Kuhfstein - ein Wortspiel zum Fremdschämen. Auch das Cover lädt zum Weglaufen ein. Aber das das Material auf den Rückseitenfotos sah nett aus. Schön illustrierte Plättchen, ein paar Holzkühe, ein Legespiel geht eh fast immer bei mir - Blindkauf perfekt.
Kleiner Spoiler vorweg: Den Kauf habe ich nicht bereut.
Kuhfstein ist ein Legespiel von Rita Modl und eine Herbstneuheit 2023 von Schmidt Spiele. Ziel des Spiels ist es, die meisten Punkte zu erreichen. Es gibt keine feste Rundenzahl, das Spiel endet, sobald der erste Mitspielende 65 Punkte überschritten hat. Die laufende Runde wird noch zu Ende gespielt, es gibt eine simple Schlusswertung, und zu zweit ist dann auch schon nach ca. 20 bis 25 Minuten das Spiel vorbei.
Es stehen 4 Aktionen zur Auswahl, von denen man im eigenen Zug 2 nutzen darf. Auch 2x die gleiche.
Man kann 1) ein Plättchen anlegen. Aus einer offenen Auslage wird eines gewählt und in den eigenen Spielbereich gelegt. Die einzige Einschränkung ist, das angrenzend gelegt werden muss. So etwas wie Berg an Berg oder Weg an Weg greift nicht, da jedes Tile genau eine von 5 Landschaften zeigt.
2) Man kann eine Karte aus einer offenen auslage nehmen, die man 3) ausspielen kann, um Punkte zu generieren. Dazu müssen die Landschaften in der Form gelegt worden sein, die mir die Karte vorgibt. Auf die gewerteten Felder wird eine Kuh gestellt und die Punkte direkt auf der Punkteleiste abgetragen.
Um zu werten, muss man genügend Kühe im Vorrat haben und die zu wertenden Felder müssen kuhfrei sein, so dass es ratsam ist, 4) die eigene Kuhherde ab und an aus der eigenen Auslage wieder nach Hause zu holen. Pro Aktion darf man immer nur eine Herde heimholen, zur Herde zählen nur orthogonal angrenzende Kühe. Muss man mehrmals zurücknehmen, bedeutet es einen Zeitverlust in diesem Wettrennen.
Bis auf einige Detailregeln (Bonusfelder auf der Punkteleiste, Bäume pflanzen für Extrapunkte, persönliche Auftragskarten für die Schlusswertung) war es das schon mit Kuhfstein. Das Spiel ist weder sonderlich innovativ oder originell und eher abstrakt (alles, was der Titel mit der Perle Tirols zu tun hat, sind die Berge im Hintergrund des Covers), aber es hat als taktisches Familienspiel mit moderatem Glücksfaktor schon etwas Anspruch. Das Legen der Tiles, Werten der Karten umd das Zurückholen der Kühe will so effizient wie möglich stattfinden, damit man in dem Wettrennen nicht viel Zeit verliert. Das bestimmte Landschaften für die Wertung an bestimmten Stellen liegen müssen erinnert an Tiny Towns von Peter McPherson, Pegasus/AEG. Die Interaktion beschränkt sich auf die gemeinsame offene Auslage der Karten und Plättchen und den Wettlaufcharakter des Spiels.
Nach einigen Partien zu zweit halte ich Kuhfstein für ein sehr solides und angenehmes Legepuzzle, das den Platzhirschen des Genres den Titel sicherlich nicht streitig machen kann oder wird. Bescheuerter Titel hin, hässliches Cover her - es darf erstmal gerne in der Sammlung bleiben.
Edit: Ich muss nachher noch ein paar Fotos von dem hübschen Material einfügen, mein Handy zickt bei dem Versuch, Bilder bei unknowns hochzuladen, leider immer etwas rum.