The King’s Dilemma DEUTSCH

  • Wir haben es zu fünft durchgespielt und ich mir hat es sehr gut gefallen.


    Und ... das Spiel verlangt von euch einerseits etwas Rollenspiel im Sinne eures Hauses, lässt euch da aber Freiheiten eure Rolle jedes Mal etwas anders zu interpretieren. (Mechanisch gibt es die langfristigen Aufgaben eures Hauses und kurzfristig die schwarzen Agendakarten.)


    Außerdem verlangt das Spiel von euch Politik. Ihr sollt abstimmen und Kompromisse machen. Deswegen spielt es bitte zu viert oder besser zu fünft. Damit ihr nur durch Absprache Einfluss auf die Ziele nehmen könnt. Lasst euch kaufen. Kommuniziert Teile eurer Ziele offen (wie zum Beispiel "Wissen muss hoch") und andere nicht.


    Das Spiel erzählt keine große konsistente Geschichte, wie Tainted Grail oder so. Das wäre eine falsche Erwartung. Es kommt wirklich darauf an, die Konsequenzen der Entscheidungen zu erleben. Die Dilemmakarten stehen im Mittelpunkt.


    Wenn euch die Dilemmas nicht interessieren, sondern ihr mechanisch auf die Leisten spielt, wird euch das Spiel repititiv vorkommen. Die Folgen abdecken kann euch dabei helfen, beraubt euch aber vielleicht etwas von der Politik.


    Die Leisten und Ziele sind im Spiel, dass ihr auch egoistisch und politisch mit harten Bandagen agiert. Wenn ihr wie in einem Rollenspiel "kooperativ" die Geschichte des Königreichs zu einem möglichst gutem Ende führen wollt seid ihr hier ebanfalls falsch.


    Das Spiel verlangt von den Spielern, sich sowohl mit der Geschichte und der Moral der Dilemmas zu befassen und gleichzeitig die Folgen etwas ambivalenter gemäß der Leisten und eigenen Interessen zu sehen. Abzuwägen. Darüber zu verhandeln. Die Effekte können viel durcheinander werfen, Gewinnen ist auch zufällig, aber nicht nur. Es darf euch nur wichtig sein, aber ihr siert es in euren Entscheidungen durchaus berücksichtigen.


    Deshalb empfinde ich die Mechanik keineswegs unabhängig von der Story. (Eher coole Sache, in den Details, z.B. Gold, noch nicht ganz ausgereift.) Die Leisten sind wichtig, das zufällige Ende ist wichtig.

    Aber als Spieler muss man aktiv daran arbeiten dass das Spielerlebnis ein Erfolg wird, und ... wir fanden das Erlebnis großartig.


    Im Endeffekt müsst ihr das Wagnis als Gruppe eingehen und als Gruppe Bock darauf haben.

  • Und ... das Spiel verlangt von euch einerseits etwas Rollenspiel im Sinne eures Hauses, lässt euch da aber Freiheiten eure Rolle jedes Mal etwas anders zu interpretieren. (Mechanisch gibt es die langfristigen Aufgaben eures Hauses und kurzfristig die schwarzen Agendakarten.)

    Das fänd ich ja sogar super und habe keine Probleme damit. Genau das will ich ja. Aber das geriet bei uns schon in der ersten Runde ins Hintertreffen, als der erste das eben nicht mehr tat. Ich meine, selbst wenn ich meine Rolle spiele, dann hat diese Rolle ja auch thematische Ziele und Ansichten und würde nicht gegen diese spielen. Genau das passiert aber durch die Ziele.

  • Ich meine, selbst wenn ich meine Rolle spiele, dann hat diese Rolle ja auch thematische Ziele und Ansichten und würde nicht gegen diese spielen. Genau das passiert aber durch die Ziele.

    Das stimmt. Aber du spielst ja eine Dynastie, ein großes Haus das jedes Spiel von einer neuen Generation vertreten wird. Wenn man da mal eine zum Haus nicht so gut passende Agenda hat, ist das halt der etwas durchgeknallte oder sonst wie aus dem Rahmen fallende Spross der Familie.


    Aber ja, wenn einer anfängt das sehr mechanisch nach Agendapunkten zu spielen oder nur taktisch zu passen ... kann sich das irgendwie aufschaukeln. Wir haben halt wirklich immer über das Dilemma diskutiert und auch zum Haus unpassende Charakterzüge thematisch argumentiert. Ich bin mir gerade nicht sicher wie ich das ausdrücken soll ... aber wenn ich "radikal" hatte oder habgierig oder "angepasst" hab ich jeweils ziemlich unterschiedlich reagiert. Das haben bei uns aber die meistern gemacht. Wir hatten das nach den ersten Spielen so besprochen. Manchmal konnte man die Agenden auch erraten, das war aber kein Problem. Manche Spieler haben mehr den Charakter ihres Hauses betont, andere den ihrer Agenda. Man muss halt irgendwie einen Weg zu einer thematischen Meinung finden, dass da gute Diskussionen entstehen und Versprechungen und Wendungen bei der Politik. Wir haben da die Marker miteinbezogen. "Wir sind im Krieg. Eine weitere Schwächung der öffentlichen Moral können wir uns nicht leisten." usw. Für uns hat das so funktioniert, aber es braucht schon guten Willen von allen Mitspielern.

  • Klingt, als ob man, wie bei #Oath, letztlich die richtige Runde mit dem richtigen Mindset braucht, damit das Spiel funktioniert und Spaß macht...

    Ich habe es auch vor 1,5 Jahren mal ertauscht, hatte aber nach Regelstudium nicht das Gefühl, die richtige Runde zu haben, zu der das passen würde...

    Mögest Du in uninteressanten Zeiten leben...

    Einmal editiert, zuletzt von Neva Kee ()