Stone Age mit 2 Spielern

  • Hallo,


    meine Frau und ich haben gestern abend das erste Mal #StoneAge gespielt. Ein gehobenes Familienspiel auf dem ersten Blick,
    passte vom Anspruch und Spieldauer gut zum gestrigen Abend. Die Partie ließ uns trotzdem mit einem gemischten Gefühl zurück.
    Zu zweit kommt man sich nicht wirklich in die Quere. Man wechselt sich ab was ständige Nahrung und Werkzeuge angeht und hat relativ
    schnell keine Ernährungsprobleme mehr (ich hatte bei Spielende bestimmt 30 Nahrungsplättchen über) und auch bei den Ressourcen staubt man
    trotz der Würfel gut ab. Dann beginnt irgendwann nur noch der Wettlauf um Gebäude und Karten. Vielleicht nicht der Standardfall, aber wir bauten
    die Gebäudestapel gleichmäßig ab, so dass das Spiel tatsächlich mit allen 14 Gebäuden verbaut endete. Bereits dadurch hatten wir vor der Schlusswertung
    über 100 Punkte. Zusammen mit den Karten stand es am Ende 273:243. Ist das ein normales Ergebnis zu zweit? Wie sind da eure Erfahrungen?
    Oder sollten wir etwas falsch gespielt haben? Ich muss sagen, dass mir das Spiel grundsätzlich gut gefallen hat, aber womöglich nur in Vollbesetzung richtig funktioniert.

  • Habt ihr die Regelanpassungen für das Spiel zu zweit beachtet?


    - Nur ein Spieler darf Figuren auf jedes Ressourcenfeld schicken
    - Nur 2 der drei Felder in dem "Dorf" (also Werkzeughütte, Liebeshütte und Ackerbau) dürfen pro Runde besetzt werden


    Mir persönlich gefällt Stone Age auch zu zwei außerordentlich gut (in höherer Spielerzahl aber auch). Grade durch die obigen Regelanpassungen wird es dann doch wieder knapper, sodass man eben auch mal schön bestimmte Rohstoffe blockieren kann.


    Wie kam es denn zu den 30 Nahrung Überschuss? Es ist schon üblich, dass man irgendwann ein Ackerbau-Level erreichen kann, mit dem man sich quasi nicht mehr um die Ernährung kümmern muss. Aber 30 Nahrung Überschuss erscheint mir doch sehr viel... Da hätte man mit den Aktionen, die den Überschuss bewirkt haben, dann doch auch sinnvolleres anfangen können?


    Ein so hoher Punktestand ist nicht ungewöhnlich, geht sogar noch etwas höher ;)


    Viele Grüße,
    Martin

  • Hallo Martin,


    danke für deine Rückmeldung! Die Regelanpassung habe ich tatsächlich übersehen.
    Ich habe die Regel nicht vorbereitet sondern fix nach dem Spielaufbau inhaliert und dann erklärt (ist ja sehr kurz).
    Hab dann nach dem Kapitel Spielende aufgehört :D
    Aber mal ehrlich, diese Restriktionen ziehen das Spiel doch höchstens in die Länge oder? Die Bedingung für das Spielende bleiben
    gleich, wir hätten allerdings wohl noch einige Runden mehr gebraucht, um sie zu erfüllen.


    Zur Nahrung: ich war ziemlich schnell auf der Nahrungsleiste weit oben und habe lange Zeit nicht mit maximaler Anzahl von Pöppeln gespielt.
    Da wurde die Ernährungsphase für mich zur Einkommensphase. Es war nicht so, dass ich meine Leute zum Jagen geschickt habe ohne Not. ;)
    Auf BGG habe ich gelesen, dass bei den meisten die 2 Spieler - Partien eher durch fehlende Karten beendet werden denn durch verbaute Gebäude.
    Gefühlt zog sich die Partie dann auch ewig hin und der Optimalfall, beide Stapel in derselben Runde zu verbauen ist vielleicht nicht der Regelfall.


