Madeira oder Vinhos?

  • Ich würde neue Mehrpersonenspiele aufgrund meiner negativen Erfahrungen nicht mehr zu zweit ausprobieren, und falls mir die Mehrpersonenspiele gefallen, dann werde ich diese auch nicht mehr zu zweit ausprobieren. Dafür spiele ich lieber 2 Personenspiele, die genau für diese Spieleranzahl konzipiert wurden...


    Wenn du bewusst in Kauf nehmen möchtest, dass du auf diese Weise ein paar sehr gut zu zweit spielbare Mehrpersonenspiele (z. B. Im Wandel der Zeiten) verpasst, ist das nachvollziehbar und in Ordnung.


  • Wenn du bewusst in Kauf nehmen möchtest, dass du auf diese Weise ein paar sehr gut zu zweit spielbare Mehrpersonenspiele (z. B. Im Wandel der Zeiten) verpasst, ist das nachvollziehbar und in Ordnung.


    In Anbetracht der Tatsache, dass man wahrscheinlich eh nicht ALLE Spiele, die einen interessieren, auch spielen wird in seinem Leben - wahrscheinlich zu verschmerzen... ;)

  • Ich sehe das auch anders als @Jimmy_Dean. Aber dessen Ansicht ist deswegen ja nicht falsch. Ich möchte mich aber nicht so einschränken und daher zu zweit nur Spiele spielen, die auch für 2 perfekt ausgelegt sind.


    Klar. Einige Spiele sind besser mit mehr als 2 Spielern. Die typischen Handelsspiele wie Händler von Genua oder Die Händler selbstverständlich. Es geht aber auch zu zweit und auch dann kann man Spaß haben.


    Mehrheitenspiele oder Auktionsspiele sind auch gute Beispiele für Spiele, die meist mit mehr Spielern besser werden. Aber auch Funkenschlag bsw. haben wir oft zu zweit mit viel Freude gespielt.


    Vielleicht hängt es einfach damit zusammen wie man so spielt. Wenn man 1-2x wöchentlich zu einem Spieleabend geht und dort die coolen Burner spielt, dann will man diese vielleicht nicht unbedingt noch spielen, wenn man sich mal zu zweit hinsetzt. Ich spiele bsw. fast ausschließlich zu zweit. Wenn ich diese Spiele spielen will, dann muss ich das dann tun. Und warum sollte ich mich da so selbst einschränken? Ein Spiel wie Goa mag vielleicht zu viert genial sein. Aber, wenn ich doch nie zu viert die Chance habe das mal auf den Tisch zu kriegen? Wieso sollte ich das dann nicht auch zu zweit spielen? Und ich kann sagen, dass gerade Goa auch ganz hervorragend zu zweit ist.


    Bei mir ist es tatsächlich auch so, wie @AlfaGT schreibt: Meist mag ich solche Spiele zu viert oder fünft gar nicht, weil es mir einfach zu lange dauert dann. Ich will ja spielen und nicht anderen beim Denken zusehen. Ein Spiel wie Agricola oder auch Caverna würde ich nur unter Androhung schlimmster Konsequenzen mit mehr als 3 Spielern spielen. Na... zu viert ginge auch noch in der richtigen Runde.

  • Meiner Meinung nach kommt es auch ein bisschen auf die Mechanik an. Stichwort Mikroaktionen.
    Puerto Rico zu viert geht zum beispiel fix. Einer sucht sich eine Rolle aus, macht das und alle anderen machen das ebenfalls. Das geht schnell und ist einfach.
    Anders schon die Burgen von Burgund, wo jeder Spieler seinen Zug mit dem Einsetzen seiner beiden Würfel abhandelt. Und das dauert mir mit vier Spielern einfach zu lang.
    Noch schlimmer ist London zu viert, wenn die drei Mitspieler vor mir alle erstmal regieren. Da kann ich auch erstmal Staubwischen gehen. Zu dritt gerade noch ok. Zu Zweit super.
    Mich selbst reizt ja sehr Belfort, aber das soll angeblich zu Zweit nicht gut sein. Hat da wer Erfahrung?

  • Mich selbst reizt ja sehr Belfort, aber das soll angeblich zu Zweit nicht gut sein. Hat da wer Erfahrung?


