So, was wird denn diese Woche gespielt?
Ich habe mir gleich mal den Montag frei genommen, und bei Krapfen (Münchnerisch für Berliner) und Kaffee mit Sternenfahrer FADING GLORY gespielt.
Zum Kennenlernen haben wir erstmal das Salamanca 20 Szenario historisch aufgebaut. Da hauen sich Briten und Franzosen direkt auf die Köppe, und der gesamte Aufmarsch wird weggenommen. Das hat schon ganz gut funktioniert, und da wir unsere Moral recht sorglos eingesetzt haben, war auch schon sehr schnell Schluss.
(Die Moral nimmt bei dem Spiel eine spannende Doppelrolle ein: Zum Einen entscheidet sie über Sieg und Niederlage; die Seite, die auf Moral 0 fällt, hat das Spiel sofort verloren. Also ist eine hohe Moral gut! Gleichzeitig dient sie aber auch als Joker und erlaubt unter Anderem einen Bonus im Kampf oder bei der Bewegung zu bekommen. Wie viel ich also einsetze ist hier eine schwierige Entscheidung. Besonders, wenn ich Moral im Kampf einsetze und dann dennoch verliere! Dann sind gleich 2 Moral weg...)
Danach haben wir uns gleich an Waterloo 20 probiert.
Natürlich gab es auch hier noch den einen oder anderen strategischen und taktischen Spielfehler, aber es ging doch seeehr knapp für die Franzosen aus. Genauso gut hätten sie aber auch unterliegen können, wenn eine 1 statt einer 6 gewürfelt worden wäre...
Dabei haben wir dann auch gleich ein Bündel der optionalen Regeln dazu genommen: Bei Fading Glory sind die Grundregeln angenehm einfach gestaltet (und erlauben doch ein spannendes Spiel) und lassen sich mit einigen optionalen Regeln interessanter gestalten. So haben wir also erstmal Anführer dazu genommen - was ist schon Waterloo, wenn nicht Napoleon, Wellington und Blücher auf der Karte sind?
Ausserdem die Sonderregeln für besondere Einheiten und für die Artillerie. Damit sind die Einheitentypen Infanterie, Kavallerie und Artillerie doch deutlich unterschiedlich, was angenehm zu Spielen ist.
Auf "Fog of War" und verdeckte Einheiten haben wir verzichtet - nach Memory war uns nicht - und das Aufspalten der Einheiten in Kader und nur teilweises Sammeln haben wir auch weggelassen.
Was wir noch dazu genommen haben, das war die "Erschöpfung". DAS ist eine sehr interessante Sonderregel, da sie Einheiten, die permanent Kämpfen, "bestraft" - also schwächer macht. Es bedeutet ein wenig mehr Aufwand, da Counter gelegt werden müssen, aber gleichzeitig auch ein interessanteres Spiel.
Alles in Allem ist FADING GLORY ein sehr gutes Spiel - oder besser eine sehr gute Sammlung von Spielen. Selbst wenn man sich schon auf das "Set" von optionalen Regeln festgelegt hat, so kann man auch noch jedes Szenario mit optionalen Regeln oder historischen Setups beginnen. Sehr schön!
Danach haben wir noch die erste Runde POLIS gespielt. Ich kannte das Spiel schon und habe die Regeln erklärt. Definitiv ein Spiel, welches man häufiger Spielen muss, um es komplett zu erfassen.
Aber wieder einmal sind mir (uns) zwei Dinge aufgestossen:
- Das unnötig komplizierte Kampfsystem bei einem eigentlich schick abstrahierten Area Control Spiel (Die Kampfkarten mit mehr Informationen als man benötigt, und dann könnte man es eigentlich besser Auswürfeln...)
- Die Belagerungen. Ich finde der Glücksfaktor steht in keinem Verhältnis zum Aufwand der Belagerung. Bei den feindlichen Städten sinkt ja wenigstens die Bevölkerung gleich mit - so dass man Runde um Runde angreifen kann. Aber die neutralen 4er-Städte bekommen? Da zahle ich doch lieber gleich 8 Silber!