionen entsprechend knapp kalkuliert werden müssen. Mal eben ein paar Stanzbögen mehr und Kartensätze zusätzlich, das klappt nicht. Eigentlich schade, weil so könnten gute Spiele noch schöner werden.
Orleans hat es mit seinem Deluxe-Upgrade-Pack vorgemacht. Ein verbesserungswürdiges Spieldetail wurde indentifiziert und auf eigenes Risiko eine Lösung angeboten. Der Normalspieler wird weiterhin mit seiner Normalausgabe zufrieden sein. Wer mehr will, kann sein Spiel aufwerten und daraus mehr Spielspass ziehen.
Will ein Verlag sein Risiko minimieren, auf Deluxe-Upgrade-Packs sitzenzubleiben, bietet sich Kickstarter Deutschland doch geradezu an. Das alles könnte sogar zentral organisiert und koordiniert werden, um das Interesse abzufragen, Wünsche und Detailumsetzungen gemeinsam mit den potentiellen Käufern abzuklären, die Umsetzung in Kooperation mit den Verlagen zu organisieren. Weil damit würde sich der verteilte Arbeitsaufwand, der ansonsten direkt bei den Verlagen hängen- und ggf liegenbleibt (da andere Projekte wichtiger sind), auf eine zentrale Anlaufstelle konzentrieren und von einmal gemachte Erfahrungen können Folgeprojekte direkt profitieren. Klingt fast wie eine Geschäftsidee - wer ist dabei oder habe ich das Entscheidende in meiner Euphorie übersehen?
Cu / Ralf