City of Angels - Achtung Spoiler 1ter Fall

  • Wahrscheinlich ist es einfach so, dass diejenigen die den Fall 1 mit den Motiven gut fanden, die englische Version gespielt haben.

    Nö, nicht all. Manche zumindest sind einfach nur nicht so penibel bei generischen Ausdrücken in konkreten Situationen geht. 😊🤷🏻‍♂️

    Penibel würde ich das nicht nennen. Die Übersetzung vom englischen ins deutsche hat eine vollkommen andere Bedeutung. Das ist schon extrem wichtig wie man das übersetzt. Und wie immer frag ich mich, wie kann man was übersetzen ohne zu wissen um was es geht?

  • Ich hab es zufällig gestern auch gespielt und es hat uns auch aufgeregt. Auch weil es dadurch keiner richtig lösen konnte. Und das obwohl alle anderen Details bei allen versuchen stimmten. Haben uns geeinigt, dass der Stichel auch ein wenig gnädiger sein darf beim Motiv. Mal gucken, wie es weitergeht.

    Ich glaube ich würde diesen Fall einfach weglassen - nach der Partie würde ich dem Spiel höchstens 5/10 geben. Die Mordwaffe war auch eher ein Zufallsprodukt als durch Logik auffindbar. Da kann man den Fall komplett richtig lösen und hat trotzdem nicht gewonnen - das frustriert. Hoffe die anderen Fälle sind besser. Die Mechaniken haben mir gefallen.

    Einmal editiert, zuletzt von lorion42 ()

  • Uns ging es genauso. Die Waffe allerdings war den Ermittlern klar. Benutze einfach diese Übersetzung. Das macht es ein wenig logischer:

    Mob related - Bezug zur Mafia
    Drug related - Bezug zu Drogen
    Urge to protect - Drang zu Beschützen
    die anderen Übersetzungen sind ok

  • Wobei ich die Übersetzung Stichel schon sehr schlecht finde. Da gäbe es bedeutend bessere Alternativen.

    Dazu gibt es WIMRE bereits an anderer Stelle hier im Forum eine Diskussion inklusive einer Erläuterung, wie es zu diesem Begriff kam und welche Nachteile andere Begriffe hätten.

    André Zottmann / Thygra Spiele - u. a. viel für Pegasus Spiele tätig
    Ich gebe hier generell immer meine eigene, ganz persönliche Meinung von mir.

    3 Mal editiert, zuletzt von Thygra ()

  • Wir haben das Spiel gestern zum ersten Mal gespielt, also auch den Einleitungsfall.


    Alle drei Ermittler waren am Ende frustriert, weil sie den Fall aufgrund der Wahl eines falschen Motives nicht aufgeklärt hatten, und sie akzeptierten nicht die vom Spiel vorgegebenen Tatmotive. Besonders das Motiv

    führte zu langen Diskussionen, weil es für die Ermittler einfach nicht passte - sie suchten ein Motiv aus Sicht des Täters, und da gab es für sie - so der abschließende einheitliche Tenor - eben keinerlei Gründe, dieses Motiv zu wählen. Stattdessen gab es Motive, die für sie aus Tätersicht logisch und eindeutig richtig waren, aber eben nicht als korrekt akzeptiert wurden. Genannt wurden hier:


    Von daher muss ich Tweetysanchos Ausgangsthread leider vollumfänglich zustimmen. Witzigerweise hatte ich als Stichel beim Lesen des Falls nie das Gefühl, hier könnte etwas nicht passen, aber wenn man den Fall als Ermittler aufrollt, scheinen die angegebenen Tatmotive inhärent unlogisch zu sein. Ob das jetzt nur an der Übersetzung liegt, oder ein allgemeines Problem des Einleitungsfalls ist, keine Ahnung. Ich hoffe nur, das Problem zieht sich nicht auch durch die Folgefälle, denn es hat den Ermittlern sehr sehr viel Motivation genommen, das Spiel zukünftig überhaupt noch einmal anzugehen zu wollen.

    Einmal editiert, zuletzt von hel () aus folgendem Grund: Tatmotive in Spoilertags gesetzt

  • Ich spiele die jeweiligen Fälle immer vorerst solo (so ich denn weiß, dass ich den Stichel geben werde) und auch in der Solopartie habe ich mich bereits gewundert, hab es jedoch erst einmal so hingenommen. In der Mehrpersonenpartie hatten wir dann das gleiche Problem. Ich denke, das lässt sich einfach umgehen, indem man das Wort "Motiv" ändert und erklärt, dass es um einen "Zusammenhang" geht. Ggf. entscheide ich als Stichel am Ende selber, welche Begriffe ich gelten lasse.