    Belfort ist eben u.a. auch Mehrheitenspiel und bietet sich grundsätzlich für 2 Spieler nicht so an.
    Die 2-Spieler-Variante mit 2 Dummy-Spielern funktionierte dann aber doch ziemlich gut. Wenn ich mich recht erinnere, wurden diese auch nicht vom Spiel gesteuert,
    sondern durch die Spieler, was eine zusätzliche taktische Komponente mit reinbrachte. Wirklich vergleichbar mit einer Mehrpersonenpartie wird das trotzdem nicht sein.
    Ich erlaube mir ansonsten noch die Anmerkung, dass wir Belfort an sich nicht besonders gut fanden. Zäh und langweilig war eher das Fazit, alles schon mal dagewesen.
    Optisch toll, aber das reicht nicht.


    Zu der hier aufgestellten These, Mehrpersonenspiele seien grundsätzlich nur mit mehr als 2 Personen gut, kann ich nur sagen: was für ein Humbug! :D
    Es gibt Mehrpersonenspiele die braucht man zu zweit in der Tat nicht anfassen (Handel, Mehrheiten, usw.). Es gibt Spiele, die funktionieren in allen Besetzungen hervorragend
    (das Spielgefühl ist evtl. unterschiedlich, oft wird es zu zweit steuerbarer und taktischer). Und es gibt Spiele, die sind zu zweit sogar am Besten. Das Paradebeispiel Burgen von Burgund wurde ja bereits genannt.
    Und bei Solo-Mehrpersonenspiele von Rosenberg ist die Anzahl der Spieler eigentlich auch völlig egal. Im Hinblick auf die Spieldauer wird es auch hier mit mehr Personen eher schlechter.

  • Ich erlaube mir ansonsten noch die Anmerkung, dass wir Belfort an sich nicht besonders gut fanden. Zäh und langweilig war eher das Fazit, alles schon mal dagewesen.
    Optisch toll, aber das reicht nicht.


    Super, dass reicht mir um das Spiel endgültig von der will ich mal spielen Liste zu streichen. :)


    Zitat

    Und bei Solo-Mehrpersonenspiele von Rosenberg ist die Anzahl der Spieler eigentlich auch völlig egal. Im Hinblick auf die Spieldauer wird es auch hier mit mehr Personen eher schlechter.


    Stimme ich dir zu Solo und zu Zweit sind die super. Der Reiz mit mehr Spielern liegt eigentlich darin, dass in der Regel mehr Gebäude ins Spiel kommen. Ach wie gerne hätte ich bei Le Havre im Spiel zum Beispiel das Gebäude wo ich meine Schuldscheine wieder loswerde... :rolleyes:


  • Zu der hier aufgestellten These, Mehrpersonenspiele seien grundsätzlich nur mit mehr als 2 Personen gut, kann ich nur sagen: was für ein Humbug! :D


    Ey Alter, willste mich jetzt dissen? I schwör, Isch mach dich Messer :P




    Klar. Einige Spiele sind besser mit mehr als 2 Spielern. Die typischen Handelsspiele wie Händler von Genua oder Die Händler selbstverständlich. Es geht aber auch zu zweit und auch dann kann man Spaß haben.


    Mehrheitenspiele oder Auktionsspiele sind auch gute Beispiele für Spiele, die meist mit mehr Spielern besser werden. Aber auch Funkenschlag bsw. haben wir oft zu zweit mit viel Freude gespielt.


    Vielleicht hängt es einfach damit zusammen wie man so spielt. Wenn man 1-2x wöchentlich zu einem Spieleabend geht und dort die coolen Burner spielt, dann will man diese vielleicht nicht unbedingt noch spielen, wenn man sich mal zu zweit hinsetzt. Ich spiele bsw. fast ausschließlich zu zweit. Wenn ich diese Spiele spielen will, dann muss ich das dann tun. Und warum sollte ich mich da so selbst einschränken? Ein Spiel wie Goa mag vielleicht zu viert genial sein. Aber, wenn ich doch nie zu viert die Chance habe das mal auf den Tisch zu kriegen? Wieso sollte ich das dann nicht auch zu zweit spielen? Und ich kann sagen, dass gerade Goa auch ganz hervorragend zu zweit ist.


