Kickstarter in Deutschland: Chance auf Deluxe-Versionen?

  • Crowdfunding hat mit Kickstarter Deutschland eine weitere Hürde genommen. Jetzt stellt sich für mich die Frage, ob diese geringere Einstiegshürde nicht auch uns Brettspielfreunden zugutekommen könnte? Wir bilden eine überschaubare Anzahl, sind aber meist recht kaufwillig. Zumindest immer dann, wenn die Qualität stimmt. Und genau da könnten Kickstarter-Kampagnen ansetzen. So habe ich erst letztens wieder auf dem Spielewahnsinn in Herne mehrfach gehört, dass man bestimmte Materialwünsche nicht umsetzen kann, weil die Handelsversionen entsprechend knapp kalkuliert werden müssen. Mal eben ein paar Stanzbögen mehr und Kartensätze zusätzlich, das klappt nicht. Eigentlich schade, weil so könnten gute Spiele noch schöner werden.


    Orleans hat es mit seinem Deluxe-Upgrade-Pack vorgemacht. Ein verbesserungswürdiges Spieldetail wurde indentifiziert und auf eigenes Risiko eine Lösung angeboten. Der Normalspieler wird weiterhin mit seiner Normalausgabe zufrieden sein. Wer mehr will, kann sein Spiel aufwerten und daraus mehr Spielspass ziehen.


    Will ein Verlag sein Risiko minimieren, auf Deluxe-Upgrade-Packs sitzenzubleiben, bietet sich Kickstarter Deutschland doch geradezu an. Das alles könnte sogar zentral organisiert und koordiniert werden, um das Interesse abzufragen, Wünsche und Detailumsetzungen gemeinsam mit den potentiellen Käufern abzuklären, die Umsetzung in Kooperation mit den Verlagen zu organisieren. Weil damit würde sich der verteilte Arbeitsaufwand, der ansonsten direkt bei den Verlagen hängen- und ggf liegenbleibt (da andere Projekte wichtiger sind), auf eine zentrale Anlaufstelle konzentrieren und von einmal gemachte Erfahrungen können Folgeprojekte direkt profitieren. Klingt fast wie eine Geschäftsidee - wer ist dabei oder habe ich das Entscheidende in meiner Euphorie übersehen?


    Cu / Ralf

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Da müsste sich mal einer der Kollegen hier von den Verlagen melden. ;)


    Ich weiss nicht, in wie weit sich das rechnet, wenn man den Aufwand sieht, um eine evtl. geringe Stückzahl an Deluxe-Versionen heraus zu bringen.


    Aber sicherlich könnte Kickstarter hierfür eine gute Plattform bieten. Gerade bei multilingualen Spielen könnte ein großes INteresse aus Übersse kommen. Denn wer schon für Deluxe bezahlt, macht doch vor Shipping costs nicht halt ;)
    Bei dem ein oder anderen Spiel würde ich mich darüber freuen.


    Mal gucken, wie die Spiele aus Deutschland in den nächsten Wochenbei Kickstarter anlaufen.

  • Ich würde mich mal nicht täuschen was den Willen, der Leute aus Übersee, anbelangt hohe shipping Gebühren zu bezahlen. Die sind dermaßen verwöhnt und kennen es nicht anders.


    Mfg
    fleXfuX

    Wer die Weisheit mit Löffeln gegessen hat, neigt zu geistigem Durchfall.

  • Siehe Banner unterhalb des Threads:


    Die Saga-Erweiterung zu "Die Zwerge" greift teilweise diesen Wunsch auf (wer möchte auch in einer Holzbox):


    Spielbrett mit größeren Feldern
    figürlichere Gegner
    neue Miniaturen
    ev. nicht nur neue, sondern auch detailreichere Miniaturen


    Unser erster Kickstarter ist schon mal sehr gut gestartet, mal sehen, wohin diese (und ev. folgende) Reise noch führt und wie deluxe diese Erweiterung werden kann.


    Liebe Grüße


    Klaus Ottmaier
    Redaktion Pegasus Spiele


    PS: Der Inhalt des Banners wechselt offenbar ...