    Die Pro und Contra Diskussion darum halte ich für fade; wenn ich einen Mordfall aufklären soll und es wird nach dem Motiv gefragt, ist IMMER das Motiv des Mörders, niemals das des Opfers gemeint. Für ein Story-Spiel dieser Preisklasse ist das für Pegasus ziemlich blamabel.

  • Aber wenn jemand jemand anderes wegen Geld umbringt, dann hatte ja auch das Opfer Geld, und nicht der Täter. Wie kann dann "Geld" das Motiv des Täters sein? Ganz klar: Weil das Geld des Opfers das Motiv des Täters war.
    Hier war halt die Drogensucht des Opfers das Motiv des Täters.
    Das ist kein Widerspruch.

    SOOOOO fade scheint die Diskussion also gar nicht zu sein. ;)

  • Wir haben das Spiel gestern zum ersten Mal gespielt, also auch den Einleitungsfall.

    Darüber bin ich letzte Woche auch gestolpert (siehe aktueller Wochenthread). Motiv ist einfach der falsche Begriff. Ich fände Tathintergrund oder so die bessere Wortwahl.


    Es hat uns jedenfalls auch das Spiel etwas verleitet. Ich will aber noch einem Fall ne Chance geben.


    Gruß Dee

  • Mal in Spoiler gepackt:

    Aber wie ich oben schrieb. Ich würde zwischen Tatmotiv und Tathintergrund unterscheiden. Der Hintergrund ist vielschichtig und lässt viele Anworten zu. Das Motiv, also DER Grund für die Tat ist normalerweise eindeutig.


    Gruß Dee

  • Aber wenn jemand jemand anderes wegen Geld umbringt, dann hatte ja auch das Opfer Geld, und nicht der Täter. Wie kann dann "Geld" das Motiv des Täters sein? Ganz klar: Weil das Geld des Opfers das Motiv des Täters war.
    Hier war halt die Drogensucht des Opfers das Motiv des Täters.

    besser kann man den Begriff "fade" nicht mehr definieren

  • Das Spiel gräbt stark im Rollenspielbereich und braucht deshalb einen Spielleiter, der in erster Linie den Mitspielern eine gute und fordernde Zeit bieten will und zeitgleich selbst Spass aus seiner Rolle ziehen kann. Dann ist es (und war es für uns bisher) kein Problem, wenn der Spielleiter bei den gefundenen Motiven im Zweifel nachfragt, wenn da ein Missverständnis vermutet wird. Wenn es um Raub geht, dann kann Neid oder Geldgier ein Motiv sein.


    City of Angels ist in meiner Wahrnehmung eben kein Eurogame für Regelfetischisten mit der Goldwaage. Allerdings kenne ich nur die englische Version und da hatten wir keine Motiv-Probleme - ausser, dass die selbst ermittelte Story nicht so recht zur Realität passen wollte, aber selbst das hat Spass gemacht.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Uns ging es genauso wie bereits einigen hier. Wir haben nach dem Motiv des/der Täter gesucht. Durch die Bank haben wir das mit "Motiv" scheinbar "falsch" verstanden. Vielleicht zu viele Krimi-/Anwaltsserien geguckt...


    Ich meine, völlig unabhängig von der Argumentiererei hier - und beide Seiten bringen valide Argumente - nicht wenige Menschen scheinen Probleme damit zu haben. Da wird schlicht Potential verschenkt und es werden Mitspieler vergrault. Hier schon beim Einleitungsspiel! Das hätte das Spiel aus meiner Sicht nicht verdient.


    Natürlich kann man sagen... das Spiel (oder die Übersetzung, oder was auch immer...) ist nicht schlecht, das Problem liegt bei den Spielern und einer falschen Erwartungshaltung (kein Eurogame etc). Effektiver wäre es aber trotzdem, wenn man solche Probleme verhindert.