    Hallo Ode,


    ich kann dich schon verstehen, dass du viele Spiele aufgrund fehlender Mitspieler halt zu zweit spielst. Ist ja auch vollkommen okay :) Ich habe nur einfach oft das Gefühl, dass ich als Spiel einen Ferrari vor mir habe und diesen dann nur mit maximal 100 km/h fahren darf....Es mag sicher auch Mehrpersonenspiele geben, die auch zu zweit toll funktionieren, aber aufgrund der fehlenden Zeit und schlechter Erfahrungen, verzichte ich halt lieber darauf, das herauszufinden.


    Einen schönen Tag wünsche ich dir :)


    Marc

    2 Mal editiert, zuletzt von Jimmy_Dean ()

  • Ich erlaube mir ansonsten noch die Anmerkung, dass wir Belfort an sich nicht besonders gut fanden. Zäh und langweilig war eher das Fazit, alles schon mal dagewesen.
    Optisch toll, aber das reicht nicht.


    Eine berechtige Meinung. Ich möchte aber anmerken, dass ich die Verwendung von 3 verschiedenen Arbeitersorten sehr schön fand und ich das in der Form als schöne Worker-Placement-Variante empfand. Weiß nicht, ob es schonmal ein WP-Spiel mit ähnlicher Aufteilung gab? Aber für mich was diese Variante neu und sehr gut. Sehr interessant! Zudem fand ich das Spiel erfrischend altmodisch. Es gab nicht an jeder Ecke Siegpunkte in Hülle und Fülle, sondern gezielt nur in den 3 Zwischenwertungen. Das war schon irgendwie mal wieder gut so was zu spielen.


    Allerdings muss ich auch sagen, dass ich dadurch nach einigen Partien fand, dass das Spiel eher einseitig ist und auch irgendwann verstanden habe, warum neue Spiele an jedem Ende SP raushauen. So generiert man dann nämlich mehr Wege zum Ziel, wenn man von dem einen zielführenden Weg auch mal links und rechts abweichen kann. Man mag mich bitte korrigieren, wenn ich falsch liege. Nach 4-5 Partien (übrigens alle zu zweit) hatten wir das Spiel gefühlt durch...


    Ich sehe bei dem Spiel nicht so viel Abstriche zu zweit. Macht durchaus Spaß. Ich glaube aber auch, dass eine Mehrpersonenpartie da noch mehr rausholt...



    Hallo Ode,


    ich kann dich schon verstehen, dass du viele Spiele aufgrund fehlender Mitspieler halt zu zweit spielst. Ist ja auch vollkommen okay Ich habe nur einfach oft das Gefühl, dass ich als Spiel einen Ferrari vor mir habe und diesen dann nur mit maximal 100 km/h fahren darf....Es mag sicher auch Mehrpersonenspiele geben, die auch zu zweit toll funktionieren, aber aufgrund der fehlenden Zeit und schlechter Erfahrungen, verzichte ich halt lieber darauf, das herauszufinden.


    Ist ja auch alles okay. Ich will dir deine Meinung ja auch nicht nehmen. Für mich gilt sie halt nicht. Um mal im Bild zu bleiben: Ich fahr dann vielleicht lieber einen Ferrari mit 100 Sachen, als ne Ente mit 80...


    Was ich eben falsch finde, sind Generalisierungen. Alle Mehrpersonenspiele zu zweit links liegen zu lassen, nur weil sie dann potenziell nicht so gut sind wie mit mehr Spielern wäre so etwas. Da entgehen einem dann eben die guten Sachen. Oder anders gesagt: Was nützt es mir mit einem Ferrari 200 Sachen fahren zu können, wenn ich doch ne Strasse mit engen Kurven fahre? Oder die Ampel rot ist? Wenn ich nur zu zweit bin, darf ich dann keinen fetten SUV fahren? Okay, das überlege ich mir wegen des Spritverbrauchs und so... An der Stelle hakt das Bild dann...


