• Bei mir ist Might and Magic Heroes mal wieder auf dem Radar aufgetaucht. Und ja... ich bin vorbelastet. Schon durch die MIght & Magic Reihe (zumindest Teil 2 - 5) und Heroes of Might and Magic (vor allem Teil 1), würde ich mich schon als Fan bezeichnen. Aber, kann die Brettspielumsetzung auch was? Bietet es genügend Spannung, um die lange Spielzeit zu überbrücken? Oder ist es allein mein Wunschdenken, dass das Spiel doch einfach perfekt sein muss?


    Hat es von euch vielleicht schon jemand gespielt und kann ein paar Dinge dazu sagen?

  • Hallo,
    ich habe auf der Messe´13 (Prototyp?) und auf der Messe´14 jeweils einmal angespielt.
    Interessant ist hierbei die Preisentwicklung. 2013 hat die engl. Version um die 35 Euro gekostet, auf jeden Fall weniger als 40€ und dieses Jahr hat es um die 50€ gekostet. Auf beiden Messen habe ich jeweils nur zwei Runden gespielt, daher nur noch Erinnerungsfetzen und Vergleiche mit anderen Spielen:


    Das Spiel basiert auf dem 6. Teil des Computerspiels. Meine Freundin ist großer Fan der Computerreihe und ich habe daher mitgespielt.
    Der Aufbau, für den man viel Platz braucht, erinnert an seinem Brettaufbau an den Aufbau von FFG Civilization.
    Ziel des Spiels ist es die erforderliche Anzahl an Siegespunkten in Form von Artefakten zu erreichen. Artefakte bekommt man durch siegreiche Kämpfe mit Monsterarmeen. Ähnlich wie bei Mage Knight zieht der Held mit seinen Armeen durch die Welt, bekämpft Monsterarmeen (bringen Artefakte, Erfahrungen/Skills und Ausrüstung) und auch die Armeen der Mitspieler (bringen Erfahrungen/Skills und Ausrüstung).


    Jeder kann individuell seine Stadt verstärken und seine Armee ausbauen und mit Erfahrungswerten zu schlagkräftigen Einheiten formen.
    Der Kampf selbst ist dem Computerspiel nachempfunden. Also Rundenbasiert. Der Kampfablauf ist ähnlich wie bei Runewars. Die Einheiten, egal, welcher Erfahrungsstufe, werden stackähnlich auf einer Art Tableau gegenüberliegend angeordnet. Je nach Initative wird für die jeweilige Einheit gewürfelt. Dazu kann, je nach Sichtweise, bei Pech oder Glück mit Tokens dem Wurf nachgeholfen werden. Ich empfand den Kampf als zu glücklastig. Wenn die erste Armee so gestoppt wird, hat man kaum eine Chance auf den Sieg und spielt nur nebenher mit. Interessant jedoch ist, dass die Einheiten/Krieger zwar nach Typus (Initative) zugeordnet werden, aber zueinander unterschiedlich sind. Je nach Erfahrungen werden Skills für Krieger freigeschaltet und diese können besser ausgerüstet werden und können damit auch mehr Lebenspunkte erhalten und sogar in den Elitestatus aufsteigen.


    Fazit: nach jeweils 2 Spielrunden im Abstand von ziemlich genau 1 Jahr. Wir haben es uns nicht gekauft. Es dauert für uns zu lange, für das was es bietet. Stichwort hierbei ist auch die Downtime. Es waren zwar Einführungsrunden, aber es hat doch lange gedauert, bis man wieder dran war. Man kann allerdings den Tisch nicht verlassen, da man jederzeit angegriffen werden kann. Es erinnert an seinen Mechaniken stark an Runewars und Mage Knight. Wer diese beiden Spiele mag, kann sich MaMH mal näher anschauen. Allerdings bekommt man für das Geld sehr viel und schönes Material.
    Es ist ein solides Brettspiel mit leider nur einer realistischen Siegbedingung. Wer kein Fan von dem Computerspiel ist und Zuhause Runewars, Mage Knight und Civ hat, verpasst mMn nichts.
    Geschätzte Spieldauer 3h+ bei zwei Spielern und jeweils eine Stunde für jeden weiteren Mitspieler.
    Meine Freundin meint, dass es dem Computerspiel zwar nahekommt, aber in der Ausführung zu kleinteilig ist. Token hier hin, Token da drauf, Karte da runter..

  • Ich kann mich Machiavelli 101 nur anschließen. Da die Downtime einfach sehr hoch sein kann, ist das Spiel mit mehr als 2 Personen äußerst zäh. Das HoMM-Gefühl verfliegt da recht schnell. Da empfiehlt sich eher schon ein HoMM2/3 HotSeat. Geht viel schneller.

  • Eigentlich wollte ich das Spiel gerne mal anspielen bei einem M&M Heroes Besitzer, aber die nunmehr zweite Rückmeldung (fernab dieses Forums hier), dass es eine arg hohe Downtime hat, wo Züge zwischen 30 Sekunden und dann wieder auch 20 Minuten dauern können, hat mich abgeschreckt. Da scheint wohl der redaktionelle Feinschliff zu fehlen, um solche Ungleichgewichte in der aktiven Spielzeit zwischen den Mitspielern auszugleichen.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Naja, aber es hat ja jeder mal Züge mit 30 Sekunden und "20 Minuten". Ein bisschen abgemildert wird die Downtime durch die Tatsache, dass im Kampf gegen Monster ein anderer Spieler für die Gegner würfelt und da auch Entscheidungen zu treffen hat.


    Ich habe es zweimal gespielt und durchaus genossen, aber ich bin da auch nicht so empfindlich, wenn ich mal ne Weile nur zuschauen kann...und ich kenne die Computervorbilder nur vom Hörensagen, es ist also kein Nostalgiefaktor.


    Die Kämpfe untereinander haben übrigens noch einen Reiz, wenn (beim PvP-Kampf) eine oder beide Seiten (verdeckte) Spells hat - die können einen "sicheren" Sieg manchmal ganz schön abschmieren lassen.

  • Downtime an sich ist ja nicht schlimm. Man kann die Zeit nutzen zum Verhandeln, Strategien planen etc.. Wenn aber bei einem Spiel der Glücksfaktor relativ hoch ist, kann Downtime frustieren sein, weil ich unter Umständen nach kurzer Zeit fertig bin, aber dafür unverhältnismäßig lange warten muss. Bei AT-Spielen oder Spielen mit sehr großem Bezug zum Thema wie z.B. MaMH ist eine lange Downtime eher störend.