  • yzemaze

    Hat das Label Spoiler! hinzugefügt.
  • Das Spiel gräbt stark im Rollenspielbereich und braucht deshalb einen Spielleiter, der in erster Linie den Mitspielern eine gute und fordernde Zeit bieten will und zeitgleich selbst Spass aus seiner Rolle ziehen kann. Dann ist es (und war es für uns bisher) kein Problem, wenn der Spielleiter bei den gefundenen Motiven im Zweifel nachfragt, wenn da ein Missverständnis vermutet wird. Wenn es um Raub geht, dann kann Neid oder Geldgier ein Motiv sein.

    Das kann ich nur unterstreichen.

    Ich habe als Stichel den ersten Fall gestern bzw. vorgestern insgesamt 3 Mal gespielt. Bei allen 3 Partien habe ich am Ende mehr als Spielleiter agiert und mir die Diskussion über das mögliche Motiv eine Weile angehört, bis ich die Spieler dann irgendwann unterbrochen habe. Ich habe Ihnen gesagt, dass ich genug gehört habe, um den Fall als "korrekt gelöst" zu betrachten und dass sie sich jetzt nicht final für 1 Motiv entscheiden müssen.

    Ich stimme zu, dass die Motivwahl beim ersten Fall nicht klar recherchierbar ist. Die "Verbindung zur Mafia" ist eigentlich mehr als offensichtlich, aber offenbar wird dieses Motiv von vielen Spielern eben gerade WEGEN seiner Offensichtlichtkeit nicht als mögliches Motiv wahrgenommen. Alle glauben immer, SO einfach könne es wohl nicht sein.

    Bei der "Drogensucht" wäre es meines Erachtens besser gewesen, wenn man nur "Drogen" geschrieben hätte. Dann würden mehr Spieler dieses Motiv wählen, wie ich den Diskussionen entnommen habe. Allerdings glaube ich mich zu erinnern, dass wir beim Spielen des englischen Falls damals dieselbe Diskussion hatten, weil auch dort nicht nur "Drugs" stand, sondern "Drug-related" oder so etwas Ähnliches.

    Auf die "Vertuschung" kann man eigentlich kaum kommen. Die spätere Erklärung für dieses Motiv im Epilog ist zwar absolut nachvollziehbar, aber es gibt leider keinen Hinweis darauf während der Ermittlungen.

    Ich habe im übrigen auch den 2. Fall gestern einmal gespielt. Da gab es dieses Problem nicht, hier waren mehrere Motive für alle Spieler recht eindeutig zu erkennen.

    Die anderen Fälle kenne ich auch noch nicht und kann dazu nichts sagen.

    Generell fände ich aber inzwischen auch "Tathintergrund" sinnvoller als "Tatmotiv". Aber letztendlich würde ich als Stichel niemals das Gewinnen oder Verlieren der Gruppe davon abhängig machen, ob sie sich hier falsch entscheidet, wenn ich der Diskussion entnehme, dass sie die Hintergründe generell richtig verstanden haben.

    André Zottmann / Thygra Spiele - u. a. viel für Pegasus Spiele tätig
    Ich gebe hier generell immer meine eigene, ganz persönliche Meinung von mir.

    3 Mal editiert, zuletzt von Thygra ()

  • Wir haben bislang 4 Fälle gespielt und als Stichel hatte ich den ersten Fall aufgrund der hier in Rede stehenden Motivproblematik gewonnen. Meine Mitspieler waren allerdings stark angefixt und motiviert, dies am nächsten Tag viel besser zu machen. Von Fall 2-4 kann ich sagen, dass die Motive im Gegensatz zu Fall 1 eindeutig waren und zu keinem Diskussionsbedarf führten. Das stimmt mich optimistisch, dass Fall 1 eine Ausnahme gewesen ist.


    City of Angels ist in meinen Augen ein großartiges Spiel, auch wenn es einige wenige Schwächen gibt.

    Ein Bild sagt mehr als 298 Wörter... :floet:

  • Aber letztendlich würde ich als Stichel niemals das Gewinnen oder Verlieren der Gruppe davon abhängig machen, ob sie sich hier falsch entscheidet, wenn ich der Diskussion entnehme, dass sie die Hintergründe generell richtig verstanden haben.

    Genau aus diesem Grund ist #CityofAngels für mich weiterhin ein herausragend gutes Spiel und ich denke, dass der Stichel genau in diesem Geist agieren sollte. Als Stichel bin ich dafür verantwortlich, dass die Ermittler ein tolles Spielerlebnis haben.

