Faiyum und/oder Concordia (Venus)

    Hallo zusammen :sonne:

    ...ich habe zuletzt fleißig im Concordia Venus Thread mitgelesen , sowie ein wenig auf BGG quer gelesen und überlege hin und her ob sich für mich ein einsteigen in Concordia (Venus) lohnt, da ich schon Faiyum besitze es sehr gern (und zu selten) Spiele,



    ->Concordia kenne ich nicht, hab ich nie gespielt,

    ->Faiyum besitze ich seit 11/20 und hab es 7-8 x zu zweit gespielt.



    An Faiyum gefällt mir sehr,


    1- die schnellen Spielzüge (wohl auch bei Concordia)

    2- die Varianz im Kartenmarkt und Varianz auf dem Board durch unterschiedliche Schwerpunkte beim Bauen in den Partien

    3- der SEHR dynamische Kartenmarkt

    4- das Deckbuilding an sich, das gespielte Karten rückwärts wieder aufgenommen werden

    5- das "gemeinsame" Bauen an der Infrastruktur auf dem Board

    6- das "offene" Spielgefühl, das fast lehre Board am Anfang

    7- hohe Interaktion sogar im "zweier-Spiel"



    Ich vermute das Concordia


    8- deutlich "planbarer" ist als Faiyum,

    9- das die Varianz diffiziler ist als bei Faiyum also eher im Mikromanagement liegt, was mach ich bei der gleichen Map im zweiten Spiel etwas besser als im ersten Partie,

    10- das Deckbuilding sich deutlich "undynamischer" anfühlt als bei Faiyum, aber für die Endwertung wohl extrem wichtig ist...



    unklar ist mir:


    11- ob die unterschiedlichen Map´s (Italien, Hellas, Ägypten ect.) Varianz rein bringen und gffs das Spielgefühl ändern, (...wäre Wünschenswert...) oder kommt die Varianz durch die immer neu gesetzten Rohstoffmarker pro Standpunkt und die Map ist eher zweitrangig?

    12- ob sich Concordia "offen" anfühlt oder wie weit sind die ersten Züge gescriptet, auf Map XY gehe ich am Anfang ähnliche Wege, erschließe ich am Anfang ähnliche Rohstoffe in den unterschiedlichen Partien?

    13- lohnt es sich wenn man es nur zu zweit zockt? (...brauch ich da eine extra kleine MAP? :/ )

    14- ist die Spielzeit in der zweier Partie vergleichbar, bei Faiyum liegen wir so bei 75 - 85 Minuten ...



    Auf BGG schreiben einige bei Faiyum das es sich fast wie Concordia "anfühlt" wohl aufgrund der Einfachheit der einzelnen abgeleisteten Spielzügen.


    sollte das Spielgefühl sich zwischen Faiyum und Concordia stark ähneln, und bräuchte ich zum Spiel zu zweit eine extra Map würde ich tendenziell bei Faiyum bleiben!


    Vielen Dank schon mal im Voraus :danke::thumbsup::sonne:

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    Die Varianz kommt bei Faiyum durch den sehr dynamischen Kartenmarkt zustande. Das einsortieren der Karten macht das ganze natürlich etwas unplanbarer, in Concordia rutschen die Karten einfach auf. Die Karten in Faiyum sind deutlich abwechslungsreicher als in Concordia. Das Setup hingegen ist bei Concordia variabler da hier fast jeder Spielplan eine kleine Sonderregel beinhaltet. Die Pläne skalieren auch mit den Spielerzahlen, dass fehlt bei Faiyum (noch). Ich habe ebenfalls beide Spiele und mag beide wirklich sehr, jedes für sich ist anders und jedes für sich würde ich vorerst nicht abgeben wollen.

    Concordia habe ich bisher nur zu zweit gespielt - immer auf kleinen Karten. Ich habe also keine Ahnung, wie es sich mit mehr Spielern auf welchem Spielplan spielt - aber uns gefällt es zu zweit sehr, sehr gut! (Ich vermute allerdings auch, dass es zu dritt nochmal interessanter wird - aber ich würde es auch zu zweit jederzeit spielen).

    Aufgrund der in jedem Spiel anderen Zuordnung von Waren zu den einzelnen Städten haben sich auch bei uns bisher keine festen ersten Spielzüge ausgebildet.

    Zu Faiyum kann ich nichts sagen, das kenne ich nicht - aber auch aufgrund der extrem einfachen Regeln (steht ja praktisch alles auf den Handkarten) ist Concordia in meinen Augen fast unschlagbar hinsichtlich dem Verhältnis von Regeln zu Spielspaß.