    Gruß,
    Marcel

  • Doch doch, die Regeländerungen haben durchaus massive Auswirkungen, wenn man sie denn nutzt. Es ist zwar richtig, dass das Spiel zu zweit weniger konfrontativ ausfallen kann - dazu muss man es aber auch kommen lassen ;). Spiel mal gegen ein paar Profis auf Boardgamearena, dann wird Dir schnell klar, dass man den Mitspieler gerade im Spiel zu zweit sehr gut sabotieren kann, indem man die Felder, die der andere braucht (was man anhand der ausliegenden Gebäude und der Karten, die er nimmt, abschätzen kann), vorher (z.B. auch nur mit einem Arbeiter) blockiert. Anfangs haben wir auch stur geholt, was das Beste für uns war, und die Punkte schossen in große Höhen - aber konfrontativ gespielt gehen diese Werte massiv in den Keller. Dazu gehört auch die Strategie, sich schnell durch einen der beiden Gebäudestapel zu graben und so das Spiel vorzeitig zu beenden - das kann eine ausgeweitete Kartenstrategie sehr gut kontern.


    Allerdings hat es auch seine Vorteile, das Spiel eher laissez-faire auf Punktemaximierung zu spielen, gerade im familialen Kontext macht auch das Spaß. Mit Erweiterung ist das auch wieder der Standardmodus, da es hier zuviele Ausweichmöglichkeiten gibt, um sich zu zweit oder dritt effektiv zu blocken.

  • Hallo Martin,
    Zur Nahrung: ich war ziemlich schnell auf der Nahrungsleiste weit oben und habe lange Zeit nicht mit maximaler Anzahl von Pöppeln gespielt.
    Da wurde die Ernährungsphase für mich zur Einkommensphase. Es war nicht so, dass ich meine Leute zum Jagen geschickt habe ohne Not. ;)


    Hallo Marcel,


    auch hier hat sich nochmal ein kleiner Fehler bei Euch eingeschlichen. Man bekommt Überschuss durch die Nahrungsleiste nie ausgezahlt!


    Viele Grüße,
    Martin

  • Danke nochmals für eure Rückmeldungen. Ich seh schon, wir müssen das zeitnah wiederholen.


    @ Martin: Danke für den Hinweis. Während ich die Anpassungen für 2-3 Spieler schlicht übersehen hatte dort so am Ende der Regel,
    ergibt sich das andere jedoch nicht ohne Weiteres für mich. In der Anleitung steht: Jeder Spieler nimmt sich so viel Nahrung vom Vorrat,
    wie es dem Stand seines Markers entspricht. Dann gibt der Spieler für jede seiner Personen eine Nahrung zurück in den Vorrat.

  • @ Martin: Danke für den Hinweis. Während ich die Anpassungen für 2-3 Spieler schlicht übersehen hatte dort so am Ende der Regel,
    ergibt sich das andere jedoch nicht ohne Weiteres für mich. In der Anleitung steht: Jeder Spieler nimmt sich so viel Nahrung vom Vorrat,
    wie es dem Stand seines Markers entspricht. Dann gibt der Spieler für jede seiner Personen eine Nahrung zurück in den Vorrat.


    Ich denke, hier irrt Martin. Die Anleitung ist da eigentlich ziemlich klar. In der Online-Umsetzung auf Yucata.de ist es auch so, dass man die Nahrung ausbezahlt bekommt.

  • Jeder Spieler nimmt sich so viel Nahrung vom Vorrat,
    wie es dem Stand seines Markers entspricht. Dann gibt der Spieler für jede seiner Personen eine Nahrung zurück in den Vorrat.


    Klar bekommt man die Nahrung ausgezahlt, die Crux ist eben Dein Einsatz Deiner Stammesmitglieder um den Ackerbau vorranzutreiben hat Dir im Endeffekt keinen Nutzen gebracht und es wäre sinnvoller gewesen die Gesellen mit anderen Dingen zu beschäftigen. Ich habe wahrlich schon viel Stone Age gespielt und es praktisch nie erlebt, dass ein Spieler einen Nahrungsüberschuss hatte

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Klar bekommt man die Nahrung ausgezahlt, die Crux ist eben Dein Einsatz Deiner Stammesmitglieder um den Ackerbau vorranzutreiben hat Dir im Endeffekt keinen Nutzen gebracht und es wäre sinnvoller gewesen die Gesellen mit anderen Dingen zu beschäftigen.