    Solche Sachen kann man immer nur aus einer persönlichen Sicht sehen. Und deine ist halt so und das ist dann gut. Und meine ist anders und auch gut. Wozu also etwas grundsätzlich ausschließen?


    Ich hoffe, dass du einen schönen Tag hattest, lieber Jimmy!

  • Zitat von 'Andreas Odendahl

    Was nützt es mir mit einem Ferrari 200 Sachen fahren zu können, wenn ich doch ne Strasse mit engen Kurven fahre?


    Nichts. Bei solchen Strecken empfiehlt sich halt eher ein Motorrad!

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

    I'm old enough to know what's wise
    and young enough not to choose it

  • Mich selbst reizt ja sehr Belfort, aber das soll angeblich zu Zweit nicht gut sein. Hat da wer Erfahrung?


    Funktioniert sehr gut zu zweit, sogar überraschend gut angesichts dessen, dass es ein Mehrheitenspiel ist. Die 2-Spieler-Variante macht nämlich etwas wirklich Innovatives, was richtig gut funktioniert, auch wenn's etwas komisch klingt. Dummy-Spieler mal anders gelöst...


    Viele 2-Spieler-Varianten von Mehrspielerspielen setzen auf einen Dummy-Spieler, der vom Spiel gesteuert wird, d.h. sich nach festen Regeln verhält. Klassisches Beispiel: Alhambra. Sowas funktioniert bei Mehrheitenspielen eher schlecht; Alhambra finden wir (meine Liebste und ich) zu zweit furchtbar. Eine andere Möglichkeit ist ein (abgespeckter) Dummy-Spieler pro echtem Spieler. Problem ist die Steigerung der Spielzeit und unnötige Fummeligkeit, weswegen ja der Dummy-Spieler auch mehr oder weniger abgespeckt wird. Ein Beispiel für diese Lösung ist Lancaster, das auch starke Mehrheitenelemente hat (bei den Frankreich-Feldzügen). Aber: auch das ist bei Mehrheitenspielen kein echter Ersatz für echte, konfrontativ spielende Gegner. Der eigene Dummy-Spieler ist immer nur eigene Hilfstruppe; im Endeffekt spielen dann doch nur zwei aufgepimpte Spieler gegeneinander.


    Belfort macht da etwas Neues, was ich zuvor so noch nicht gesehen habe. Klingt erstmal komisch, aber funktioniert überraschend gut: es gibt wieder zwei abgespeckte Dummy-Spieler, aber die Kontrolle über die beiden Dummys wechselt mit der Spielerreihenfolge. Der erste in der Reihenfolge kontrolliert "rot", der zweite immer "blau" (oder welche Farben auch immer für die Dummy gewählt werden). Die Spielerreihenfolge zu ändern kosten einen (blockierenden) Workerplacement-Einsatz. Das hat enorme Konsequenzen: ich kann den Dummy nicht mehr knapp hinter mir bei den Mehrheiten platzieren, um meinen Gegner auf Platz 3 zu verdrängen, denn dann könnte der Gegner einfach den Dummy übernehmen und mich damit angreifen. Es ist zwar immer noch kein echtes Vier-Personen-Spiel, aber kommt dem wesentlich näher als die beiden Alternativen "neutraler dritter Dummy-Spieler" oder "je ein Dummy pro echtem Spieler". Kurz gesagt: Belfort ist das erste und einzige mir bekannte Mehrheitenspiel, das mit zwei Spielern wirklich gut funktioniert.


    (Dass das Spiel noch einige weitere Pluspunkte bietet, wurde teilweise schon erwähnt. Mir gefallen grafische Aufmachung und Humor meiner englischen (!) Version und die Tatsache, dass es verschiedene Arten von "Workern" bei diesem Worker Placement Spiel gibt, ist auch originell.)

  • Hi,


    in der Beziehung fand ich MYKERINOS immer herausragend. Dort gibt es eine dritte Farbe, die von beiden Spielern gespielt wird. Mit der kann man halt versuchen den anderen Spieler zu behindern. Aber man muss sich vorsehen, dass die Sache sich nicht umdreht...


    DAS Mehrheitenspiel mit grandioser 2er-Regel. Aber Belfort war auch gut in der Beziehung. Stimmt wohl!


    LG...ode.