    Einmal editiert, zuletzt von knolzus ()

  • Und mir scheint es jede Partie wegen dem Motiv zu zerhageln...


    Zufall?


    Vorsicht, Spoiler, Fall 5 "Die Letzte Umarmung". Ich weiß, dass es hier eigentlich um Fall 1 geht, aber ich sehe die Posts hier als Dokumentation, dass das Spiel ein Problem mit den Motiven zu haben scheint. Und auch ganz unabhängig von Wortklauberei hat die deutsche Version bei Fall 5 (im Gegensatz zur mir bekannten englischen Version) eine Inkonsistenz. Eventuell geht man redaktionell ja mal darauf ein...


    Mich ärgert das Spiel jedenfalls, hab das Stichel-Buch heute vor Wut in die Ecke gefeuert. Wer mein Motiv lesen will, auf in den Spoiler...


    Und bitte: natürlich kann ein Stichel Probleme als Spielleiter einfach verstecken. Gestern habe ich aber (True-)Solo gespielt. Und wenn man Solo oder (wie bei meinem letzten "Erlebnis") Full-Coop spielt, dann fällt diese Möglichkeit weg, und man ärgert sich, wenn man mindestens 30 Extra-Minuten verschwendet, nur weil handwerkliche Probleme im Spiel sind.


    Einmal editiert, zuletzt von Meepelix ()

  • Hi,

    leider hat sich in Fall 5 tatsächlich ein Fehler im Vergleich zur Originalausgabe eingeschlichen.

    Wir korrigieren mit der nächsten Auflage und schauen uns die Motive noch einmal genau an.


    Herzliche Grüße,


    Stefan

    Pegasus Spiele

  • Gibt es eine spoilerfreie Übersicht, welche Fälle der deutschsprachigen Version inzwischen nachkorrigiert werden müssen?

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    Einmal editiert, zuletzt von ravn ()

  • Super! Danke, dass ihr euch um's Produkt kümmert!


    Mein Wunsch wäre, dass man die Motive einfach so übersetzt, so dass die Auflösungen richtig werden und man so an der englischen Vorlage bleiben kann. Das verspricht den "wenigsten" Aufwand... denn sonst müssten ja Solobuch und ähnliches geändert werden.


    Wichtig wäre - wie hier schon im Thread erwähnt - dass "Drogensucht" oder "Verbindung zur Mafia" so übersetzt werden, dass nicht der Täter selbst "drogensüchtig", oder "in der Mafia" sein muss. Besser wäre [die Tat wurde begangen] "im Zusammenhang mit Drogen" oder "im Zusammenhang mit der Mafia".


    Genauso: anstatt "urge to protect" und "self-defense" einfach "Schutz von anderen" und "Selbstschutz". Klingt natürlich holpriger, aber dann würden die Motive einfach passen wie die Faust aufs Auge und es wird formal, was es ja braucht. Zum einen ist "Vertuschung" als Übersetzung von "urge to protect" auch zumindest hochproblematisch, v.a. wenn man sich ansieht, wie es in den Fällen auch gemeint ist. Und bzgl. "Notwehr" steht bei Wikipedia, dass in Deutschland hier auch der Schutz anderer eingeschlossen ist. Damit ist das Chaos komplett und es passt hinten und vorne nicht mehr.


    Bitte, bitte, v.a. wenn ihr mit der Übersetzung weiterer Fälle plant, versucht das zu korrigieren. Es sind in meinen Augen grobe "Schnitzer" und im Koop-/Solo-Modus eine absolute Katastrophe :( Dabei wären die Probleme eigentlich korrigierbar. Ich glaube nämlich, dass es ein großartiges Spiel ist. Wir mussten uns nur immer sehr über die Motive ärgern.


    Und nochmals: als "Spielleiter" kann ich das evtl. ausgleichen. Aber nicht Solo/Full-Coop.

    2 Mal editiert, zuletzt von Meepelix ()

  • Ein Mordmotiv muss immer das Motiv oder eben der Grund sein warum ein Täter die Tat begangen hat.