    • Hilfreichste Antwort

    Nach meiner bescheidenen Erfahrungen (5 oder 6 Partien Faiyum :/ und zwei Partien Concordia) kann ich mich zu deinen Punkten mal äußern:

    • (8) Auch in Faiyum muss man planen, auch in Concordia sind die Aktionen oft taktisch geprägt und von den Mitspielern abhängig. Aber ja, mir fällt Planen in Concordia leichter und man sollte es auch etwas tiefer machen.
    • (9) Ich würde schon sagen, dass die Varianz in Concordia diffiziler ist, aber nicht wirklich im Micromanagement. Es ist mehr so, dass Faiyum halt Chaos ist, wann sich die Karte wie entwickelt ... in Concordia gibt es viel weniger verschiedene Aktionen die man dem Brett und den Mitspielern anpassen muss. Aber es ist nicht im Bereich des Micromanagements. Eher in der Nähe von Brass
    • (10) In Faiyum kaufst du in einer Partie dreimal mehr Karten als in Concordia. Total bahnbrechende neue Aktionen kommen in Concordia nicht hinzu. In Faiyum ist das also dynamischer. Trotzdem gibt es in Concordia auch oft Situationen wo man die eine Karte unbedingt haben will und man sich fragt ob man die jetzt schon richtig teuer kauft oder noch etwas warten kann ... (genau wie in Faiyum)
    • (11) Die Varianz kommt über die Rohstoffmarker a.k.a. Städte und die Aktionen deiner Mitspieler. Die Map gestaltet aber durch Form und Größe etwas den Charakter des Spiels.
    • (12) Die Rohstoffe sind in Concordia zufällig verteilt. Es ist schon offen. Es ist vielleicht anfälliger gegen Groupthink immer dieselben Eröffnungen zu machen.
    • (13 und 14) Also ich hab noch nicht zu zweit gespielt, aber die Spielzeit war vergleichbar. Faiyum war etwas schneller


    Der Hauptunterschied ist meiner Ansicht nach:

    • In Faiyum tausche ich meine Rohstoffe auf immer effizientere Art in Siegpunkte. Es geht viel um Schnelligkeit und Effizienz und viele kreative kleine Chancen mitnehmen. Gleichzeitig kommen über die Endphase des Spiels noch viele richtig gute Karten auf die man sich vorbereiten kann. Aber für mich fühlt sich das im Kern nach opportunistischem Enginebuilding mit strategischen Optionen an.
    • In Concordia baue ich Städte und kaufe Karten. Und ich versuche beides auf möglichst effiziente Art zu kombinieren. Man wächst hier aber eher normal, die einzelne Kartenkaufaktionen oder die Städte die man besetzt haben mehr strategisches Gewicht. Concordia fühlt sich nach strategischer Ausbreitung mit Warenmanagement und opportunistischer Maximierung der Effizienz an.
    • Faiyum ist chaotischer, interaktiver und dynamischer. Concordia ist dagegen schlicht bzw. elegant. Aber dafür haben die einzelnen Karten die man kauft, die Städte welche man besetzt, die einzelnen Entscheidungen nach meinem Gefühl mehr Gewicht.

    Ich mag eigentlich chaotische Spiele sehr gerne, aber mit Faiyum bin ich mir noch nicht sicher, ob das jetzt großartig oder drüber ist. Concordia mag ich lieber -- wegen seiner Eleganz.

    Zu den Concordia-Fragen:

    Zitat von blakktom

    11- ob die unterschiedlichen Map´s (Italien, Hellas, Ägypten ect.) Varianz rein bringen und gffs das Spielgefühl ändern

    Ja. Sowohl durch kleine Sonderregeln als auch durch die veränderte Geometrie (Anzahl von Städten/Provinzen und Verbindungen).


    Zitat von blakktom

    ob sich Concordia "offen" anfühlt oder wie weit sind die ersten Züge gescriptet, auf Map XY gehe ich am Anfang ähnliche Wege, erschließe ich am Anfang ähnliche Rohstoffe in den unterschiedlichen Partien?

    Ähnlich vielleicht schon, aber nicht in dem Maße, dass es sich "geskriptet" anfühlen würde. Es hängt auch sehr viel am Kartenmarkt.


    Zitat von blakktom

    13- lohnt es sich wenn man es nur zu zweit zockt? (...brauch ich da eine extra kleine MAP? :/ )

    Ja. Aber kleinere Karten sind zu zweit empfehlenswert. Wenn man sich gar nicht in die Quere kommt, verliert Concordia ein bisschen von seinem Reiz.


    Allgemein: Ich finde Faiyum und Concordia nicht unbedingt vergleichbar. Faiyum ist ein kreativ-chaotisches Design, Concordia ein elegantes, "rundes" Design. Ich mag beide sehr. Concordia ist aber defintiv massenkompatibler und leichter auf den Tisch zu kriegen. (Zu Faiyum habe ich im entsprechenden Thread auch mal beschrieben, wann und warum ich bestimmte Ausprägungen des initialen Karten-Setups für ungünstig halte und dann lieber neu mischen würde.)