  • Crowdfunding hat mit Kickstarter Deutschland eine weitere Hürde genommen. Jetzt stellt sich für mich die Frage, ob diese geringere Einstiegshürde nicht auch uns Brettspielfreunden zugutekommen könnte?

    Mal ganz pragmatisch gedacht: mehr Angebote ist für Kunden immer besser. Grundsätzlich sehe ich den Kickstarter-Start für deutsche Projektmacher daher positiv. Ganz neu ist das alles aber auch wieder nicht. Kickstarter ist ja nicht die einzige mögliche Crowdfunding-Plattform und alles, was du im folgenden schreibst, wäre über andere Plattformen bisher auch schon möglich gewesen, da macht Kickstarter jetzt keinen prinzipiellen Unterschied. (Dass die Spieleschmiede z.B. den Vertrieb mit übernimmt und dafür mehr Prozente nimmt, ist für mich z.B. kein prinzipieller Unterschied.)


    Zitat

    Orleans hat es mit seinem Deluxe-Upgrade-Pack vorgemacht. Ein verbesserungswürdiges Spieldetail wurde indentifiziert und auf eigenes Risiko eine Lösung angeboten.

    Orléans hat es mit seiner Deluxe Version vorgemacht, aber vermutlich anders, als du denkst: da gab's nämlich von Nordamerika-Lizenznehmer Tasty Minstrel Games (TMG) eine Kickstarter-Kampagne für eine Deluxe-Version für $57 (damals noch unter 40 Euros, also weniger als die deutsche reguläre Version), und das sogar incl. Metallmünzen und postage&packing für US-Unterstützer. Ob es den Upgrade-Pack von DLP gegeben hätte ohne die vorherige Deluxe-Version von TMG, darüber kann man natürlich spekulieren, aber ich denke nein. Die TMG-Deluxe-Version hat da sicher auch DLP etwas unter Druck gesetzt, etwas Vergleichbares zu bieten.


    Zitat

    Will ein Verlag sein Risiko minimieren, auf Deluxe-Upgrade-Packs sitzenzubleiben, bietet sich Kickstarter Deutschland doch geradezu an. [...]

    Unterschätzt mal nicht den Aufwand und die Kosten für Crowdfunding... Allein die Plattform (wie Kickstarter) kassiert schon mal 10-15 Prozent der Fördersumme ein, und das quasi nur für das eigene Vorhandensein.


    EDIT: Außerdem: wenn ein europäischer Verlag bisher unbedingt Kickstarter nutzen wollte (anstelle anderer kleinerer Plattformen), dann gab's da bisher auch immer schon die Lösung, sich mit einem amerikanischen Partner zusammen zu tun. So fundamental ist der Unterschied mit dem aktuellen KS-Start in DE jetzt auch wieder nicht.

  • Es wird sich zeigen, was da auf uns zukommt. Ich würde mich freuen, auf diesem Weg ein paar besondere Versionen von Brettspielen zu bekommen. Das erhöht auf jeden Fall den Reiz, das Spiel von Anfang an zu unterstützen.


    Allerdings hoffe ich, dass jetzt nicht alle Verlage ihre Spiele ausschließlich über KS in die Welt bringen. Gefühlt ist das bei Queen Games bereits so.
    Ohne einen einzigen Mehrwert im Vergleich zum späteren Kauf (wenn man von der früheren Verfügbarkeit mal absieht).


    Sascha

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  • Allerdings hoffe ich, dass jetzt nicht alle Verlage ihre Spiele ausschließlich über KS in die Welt bringen. Gefühlt ist das bei Queen Games bereits so.

    Dafür bekommt man die dann auch 3 Monate nach dem Ende der Kamapgne für einen Knopf und einen Klicker (mit Dialekt hört sich das besser an Knopp un en Klicker) zumindest von Queen Games.
    Wer sich deren Spiele bei Neuerscheinung kauft... hat es einfach nicht anders verdient :-).


    MfG
    fleXfuX

    Wer die Weisheit mit Löffeln gegessen hat, neigt zu geistigem Durchfall.