    Verbindung zur Mafia ist z.B. kein sehr gutes Mordmotiv. Rache, Eifersucht, Neid, Geldgier sind schon eher ein Motiv für eine Tat. Man hätte bei dem Spiel da besser darauf achten müssen, dass es am Ende keinen Frust erzeugt. Das dann auf den Spielleiter abzuwälzen finde ich nicht gut. Mir und meiner Gruppe ist das bitter aufgestoßen und so ist ein Spiel auf das wir richtig Lust hatten nun in der Ecke gelandet. Mit ein bisschen mehr Aufwand hätte man das verhindern können. Da fehlte eindeutig das Fingerspitzengefühl.

  • Ich habe gestern den ersten Fall ebenfalls Solo gespielt und bin über genau das gleiche Problem gestolpert, mit dem Unterschied, dass ich schon in Runde 6 von 8 eigentlich alles beisammen hatte und mir auch ziemlich sicher war, was passiert war und wie.

    Ich wollte also lösen und schaute mir die Liste der Motive durch und hatte da schon das Gefühl, dass die Auswahl irgendwie "schräg" war und ich da schon eine gewisse "Schwammigkeit" bei der Auswahl des Motivs wahrgenommen habe, da für mich persönlich gar keins der angegebenen Motive so wirklich passte und es sehr darauf ankommen würde, wie "das Spiel" diese Motive nun auslegen würde...

    Bei mir in der möglichen Auswahl standen:

    • Wut : passte irgendwie nicht, weil der Täter in der Situation eigentlich nicht besonders wütend rüberkam, wenn es jetzt Dee gewesen wäre, hätte das ggf. anders laufen können, aber so...?
    • Drogensucht - der Täter war ja nicht drogensüchtig, aber immerhin das Opfer...
    • Verbindung zur Mafia - das ist eine so lose Formulierung, dass sie mich eigentlich darauf gebracht hat, dass es hier nicht um ein "Motiv" im herkömmlichen Sinne gehen konnte
    • Unzurechnungsfähigkeit - der Täter war ja nicht unzurechnungsfähig, aber immerhin das Opfer irgendwie...
    • Geld/Gier - Es ging ja mehr um Drogen, als um Geld, aber irgendwie halt auch um "Werte"...
    • Notwehr - ansonsten hätte sie ggf. Dee erschossen - wäre also möglich gewesen.
    • Geheimnis bewahren - erschien mir eher zu weit weg, da die Drogendeals an sich ja so oder so geheim geblieben wären...
    • Vertuschung - hier war mir innerhalb dieses Falles eigentlich die Unterscheidung zu "Geheimnis bewahren" unklar - erschien mir daher aus den gleichen Gründen auch zu weit weg.

    Ich habe dann geschwankt zwischen "Drogensucht," "Unzurechnungsfähigkeit" und "Notwehr" da der Ausnahmezustand des Opfers eigentlich in den Erzählungen der Verdächtigen am häufigsten vorkam und weil ihre Sucht ja schon irgendwie der Auslöser für die Tat war, so dass das in Spiellogik als Lösung in Frage kommen könnte. Ich habe mich dann halt zufällig durch mein Bauchgefühl direkt richtig für "Drogensucht" entschieden.

    Nun frage ich mich aber, wie ich demnächst als Stichel den Spielern eine Verbesserung der Übersetzung unterschieben kann, ohne sie mit der Nase drauf zu stoßen, was die Motive des ersten Falles sind...

    Vermutlich arbeite ich auch eher mit "Tatumständen" oder so.

    Aber etwas unbefriedigend ist das natürlich dennoch... zumal mir auch noch unklar ist, wie ich denn einen echten Fehler in Fall 5 sinnvoll für eine Solo-Partie ausgleichen soll? Gibt es da spoilerfreie Vorschläge?

    Mögest Du in uninteressanten Zeiten leben...

  • Nun frage ich mich aber, wie ich demnächst als Stichel den Spielern eine Verbesserung der Übersetzung unterschieben kann, ohne sie mit der Nase drauf zu stoßen, was die Motive des ersten Falles sind...

    Ich sage den Spielern zu Beginn immer, dass sie die Begriffe für die möglichen Motive immer möglichst allgemein, weit gefasst betrachten sollen. Und ansonsten verweise ich auf meine Worte von weiter oben:

    Generell fände ich aber inzwischen auch "Tathintergrund" sinnvoller als "Tatmotiv". Aber letztendlich würde ich als Stichel niemals das Gewinnen oder Verlieren der Gruppe davon abhängig machen, ob sie sich hier falsch entscheidet, wenn ich der Diskussion entnehme, dass sie die Hintergründe generell richtig verstanden haben.