    Kleiner Nachtrag, was mir bei Concordia (auch) sehr gut gefällt: Durch die zwei verschiedenen Möglichkeiten, das Ende des Spiels herbeizuführen (nämlich entweder das letzte Häuschen gebaut oder die letzte Karte gekauft zu haben), steht man im Verlauf des Spiels irgendwie immer vor dem Dilemma, eher das Spielende herbeiführen zu wollen um sich die 7 Siegpunkte zu sichern, die derjenige bekommt, der die Spielende-Bedingung auslöst (und bei uns waren bisher meistens genau diese 7 Punkte ausschlaggebend, ob man nun gewann oder verlor) oder eben weitere Kartenkäufe/Städtegründungen durch Produktion von Waren vorbereiten kann - in der zweiten Hälfte des Spiels meiner Ansicht nach ein ständiges Dilemma, das auch zum hohen Spielreiz beiträgt...

    Hallo,

    Zitat von MetalPirate

    dass es sich "geskriptet" anfühlen würde.

    Wer sich bei Concordia geskriptet fühlen sollte, der braucht nur das Forum der Salsa Erweiterung hinzuziehen. Damit wird die Partie sogar asynchron, weil jeder Mitspieler zwei bis drei eigene Vorteile hat.

    Liebe Grüße
    Nils (meint, Concordia ist auch so ein schöner Baukasten, um sich das eigene Lieblingsspiel zu gestalten. z.B. Fischen in der Wüste oder MyLittleConcordia Teamspiel 8-)) )

    Concordia und Faiyum benutzen eigene Varianten eines Deckbau-Mechanismus, während die eigenen Aktionen von der Auswahl an Handkarten abhängig ist. Ansonsten zwei unterschiedliche Spiele, die prima nebeneinander existieren können.


    Concordia war in meinen mitgespielten Partien meist ein Wettlauf um die besten oder zumindest meisten Karten. Über Karten und Präsenz auf dem Spielbrett macht man Punkte, also kauft man Karten und breitet sich auf dem Spielbrett aus. Logisch in der Theorie. In der Praxis hat es seine Tücken. Zum Kartenkauf benötige ich entsprechende Rohstoffe, die ich nur über Präsenz auf dem Spielbrett bekomme. Ohne ausreichende und zielgerichtete Präsenz auf dem Spielbrett nützen mir in der Punkterechnung meine gekauften Karten wenig, also breite ich mich aus. Mit mehr passenden Karten kann ich mehr Punkte machen und im Spielverlauf bessere Aktionen, deshalb kaufe ich Karten.


    Faiyum ist da wesentlich chaotischer, weil alles über die eigenen Handkarten gesteuert wird und der Kartenmarkt in zufälliger Reihenfolge neue Karten und damit neue Möglichkeiten bietet. Bei Concordia gibt es keine wirklich spektakulär neuen Kartenaktionen. Das sind alles nur verbesserte oder spezialisierte Variationen der Startkarten. Concordia ist weitaus mehr ein planbares Eurogame-Optimierspiel mit Mitspielerchaos. Faiyum ist Aktionskartenchaos mit Mitspielerchaos und hat dadurch seinen ganz eigenen Reiz.


    blakktom : Im Zweifel mal ein LetsPlay Video von Concordia anschauen, ob Dich der Spielablauf anspricht. Oder in der Nach-Corona-Zeit einen Spieltreff besuchen, bei dem Du das Spiel kennenlernen kannst, weil gibt etliche Eurogame-Fans, die jederzeit Concordia erklären und mitspielen würden. Das Spiel ist nicht ohne Grund seit Jahren so beliebt, dass es diverse Erweiterungen bekommen hat.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

    Gefällt mir 2 Danke 1
    Zitat von widow_s_cruse
    Zitat von ravn

    ob Dich der Spielablauf anspricht. Oder in der Nach-Corona-Zeit einen Spieltreff besuchen,

    Es gibt für das Kennenlernen auch noch die Möglichkeit des Online-Spielens boiteajeux.net • das Online Portal für Brettspiele
    Habe ich aber selbst noch nicht ausprobiert.

    Funktioniert gut.

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

    Vielen, vielen Dank für die vielen und hilfreichen Rückmeldungen!!! :sonne::sonne::sonne::danke::danke::danke::blumen::blumen::blumen:


    Ich werde mich mal an Concordia Venus zeitnah heranwagen inklusive einer zusätzlichen kleinen 2 Player Map!!!


    Es wird wohl Ägypten / Kreta ... Kreta als kleine Map ... und Ägypten weil es mich "thematisch" sehr anspricht!!!


    Ich denke Concordia und Faiyum können/werden gut nebeneinander in meinen Regal verbleiben, beide Spiele eint der sehr unkomplizierte, elegante Zugmechanismus wobei Faiyum eher Taktisch geprägt ist und Concordia mehr planbare Strategie Elemente bietet!


    Heute Abend kommt auf jedenfall Faiyum noch mal zum Zug da bin ich Grad echt angetriggert es noch mal zu spielen!!!


    Ich werde berichten wie es wird!!!


    BIG THX @ ALL :love:

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