Kleine Kaufberatung UltraQuest oder Legacy of Dragonholt

  • Wie ihr dem Titel schon entnehmen könnt debattiere ich gerade mit mir welches der beiden Spiele ich mir zu legen möchte. Die Sprache ist für mich kein Kriterium.


    Hat jemand schon beide gespielt und kann berichten bzw. Vergleichen?

  • Die Frage hier wäre, was du für Ansprüche an das Spiel setzt. UltraQuest ist mehr "Sandbox" mit netten Storyversatzstücken, die aber keine durchgehende Geschichte erzählen - Dragonholt fühlt sich mehr wie ein richtiges Rollenspiel an, weil die Geschichte sich aufbaut und du einen roten Faden hast, der sich durch das Spiel zieht. Dragonholt ist weit weniger generisch als UltraQuest und meiner Meinung nach das bessere Solospiel. In der Gruppe macht die Ruhmjagd bei UltraQuest aber auch gleich wieder doppelt so viel Spaß wie alleine...was sind deine Ansprüche? Planst du, solo zu spielen oder in der Gruppe?


    Alternativ werf ich - falls du solo spielst - noch eine recht neue Spielbuchreihe in den Ring: Legendary Kingdoms. Da hast du epische, sich entwickelnde Stories (sogar Charakterstories, wenn du mit den vorgegebenen Charakteren spielst) und das Open World-Sandbox-Gefühl von UltraQuest (du kannst zwischen den einzelnen Büchern der Reihe beliebig hin- und herreisen). Gewürfelt wird hier auch gut viel und ein Misserfolg bedeutet nicht automatisch was Schlechtes. Das Spiel trackt ähnlich wie zB Cantaloop deine Entscheidungen über abhakbare Meilensteine ("kreuze A5 an") und so haben deine Entscheidungen auch tatsächlich Gewicht und können ganze Handlungsstränge prägen und verändern (sowas gibts bei Dragonholt auch, bei UltraQuest beschränkt es sich auf "solltest du Gegenstand X gefunden haben, dann").


    Also: Dragonholt = Story, keine Proben, kein Würfeln (hast du einen Skill, kannst du ihn automatisch einsetzen). UltraQuest = Sandbox ohne durchgängige Story, Würfelproben und Charakterwerte. Legendary Kingdoms = Story, Proben, Charakterwerte, Würfel.

  • Danke, es wäre tatsächlich solo.

    Jetzt muss ich mir noch deinen Vorschlag anschauen, das klingt gut.


    Bisher tendiere ich zu Dragonholt.


    Okay ich denke es wird Legendary Kingdoms. Die gibt's als PDF :lachwein:

    Einmal editiert, zuletzt von Everadus ()

  • UQ hat definitiv mehr "Spiel", ja - das liegt halt in der Natur der Sache. Und es ist auch ein echt gutes Spiel, dessen Kauf ich nicht bereue (ich kaufe da auch jeden neuen Content blind und hab auch immer brav zu neuen Editionen geupgradet ;)).


    Dragonholt ist halt auch "nur" ein Spielbuch, was (fälschlicherweise?) als Spiel verkauft wird - bietet unter der Prämisse aber ein schönes Erlebnis; vergleichbar mit einem DSA-Solo-Abenteuer, vielleicht. Nur mit mehr Umfang und mehr Story - und auch mehr Entscheidungen.


    Das ist halt echt 'ne Geschmacksfrage. Wenn ich eine tolle Geschichte erleben will, die mich auch mal überrascht und die einem roten Faden folgt, dann würde ich hier immer zu einem Spielbuch greifen (da gibt es z.B. mit "Metal Heroes - and the Fate of Rock" auch ein tolles Buch abseits ausgelatschter Fantasypfade). Aber es ist am Ende ein Roman, den man (mal mehr oder mal weniger) beeinflussen kann. Der Wiederspielwert ist....je nach Spielbuch mehr oder weniger hoch, weil man viele Abschnitte nicht gelesen hat - aber die Grundstory kennt man halt, wenn man das einmal durch hat. Da ist UQ im vermeintlichen Vorteil, weil es keine Grundstory gibt.


    UQ macht seine Sache gut, punktet auch besonders in der Gruppe. Solo fand ich persönlich das aber irgendwie zu belanglos - muss aber auch dazu sagen, dass ich seit 30 Jahren Pen & Paper spiele und immer noch 'ne wöchentliche (inzwischen Online-TTS-Discord-)Runde habe, die derzeit an einer "neuen" Kampagne spielt, die vor 5 Jahren begonnen wurde...da war UQ mir doch etwas zu seicht, weil zu generisch. Klar, ich könnte die Versatzstücke gedanklich weiterspinnen oder irgendwie in Verbindung miteinander bringen, aber ich steh' halt auch auf Stringenz. Ich mag es, wenn Dinge, die ich getan habe Auswirkungen zeigen...wenn ich nach Stunden oder Tagen irgendwas erlebe und mir sagen kann "oh ja, das ist jetzt nur passiert, weil ich darauf hin gearbeitet habe" - wenn ich einem NSC vertraue und der mich am Ende hintergeht und so Zeugs - und das fehlt UQ (was trotz allem ein echt gutes Spiel ist - es muss nur zum Spieler passen) leider.


    Ich spiele nach wie vor gerne UQ, aber halt nicht alleine. Wenn ich alleine Lust auf Solo-Rollenspiel habe, dann kommt derzeit Legendary Kingdoms auf den Tisch, weil es mich eher so fühlen lässt, als wäre ich mit einer Gruppe aus Leuten unterwegs, die trotz allem auch ihre eigenen Geheimnisse haben und ihren eigenen Zielen folgen. Ja, es ist ein interaktiver Roman - aber du hast hier die Möglichkeit, vom bekannten Pfad abzuschweifen und ganz andere Dinge zu machen, weil es eben diesen Sandbox-Open-World-Effekt hat, den auch UQ mit sich bringt. Man fühlt sich nicht wie in einem Roman, dessen Story man folgt und wo man nicht nach links und rechts schauen kann....hat aber eben trotzdem diese kleinen epischen Geschichten, die sich über mehrere Abschnitte ziehen und sich nicht nur auf einen einzelnen Abschnitt beschränken.


    Everadus: Du kannst dir auf der verlinkten Seite auch ein Gratis-Reinschnupper-PDF sichern, da kannst du dann schon mal anfangen etwas zu spielen - so zwecks Meinungsbildung. Am Ende können wir dir hier halt auch nur Tipps geben, du musst dann für dich entscheiden, welcher Spielertyp du bist :)