    Ich höre ja die Diskussion der Spieler, wenn sie sich am Ende für ein Motiv entscheiden sollen. Und wenn sie den Tathergang soweit korrekt wiedergeben und auch in etwa die Gründe dahinter wissen, dann würde ich auch die Nennung eines laut Spiel nicht korrekten Motivs am Ende als korrekt gelten lassen.

    Aber etwas unbefriedigend ist das natürlich dennoch... zumal mir auch noch unklar ist, wie ich denn einen echten Fehler in Fall 5 sinnvoll für eine Solo-Partie ausgleichen soll? Gibt es da spoilerfreie Vorschläge?

    Da stehe ich jetzt etwas auf dem Schlauch: Ist es im Solo-Spiel nicht so, dass du eh nur einen Versuch hast, den Fall zu lösen? Danach ist doch das Spiel dann auch sofort vorbei, und dann kannst du nachlesen, welches der Fehler in Fall 5 ist!?

  • Generell fände ich aber inzwischen auch "Tathintergrund" sinnvoller als "Tatmotiv". Aber letztendlich würde ich als Stichel niemals das Gewinnen oder Verlieren der Gruppe davon abhängig machen, ob sie sich hier falsch entscheidet, wenn ich der Diskussion entnehme, dass sie die Hintergründe generell richtig verstanden haben.

    Ich höre ja die Diskussion der Spieler, wenn sie sich am Ende für ein Motiv entscheiden sollen. Und wenn sie den Tathergang soweit korrekt wiedergeben und auch in etwa die Gründe dahinter wissen, dann würde ich auch die Nennung eines laut Spiel nicht korrekten Motivs am Ende als korrekt gelten lassen.

    Das funktioniert aber nur, wenn man auch die Koop-Variante spielt, wenn man die normale Version des Spiels spielt, wo jede/r für sich arbeitet, wird ja nicht diskutiert... ich denke aber der Hinweis auf die etwas großzügigere Auslegung sollte da hoffentlich genügen.

    Aber etwas unbefriedigend ist das natürlich dennoch... zumal mir auch noch unklar ist, wie ich denn einen echten Fehler in Fall 5 sinnvoll für eine Solo-Partie ausgleichen soll? Gibt es da spoilerfreie Vorschläge?

    Da stehe ich jetzt etwas auf dem Schlauch: Ist es im Solo-Spiel nicht so, dass du eh nur einen Versuch hast, den Fall zu lösen? Danach ist doch das Spiel dann auch sofort vorbei, und dann kannst du nachlesen, welches der Fehler in Fall 5 ist!?

    Wenn man da im Solo-Spiel falsch liegt, dann verlängert sich das Spiel automatisch noch einmal (und ggf. auch noch ein zweites Mal), so dass man da durchaus häufiger tippen darf. Zumal ja die Unsicherheit bleibt, ob der Fehler nun am Verdächtigen, an der Waffe oder eben doch am Motiv liegt (welches ggf. nur aus Unklarheit falsch gewählt wurde).

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  • Das funktioniert aber nur, wenn man auch die Koop-Variante spielt, wenn man die normale Version des Spiels spielt, wo jede/r für sich arbeitet, wird ja nicht diskutiert...

    Das ist richtig, aber ich würde halt auch generell immer die Koop-Variante empfehlen.

  • Findest Du Koop als Duell, bei dem alle Spieler einen Charakter spielen oder Koop mit einem Charakter pro Spieler besser? Ich würde ja auf die zweite Variante hoffen, weil ich es schöner finde, wenn jeder einen Charakter steuert, aber ich finde eigentlich die normale Variante auch sehr reizvoll mit den Bestechungen, etc.

    Mögest Du in uninteressanten Zeiten leben...

  • Ich spiele es nur noch im Duell mit einem Charakter für die ganze Gruppe.

    Die kompetitive Version mit den Bestechungen hat zwar einen gewissen Reiz, aber sie hat aus meiner Sicht zwei dermaßen gravierende Nachteile, dass sie für mich nicht mehr in Frage kommt:

    1) Da jeder für sich selbst recherchiert, finden kaum zielführende Diskussionen zwischen den Spielern statt. Zu Beginn wird noch eine Weile offen gemeinsam überlegt, aber sobald Spieler Wissen erlangen, das die anderen nicht haben, wird es immer ruhiger, weil man seine Überlegungen nun nicht mehr teilen kann, ohne das erlangte Wissen ebenfalls zu teilen. Für mich sind aber die gemeinsamen Diskussionen der Hauptreiz an dem Spiel, und für alle meine bisherigen Mitspieler:innen war das genauso.

    2) Da man reihum am Zug ist und dann jeweils 4 Aktionen hat, überlegt man während seines Zuges in Abhängigkeit der erlangten Informationen aus den ersten Aktionen, welche weitere Aktionen man macht. Es entsteht dann für die anderen Downtime, was insbesondere bei 4 Spielern (plus Stichel) schon sehr nervig sein kann.

  • Ich spiele es nur noch im Duell mit einem Charakter für die ganze Gruppe.

    (...)

    Das klingt interessant, zumal da wir bei unserer Erstpartie die von dir genannten Nachteile ebenfalls erlebt hatten und auch das Problem mit den Motiven hatten.

    Was mich dann nur wundert: Normalerweise entscheidet der Stichel ja, ob er sinnvolle oder ablenkende Antworten gibt etc., z.B. je nachdem, ob ein Spieler gerade näher an der Lösung des Falls ist als die Mitspieler oder eben nicht. Wie funktioniert die Auswahl der Antworten in deiner Variante? Einfach als Spielleiter versuchen, die Gruppe immer mal wieder zu verwirren, aber auch immer mal wieder sinnvolle Antworten zu geben, so dass es die Gruppe möglichst nicht zu leicht aber auch nicht zu schwer hat? Also gibt es dann in diesem Sinne gar keinen Sieger? Fände ich bei dem Spiel überhaupt nicht schlimm, aber wenn es eh nur um das Erlebnis geht, klingt diese Variante wirklich runder als das Gegeneinander der Ermittler.

  • Wie funktioniert die Auswahl der Antworten in deiner Variante? Einfach als Spielleiter versuchen, die Gruppe immer mal wieder zu verwirren, aber auch immer mal wieder sinnvolle Antworten zu geben, so dass es die Gruppe möglichst nicht zu leicht aber auch nicht zu schwer hat?

    Ja, so würde ich es machen. Bisher habe ich aber nur die ersten 2 Fälle ein paar Mal gespielt, die zur Kategorie "leicht" gehören. Da hatte ich noch keine Veranlassung, es der Gruppe irgendwo leicht zu machen, sondern ich war hinreichend damit beschäftigt, es ihnen möglichst schwer zu machen.

    Also gibt es dann in diesem Sinne gar keinen Sieger?

    Zumindest laut Spielanleitung gewinnt der Stichel das Spiel, wenn die Gruppe den Fall in der vorgegebenen Anzahl an Runden nicht korrekt löst. Darauf würde ich es als Stichel aber nicht anlegen. Wenn ich mal bei einem schwierigeren Fall das Gefühl haben sollte, dass die Gruppe sich schwer tut, werde ich sicher auch mal sinnvolle Antworten geben, um die Gruppe auf den richtigen Weg zu bringen. Denn wenn die Gruppe kläglich scheitert, hat sie keinen Spaß an dem Spiel, und dann habe ich als Stichel auch nichts davon, gewonnen zu haben. Wenn es aber möglichst lange spannend bleibt, ist der Spaß meist am größten. Und deshalb dann auch mein "Ja" auf dein oberes Zitat. :)

  • Ich stelle mir nun die Frage, wie ich das Spiel tatsächlich dann auf Dauer spielen möchte...

    Die Version mit Stichel gegen Gruppe mit einem Charakter ist ggf. gar nicht so schön, als wenn man dann direkt nur zu viert und Solo-Modus Koop spielt, oder? Dann kann man zumindest vollständig gemeinsam überlegen, was sinnvoll wäre und man hat nicht den Stichel-Spieler als "unnötigen" Spielleiter, der ja dann gar nicht so viel Wesentliches zu entscheiden hat, sonder quasi nur als Buchersatz fungiert...

    Ich kann aber nachvollziehen, dass es ggf. im Jeder gegen Jeden-Modus frustrierend für einzelne Spieler sein könnte...

    Hat schonmal jemand den Koop-Modus mit mehreren Charakteren ausprobiert?

