[2023] The Same Game von Wolfgang Warsch

  • Die 2023er-Neuheit von Wolfgang Warsch. Zeichnet sich wie viele seine Spiele durch eine interessant-neue Idee aus, auf die sich dann das ganze Spiel fokussiert. In ein paar Reviews wurde angemerkt und durchaus negativ gesehen, dass die Begriffsfindung schwierig und damit langwierig sein kann. Dem stimme ich zu, dass es durchaus anspruchsvoll ist, ein Objekt zu finden, dass möglichst gut in einer Kategorie mit dem persönlich vorgegebenen Objekt übereinstimmt, aber in allen anderen ausliegenden Kategorien möglichst weit davon abweicht. Sofern man aber keine blockierende Perfektion anstrebt, hat das in unserer Runde aber recht flott und damit gut funktioniert. Da man zudem zeitgleich sein Objekt finden und aufschreibt, wird die Downtime auch erheblich minimiert.


    Somit ist das Spielgeschehen zweigeteilt. Erst grübeln alle schweigend über ihren Begriff und dann geht es reihum in die Raterunden. Da wurde bei uns viel diskutiert und abgewägt und bildlich beschrieben, warum man da Gemeinsamkeiten sieht oder eben auch nicht. Hat eine Wasserpfeife eine abweichend unterschiedliche Bedeutung für die Menschheit wie eine Eieruhr? Oder ist das so schwierig einzuschätzen, dass wir in der Raterunde lieber erstmal andere Kategorien ausschliessen sollte, die scheinbar weiter entfernt sind? Die Form zum Beispiel. Aber hat so eine "Wasserpfeife" nicht einen bauchigen Glaskörper und zwei davon kopfüber aufeinander gesetzt, ergibt die Form einer "Eieruhr"? Also doch das Material, das unterschiedlich ist? Glas bei Wasserpfeife und eher Plastik bei Eieruhr oder wurde doch eher an eine antike Eieruhr gedacht?


    Mir haben diese Art der kooperativen Diskussionen gefallen. Besonders spannend war dann der haptische Moment, das entsprechende Becherchen anzuheben, ob dort die Falle versteckt war, die man vermeiden sollte, weil die am meisten übereinstimmt im Vergleich zu den anderen Kategorien. Dieses Hineindenken in den Mitspieler muss man eben mögen. Ist die aufgeschriebene "Toilette" jetzt eine, die zu Hause steht oder doch eher eine öffentliche Toilette aus Edelstahl? Macht schon einen Unterschied, wenn der vorgegebene Begriff "Auto" ist. Hat mich an Codenames erinnert, hier ist es allerdings auf zwei Begriffe verdichtet und die Kategorien in geringer Anzahl vorgegeben. Da fokussierte für mich das Spielgeschehen, ganz ohne ablenkenden Ballast anderer kreativer Wortspiele mitzuschleppen.


    Da wir viel gelacht und uns amüsiert haben, war das ein gelungener Einstand in dieser entspannten 3er-Runde. Reduziert auf rund 20 Euro ein Schnäppchen, wobei es dem Rest der Runde diesen Kaufpreis nicht wert gewesen wäre. Interessant. In meiner Spielesammlung wird es bleiben und mal sehen, wie es sich in grösseren und anderen Runden so schlägt als Alternative zu Codenames & Co. Solange man es nicht zu verkopft spielt und stattdessen eher lockerer sieht, desto flotter gehen die aufgeschriebenen Begriffe auch von der Hand. Die Gefahr, etwas übersehen oder anders verstanden eingeschätzt zu haben, die ist durchaus vorhanden. Aber gerade dadurch entstanden bei uns die amüsanten Momente, in der wir gemeinsam lachen konnten. Eine "Wäschespinne" ist eben doch etwas anderes als das Bild im meinem Kopf, was eher einem Wäscheständer entsprach und deshalb in Sachen Material nicht so perfekt zu einer "Münze" (aus Metall wie eben die meisten Wäscheständer, was sonst) passte. Gerne wieder.

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  • Prinzipiell interessant. Ich hätte aber mehr von dem Artikel verstanden, wenn du das Spiel zumindest kurz erklärt hättest.


    Und der Linkservice:

    The Same Game
    Discuss how completely different objects might share something in common.
    boardgamegeek.com


    Gruß Dee

    Blog (manchmal sogar über Brettspiele): deesaster.org

    Einmal editiert, zuletzt von Dee ()

  • Ich stelle mal die Frage in den Raum, ob evtl. die Erwartungshaltung nicht ganz passt, wenn man einen Forumsbeitrag für einen "Artikel" hält, aber vielleicht liegt dies auch nur an meiner eigenen Definition dieser Begriffe ... :/ ;)

  • Ich stelle mal die Frage in den Raum, ob evtl. die Erwartungshaltung nicht ganz passt, wenn man einen Forumsbeitrag für einen "Artikel" hält, aber vielleicht liegt dies auch nur an meiner eigenen Definition dieser Begriffe ... :/ ;)

    ich hab es geändert. Sonst gibst eh keine Ruh. ;)

  • Und ... wie ist The Same Game in Euren Runden angekommen? Zu schwierig, einen passenden Begriff zu finden, mit dem man selbst zufrieden ist? Oder entspannt geselliges Rate-Diskussions-Vergnügen?


    Meine einzige Kritik bisher: Der Punkteanzeiger kippt gerne mal um. Ist eher kopflastig. Deshalb das Brett nicht direkt in die Mitte zwischen der Becher-Kategorien-Reihe platzieren, so dass man da rübergreifen muss. Oder eine Unterlegscheibe drunterkleben oder so.

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  • Ich habe es in Essen angespielt und sofort gekauft. Ich bin aber generell ein großer Fan dieser Art Spiele. Auch in meinen bisherigen Runden kam das immer gut bis sehr gut an. Ja das Suchen eines Begriffes kann mal länger dauern, ähnlich wie auch die Wortsuche bei codenames, aber als störend habe ich das nie empfunden. Ist für mich eine klare Empfehlung wenn man Assoziationsspielen was abgewinnen kann.