Montags-Spiele von der Spiel 2012

  • Willst du Kartenspiele über 20€ oder müssen sie auch noch rund 50 Karten haben?
    Letzteres ist eine ganz schöne Einschränkung, ansonsten würde ich:

    • Dominion
    • Ascension
    • Thunderstone
    • Libertalia
      (Hab mir erzählen lassen, dass es im wesentlichen ein Kartenspiel ist)
    • Eminent Domain


    nennen.

    Einmal editiert, zuletzt von Tyrfing ()

  • Es ist schon irgendwie nett jedes Jahr ähnliche Diskussionen bzw. Beiträge (Spiele werden immer teuerer! Das Material wird immer schlechter! Die Verlage arbeiten zunehmend dilletantischer!) zu lesen. Aber irgendwie auch ermüdend.


    Klar ist, dass 40 Euro für ein Spiel zunächst mal viel Geld ist und ich will mich sicherlich nicht über die Leute lustig machen, die den Euro zweimal umdrehen müssen, bevor sie ihn ausgeben. Generell habe ich aber nicht unbedingt das Gefühl, dass dies auf die Forumsteilnehmer zutrifft. Insbesondere dann, wenn man bedenkt, dass sich (zumindest teilweise) Personen über steigende Preise und/oder sinkende Materialqualität äußern, die in den Threads bzgl. Vorbestellungen bzw. Messeeinkäufe ein Budget von 200 bis 300 Euro erahnen lassen. Das ist jetzt nicht als persönlicher Angriff gemeint, aber aufällig ist das schon.


    Noch interessanter wird es, wenn man bedenkt, dass wiederum Andere sich das Hobby doch immer wieder günstig reden möchten bzw. die Ausgaben mit Argumenten wie: "Das Spiel kostet 30 Euro was einem Kinobesuch für 2 Personen inkl. Cola und Popcorn entspricht. Spiele ich das Spiel 2x hat es sich bereits amortisiert!" vor sich selbst zu rechtfertigen versuchen.


    Grundsätzlich ist die ganze Preisgeschichte für uns Konsumenten doch relativ emotional bzw. psychologisch. Ein Verlag kalkuliert Kosten für Material, Lagerung, Transport, Stunden für Graphiker, Redakteure, Aufwand für den Vertrieb, macht einen Risikozuschlag (weil sich nicht unbedingt die ganze Auflage verkaufen lässt) und ermittelt zum Schluss einen Preis.


    Andersherum geht es auch. Dem reverse engineering nachempfunden lässt der Markt nur gewisse, maximale Peise zu. Dann rechnet man zurück und weis, wieviel man für die einzelnen Posten (Graphik, Material, Produktion, Werbung, etc.) ausgeben darf.


    Wir Kunden sehen den Preis und stellen den in Relation mit uns Bekanntem. Dann mag 40 Euro viel erscheinen, aber man sollte auch weitere Faktoren berücksichtigen. Importspiele sind in der Regel teurer, ebenso Kleinauflagen z.B. bei Nischenspielen oder extrem gut ausgestatteten Spielen, Kleinverläge kalkulieren vermutlich anders als große Verläge, etc..


    Wenn dann der Preis immer noch zu hoch erscheint, kann man das Spiel auch jederzeit liegen lassen und seine Euronen sparen oder für günstigere Spiele ausgeben. Es geht doch nur um die Frage, ob mir das Spiel nun 40 Euro wert ist oder eben nicht. Ein Markt ist auch immer eine Abstimmung mit den Füßen. Sind die Preise tatsächlich übertrieben, dann wird sich das Spiel nicht verkaufen. Ausnahme ist, dass der Verlag oder das Spiel eine so große Reputation hat, dass Menschen bereit sind dieses Spiel teuer zu bezahlen und das ist dann auch okay. Eine stark motorisiertes Auto eines Premiumherstellers kann sich auch nicht jeder leisten. Ist das jetzt ungerecht? Ist ein Kleinwagen aus dem Massensegment evt. auch ausreichend oder fehlt dann etwas zu meinem Glück und aheb ich dann die richtige Einstellung?


    Und noch etwas: Auf der anderen Seite geht doch auch immer wieder das Gerede um einen viel zu schnellen Preisverfall um. BuBu für 20 Euronen, dabei ist es erst letztes Jahr erschienen. Ähnliches gilt für das 20. Jarhundert oder Coney Island. Warum also nicht abwarten, Schnäppchen kaufen und eben nicht jeder Neuheit hinterherrennen vor allem dann, wenn sie mir zu teuer erscheint?


    Und der Kommentar von LemuelG stimmt auch: Inflation und Zineszins nicht vergessen! Außerdem: Rechnet hier jemand sein Gehalt auch in DM um und freut sich dann, wieviel er im Gegebsatz zu früher verdient hat? Hat hier jemand tatsächlich den Eindruck, dass er sich im Gegensatz zu DM Zeiten nur noch halb so viel leisten kann?


    Und nochmal: Ich will mich hier ausdrücklich nicht über Menschen lustig machen die es hart getroffen hat und evt. tatsächlich ein sehr kleines Budet im Gegensatz von vor 10 Jahren haben, aber die spreche ich mit diesem Beitrag auch ausdrücklich nicht an.

  • Zitat

    Original von Timo1977
    magicm: Dass bei Western Town die Rückseiten der Gebäude nicht den Vorderseiten entsprechen steht auch so in der Anleitung, ergo gewollt.