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  • Ich habe das Spiel (in der englischen Version) bisher ausschliesslich als Detective im Wettstreit gegen die anderen Detectives und mit einem spielleitenden Stichel gespielt. Ging dann darum, möglichst schnell, so viele Informationen zum Fall zu sammeln, dass man den korrekt lösen konnten. War oftmals ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Hat immer herausfordernd Spass gemacht und wenn man ein wenig seine Optionen vorausplant, ist selbst in grosser Runde die Downtime reduziert. Wobei man sich eh immer Optionen aufs Mitlauschen offen halten sollte, was dann die Downtime weiter reduziert. Wobei wir nicht gehetzt auf Tempo gespielt haben, sondern mit Fokus auf Atmosphäre mit ausreichend viel Zeit für eine Spielpartie eingeplant. Zudem fand ich es stets spannend, wo die anderen Detectives ermitteln und wen befragen, selbst wenn man die Antworten nicht mitbekommen hat.

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  • Die Version mit Stichel gegen Gruppe mit einem Charakter ist ggf. gar nicht so schön, als wenn man dann direkt nur zu viert und Solo-Modus Koop spielt, oder?

    Oh nein, es ist für mich genau andersherum. Der Solo-Modus ist für mich nur ein Mittel zum Zweck, der es mir erlaubt, als Stichel den Fall etwas spielerischer kennenzulernen in der Vorbereitung auf das spätere Spiel als Stichel, als wenn ich einfach nur die Tabelle des Stichels lesen würde. Aber die Qualität eines Spiels im Solo-Modus ist meilenwert entfernt von der Qualität, wenn man mit Stichel spielt. Das hat einen einfachen Grund: Im Solobuch ist festgelegt, wer wann die Wahrheit sagt und wann eine falsche Fährte legt. Das ergibt in manchen Situationen aber keinerlei Sinn, je nachdem im welcher Reihenfolge man manche Personen aufsucht bzw. wozu man sie befragt.

    Die Stärke im Spiel mit Stichel liegt doch gerade darin, dass der Stichel auf die jeweilige Situation reagieren und somit sinnvoll entscheiden kann, wann er eine falsche Fährte legt oder wann er die nützlichste Auskunft erteilt, zumal auch manchmal die nützlichste Auskunft eine falsche Fährte sein kann.

    Anders formuliert: Dem Koop-Spiel mit Stichel gebe ich eine 9/10, dem kompetitiven Spiel mit Stichel gebe ich eine 7/10, und dem Solo-Spiel (egal ob allein oder Koop) gebe ich eine 5/10.

  • Könnt ihr mir vielleicht etwas ausführlicher erklären wie der Spitzel genau gespielt wird? Gibt es da konkrete Vorgaben oder muss man da halbwegs kreativ vorgehen? Kann man das Spiel gut zu dritt Spielen? Das Problem ist, dass in unserer Dreierrunde niemand wirklich kreativ ist und wir uns an einer Anleitung orientieren müssten. :lachwein:

  • Planck :

    Das Spiel als Stichel ist im Prinzip vorgegeben - die möglichen Antworten der NSCs stehen alle auf den Karten und im Stichel-Buch. Da ist also keine Kreativität vonnöten, abgesehen davon, ein wenig Stimmung zu verbreiten, beim Aussuchen der Antworten und die Antworten selbst eben sinnvoll auszuwählen.

    Mögest Du in uninteressanten Zeiten leben...

  • Der Stichel hat bei einer Befragung eines Verdächtigen eine Liste von möglichen, vorformulierten Antworten zur Verfügung, aus denen er eine Antwort auswählt. Meist stehen 1-4 Antworten zur Auswahl.

  • Ist diesbzgl. schon was passiert? Also nicht (nur) in Bezug auf Fall 5, sondern generell in Bezug auf die in diesem Thread angesprochene Motivübersetzung?

  • Wir haben das Spiel gestern zum ersten Mal gespielt, also auch den Einleitungsfall.


    Alle drei Ermittler waren am Ende frustriert, weil sie den Fall aufgrund der Wahl eines falschen Motives nicht aufgeklärt hatten,

    Es war auch mein erster Fall: für mich war das Motiv leider glasklar.

    Und so war es dann ja auch.


    Was hilft Euch das? Natürlich leider nichts! Außer vielleicht:

    Andere Menschen kommen einfach direkt zu anderen Schlüssen/Ergebnissen.


    Designfehler von Pegasus? Definitiv ein klares "Nein" meinerseits.