    Bei insgesamt 6 Bauern am Spielende brachte es den Nutzen, 60 Punkte zu kassieren. 2 der 10 Stufen habe ich zudem über Karten bekommen. Vielleicht war auch das keine regelmäßige Konstellation,
    fand es selbst merkwürdig. Fand aber nicht, etwas Unnützes getan zu haben. Wenn lag der Fehler wohl eher darin, bei dem guten Einkommen nicht auch alle 10 Personen zu haben. :)

  • Ist ja erstaunlich, wir haben es auch bisher immer so gespielt wie Zwecklos. Ich habe dann auch gerade noch einmal in die Regel geschaut, da ist es eigentlich vollkommen klar, dass man erst alle Nahrung bekommt und dann nur so viel wie nötig abgibt. Seltsam, dass wir das beide gleich falsch verstanden haben.


    Das Spiel funktioniert mit den Einschränkungen auch zu zweit hervorragend!
    1. Wie schon gesagt: Wenn Du so viel Nahrung am Ende über hast, dann hast Du hier schon mal nicht optimal gespielt und viele Aktionen verschenkt.
    2. Wenn ein Spieler viele Felder holt und dann auch viele Arbeiter (weil nur dann macht das Sinn) benötigt er dafür schon sehr viele Arbeiter. Langfristig hat man damit natürlich viele Arbeiter und kann viel machen. Dann ist es aber die Aufgabe des Gegenspielers das Spiel möglichst zügig zu beenden in, der er viele Hütten baut (jede Runde mind. 1) und so auch noch viele direkte Punkte mitzunehmen.

    There is freedom - just behind the fences we build ourselves.


  • Das Spiel funktioniert mit den Einschränkungen auch zu zweit hervorragend!


    :) Wie gesagt, wir werden es sicher zeitnah mit den Anpassungen wiederholen und ich bin gespannt,
    ob sich das Spielgefühl sehr ändert - noch bin ich skeptisch.



    Wie schon gesagt: Wenn Du so viel Nahrung am Ende über hast, dann hast Du hier schon mal nicht optimal gespielt und viele Aktionen verschenkt.


    Viele Aktionen habe ich gewiss nicht verschenkt, da bekommt man auch mit 7 Arbeitern alle ab, die man möchte. Mit der Regelanpassung ja erst recht.
    Einziger Unterschied, ich hätte trotz drei 4er Werkzeugen, vlt. noch den ein oder anderen Rohstoff mehr rausholen können. Wären dann noch ein paar einzelne Siegpunkte
    mehr gewesen am Ende.



    Wenn ein Spieler viele Felder holt und dann auch viele Arbeiter (weil nur dann macht das Sinn) benötigt er dafür schon sehr viele Arbeiter. Langfristig hat man damit natürlich viele Arbeiter und kann viel machen. Dann ist es aber die Aufgabe des Gegenspielers das Spiel möglichst zügig zu beenden in, der er viele Hütten baut (jede Runde mind. 1) und so auch noch viele direkte Punkte mitzunehmen.


    Wie gesagt, wenn man als Strategie auf Bauern geht, dann muss doch das Ziel sein, viele Felder zu holen. Das ergibt Sinn auch ohne, dass ich mit den Arbeitern nachziehe. Ein dort eingesetzter Arbeiter
    war direkt 6 Punkte wert - das ist doch ein brauchbares Verhältnis. 2 der 10 Schritte kamen außerdem durch Karten.
    Hinzukommt, dass ich 2 Arbeiter brauche, um einen weiteren zu bekommen - die Aktion amotisiert sich also erst nach einer gewissen Rundenzahl, will ich tatsächlich auf 10 Personen aufstocken.
    Wenn die 2 Arbeiter potentiell zeitgleich aber auch 2 Karten / 2 Gebäude sind, die ich in der Runde dem Gegner überlasse, dann amortisiert sich das Aufrüsten vielleicht gar nicht!
    Ich halte es für falsch zu sagen, dass ein Aufrüsten der ständigen Ernährung zwangsläufig ein Aufrüsten der Personen mit sich bringt. Der Unterschied im Ergebnis wäre aufgrund der maximal
    noch vorhandenen Rohstoffe abzüglich evtl. an meine Gegnerin gegangene Gebäude/Karten sicherlich nicht anders ausgefallen.

  • wenn Du die Felder nur beackerst um da viele Punkte durch die entsprechenden Karten durch zu bekommen, ist es auch ein Versäumnis des Gegenspielers wenn er Dir die nicht so weit möglich weg nimmt ...

    There is freedom - just behind the fences we build ourselves.

  • Viele Aktionen habe ich gewiss nicht verschenkt, da bekommt man auch mit 7 Arbeitern alle ab, die man möchte. Mit der Regelanpassung ja erst recht.
    Einziger Unterschied, ich hätte trotz drei 4er Werkzeugen, vlt. noch den ein oder anderen Rohstoff mehr rausholen können. Wären dann noch ein paar einzelne Siegpunkte
    mehr gewesen am Ende.


    Holla... wie viele Runden habt ihr denn gespielt? Allein für die Werkzeuge brauchst du ja 4 * 3 Runden, die du nur auf den Werkzeugmachern hockst. Dann noch 8 x Landwirtschaft (2 hast du ja über die Karten bekommen) und 2 x Bunga Bunga (man startet doch mit 5 Figuren, oder) sind das allein ja schon 22 Aktionen. Wenn dein Gegner (was ich nicht glaube) niemals ins Dorf geht, hättest du das nach 11 Runden geschafft (schließlich dürfen im 2er Spiel ja nur 2 Dorfelder besetzt werden).


    Fass das jetzt nicht negativ auf, aber das war ein ganz, ganz zahmes Spiel, oder? :)

  • wenn Du die Felder nur beackerst um da viele Punkte durch die entsprechenden Karten durch zu bekommen, ist es auch ein Versäumnis des Gegenspielers wenn er Dir die nicht so weit möglich weg nimmt ...


    Ja da hast du sicherlich Recht. Siehe ansonsten meine Antwort zu Njoltis im Anschluss. Die erste Partie brachte es mit sich,
    dass jeder nur auf sich schaute.



    Holla... wie viele Runden habt ihr denn gespielt? Allein für die Werkzeuge brauchst du ja 4 * 3 Runden, die du nur auf den Werkzeugmachern hockst. Dann noch 8 x Landwirtschaft (2 hast du ja über die Karten bekommen) und 2 x Bunga Bunga (man startet doch mit 5 Figuren, oder) sind das allein ja schon 22 Aktionen. Wenn dein Gegner (was ich nicht glaube) niemals ins Dorf geht, hättest du das nach 11 Runden geschafft (schließlich dürfen im 2er Spiel ja nur 2 Dorfelder besetzt werden).


    Fass das jetzt nicht negativ auf, aber das war ein ganz, ganz zahmes Spiel, oder? :)


    Keine Ursache - ich vermute fast, dass es nicht zahmer geht. :D
    Es war die erste Partie. Ich denke, da ist es ganz normal, selbst bei einem Leichtgewicht wie Stone Age, dass man primär mit sich beschäftigt ist.
    Das Stänkern kommt dann von ganz allein. Vielleicht war es auch Zufall, meine Frau ging offenkundig auf die Gehilfen für Personen (ich glaube Schamanen) und Gebäude.
    Ich ließ sie gewähren, da bei mir alles für Bauern und Handwerksgehilfen ausgelegt war und umgekehrt. Auch die Gebäudestapel wurden brüderlich geteilt, aber ohne das wir jetzt vorsätzlich vereinbart hätten.
    Und ja, die Partie ging ewig, weil ich den oben beschriebenen Zustand ja bereits einige Zeit vor Spielende hatte. Vermutlich alles eine Zusammenkettung unglücklicher Momente, die auch dazu führten,
    dass das Spiel zu keiner Zeit Druck ausübte. Wenn ich da an Ernährungsprobleme bei Agricola oder Le Havre denke...

  • Da wir grad bei Stone Age sind, ich hab schon länger diese Idee im Kopf: (Stone Age ist mein absolutes Lieblingsspiel :-))


    Was würdet ihr von einem Stone Age deluxe halten:


    Ein zweiseitiger Spielplan, mal mit mal ohne Erweiterung (das drauflegen der original Erweiterung ist nicht so toll, oder?) und ultra coolen meeples wie hier zu sehen:
    https://www.kickstarter.com/pr…resource-tokens-for-board


    also so ne art BigBox mit gepimpten Material und allen Erweiterungen (auch das Casino?!), eventuell auch in einer Holzbox.


    Also ich würde es schmieden...