    Das war mir von Anfang an klar, aber das die Siegpunkte in verschiedenen Farben sind (Vorderseite z.B. Rot Rückseite Blau), ist wie vom Verlag bestätigt und von mir vermutet, ein Fehldruck. Aber sie suchen schon eine Lösung.

  • Zitat

    Original von magicm


    Das war mir von Anfang an klar, aber das die Siegpunkte in verschiedenen Farben sind (Vorderseite z.B. Rot Rückseite Blau), ist wie vom Verlag bestätigt und von mir vermutet, ein Fehldruck. Aber sie suchen schon eine Lösung.


    Ein Satz Buntstifte für alle Käufer? *)

  • Zitat

    die in den Threads bzgl. Vorbestellungen bzw. Messeeinkäufe ein Budget von 200 bis 300 Euro erahnen lassen. Das ist jetzt nicht als persönlicher Angriff gemeint, aber aufällig ist das schon.


    Hast du 'ne 0 vergessen?


    Atti

  • Gerade habe ich mal Zeit und einige Dinge verglichen, weil es mich dann doch mal genauer interessiert hat:


    Cluedo (ja ich war damals noch SEHR jung und dumm) hat mich damals 50 DM gekostet. Das enspräche heute etwa(1+0,02)^20*50 = 74,30 DM also ca. 37 Eur. Die Ausstattung war dabei nicht einmal sooo wahnsinnig gut. Ein Spielplan von ordentlicher, aber nicht übermäßig guter Qualität. Immerhin rotes Leinenfinish an der Unterseite und relativ dicke Pappe. Einen Satz Karten von guter Qualität, aber nicht vergleichbar mit den Karten aus RftG oder ähnlich. Dazu ein paar Plastik(!)pöppel und die Tatwaffen, immerhin als Metallguss in monopolyesker Ausführung. Das wars.


    Anderes Beispiel: Hero Quest. Opulent ausgestattet, sicher! Kostete 1990 nach der Website von Spielephase etwa 80 DM. Das wären heute also (1+0,02)^20*80 = 118 DM oder knapp 60 EUR. Vergleicht man die derzeitigen Preise für Spiele dieser Ausstattung (Descent, Mansions of Madness, Tide of iron, Battle Lore etc.) dann sind die Spiele nicht teurer geworden!


    Im Gegenteil, durch den Onlinehandel und die Tatsache, dass sich das Brettspiel von Händler zu Händler in nichts unterscheidet, wird eher noch ein Preisdruck aufgrund des Wettbewerbs nach unten ausgeübt. Descent (1. Edition) gibt es online für um die 50 Eur. Also eher ein Preisverfall von circa 20%!


    Zuletzt: Kennt jemand noch das Spiel "Railroad Dice"? Das erschien 2003. Den Prei kenne ich nicht mehr so genau, erinnere mich aber, dass die Ausstatung in einigen Rezis für einen innovativen Kleinverlag als angemessen bis gut bezeichnet wurde. Das wäre heutzutage wohl anders. Das Spiel war sicherlich gut, keine Frage, aber die Graphik war nicht überragend, die Pöppel waren einfache Plastikpöppel, die Würfel waren gut, aber in der Anzahl knapp bemessen. Die Qualität der heutigen Kleinverlagsveröffentlichungen stehen mittlerweile den etablieren Verlägen in nichts/wenig mehr nach.

  • Zitat

    Original von Eric


    Oder ist ganz im Gegenteil schon wieder sehr zukunftsorientiert... ;)


    Letzteres natürlich 8-)

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

    I'm old enough to know what's wise
    and young enough not to choose it

  • Zitat

    Original von Attila


    Hast du 'ne 0 vergessen?


    Atti



    Atti,


    bei aller Liebe, das ist genau die Protzerei, die mir tierisch auf den Sack geht. Mir egal, ob du 10.000 Euro in Essen gelassen hast, aber schmier es nicht jedem und zu jeder Zeit aufs Brot.


    Und falls du das witzig gemeint haben solltest: Selten habe ich so wenig gelacht.

  • Zitat

    Original von magicm


    Das war mir von Anfang an klar, aber das die Siegpunkte in verschiedenen Farben sind (Vorderseite z.B. Rot Rückseite Blau), ist wie vom Verlag bestätigt und von mir vermutet, ein Fehldruck. Aber sie suchen schon eine Lösung.


    Dann hatte ich dich gründlichst mistverstanden und du hast Recht. :)

  • Das schöne an unserem Hobby ist man kann es mit wenig Geld genau so ausleben wie mit viel.
    Die meisten Spiele kann man auch bei anderen mitspielen ( die freuen sich sogar wenn sie mal jemand haben der mitspielt )
    Gerade die teuren, große Spiele kommen nicht so oft auf den Tisch als das man sie unbedingt selbst bräuchte.


    Und auch wenn du nur 50€ im Jahr für Spiele ausgibst kannst du gute Spiele bekommen. Ich versuche zum Beispiel
    auch einfach den durchlauf zu gewährleisten. Ich kauf und verkaufe die Spiele wieder. So kann ich viele verschiedenen Spielen und komme mit einen geringen Buget über die Runden.


    Das ist auf jedenfall positiv an unserem Hobby.
    Da kenne ich ganz andere Hobbys :sos: